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He-Man und die Masters of the Universe #3 (Comic)

Luzifer

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Titel: He-Man und die Masters of the Universe #3 - Schwere Zeiten
Serie: Masters of the Universe
Autor: Keith Giffen und Mike Costa
Künstler: Pop Mhan, Drew Johnson, Mateo Guerrero Axel Gimenez, Howard Porter u.a.
Genre(s): Fantasy
Aufmachung: Softcover
Seiten: 148
Format: 26 x 17
Verlag: Panini
Erscheinungsdatum: Februar 2015
ISBN-13: 978-3957983510
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Bunt und bildgewaltig liegt der 148 Seiten schwere Comic in den Händen. Er ist im Deutschen der dritte Comic über die Masters of the Universe. Neben bekannten Autoren und Zeichnern gesellen sich weitere hinzu, wie z.B. Rob David und lloyd Goldfinde (TMNT 2003), Mike Costa (TNMT, Spider Man, The Transformers), Axel Gimenez (Injustice, Smalville) oder Drew Johnson (Star Wars, Tomb Raider, Wonder Woman, Supergirl) und noch viele mehr. Während die Nummer Zwei ein Sammelsurium von Kurzgeschichten war, greift der dritte Teil nun die Geschichte des allerersten Comics auf. Wir erinnern uns:
Skeletor hatte Eternia unter seiner Gewalt, die Giganten des Universums waren ihres Gedächtnisses beraubt, bis sie den Trick durchschauten und Skeletor aus Castle Grayskull warfen. Allerdings zu einem hohen Preis.

Nachdem nun Skeletor in diesem Teil komplett in der Versenkung verschwunden ist, erscheint unerwartet ein neuer, noch mächtigerer Gegenspieler auf der Bildfläche: Hordak. Dieser ist bei dieser NEUINTERPRETATION der Eternischen Geschichte so etwas wie ein seelenfressender Vampir, der dadurch gottgleiche Kräfte errungen hat, jedoch Eternia nicht persönlich betreten darf, dank eines Bannes durch King Grasykull zu seiner Zeit. Folglich muss jemand anderes die Armee der Horde in die Schlacht führen. Diese ehrenwerte Aufgabe übernimmt Hordaks erbitterte Anhängerin Despara.

Schon beim ersten Zusammentreffen mit He-Man und insbesondere Teela werden verschwommene Erinnerungen wach. Despara gewinnt die ersten Schlachten des Krieges und drängt die Masters nach Grayskull zurück, während das Land von einer Legion an Troopern überrannt wird. Doch die Anführerin merkt, dass ihre Vergangenheit mehr zu bieten hat, als die Geschichten, die ihr von Hordak und Shadow Weaver eingeträufelt wurden. Die Fesseln der Zeit kann sie nicht abwerfen, aber wird sich jedoch zwischen ihrem jahrelangen Meister Hordak und einem schwer greifbarem Schicksal entscheiden, während Eternia nach und nach dem Erdboden gleichgemacht wird. Leider stellt der Klappentext des Comics in dieser Frage den größtmöglichen Spoiler dar - welchen ich an dieser Stelle nicht wiederhole.

Eines muss man den Autoren lassen. Sie geben sich nicht mit Kleinigkeiten zufrieden. Geschichten, die man von früher kennt, dass zum Beispiel einer der Masters entführt wurde und nun von He-Man aus der Gefangenschaft befreit werden muss oder eine neue Erfindung Skeletors die Masters kurzfristig in Verlegenheit bringt, sucht man vergeblich. Hier geht es um Kampf und Krieg und Vernichtung und das drohende Ende des Planeten. Im ersten Band durch Skeletor. Nun scheinbar noch dramatischer durch das Eingreifen durch Hordak. Der Planet ist unter seiner Kontrolle und nur noch Castle Grayskull mit den Masters darin kann etwas Widerstand leisten. Tausende Zivilisten sind gestorben. He-Man sucht eine Antwort im Kern von Grayskull, Teela ist entführt. Grayskull ist durch einen drei km breiten Belagerungsring voller Trooper eingekesselt. Schwere Zeiten – wie der Titel so treffend sagt.

In der ersten Rezi habe ich bereits angeführt, dass der Comic zeigt, was Erwachsene mit dem Potential der Kämpfer des Guten und des Bösen mit all den Muskeln, Waffen und Zaubern anrichten können. In der Neuauflage der Comics wird das genauso weitergeführt. Strategisch handelnde Feinde, die im Kern von Grund auf machthungrig sind. Da geht es brutaler und finsterer zu, als zu Zeichentrick- oder Hörspielzeiten. Deutet auf konsequentes Handeln der Autoren hin. Ebenso konsequent, wie die bisherigen familiären und geschichtlichen Zusammenhänge NEU INTERPRETIERT werden. Man muss es immer wieder laut sagen, damit man sich nicht daran stört. Ansonsten kann man sich nur darauf einlassen oder den Comic weglegen. In einem Vorwort geht namentlich Christian Endres für Panini Comics auf diesen Umstand nochmal detailliert ein. Eine drastische Änderung im Figurengefüge wird zudem angekündigt, welche sich die Autoren herausnehmen. Alles zugunsten eines spannenden und überraschenden Relaunches. Ob die neue Rüstung He-Mans nun hätte sein müssen, ist Geschmackssache.

Dabei machen die Autoren auch in den Geschichten nicht vor einer gewissen Selbstironie halt. Teela erwischt He-man nach seinem Verwandlungsritual. Davor musste sie sich z.B. die Haare von Blond (aus Teil 1) auf Rot färben – so wie man sie kennt, wenn auch sehr viel kesser und schlagfertiger. Selbige Teela macht sich dann wiederum über Mekaneck lustig. „Er kann den Hals ausfahren. Könnte es nicht vielleicht jemand mit einem NÜTZLICHEN Talent sein können“. Was soll man davon halten? (Und Orko kommt in den Geschichten immer noch nicht vor - ein Augenzwinkern hatte er ja bereits in Teil 2)

Konsequent ist auf jeden Fall auch die gute bis sehr gute Grafik, auf die es bei Comics schließlich nicht minder ankommt. Pop Mhan und seine Kollegen haben hier tolle Bilder erschaffen. Kräftige Farben, hoher Actionanteil abgewechselt mit hochdetaillierten Zeichnungen machen die Comics aus. Ein Bild hat mich dabei besonders angesprochen: Die Hordetrooper marschieren in irrsinniger Zahl, die bis an den Horizont zu reichen scheint auf den Leser zu, im Hintergrund bewegen sich Kampfmaschinen, die das Burj al Arab überragen, während der Schatten von Castle Grayskull offensichtlich im Rücken des Betrachters auf die Angreifer fällt. Mehr davon, bitte!

Nach dem Lesen des ersten Buches war ich sehr zwiegespalten. Sehr viel Neues und unerwartetes und eine Abkehr von Bekanntem lassen eine objektive Meinung nur schwerlich zu. Der Gedanke einer NEUINTERPRETATION muss erst mal verdaut werden. Nachdem die Zeit bekanntlich alle Wunden heilt, habe ich persönlich festgestellt, dass ich mit dem Relaunch durchaus leben kann. Es ist schließlich He-Man und zwar die erwachsene Version, die ich meinen Kindern allerdings nicht vorlegen kann. Zu viele Brüste, Tote, Blut und Monster auf dem Silbertablett. Während der Cliffhanger im ersten Teil darin bestand, dass ein Unbekannter in Erscheinung tritt, ist das Ende der Geschichte in diesem Comic sehr abrupt und schürt sowohl die Spannung als auch den Wunsch auf den nächsten Teil.
(Allerdings wird die Geschichte erst nach einem noch zu veröffentlichen Crossover mit dem DC-Universum, also Batman, Superman, Green Lantern und Co. weitergeführt. Was DAS nun bringt, werden wir sehen.)

Final ist zu sagen: He-Man und die Masters of the Universe sind wieder in unserem Leben!


Vielen Dank an den Panini-Verlag, der die Rezension dieses Werks ermöglichte.

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[32/40] - Handlung
[30/40] - Zeichnungen
[10/10] - Aufmachung
[10/10] - Preis/Leistungs-Verhältnis
82% - gesamt


 
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