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Ein Spielleiter auf der Couch - Oder: Wie werde ich meine Phobie los?

Also bei uns starb in der Runde ein Charakter, der einen tollen Hintergrund hatte und auch in der Story eingebunden war, den haben wir dann durch einen NSC ersetzt der uns begleitete und dann über den SL eingebunden wird. Es geht viel wenn man will.
 
Die meisten großen und modernen Systeme haben eigentlich ganz gute Baukästen um sich Gegner zusammen zu stellen die balanced sind. Nichts desto trotz kann es Vorkommen dass sich ein Gegner im Verlauf des Kampfes als zu stark heraus stellt oder, dass das Würfelglück nicht auf Seiten der Spieler ist.

Zum einen wäre meine Empfehlung dass feindliche NPCs nicht einfach auf Schaden gespielt werden, sondern auf Effekte und Manöver. Da sind in den verschiedenen Spielen eine Menge Tricks und Magie die angewendet werden können, die nicht direkt Schaden zufügen aber die Spieler zum Umdenken und improvisieren bringen. Sowas wie Unterbrecher, Stopper, Gifte, Schwächungen, Resistenzverluste, Lähmungen, Beherrschungen, Sinnesverlust oder Versetzer können für die Spieler sehr irritierend sein.
Gegner die zu den fühlenden Wesen gehören (je nach dem Welches System man spielt, also den Chars auf geistiger und emotionaler Ebene ähneln) sollten gewisse Hintergründe haben die sie Antreiben. Geht man da von gewissen moralischen Standards aus, so würden die meisten einen Totschlag vermeiden wenn sie es können. Findet man sich nicht gerade in einem tobenden Krieg wieder, würde es für viele Gegner schon reichen die Chars Kampfunfähig zu machen oder in die Flucht zu schlagen. Hierbei helfen Dir Kampfmanöver weiter wie Entwaffnen, zu Fall bringen, Waffenarm unschädlich machen oder eine Beinverletzung die das Stehen unmöglich macht. So mit hast Du einen mächtigen Gegner, der für die Gruppe eine Bedrohung ist, sie also von seiner Gnade abhängig ist, aber eine Gruppe die noch nicht tot ist. Und hast Du es dann mal mit einem Gegner zu tun, der wirklich Böse ist und den am Boden liegenden hilflosen Char noch verletzten würde, so lass den Gegner sich noch seiner Vice hingeben und den Augenblick genießen. Vielleicht mit einer Rede in dem er sich selbst erhöht oder einem Ritual. Damit gibst Du dem Gegner eine Tiefe und den Chars die Chance nochmal zum Verzweiflungsschlag auszuholen oder zu fliehen.
 
Das ist nach meiner Erfahrung immer so eine Gradwanderung. Wenn der Bösewicht, kurz bevor er die Gruppe auslöscht, erstmal anfängt und ihnen seine oberbösen Pläne zu erzählen, kann das schnell ins lächerliche rutschen. Die Spieler meiner Gruppen würden wahrscheinlich sofort die Grundregeln für Weltherrscher rauspacken und die düstere, bedrohliche Stimmung wäre im Eimer. Aber wenn man dies nicht zu oft einsetzt und es zu der jeweiligen Situation passt, ist das auch ein gutes Mittel.

Ich mache meinen Spielern aber lieber vor oder während des Kampfes klar, dass sie ziemlich in der Klemme stecken. Dann nimmt ein Gegner schonmal einen Treffer ohne einen Mucks hin, der frühere Gegenspieler locker aus den Latschen gehauen hätten. Oder wenn der Gegner attackiert und nicht trifft, reißt dessen Waffe stattdessen ein riesiges Loch in die massive Steinwand, etc. Das haben meine Spieler bisher auch immer gut verstanden... ;)
 
Das ist natürlich richtig, passiert das zu oft wird es lächerlich. Allerdings wenn Gegner die Gruppe zu oft besiegen wird klar, dass die Gruppe die Stärke der Gegner nicht gut handhaben kann, ein Indikator dass feindliche NPCs zu stark sind. Dennoch muss ein feindlicher NPC nicht immer die Einstellung 'Tod ist der einzige Ausgang' haben. Soldaten, Wächter und Polizisten könnten die besiegten Chars erstmal festnehmen für weitere Verhöre, Zwangsarbeit oder Experimente. Ein Dieb würde die Gelegenheit nutzen sich ein wenig zu bereichern. Priester könnten die Gelegenheit sehen Chars zu reinigen bzw. zu konvertieren oder im Zweifel für ein späteres Opfer vorbereiten. U.v.m.
Dann sollten von den 'fühlenden' Gegnern nicht mehr so viele da sein die nur auf Tod aus sind. Und diese müssen dann ja noch nicht mal Weltherrschaftpläne haben. Unter ihnen werden ja auch einfache 'Lieutenants' sein die in erste Linie Befehle ausführen aber Gelegenheiten nutzen ihre Vice' auszuleben, wie z.B. Sadismus, Zorn, Stolz, Gier o.Ä.

Und auch bei Kreaturen die töten um zu fressen gibt es ja auch ein paar die sich Beute für später einpacken. Ein Lebendfang für die Frische, eine unangenehme Vorstellung für die Chars die Bestimmung des Abendessens zu haben, aber auch eine Gelegenheit sich zu retten.
 
...Wenn der Bösewicht, kurz bevor er die Gruppe auslöscht, erstmal anfängt und ihnen seine oberbösen Pläne zu erzählen...
Den Letzten habe ich dabei erschossen. Gut, das war vor dem Kampf und wir hatten gerade die namenlose Menschenopferungs-Party gesprengt - also noch nicht gesprengt, sondern wir waren nur dazu getreten und sagten: "Guten Abend." und "Keiner rührt sich." Der Oberbösewicht dachte das gilt nicht für ihn und bekam einen Bolzen in die Brust. Der konnte total fiese Sachen zaubern, da will man nicht, dass der seine Hände bewegt oder einen Schritt macht, oder? Zum Glück hatte ich eine zweite geladene Waffe und mein "Ich sagte, keiner rührt sich" wurde sehr gut aufgenommen. :D
 
Das was in den Filmen niemals passiert. Die Bösen sind so nett sich zu erklären und die guten sind so höflich und lassen ausreden.
Aber mit der Bolzengeschichte lässt sich ein Standpunkt gut darstellen.

Hierbei kann man aber sehen, dass selbst wenn die Gegner vielleicht physikalisch Stärker sind, dass mit Mut und Einschüchterung diese erstmal in Schach gehalten werden.
 
Dabei war die Szene echt Filmreif. :D
 
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