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Das Schwarze Auge Die Helden als "hohe Tiere"

AW: Die Helden als "hohe Tiere"

Preiset die Schönheit, Bruderschwestern!

Wenn ich bedenke, das Waldemar der Bär nichteinam richtig Lesen konnte, dann denke ich auch nicht, dass jedes aventurische Lehen wirklich vom Lehensträger geführt wird! Ich denke, dass er da seine Leute für hat und diese nur überwacht (mal mehr, mal weniger). Gerade wenn man bedenkt, dass alle wirklich Hochadligen (z.B. Herzoge, Fürsten, Kaiser) noch sehr viele Kleine eigene Lehen haben, dürfte es ganz und gebe sein, damit einen Kanzler zu beaufragen und sich selber eher um das Repräsentieren zu kümmern (Jagen, Bälle, ...), darum ürfte schon etwas Zeit da sein.

Ich gebe dir Recht, wenn du sagst, dass man solch eine "Hohe-Tiere-Kampagne" am besten mit einer Gruppe spielt, die dafür ausgelegt war, aber gerade eine normale hochstufige Gruppe, die sich schon kennt, schätzt und respektiert könnte vielleicht auch Spass daran finden!

Gruß
Graf Albin
 
AW: Die Helden als "hohe Tiere"

Viele irdische Adelige konnten auch nicht Lesen. Karl der Große konnte nicht lesen und war immerhin Kaiser. Sicher haben diese Leute Untergebene, die sie unterstützen. Aber die Amtsgeschäfte können nicht so ohne weiteres - und schon gar nicht auf Dauer - abgegeben werden.

Die von dir erwähnten kleineren Lehen des Hochadels wären dann ja in den Händen eben jener Ritter und Barone, von denen bereits früher die Rede war.
Ich denke, Aventurien ist sehr weit von Verhältnissen entfernt, in denen Adelige eher repräsentative Aufgaben zu erledigen haben.
In irdischen Verhältnissen gemessen wäre das eher in der fortgeschrittenen Neuzeit anzusiedeln.
 
AW: Die Helden als "hohe Tiere"

Das Übergeben von Ämtern und Lehen an verdiente Helden funktioniert (zumindest im Mittelreich/Horasreich) meiner Meinung nach nur, wenn die Charaktere auf Grund ihrer familiären Herkunft wenigstens theoretisch in der Lage sind, als Adelige akzeptiert zu werden. Damit meine ich folgendes:
Gehen wir davon aus, ich spiele einen Gaukler aus dem Volk der Zahori. Dieser Gaukler zieht auf Abenteuer, trifft dabei einen Magier, einen Söldner aus Al'Anfa und einen verirrten Waldelf. Diese Truppe durchlebt die klassischen Anfangsabenteuer, wird erfahrener und rettet schlussendlich auf der Schlacht bei den Silkwiesen König Brin das Leben. Anschließend erhalten sie immer wieder Aufträge verschiedener Adeliger, die sie übererfüllen und sich so gute Kontakte verschaffen - und schließlich einige Potentaten haben, die in ihrer Schuld stehen.
Nun mag es ja noch angehen, dass die dafür geadelt werden (irgendein niedriger Titel wird sich schon finden), aber ein Lehen? Der Magier darf nicht, der Elf wird eher nicht wollen, und der Söldner oder der Zahori werden doch im Leben nie als den Blaublütigen gleichwertig angesehen werden - weder von den anderen Adeligen, noch vom Volk.
Wann immer ich in Geschichte etwas von Lehenvergabe an verdiente Kämpfer gehört habe, waren die Belehnten vorher wenigstens Ritter oder irgendetwas, was den Ruch eines Standes hatte. Aus dem einfachen Volk kommende Potentaten kann ich mir nicht vorstellen. Im Gegenteil, was passiert denn bis heute, wenn ein gekröntes Haupt eine/einen Bürgerlichen heiratet? Er/Sie muss auf die Thronfolge verzichten. Blaublüter bleiben unter sich - das ist doch immer so gewesen.

Natürlich, wenn man in obige Gruppe einen Krieger (mit Brief der Akademie) einfügt, dann ist da einer, der belehnt werden kann. Aber der wird dann auch natürlicherweise als Anführer angesehen werden und die anderen - ebenfalls verdienten - Helden als dessen Gefolgsleute.

Belehnt man nun diesen, so kann man natürlich die Gruppe auch in diesem Umfeld "Abenteuer" erleben lassen - Verteidigung des Stammsitzes, Kriegszüge des Lehnsherrn, eine Verschwörung in Adelskreisen, das Verteiben eines Schwarzmagiers, etc.pp. Aber es wird viel Spiel- und Außerhalb-des-Spiels-Zeit für die täglichen Geschäfte draufgehen. Welche großen Abenteuer hat denn Waldemar der Bär nach seiner Thronbesteigung noch erlebt? Das waren Kriegszüge. Und der Schwertkönig? Der hat sein Lehen doch verspielt, oder täusche ich mich da?

Klassische Abenteuer und Lehen vertragen sich meiner Meinung nicht. Und wenn man einen Helden belehnt, dann muss der vorher schon den richtige Sozialstatus gehabt haben.


In Chorhop sieht das anders aus, das ist ja auch kein richtiges Lehenssystem da unten.

All das, nur der Vollständigkeit halber, ist natürlich keine Dissertation zum Thema "Ständisches Leben in Aventurien", sondern nur meine bescheidene Meinung. Andere Aventurienbilder mögen zu anderen Ergebnissen führen, aber mein Aventurienbild lässt bisher nur dieses Ergebnis zu. Außer jemand überzeugt mich vom Gegenteil.

Und wie gesagt, auch ich war schon mal Mitgleid einer Gruppe, in der ein Charakter belehnt wurde. Es war die Weidener Kriegerin. Und das Lehen war, auch wenn es eine schöne Sache für den lebensabend war, während der Abenteuer eher ein Klotz am Bein. Ständig musste da was getan werden. Rebellische Bauern, betrügerische Verwalter, abergläubisches Misstrauen gegenüber den Dschinnenbauten des Magiers. Und wir wollten doch nur Borbarad aufhalten und waren ständig unterwegs. Und weil wir das waren, wurde das Lehen im Spiel von allen (inkl. des Meisters) vernachlässigt. Und das ist dann auch wieder nicht richtig gewesen.
 
AW: Die Helden als "hohe Tiere"

Preiset die Schönheit, Bruderschwestern!

Natürlich werden nicht ständig irgenwo Streuner zu Baronen erhoben (aber ausnahmsweise kann das EINMAl vorkommen). Wenn die Gruppe über einen Krieger/Ritter/Helden mit adliger Abstammung verfügt, mag es aber andere Optionen geben. Gerade Kaiser Hal war in Adelskreisen dafür berüchtigt, verdiente Helden zu adeln (und diese Adligen sind vielleicht anders drauf).

Klar verlässt man damit auch mal die offiziellen Abenteuer, aber wenn man den Boten betrachtet, scheinen ständig irgenwelche Barone fern der Heimat unterwegs zu sein, um z.B. die Schwarzen lande zu bekämpfen. Für solche Kriegszüge des Kaisers war anscheinend immer genug Zeit. Auch für Questen der Kirchen sind diese Adligen häufig unterwegs. Während diesen Zeiten lassen sie ihre Lehen von Verwaltern regieren, warum sollte da nicht auch etwas Zeit für Abenteuer sein?

Ich sage ja garnicht, dass man dies mit JEDER Gruppe machen kann oder es ständig so sein muss, es geht darum, dass es für bestimmte Gruppen passend sein kann und dann sicher auch vom Hintergrund und vom Spielspass interessant sein kann.

Gruß
Graf Albin
 
AW: Die Helden als "hohe Tiere"

Albin schrieb:
warum sollte da nicht auch etwas Zeit für Abenteuer sein

Ganz einfach: Jemand, der es zu etwas gebracht hat und ein einigermassen geregeltes Leben führt, hat selten Grund dazu. "Abenteuer" sind eine romantisierende Umschreibung für allerlei Gefahr und Unbequemlichkeiten. Niemand, der nicht dazu gezwungen ist, macht das freiwillig.
 
AW: Die Helden als "hohe Tiere"

Preiset die Schönheit, Bruderschwestern!

@ Integra: Da gebe ich dir Recht, allerdings haben mache Helden ja auch den Anspruch, für das gute einzustehen und sehen es als ihre Pflicht an, gegen das Böse vorzugehen (selbst wenn es Opfer fordert).

Gruß
Graf Albin
 
AW: Die Helden als "hohe Tiere"

ohgottohgottohgott

nee - solche Leute kenn ich nicht. Ich würde sie auch auf Sicht töten. Ehrlich.
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AW: Die Helden als "hohe Tiere"

Preiset die Schönheit, Bruderschwestern!

@ Integra: Ich will jetzt nicht behaupten, dass alle meine Charaktere so drauf sind, aber Helden, die ob ihrer Taten geadelt werden, sollten schon eine entsprechende Denkweise haben! :hoffnarr

Gruß
Graf Albin

P.S.: Meine Schwarzmagier denken bestimmt anders, werden aber auch sicher nicht geadelt!
 
AW: Die Helden als "hohe Tiere"

"Abenteuer" sind eine romantisierende Umschreibung für allerlei Gefahr und Unbequemlichkeiten. Niemand, der nicht dazu gezwungen ist, macht das freiwillig.
Natürlich macht man sowas "freiwillig". Wenn du und deine Gefährten die größte Held von Aventurien seid, dann werdet ihr doch sicher nicht darauf verzichten Rhazzazors neuem Ansturm auf Dapartien entgegenzutreten, nur weil du jetzt ein Lehen im nördlichen Andergast hast. Ein "Held" zu sein ist doch kein Lebensumstand sondern eine Einstellung.
Klar, dann wirft dein Lehen weniger Geld ab, weil ein Verwalter in die eigene Tasche wirtschaftet, aber wer Borbarad besiegt hat, beleibt nicht wegen 200 Dukaten zu Hause, wenn Gefahr droht.

Bleibt tapfer,

puck
 
AW: Die Helden als "hohe Tiere"

öm - naja. Mein "Held" würde sich schon mit dem Lehen zufriedengeben. Was interessiert mich Rhazzazor? Solange mein Lehen nicht in seinem Einflussbereich liegt? Nee. Um sowas auf sich zu nehmen, muss man entweder dazu verpflichtet sein (als Soldat), ganz verzweifelt (zuhause droht der Strick oder man ist bis über beide Ohren verschuldet) oder bekloppt (man ist Paladin und die Tugend scheint einem aus dem Arsch).
 
AW: Die Helden als "hohe Tiere"

Leute mit einer solchen Einstellung werden ja auch nicht belehnt. ;-)

Bleibt tapfer,

puck
 
AW: Die Helden als "hohe Tiere"

Sehe ich ähnlich! Ich als Zahori würde garnicht belehnt werden wollen! Aber bei einer Gruppe auch entsprechenden Helden würde der Meister wahrscheinlich auch nicht auf so eine Idee kommen! Bei einer Gruppe aus Weißmagier, Krieger und Geweihtem könnte ich mir sowas schon Interessant vorstellen!

Tair
 
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