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Sci-Fi / Fantasy Der Hobbit - Mit Illustrationen von Alan Lee

Luzifer

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"Der Hobbit: oder Hin und zurück" (im Original "The Hobbit", 1937) von J.R.R. Tolkien kann mit absoluter Gewissheit als eines der nachhaltigsten Bücher des letzten Jahrhunderts bezeichnet werden. Ursprünglich als Kinderbuch verfasst, wurde es zu einem Wegbereiter für ein neues Genre: der modernen Fantasy!

Der Autor, John Ronald Reuel Tolkin (1892 - 1973) muss an und für sich nicht mehr vorgestellt werden. Am "Herrn Der Ringe" kam man, insbesondere durch die Verfilmung durch Peter Jackson, nur schwerlich vorbei. Der Hype war 2001 - 2003 allgegenwärtig und riß Verkaufszahlen nach oben, führte Bestsellerlisten an und erntete Preise, wie z.B. auch den cineastischen Adelsschlag schlechthin: den Oscar (11 Mal, u.a. Bester Film).

Und alles begann weder mit der mächtigen Schlacht zwischen Sauron und Gandalf, oder Saruman und den Ents, sondern schlicht und ergreifend mit einem Hobbit: Bilbo Beutlin!


Bilbo Beutlin lebt im Auenland. Er ist in den besten Jahren, genießt seine Ruhe, seinen Tabak, das gute Brot und Gebäck und hat keine anderslautenden Wünsche an den Rest seines Lebens, als dass es alles so bleiben möge, wie es ist.

Dieses beschauliche Leben wird allerdings gehörig auf den Kopf gestellt, als Bilbo den rätselhaften aber freundlichen Magier Gandalf kennen lernt. Als Folge davon darf er kurz darauf 13 langbärtige und grummelige Zwerge bei sich zum Tee bewirten, was auf Jahre hinweg eigentlich schon genug Aufregung gewesen wäre. Aber dabei bleibt es nicht, und Bilbo lässt sich als "Meisterdieb" anwerben - und es nur um den skeptischen Zwergen zu beweisen, dass ein Hobbit namens Beutlin (mit Tuk'schen Vorfahren) nicht unterschätzt werden darf.

Hals über Kopf beginnt die abenteuerliche Reise in Begleitung der Zwergenschar und des Zauberers nach Osten. Ein Drachenschatz soll am Ende der Reise auf die Abenteurer warten. Irgendwie muss nur der Drache selbst, mit dem Namen Smaug, überwunden werden. Aber dafür haben die Zwerge ja den "Meisterdieb".

Und was für ein großes Abenteuer das wird. Erfahrene Recken hätten ihre liebe Not daran, erst recht Bilbo, der sich schon bald wieder in seine ruhiges "Loch im Boden" im Auenland zurück wünscht.
Trolle, Orks, seltsame Waldalben mit feindlicher Gesinnung, wolfsartige Biester, Menschen - die sich in Bären verwandeln können, gräßlichen Riesenspinnen und noch vielen weiteren eigenartigen Begegnungen hält Bilbo stand und entpuppt sich als Glückspilz und wahrer Abenteurer.

Hilfreich ist ihm dabei der zufällige Fund eines Zauberrings, den er von einem Geschöpf namens "Gollum" in einer Orkhöhle in einem mehr oder weniger fairen Rätselduell ersteht. Durch diesen Ring kann sich Bilbo fortan unsichtbar machen, was die Fähigkeiten als "Meisterdieb" erheblich steigert.

Mit der tatkräftigen Unterstützung von Bilbo schaffen es die Zwerge letzenlich doch durch das "Wilderland" bis zu Smaugs Einöde und dessen Berg.
Der Drachenschatz hat allerdings nicht gerade auf die zusammen gewürfelte Gruppe gewartet. Und im weiteren Verlauf melden neben Smaug auch noch Menschen und Alben ihr Anrecht auf den Schatz an, der einst einem Zwergenkönig gehörte. Und in der Ferne sammeln sich die Orks zu einem Heer, das unaufhaltsam auf Bilbo und seine Gefährten zu hält...


Tolkien schrieb den Roman 1937 als Kinderbuch. Die Geschichte wich in einigen Bereichen und Details von der vorliegenden Fassung ab. Nach der Veröffentlichung von "Herr Der Ringe", in dem die Geschichte um Bilbos Ring (Der Eine Ring) weitergeführt wird, überarbeitete Tolkien nochmals "The Hobbit" um die Handlung aneinander anzupassen.

Die vorliegende Ausgabe enthält die Übersetzung von Wolfgang Krege von 1997. Sie orientiert sich sehr stark am englischen Original und ist die aktuellste Version, die es gibt. Dem Leser wird es leicht fallen, Namen und Orte vom "Herrn Der Ringe" wieder zu erkennen, da es vom gleichen Übersetzer gefertigt wurde. So ist alles einheitlich, aus einer Hand.

Das Besondere an diesem Buch ist aber nicht der Textinhalt - der lag in dieser Form in bereits erschienenen Ausgaben schon vor. Außergewöhnlich machen es die 64 Illustrationen von Alan Lee.
Dieser Name dürfte Fans der Filmtrilogie (und Besitzern der "Special Extended"- Versionen) ein Begriff sein. Alan Lee war maßgeblich an der visuellen Gestaltung der Sets, der Kostüme, der Waffen und vielem mehr beteiligt. Man könnte sagen, er war einer derjenigen, welcher Mittelerde für den Film ein Gesicht verlieh. Hierfür erhielt auch er 2004 einen Oscar.
Teilweise sind die Zeichnungen in schwarz-weiß in den Text integriert. Die sonstigen Bilder bekamen Platz auf einer eigenen Seite, und zwar in bunt und hochglanz. Stimmungsvoll unterstützen die Illustrationen die Atmosphäre der Geschichte für den Leser.

Die Bilder wurden allerdings nicht komplett neu gezeichnet für diese Ausgabe, sondern sind Kennern bereits aus englischen Versionen oder anderen Quellen bekannt.

Neben den Zeichnungen gibt es zwei Karten im Buch: "Thrors Karte" und die Karte von "Wilderland", die von Tolkien selbst stammen. Sowie zwergische Runen, die laut Einführung aber von Runen aus dem "Herrn Der Ringe" teilweise abweichen.
Als Schutzumschlag diente eine Vorlage von Alan Lee, welche den Drachen Smaug zeigt. Auf der Vorderseite und dem Buchrücken prangern wunderschöne güldene und rote Lettern den Titel des Romans und den Namen des Autors an. Als besondere Zugabe hat der Klett-Cotta Verlag neben dem eingearbeiteten roten Band ein weiteres Lesezeichen mit Smaugs Antlitz beigelegt.


Der Roman ist für jung und alt. Für Jung, weil das Buch für junge Leser geschrieben wurde. Der Sprache merkt man dies deutlich an. Insbesondere die Liedtexte, welche an Kinderreime erinnern, sprechen eine kindliche Sprache. Und auch der Aufbau der Geschichte ist auf junge und junggebliebene Gemüter zugeschnitten.
Für Alt, weil jeder Fan vom viel erwachseneren Roman "Herr der Ringe" auch den Anfang von allem kennen sollte.


"Der Hobbit" zu bewerten fällt unglaublich schwer. Nimmt man lediglich die Geschichte selbst als Grundlage, wird die Bewertung keine Höhenflüge unternehmen. Die Handlung ist solide, linear und einigermaßen spannend. Allerdings lässt sich das Drumherum, der Kult, die Auswüchse der Geschichte und die Entwicklung aus all dem nicht ausblenden.

In Verbindung mit der wunderschönen, detailvollen illustrierten Ausgabe ist "Der Hobbit - Mit Illustrationen von Alan Lee" allerdings in seiner Gesamtheit ein MUSS für jeden Bücherschrank. Insbesondere für diejenigen, in der noch keine Hobbit-Ausgabe steht.

Dem Kult geschuldet erhält das Buch 100 von 100 möglichen Punkten und damit auch den "Goldenen Würfel" der RPG-Foren.com!

Viel Spaß beim Lesen, Schmökern und Betrachten!

Vielen Dank an den Klett-Cotta Verlag und Hobbit Presse, welche diese Rezension ermöglichten.
 
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