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Diskussion Analog vs. Digital

alekskuss

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Ich sitze ein wenig in der Zwickmühle und bräuchte da mal eure Meinung.


Zu mir. Ich habe mit Pen & Paper angefangen als ich ca. 12-13 Jahre alt war.

Meine ersten Berührungspunkte waren damals Das Schwarze Auge. Zu der Zeit gab es nur die analoge Spielweise.

Das hieß: nach der Schule - Rollenspielrucksack auf, aufs Fahrrad und zum Kumpel geradelt.

Dort dann an den Tisch gehockt und einige Stunden gespielt.


Prinzip war immer das Gleiche nur das Spielsystem, die Gruppe oder die Lokalität haben sich geändert.

Ich bin damit also groß geworden.


Mit nun zunehmenden Alter (meinem), einer längeren PnP Pause, dem Wandel der Digitalisierung und bestimmt auch Corona sind Angebote wie Roll20, Discord oder FoundryVTT immer beliebter geworden um sich auch mal zum gemeinsamen Spielen zu treffen.


Ich kann natürlich verstehen, dass diese Alternativen unglaublich viele Möglichkeiten freisetzen und es den Leuten erleichtert wird öfter zu spielen.


Seht ihr die Spielrunde über Discord als zukünftige Alternative oder ist euch ein Treffen am Tisch lieber?


Ich selbst arbeite in der IT und habe oft Meetings über Webex oder Teams oder Zoom.

Für die 15-30 Minuten Informationsaustausch ist das ok. Gerade weil die Leute in Deutschland viel verteilt sind.

Aber trotzdem habe ich das Gefühl dass ein Treffen am Meetingtisch mit Flipchart oder Whiteboard um einiges effektiver sind.

Wie ist da eure Meinung?
 
Für mich ist online spielen mehr wie Fastfood oder Essen im Kettenrestaurant. Das ist mal ganz gut, kann man essen. Aber so richtig genießen, geht eben anders, da möchte ich doch Wein, Servicekräfte und Tischdecken. Nächste Woche habe ich eine Runde offline am Tisch im Keller und eine online über PC - immerhin mit Webcam. Ohne fällt es mir noch schwerer mich darauf zu konzentrieren. Was mir online auch fehlt ist, dass man nicht mal eben parallel spielen kann. Also ich das Gespräch mit dem anderen SC, während die SL mit den weiteren SCs irgendwo beschäftigt ist. Am Tisch lassen sich da viel leichter Grüppchen bilden und merkt besser, wenn die Leute gerade Schweigen ihres SCs ausspielen oder einfach nichts mitbekommen haben.

Es hängt aber sicher auch davon ab, was man genau beim Rollenspiel erreichen möchte. Wenn es eher in Richtung Boardgame geht und Dialoge weniger im Fokus stehen, läuft es mit einem virtuellen Spieltisch besser, finde ich.

In online Runden habe ich bis jetzt vor allem mal kurze Sachen ausprobiert oder mal neue Personen, Sichtweisen, Spielstile kennengelernt oder bekannte Personen wohnen leider zu weit auseinander, sodass man sich nur so treffen kann, um das gemeinsame Hobby zu teilen. Das sind meiner Meinung nach die großen Vorteile von online.

Offline ist das neue Leute finden, Termine ausmachen, gleichzeitig am selben Ort sein schon sehr viel komplexer. Was sich meiner Meinung nach, aber lohnt. Man atmet doch dieselbe Luft, sieht sich in die Augen, mampft gemeinsam Snacks und macht Fettflecken auf den Charakterbogen...
 
Ich bin ein großer Fan von Offline Runden. Es hat irgendwie etwas persönliches mit den Leuten sich physisch zu treffen und mit ihnen zu spielen. Man kommt sich dann auch als Personen irgendwie näher. Ich habe auch den Eindruck, dass das Rollenspiel am Spieltisch besser zur Geltung kommt, als über Webcam.

Ich bin aber nicht gegen offline Runden. Die Vorteile liegen auf der Hand. Örtliche Beschränkungen spielen dann keine Rolle mehr und das finde ich grandios. Ich würde gerne mit vielen unterschiedlichen Spielern und Runden spielen. Hätte ich einen PC würde ich auch in online Runden spielen oder leiten. Der größte Nachteil online ist ein wenig die Anonymität. Da kommen dann die Situationen zu stande, dass man sich für eine Runde meldet und die Einzelheiten bespricht, nur dami der Spielleiter verschwindet oder alle blockiert. Ich glaube, das gibt es offline weniger.

Was die Technik angeht, kann diese auch in Offline Gruppen Einzug halten. Die Gruppe, die ich leite, organisiert ihre Charaktere in der Companion App, über Boxen lasse ich passende Musik laufen, über einen Beamer kann ich selbst erstellte Karten auf den Spieltisch projizieren. Ein anderer DM erzählte mir, er benutzt Foundry auch in seinen offline Gruppen für Kämpfe. Dafür lässt er das Programm über einen Fernseher laufen.

Fazit: Wenn ich es mir aussuchen kann, würde ich das persönliche Spiel gemeinsam am Tisch immer vorziehen. Geht das nicht, weiche ich aber auch gerne auf Discord aus. ^^
 
Tatsächlich überlege ich, ob ich mich nicht verstärkt ins Digitale stürzen und mich doch einmal mit dem Onlinespielen beschäftigen sollte.
Auch wenn OFFLINE-Spielen natürlich seine Vorteile hat (man kennt die Leute, man kennt ihre Spielweise, man "groovt" sich irgendwann so aufeinander ein, dass es reibungslos flutscht und man gut vorankommt, die Wahrscheinlichkeit, nicht mitspielen zu können, weil der Computer nicht funktioniert, ist gleich Null ...). Allerdings hat man auch seine Nachteile. So "muss" man immer zu der Location, an der das Rollenspiel gerade stattfindet. Man hat immer wieder dieselben Menschen vor sich, dieselben Spielweisen, dieselben SL-weisen.
Und irgendwo auch dieselben Ideen, weil dieselben Impulse.
Und in meinen Augen noch ein Nachteil: Wenn man feststellt, dass die Gruppe nicht zu einem passt, darf man sich auf die Suche nach einer neuen begeben, was sich manchmal als sperrig erweisen kann, da ja nicht nur das System eine Rolle spielt (getreu dem Motto: Was soll ICH in einer Gruppe, die nichts anderes spielen will als System soundso, während ich auch Bock drauf habe, auch mal jenes auszuprobieren und solches?) und man zudem auch noch schaut, ob die Chemie stimmt (was unter Umständen beim OFFLINEspiel durch den Geruch eines Menschen Plus- oder Minuspunkte einbringt).

Bein ONLINE-Spielen sehe ich weitaus mehr Vorteile: Man muss nicht zu den unterschiedlichsten Locations fahren, wo sich die Gruppe trifft, man kann sich einfach vor dem heimischen PC setzen. Für mich ein weiterer Pluspunkt: Die Wahrscheinlichkeit, Spieler zu finden, die sagen: Klar bin ich bereit, auch mal das System, welches Du leitest, auszuprobieren, ist wesentlich höher. Plattformen wie zum Beispiel diese hier werden von mehr als nur 20 Menschen gelesen. Und wenn ich etzt zum Beispiel ankomme mit "Hei, ich will einmal eine Runde Hollow Earth Expedition" spilen, mag jemand dabei sein, so ist meine Chance höher, weil dieses Gesuch mehr Menschen erreicht, als jene in meinem Wohnort. Und wenn jetzt sagen wir mal 2 Leute aus Deutschland, 1 aus Österreich und einer aus der Schweiz mitspielt, dann ist es doch großartig, dass sich ein jeder vor seinen heimischen PC setzen kann und trotzdem alle "im selben Raum sind".
Man lernt neue Menschen kennen, neue Spielweisen, bekommt neue Impulse.
Und man ist nicht unbedingt auf ein System festgelegt, weil man spätestens nach dem Ende des Abenteuers sagen kann:Oki, Leute, hat Spaß gemacht mir Euch, aber jetzt will ich gerne mal "Sternenmeer RPG" mit einer neuen Gruppe ausprobieren (wie gesagt: ich bin ein wenig in der Phase, Gruppenhopping positiv anzusehen)..

Ach ja, auch wenn es noch in eine kleine andere Richtung geht: Digitales Spielen erlaubt auch, dass man ein textbasiertes Rollenspiel umsetzen kann :) Und Offline so mit Briefen oder Faxe ...? Klar, geht auch. wäre aber eher umständlich.
 
Ich spiele schon sehr lange, sowohl am Tisch als auch online. Letzteres seit Corona sehr intensiv und in mehreren Runden mehrmals pro Woche. Viele organisatorische und technische Argumente sind schon genannt worden, den meisten stimme ich zu. Daher will ich nur meinen ganz persönlichen Eindruck hierlassen. Da Tischrunden eher selten stattfinden, sind sie für mich etwas ganz besonderes, das entsprechend zelebriert wird - Essen kochen inklusive. Der persönliche Kontakt und das Wiedersehen mit Freunden steht da eher im Mittelpunkt - manchmal geht das etwas Zulasten des Rollenspiels. Die Ablenkung ist schon da, wenn man sein Gegenüber bittet, die Nüsschen rüberzureichen oder den Wein nachschenkt. Ist nicht schlimm, stört mich in dem Kontext auch nicht.

Dass das Spiel an sich besser oder intensiver als online ist, kann ich aus meiner Sicht nicht bestätigen. Es ist - das ist meine ganz subjektive Meinung - für die Immersion sogar eher hilfreich, wenn man nur die Stimme (ja, wir verzichten in den meisten online-Runden sogar auf die Kamera) der Spieler im Ohr hat. Es gibt keinerlei Ablenkung vom eigenen Kopfkino, man sieht die Charaktere und nicht deren Spieler. Wenn nicht gerade jemand ne schnurrende Katze auf dem Schoß hat.

Nachdem wir anfänglich die technischen Möglichkeiten von Roll20 und Co voll ausgereizt haben, sind wir mittlerweile zum ganz puristischen Theatre-of-mind zurückgekehrt und verzichten sogar auf Karten... Vor allem erzählerisch angelegte Runden können meiner Meinung nach sehr vom online-Spiel profitieren. Aber letzten Endes muss das jeder für sich selbst herausfinden. :)
 
Das sind ja jetzt wirklich viele Eindrücke und da bedanke ich vielmals bei euch.

Die Geschpräche zwischen den SCs ist, wie auch @hexe schon beschrieben hat, natürlich leichter wenn man am Tisch sitzt. Und dazu zählt selbstverständlich auch die nonverbale Kommunikation.
Wenn der SL gerade mit einem anderen SC beschäftigt ist und ich einen anderen Kumpel anschaue um ihn zu vermitteln "den NPC nehmen wir gleich mal in die Zange" ;)
Gut, das könnte man online über einen privaten Chat machen. Aber das nimmt den Reiz raus.

So wie @Domi G. und @Feuertraum, finde ich aber auch die Möglichkeit mit Leuten zu spielen die vielleich nicht gerade um's Eck wohnen sehr reizend.
Das impliziert aber auch die Tatsache, dass du Leute in der Gruppe hast die sich auf das Spiel konzentrieren. Ist das für dich @Feuertraum ein Kriterium? Oder was machst du wenn du so ne Schnarchnase in der Gruppe hast, die eher ablenkt als bei der Sache zu sein?

Und, was ist ein textbasiertes Rollenspiel? Wenn es das ist was ich denke dann gebe ich dir Recht. Online ist das natürlich um einiges flotter. Ein Kumpel von mir hat das mal vor Jahren per Post gemacht :D
Gemeinsam mit jemand anderem an einer Geschichte geschrieben und sich dann immer abgewechselt. Right?
Ansonsten, klär mich auf :)

Und so wie das @Integra beschreibt geht das schon in die Richtung ASMR?! Nicht bös sein. ;)
Aber das klingt total interessant. Ohne Webcam und nur nach der Sprache nach zu spielen. Würd ich gerne mal ausprobieren.

Und dann kommt einer rein mit nem üblen sächsischen oder schwäbischen Akzent. Ich glaub das würde mich vom Stuhl reissen XD (Bitte nicht falsch verstehen, ich finde Dialekte absolut toll)
 
Zuletzt bearbeitet:
alekskuss schrieb:
Und dann kommt einer rein mit nem üblen sächsischen oder schwäbischen Akzent. Ich glaub das würde mich vom Stuhl reissen XD (Bitte nicht falsch verstehen, ich finde Dialekte absolut toll)
Eigentlich haben wir in einer Runde einen Charakter mit einem sensationellem ungarischen Dialekt und in einer anderen einen, dem als Kriegsverletzung der halbe Unterkiefer weggeschossen wurde und seitdem schlimm nuschelt...

Feuertraum schrieb:
Ach ja, auch wenn es noch in eine kleine andere Richtung geht: Digitales Spielen erlaubt auch, dass man ein textbasiertes Rollenspiel umsetzen kann
Downtimeaktionen werden häufig auf den jeweiligen Discordservern als Zwischensequenzen in (privaten) Kanälen geschrieben, i.d.R. zwischen SC und SL.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das impliziert aber auch die Tatsache, dass du Leute in der Gruppe hast die sich auf das Spiel konzentrieren. Ist das für dich @Feuertraum ein Kriterium? Oder was machst du wenn du so ne Schnarchnase in der Gruppe hast, die eher ablenkt als bei der Sache zu sein?
So einen Störenfried hatten wir tatsächlich einmai in einer OFFline-Gruppe: Rechthaberisch bis zum geht nicht mehr. Wollte alles ausdiskutiere, hielten 20 - 30minütige Monologe, beschwerte sich, wenn er Gegenwind bekam (was in etwa 99,8% aller Fälle passierte) und meinte, dass er nur deswegen angepflaumt wurde, weil man ihm nicht zugehört hat und zudem kam er grundsätzlich zu spät. 1 - 3 Stunden waren da keine Seltenheit.
Wir haben ihm mehrmals darauf hingewiesen, sowohl in ruhigen Situation als auch in Situation, als wir gespielt haben. Er meinte, er sei halt so, damit müssen wir leben.
Ein paar Mal hat die Gruppe das durchgehen lassen, dann hat sie ihn rausgeschmissen.
Ich denke, so würde ich es auch bei einer Onlinegruppe machen: Erst das Gespräch mit der Person suchen. damm ,it der Gruppe zusammen nach einer Lösung suchen, und wenn echt keine Besserung in Sicht ist - sich von ihm trennen.

Downtimeaktionen werden häufig auf den jeweiligen Discordservern als Zwischensequenzen in (privaten) Kanälen geschrieben, i.d.R. zwischen SC und SL.

Klingt nach einer guten Idee. Zwar wollte ich eventuell kein Discord nehmen, sondern auf die Alternative Plattform Galene zurückgreifen, aber dass steht noch nicht fest.
 
Persönlich bin ich (größtenteils aufgrund von eigenen Eigenheiten) absolut gegen Online-Runden. Da würde ich mich nicht mal freiwillig reinsetzen bzw. habe schon zwei Runden verlassen, weil Leute nur noch Online verfügbar waren. Denn mir und für mein Empfinden ist die Interaktion am Spieltisch viel zu wichtig und die Kommunikation über elektronische Medien viel zu unpersönlich.

Was die Vor- und Nachteile von Off- & Online-Runden betrifft stimme ich besonders hexe und Domi G. zu. Besonders bei:
In online Runden [....] mal neue Personen, Sichtweisen, Spielstile kennengelernt oder bekannte Personen wohnen leider zu weit auseinander, sodass man sich nur so treffen kann, um das gemeinsame Hobby zu teilen. Das sind meiner Meinung nach die großen Vorteile von online.

Offline ist das neue Leute finden, Termine ausmachen, gleichzeitig am selben Ort sein schon sehr viel komplexer. Was sich meiner Meinung nach, aber lohnt. Man atmet doch dieselbe Luft, sieht sich in die Augen, mampft gemeinsam Snacks und macht Fettflecken auf den Charakterbogen...
 
Wenn ich die Wahl habe ziehe ich offline definitiv vor (Gründe dafür wurden schon reichlich genannt). Da ich aber einen etwas eigenwilligen Spielstil habe ist es schwer dafür genügend Leute zufinden. Aktuell spiele ich daher nur online, aber mit dem langfristigen Ziel in eine Hybridform zu wechseln. Damit meine ich sowohl, dass sich der Großteil der Gruppe offline trifft und ein, oder zwei Spieler online dazukommen, als auch einen Teil der Treffen für alle online abzuhalten. Nachdem ich bereits einige Monate so gespielt hatte muss ich sagen, dass ich die online Treffen auch nicht mehr ganz aufgeben möchte. Selbst wenn man genügend Spieler in der näheren Umgebung zusammen getrommelt hat ist es schwer Termine zu finden an denen alle können, zumal der Aufwand für offline Treffen viel größer ist. Wenn man sich nur eben schnell vor einen Bildschirm setzen muss, ist es auch nicht schlimm wenn die Session dann nur zwei Stunden dauert. Das macht es enorm leichter regelmäßig zu spielen. Und das wiederum hält die Kampagnen am Leben, wenn es mal mehrere Monate dauert bis man alle Spieler an einen Ort bekommt. Meine Gruppe trifft sich einmal die Woche Online für 2 bis 3 Stunden und wenn wir dann mal einen Termin finden für eine längere Session schieben wir den dazwischen, demnächst hoffentlich auch wieder offline. Ich vermisse das soziale Drumherum nämlich doch sehr.
Grundsätzlich würde ich sagen sind offline Sessions mehr soziales Event und online Sessions eher zweckmäßig auf das Rollenspiel fokussiert. Ich denke für Langzeitabenteuer wie ich sie spiele ist beides wichtig.



Ein weiterer Vorteil von online Treffen, der noch nicht genannt wurde, ist auch Barrierefreiheit. Mit einem Laptop, oder Tablet kann man sogar vom eigenen Bett aus, oder im Krankenhaus teilnehmen. Verletzungs- und Long-Covid-bedingt ist das in meiner Gruppe auch schon vorgekommen.
 
Also ich habe ja nun nach einer 15Jahrespause wieder mit Pen&Paper angefangen, diesesmal aber gleich Online. Insofern kannte ich vorher nur Präsenz-Spieltage.

Und ich muss mal so sagen: ich bin total hin und weg von der Onlinevariante! (gleich gesagt: wir spielen nur zu Viert!!!! Das ist wohl entscheidend)

Vorteile:
- super technische Möglichkeiten, für die ich früher meine Mutter verkauft hätte (Roll20 gann vornweg - das bietet schon so viel: Karten, Würfeln, Musik, FieldOfView, Kriegsnebel, bla bla bla) - ich LIEBE das!
- keine langwieriges Meet & Greet der Spieler, das hat schon immer ewig gedauert bis alle gesessen haben
- durch Anlage einer Historie in Discord mit allem Relevanten (Namen, Karten, Handouts, ...) kann sich jeder vorweg selbst informieren was los war - also auch nicht mehr 30 min Einleitung bei der man schon heiser wird
- kein Platz machne / Aufräumen vorher UND hinterher
- keine Stunde für Essen bestellen / essen / wegräumen plus Gestank nach Chinanudeln etc in der Bude
- keine vollen Mülltüten mehr wo man undank zu kleiner gelben Tonne eh nicht weiß wohin damit (außer es den Leuten in die Hand zu drücken)
- keine Raucherpausen, Essengeknister ...
- man kann auch mal den Voicekanal splitten / wechseln und muss nicht immer in der Küche mit Einzelgruppen rumstehen :D

Nachteile:
- hmmmm - ok - man sieht die Leute (auch eben teils Freunde) nicht mehr (gibt keine Kamera bei mir)
- größere Gruppen spammen ruckzuck den Voicekanal zu - es gibt kein "Melden" in dem Sinne mehr (könnte man aber technisch natürlich realisieren)
- Zwischenrufe sorgen für Chaos im Sprachkanal
- für Leute die drauf stehen: Gestik / Mimik geht natürlich unter. Aber da kannte ich eh kaum wen, der dann ins Liverollenspiel abgeglitten ist
 
Offline-Runden sind für mich nicht zu ersetzen. Wenn ich keine Gruppe dafür mehr fände, würde mein Hobby enden.
Während der Lockdowns und ein bisschen danach haben wir versucht, die Runde mit einigen wenigen Online-Treffen am Leben zu halten. Es hat nicht funktioniert, weil es nicht dasselbe ist.
Der Verzicht auf den direkten Kontakt wird für mich durch die anderen Möglichkeiten nicht kompensiert, der soziale Aspekt mit allen seinen Vorteilen und Fährnissen ist mir wichtig.
Bei @Integra finde ich mich in einer Sache wieder, ich schließe in manchen Szenen auch die Augen und höre nur. Aber eben am Tisch.
 
Ich verstehe die Vorteile der ganzen Online-Funktionen, aber niemand sagt, dass ich diese nicht auch am Live-Spieltisch nutzen kann. Ein Laptop/Tablet für die Spielrunde mit Wiedergabe auf einem großen Bildschirm (manche haben das sogar über Beamer oder Glasplatte direkt in den Tisch integriert), ein Gerät für die SL, und schon läuft die Sache ähnlich. Das Argument, dass jeder am Tisch ein eigenes Gerät wegen Charakter-Verwaltung benötigt, kann meist damit umgangen werden, dass die entsprechenden Dateien für den Spielrunden-Account freigegeben sind.

Für mich selbst gibt es nur vier Argumente pro online:
  1. Ich kann mit Leuten spielen, fast egal wo wer gerade ist
  2. Ich kann meine Zuhause-Bequemlichkeiten während der Spielrunde nutzen
  3. Niemand muss extra Platz für alle herrichten
  4. Alle müssen (nur) den eigenen Dreck wegräumen
Alles andere ist persönliche Vorliebe.

Ich selbst mag den zwischenmenschlichen Kontakt eigentlich genausosehr wie das Spielen selbst. Nicht selten wird auch mal weniger oder gar nicht gespielt, weil jemand ein persönliches Thema hat, das gerade wichtig oder drängend ist und wir hören entweder nur zu, tauschen uns aus oder versuchen beizustehen. Ja, dadurch bleibt das Spiel dann auch mal auf der Strecke, aber wenn die Leute nicht mehr funktionieren, weil sie von Problemen überwältigt werden, ist das Spiel ganz vorbei. Ist aber auch persönliche Angelegenheit, ob das Verhältnis unter den Leuten dafür tief genug ist. Ja, das geht prinzipiell online auch, aber manchmal gibt es da nur die Stimme und Redefrequenz, um das beurteilen zu können (oder eben nicht). Live ist da einfach mehr mitzubekommen, auf das reagiert werden kann.

Bisher habe ich auch festgestellt, dass ich meist mehr Spaß am Spiel habe, wenn ich mit den Leuten in der Spielrunde auch eine (wenn auch oberflächliche) freundschaftliche Basis habe. Das geht in Persona einfach meist besser.
 
Ich verstehe die Vorteile der ganzen Online-Funktionen, aber niemand sagt, dass ich diese nicht auch am Live-Spieltisch nutzen kann.
Aber NAaaaaIN... das schöne an Offline Runde ist doch, dass nicht irgendein Gerät nebenbei läuft. Bei uns werden selbst die Mobiltelefone weggepackt. Seit alle Kinder haben werden sie nicht mehr ausgemacht, falls man wirklich dringend gebraucht wird, aber sonst. Ist doch schön, wenn man mal auf keinen Bildschirm schaut.

weil sie von Problemen überwältigt werden, ist das Spiel ganz vorbei.
Das ist bei uns (wir spielen seit 2002 zusammen) eher anderes herum und es findet auch ganz bewusst eine Pause zu den Problemen statt. Jetzt ist Rollenspiel, jetzt ist vier Stunden Seele baumeln lassen, jetzt ist mal echte Freizeit. Allerdings essen wir gemeinsam vorher zu Abend und dort wird über alles mögliche geredet. Aber wenn man sich dann zum Spielen setzt, dann geht es los. Immersion, andere Welt.
 
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