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Sonstiges Wickie und die starken Männer

Luzifer

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Mittlerweile ist im Kino die Realverfilmung der Kinder-Zeichentrickserie „Wickie und die starken Männer“ von Michael „Bully“ Herbig mit Erfolg angelaufen. Im letzten Jahr wurden hierzu sehr Medienwirksam auf Pro Sieben eine Teil der Darsteller, genauer die „starken Männer“, gesucht. Das Drehbuch zum Film wurde von „Bully“ und Alfons Biedermann geschrieben. Die Umsetzung als Roman zum Film wurde von dem Kinderbuchautor mit dem mysteriösen Namen THiLO zu Papier gebracht. Heraus kam eine kurzweiliges und schnell zu lesendes Abenteuer für ein junges Publikum.

Wickie ist Wikinger. Aber er ist nicht der stärkste, und das wird ihm täglich vorgehalten. Denn Wikinger prügeln sich, und sie prügeln sich gern, so wie Jürgen und Würgen, oder Tjure und Snorre. Daran hat Wickie allerdings weniger Interesse, auch wenn er sich seinem Vater Halvar zu liebe, dem stärksten Mann von Flake, Mühe gibt. Sein größter Muskel ist und bleibt aber sein Kopf, denn Wickie glänzt zu jeder Zeit mit tollen Ideen, die zeigen, dass man auch ohne große Kraft Berge versetzen kann. Oder auch Steinhaufen.
In einem Wettbewerb gegen seinen Vater gewinnt der gewitzte Wickie dank einer selbst gebauten Erfindung seinen ersten Wikingerhelm – wenn der auch etwas groß ist. In der gleichen Nacht wird Flake, die Heimat der starken Männer, von fremden Kämpfern überfallen mit unheimlicen Drachenmasken. Sie stehlen den größten Schatz des Dorfes: die Kinder. Außer Wickie, der eine andere Erfindung getestet hatte und irgendwie abwesend war, weil er ein bisschen „abhing“.

Natürlich lassen sich die Männer und Frauen von Flake das nicht auf sich sitzen und starten eine Seereise ins Ungewisse um ihre Kinder wieder zu finden. Selbstverständlich ist Wickie auch dabei, auch wenn das am Anfang nicht geplant ist. Zumal er die kleine Ylvi befreien will, für die er schwärmt. Neben dem Ende der Welt, dem Himmel der auf die Erde fällt, Chinesen werden die starken Männer noch dem Erzfeind von Halvar – dem schrecklichen Sven – begegnen. Ob es reicht dicke Arme zu haben, oder einen scharfen Verstand wird sich auf dieser Reise bei diesem Abenteuer zeigen.

Der Roman „Wickie und die starken Männer“ wurde direkt vom Drehbuch zum Film adaptiert. Die angesprochene Leserschaft wird sehr schnell deutlich: Es ist ein Kinderbuch und erhabt auch keinen weiteren Anspruch.
Die Sprache ist simpel gehalten, mit einigen humorvollen Einschüben.
Die Geschichte um die Entführung der Kinder von Flake wird in einem Zug erzählt, ohne Unterbrechung. Das macht es einfach sie zu verfolgen. Auf die Darstellung der herausragenden (und meist übertrieben witzigen) Wesenszüge der starken Männer, von Wickie und den Gegenspielern – den Piraten um den Schrecklichen Sven, wird besonderen Wert gelegt: der immer hungrige Faxe, der böse, fette und gemeine Sven, die sich ständig streitenden Tjure und Snorre, der immer wieder singende Ulme, der nörgelnde und geschichtenerzählende Urobe und natürlich Grom, der andauernd „entzückt“ ist. Auf alle Klischees wird mit Bedacht geachtet und die Erwartung der Fans der Serie werden lohnend bedient. Tiefer wird auf die Charaktere allerdings nicht eingegangen, mit einern kleinen Ausnahme von Wickie. Von ihm erfährt der geneigte Leser etwas mehr.

Die Fans von „Bully“ werden im Roman die Figur „Congaz“ vermissen. Die wurde nur im Film eingearbeitet und fehlt im Buch.

Der Roman ist in einer dick kartonierten Paperbackausgabe erhältlich. Den Umschlag ziert das Filmcover. Und im Mittelteil des Buches finden sich einige Bildseiten mit Fotos aus dem Film und Erklärungen. Für ein erstes Hineinschnuppern ist das Buch also ideal geeignet.


Kinder werden auf jeden Fall ihre Freude an dem Filmroman „Wicke und die starken Männer“ haben. Es hat Witz, Charm, Kurzweile und ist ausdrücklich für sie gemacht. Erwachsene, die mit der Serie aufgewachsen sind, werden damit ihre Erinnerungen gelungen auffrischen können. Einen höheren Anspruch erfüllt der Roman nicht.

Aus der Sicht eines Kindes verdient der Roman 7 von 10 Punkten.


Über den Autor:

Hinter dem ungewohnt geschriebenen Namen THiLO verbirgt sich der Kinderbuchautor Thilo P. Lassak. Er feierte 2007 einen großen Erfolg mit dem Fantasy-Roman „Mumienherz“ . Aufgewachsen in Brilon im Hochsauerland, zog es ihn nach einem Studium der Publizistik und Germanistik zu verschiedenen Berufswegen hin und zwischendurch landete er beim Kabarett und war als Mitautor am Trio-Programm „Die Motzbrocken“ beteiligt. Mittlerweile hat er sich wieder auf das Schreiben von phantasievollen, witzigen und spannenden Geschichten für Kinder in allerlei Formen besonnen. Heute lebt der Autor mit seinen Kindern und seiner Frau in Mainz.

Vielen Dank an den Ravensburger Buchverlag, der diese Rezension ermöglichte.
 
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