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Weltbeschreibung Shadowrun Rechenzentren?

sonic_hedgehog

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Ich habe vor kurzem einen Bericht gelesen, in dem verschiedene Probleme beschrieben wurden, vor die z.B. google durch ihre Arbeit gestellt wird.

Google betreibt ja riesige Rechenzentren, die dafür gebraucht werden, das Internet zu speichern ("im Cache"), zu katalogisieren und kategorisieren und auch die Suchanfragen zu bearbeiten. Dafür brauchen sie enorme Rechnerpower und monströs viel Speicherplatz - und das frisst alles Energie und Platz. Allein die Kühlung für die Rechner...

Soweit die Gegenwart - wie aber sieht das alles 2064 bzw. 2073 aus?
Die zu bewegenden Datenmengen sind sicher wesentlich größer, gerade 2073 hat offenbar jeder Zugriff ohne Providerkosten zu zahlen. Wo stehen diese Rechenzentren, wer betreibt sie und wie sehen sie aus? Was wenn man über ein Botnetz deren Rechner angreift? Und reicht die versammelte Power dieser Zentren nicht schon fast für eine KI?

Wie stellt ihr Euch das vor und welche Möglichkeiten ergeben sich daraus?
 
AW: Rechenzentren?

Wo stehen diese Rechenzentren, wer betreibt sie und wie sehen sie aus?
Die großen Rechenzentren werden zum einen sicher nicht in der Wüste stehen, sondern vielleicht in kühlen Gebirgsregionen oder allgemein in den kühleren Klimazonen. Zumindest wenn es um große Backup-Server geht. Gletscher wären auch eine Möglichkeit. Am Fuß der Gletscher aufgestellt, könnte man das Schmelzwasser der Gletscher zur Kühlung einsetzen.

Betreiben werden diese Rechnerzentren jene, die zum einen eigenen Bedarf haben und es sich leisten können (z.B. Mega-Kons) oder die damit z.B. durch Werbung Geld verdienen. Im Spiegel war mal vor nen paar Monaten nen Artikel über so nen Superrechner. Das Gebäude sah aus, wie ne riesige Lagerhalle. Mehrere hundert Meter lang, nicht ganz so breit und mehrere Stockwerke hoch.

Was wenn man über ein Botnetz deren Rechner angreift? Und reicht die versammelte Power dieser Zentren nicht schon fast für eine KI?
Es gibt ja heute schon Spekulationen darüber, wieviel Rechenleistung ein Rechner bringen müsste und wann das erreicht wäre, damit er zumindest rudimentäre KI zeigt. Nicht dieses Pseude-KI, was Windows den Benutzer in den Wahnsinn treiben lässt.

Und es dürfte auch klar sein, dass so ein Rechenzentrum sowohl personell als auch durch Soft- und Hardware recht gut gesichert sein dürfte. Eine Sicherung auf jeden Fall, die auch einen gut vorbereiteten Gelegenheitsstrolch aufhält. Wenigstens lang genug, bis richtig böse Konzerntruppen anrücken. Aber echte Runner lassen sich von so etwas ja für gewöhnlich nicht aufhalten oder abschrecken. ;)

Wie stellt ihr Euch das vor und welche Möglichkeiten ergeben sich daraus?
Ein solches Superrechenzentrum dürfte ein guter Ort sein, um eine dezente Infiltration durchzuführen, wenn es erforderlich sein sollte, direkt einzudringen und ein Hackerangriff von Außen nicht möglich ist.
Ein Team Runner wird wahrscheinlich vor einem interessanten logistischen Problem stehen. Auf der einen Seite benötigt das Team hinreichend Feuerkraft, um die Sicherungstruppen zu binden. Es benötigt aber auch Kapazitäten, um die Sicherheitssysteme zu überwinden und etwaige Daten von den Servern direkt runterzuziehen. Wobei es sich da wahrscheinlich eher um ein Umlenken über die Datenautobahn auf einen anderen Server handeln wird. Tragen dürfte wahrscheinlich je nach Datenmenge etwas schwierig werden, wenn das gesamte Zentrum mehrere Fußballfelder mit Rechner, Magnetspeichern oder was auch immer umfasst.
Das Team darf auf der anderen Seite auch wieder nicht zu groß sein, denn zu viele Leute könnten ein Sicherheitsrisiko in puncto Geheimhaltung darstellen.

Ein mögliches Szenario besteht also darin, Daten von diesem Rechenzentrum zu stehlen (in welcher Form auch immer). Ein anderes Szenario könnte die Zerstörung des Rechenzentrums und aller darin gespeicherten Daten umfassen. Je nach Zielsetzung ist eine Wiederholung notwendig, da natürlich auch die Backup-Server eleminiert werden müssen, ehe ein Datenabgleich stattfinden kann. Oder aber es geht den Runnern einfach nur darum, für einen Serverausfall und damit Stau auf der Datenautobahn zu sorgen. Im Morgenmagazin gab es letztens nen Bericht über eine Webseite, bei der man sich anschauen kann, wann wo welcher Server für wie lange ausgefallen ist/war. Diese Aktion kann ein singuläres Ereignis sein oder aber im Rahmen einer größeren, vielleicht sogar globalen Kampagne stattfinden.
 
AW: Rechenzentren?

Weitere Möglichkeiten für Standorte (wobei dieser Begriff hier seine Grundbedeutung ein wenig einbüßt) wären der Grund der Ozeane und der Orbit. Beide Gegenden sind prinzipiell recht kühl, wobei die Abwärme unter Wasser doch für recht ungewöhnliche Strömungen sorgen könnte.

Was die Betreiber betrifft, so sehe ich es ähnlich wie Albero. Jeder Mega-Kon und viele der AA-Kons und vielleicht sogar ein paar A-Kons werden ihre eigenen Server laufen haben (vor allem jeder Kon, der Matrix-Dienste anbietet). Ebenso schätze ich, dass es einige staatliche Organisationen geben wird, die einen solchen betreiben. Und wir wollen ja auch unsere lieben zwielichtigen Freunde aus den Schatten nicht vergessen; denn, was sollte denn eine Schattenmatrix ohne eigenen Server darstellen?

Solche Server werden natürlich schärfer behütet als Augäpfel und Herzblut zusammen und wenn ich ehrlich bin, würde ich nie auf die Idee kommen, ein Team auf einen solchen anzusetzen ... mehrere Teams allerdings ... Versteht mich jetzt nicht falsch, große Teams gefährden die Geheimhaltung und verschiedene Teams könnten ein Problem miteinander haben, aber wer sagt denn, dass irgend ein Team von den anderen eine Ahnung haben muss? Die richtigen Leute, ein durchdachter Zeitplan und das Ding sollte laufen. Natürlich ist kein Plan seiner Durchführung gewachsen, aber das kennen wir ja.

cul8r, Screw
 
AW: Rechenzentren?

Weitere Möglichkeiten für Standorte (wobei dieser Begriff hier seine Grundbedeutung ein wenig einbüßt) wären der Grund der Ozeane und der Orbit. Beide Gegenden sind prinzipiell recht kühl, wobei die Abwärme unter Wasser doch für recht ungewöhnliche Strömungen sorgen könnte.
Wenn man so will, gibt es diese Satellitentechnik bereits heute. Allerdings dürfte ein regelrechtes Rechenzentrum im Orbit bannigwatt teuer werden. Und ob die Kühlung wirklich so irrelevant ist im Orbit, wage ich zu bezweifeln. Klar, im Orbit hat's seine kuschligen nahe 0 Kelvin, aber nur im Kernschatten der Erde oder des Mondes.

Ist der Satellit oder die Station, und nichts anderes wäre das Rechenzentrum im Orbit, allerdings dem Sonnenlicht ausgesetzt, wird es heikel: Die von der Sonne beschienene Seite heizt sich unter Umständen rasch auf 100 bis 200 Grad. Weißer Anstrich, reflektierende Folien und Solarpanels nehmen gegenüber einer aktiven Kühlung nicht viel Platz weg und die Solarpanels haben sogar noch den Vorteil, wenigstens einen Teil der benötigten Energie aus dem Sonnenlicht zu gewinnen.
Und die der Sonne abgewandte Seite bleibt nahe 0 Kelvin... Die Belastung für das Material kannst Du Dir vorstellen.

Die Kosten und der Aufwand für eine derartige Station dürften sowohl beim Bau und Betrieb erheblich sein. Und der Datentransfer vergleichseweise langsam. Aber für besonders sicherheitsempfindliche Daten dürfte eine derartige Station im Orbit sicher die Ultima ratio sein. Zudem ist sie dort auch weitestgehend sicher vor irgendwelchen Runnern, zumindest im physischen Angriff. Und die Sicherheitsleute vor Ort spart man sich auch gleich, denn mindestens ebenso hoch wie die monatlichen Betriebskosten ein Ärgernis für den Betreiber einer solchen Einrichtung sind, dürfte es für einen Konkurrenten ein Ärgernis sein, ein entsprechendes Team auszurüsten, auszubilden und zur Station zu schicken... You got the point...? :D

Der Ozean ist meiner Einschätzung nach die sehr viel günstigere Alternative, um sehr große Rechenzentrumsanlagen a) effektiv zu kühlen und b) so unterzubringen, dass sie niemanden im Weg ist. Genauso gut könnte man natürlich in die Tiefen der Erde gehen. Wäre auch nicht aufwändiger und die Kühlung könnte auch hier über eine hinreichend dimensionierte Wasserleitung stattfinden. Beide Varianten, sowohl tief unter der Erde als auch im Ozean, haben den Vorteil, dass sie eine relativ gute Sicherheit gegen einen physischen Angriff durch ein Runnerteam bieten. Für ein Shadowrun-Szenario sind sie allerdings besser geeignet, da ich mir es aus rollenspielerischer Sicht wenig erquicklich vorstelle, einen Runner erstmal ein Jahr in ein geeignetes Ausbildungszentrum zu stecken. Auch wenn so ein Shadowrun goes StarTrek oder StarWars natürlich auch interessant wäre.

Die richtigen Leute, ein durchdachter Zeitplan und das Ding sollte laufen. Natürlich ist kein Plan seiner Durchführung gewachsen, aber das kennen wir ja.
Jede terroristische Organisation der jüngeren Vergangenheit hat es ja eigentlich schon vorgemacht, wie effektiv eine Zellenorganisation auch größere Anschläge (9/11 z.B.) vorbereiten und durchführen kann, ohne dass entscheidende Sicherheitsorgane schnell genug davon mitbekommen, um effektiv etwas dagegen zu machen. Und wenn, dann ist es ein Glückstreffer oder nur ein temporärer Aufschub.
 
AW: Rechenzentren?

Abgesehen davon: Wie sieht es eigentlich mit der Wärmeleitfähigkeit des Vakuums aus? Denn es ist ja schön, wenn man ein Rechenzentrum so im All parkt, dass es den Kernschatten der Erde nicht verlässt - nur wenn dann die enstehende Abwärme der Rechner nicht schnell genug abgeleitet werden kann, dann ists auch Essig.

Die Wartung wäre dann zwar teuer, aber nicht unmöglich - schließlich gibt es ja einige Stationen, die um die Erde kreisen.

Trotzdem kann ich mir das nicht als Standardlösung vorstellen. Dann schon lieber unter Wasser oder ganz konventionell - mit einem Kernreaktor daneben, der den notwendigen Strom für die Klimaanlage liefert. Klimaerwärmung? Nie gehört...
 
AW: Rechenzentren?

Abgesehen davon: Wie sieht es eigentlich mit der Wärmeleitfähigkeit des Vakuums aus?
Vakuum an sich hat eine beschissene Wärmeleitfähigkeit. Aber ein nicht vorhandenes Medium für Konvektionsströmung interessiert Strahlung per se erst mal gar nicht. Man müsste also versuchen, die Analge so zu konstruieren, dass die Abwärme an entsprechenden Kühlrippen ins Weltall abgestrahlt werden können.

Das mit dem Kernschatten der Erde ist eigentlich eine gute Idee, nur wird dann die Logistik auf der Erde wieder komplizierter. Entweder man hat eine geostationäre Umlaufbahn für den Satelliten, dann kommt man mit einer, im schlimmsten Fall wenigen Relaisstationen auf der Erde aus. Oder aber man bleibt im Kernschatten der Erde. Und dann bräuchte man wieder ein den gesamten Globus umspannendes Netz an Relaisstationen, die der Reihe nach mit dem Sateliten aufschalten. Und jede zusätzliche Relaisstation kostet Geld im Betrieb und der Sicherung. Und ist ein potentielles Sicherheitsrisiko.

Trotzdem kann ich mir das nicht als Standardlösung vorstellen. Dann schon lieber unter Wasser oder ganz konventionell - mit einem Kernreaktor daneben, der den notwendigen Strom für die Klimaanlage liefert. Klimaerwärmung? Nie gehört...
Eben. Als Standardlösung schätze ich die Orbitlösung als zu kostspielig und aufwändig ein. Zumindest in Relation zu Pendants auf der Erde. Seien sie nun oberirdisch, unterirdisch oder auf dem Grund von Ozeanen...
 
AW: Rechenzentren?

Zugegeben, das Orbit als Ort für einen Server ist wohl die kostspieligste Variante, aber für echt paranoide Superreiche (und davon gibt es mehr als man denkt) sicher eine Attraktive Idee.

Allerdings ist dieser Ort nicht so sicher, wie Du denkst, Albero. Sicher, ich müsste viel Zeit, Geld und Mühe investieren, um ein Team dementsprechend auszurüsten und auszubilden, aber wer sagt denn, dass es nicht schon Runner im Orbit gibt? Im Sourcebook "Target: Wastelands" (hab die meisten auf englisch) wird einem klar gemacht, das Runner nicht nur global verfügbar sind, sondern auch orbital. Gerade der Schmuggel ist hier äußerst lukrativ.

Aber ich komme vom Thema ab ... wenn der Server-Sattelit im Erdschatten bleiben soll, muss ich nicht zwingend mehrere Empfangsstationen auf der Erde haben; es ginge auch mit 2 oder 3 Relais-Satteliten. Klar ist dann die Übertragungsgeschwindigkeit dabei relativ mager, aber wenn schon, denn schon. Und im Falle des Falles kann ich ja immer noch kurzzeitig über externe Anbieter einen direkten Zugriff erlangen.

Unter Wasser oder Erde gibt es meiner Ansicht nach immer noch das Problem der Abwärme. Diese muss schließlich irgendwo hin, was es geheimhaltungstechnisch zu einem Risiko macht. Ich denke, da ist es für die meisten Betreiber praktischer, die Anlage zwar unterirdisch/unter Wasser zu haben, aber zeitgleich im Keller der Arkologie.
  1. habe ich eine perfekte Tarnung, da der Komplex selbst genug Wärme produziert,
  2. spare ich Heizkosten,
  3. benötige ich nicht sehr viel mehr Sicherheitsaufwand,
  4. ist alles direkt verfügbar.
Alles in Allem sind, so denke ich, separierte Server eher die Seltenheit.

cul8r, Screw


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EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :
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Screw schrieb nach 1 Minute und 50 Sekunden:

Und Magier kommen da auch nicht hin :)

Hinkommen tun sie wohl, aber ausrichten können sie nichts.
 
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AW: Rechenzentren?

Zugegeben, das Orbit als Ort für einen Server ist wohl die kostspieligste Variante, aber für echt paranoide Superreiche (und davon gibt es mehr als man denkt) sicher eine Attraktive Idee.
Joa, da muss man dann aber schon verdammt paranoid und verdammt viel Geld übrig haben. ;)

Im Sourcebook "Target: Wastelands" (hab die meisten auf englisch) wird einem klar gemacht, das Runner nicht nur global verfügbar sind, sondern auch orbital.

Das Sourcebook kenne ich nicht, daher kann ich dazu nichts sagen.

Aber ich komme vom Thema ab ... wenn der Server-Sattelit im Erdschatten bleiben soll, muss ich nicht zwingend mehrere Empfangsstationen auf der Erde haben; es ginge auch mit 2 oder 3 Relais-Satteliten. Klar ist dann die Übertragungsgeschwindigkeit dabei relativ mager

Du hast die Erdkrümmung bedacht? Der ist nämlich die Übertragungsrate herzlich egal, aber sie kann sehr effektiv verhindern, dass überhaupt eine Verbindung hergestellt werden kann. Zwei oder drei Relais-Sateliten halte ich da für absolut unterste Grenze, wenn es denn man ausreicht.



  1. habe ich eine perfekte Tarnung, da der Komplex selbst genug Wärme produziert,
  2. spare ich Heizkosten,
  3. benötige ich nicht sehr viel mehr Sicherheitsaufwand,
  4. ist alles direkt verfügbar.
Das dürften in der Tat die Hauptgründe dafür sein, warum ein Konzern darauf verzichtet, ein separiertes Rechenzentrum irgendwo in die Pampa zu setzen oder gar im Ozean zu versenken. Macht doch einiges erheblich einfacher.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Rechenzentren?

Das Sourcebook kenne ich nicht, daher kann ich dazu nichts sagen.



Kann ich nur empfehlen, ist zwar für SR3, aber da es hauptsächlich Hintergrund-Info beinhält, stört das nicht.

Du hast die Erdkrümmung bedacht? Der ist nämlich die Übertragungsrate herzlich egal, aber sie kann sehr effektiv verhindern, dass überhaupt eine Verbindung hergestellt werden kann. Zwei oder drei Relais-Sateliten halte ich da für absolut unterste Grenze, wenn es denn man ausreicht.

Ja, davon bin ich ausgegangen, aber mehr Satelliten sind dann doch auch für die größte Geldbörse eine ziemliche Belastung, weshalb ich mit dem Minimum gerechnet habe.

cul8r, Screw
 
AW: Rechenzentren?

Kann ich nur empfehlen, ist zwar für SR3, aber da es hauptsächlich Hintergrund-Info beinhält, stört das nicht.

Auf deutsch heißt das Niemandsland, wenn ich mich recht erinnere.

Bleibt tapfer,

puck
 
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