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Brettspiel Genial Spezial

Luzifer

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Wer sich heute nach einem neue Gesellschaftsspiel umsieht, wird an einem Namen nicht mehr vorbei kommen: Reiner Knizia. Das Superhirn aller Spieleentwickler, für den eigens der Begriff „Ludographie“ eingeführt werden musste. Ca. 400 Spiele hat er bereits veröffentlicht und viele Preise abgeräumt, z.B. mit King Arthur, Einfach Genial und Tal der Abenteuer (Spiel der Spiele, Österreich, 2006) oder mit dem Spiel des Jahres 2008: Keltis.

"Genial Spezial" ist sein neustes Werk und gleicht vom ersten Blick dem Spiel „Einfach Genial“. Erst ein zweiter Blick verrät Unterschiede und ein völlig eigenes Spielsystem. Das Spiel enthält:


  • Bedienungsanleitung
  • 1 Spielplan
  • 80 Spielsteine in 4 Farben
  • 10 große Türme
  • 14 kleine Türme
  • 24 Zahlenchips (doppelseitig)
  • 4 Wertungstafeln
  • 16 Wertungssteine in 4 Farben

Der Spielplan ist aufgebaut, wie zwei aneinander geklebte Sechsecke, genauso wie die Spielsteine, die sehr den „Einfach Genial“-Spielsteinen ähnelten. Nur dass diesmal keine Symbole darauf zu sehen sind, sondern sie gänzlich einfarbig sind. Für jeden Spieler 20 Steine in einer Farbe.

Die Spielelemente sind robust aus dickem Karton oder aus Plastik. Besonders ästhetisch oder aufwändig sind sie nicht gemacht, eher ein wenig nüchtern.

Das Spiel dauert genau 20 runden, nämlich bis jeder der 2-4 Spieler all seine Doppelsechsecke ausgelegt hat. Und hier beginnt die Taktik, die Vorausschau und die Planung, also das eigentliche Spiel. Mit den Spielsteinen müssen Ketten gelegt werden und somit Türme verbunden werden. Dabei ist es unerheblich, wie lange diese Spielsteinketten sind. Wichtig ist nur der Wert und die Farbe des zufällig ausgelegten Zahlenchips auf dem Turm.

Es gibt zwei unterschiedliche Arten von Türmen: Große und Kleine. Zunächst macht es keinen Unterschied. Die normalen Punkte können durch Verbindung ganz normal erlangt werden. Gelingt es aber zwei große Türme zu verbinden erhält man zusätzlich zu den Werten der Zahlenchips darauf noch für jeden großen Turm 2 Bonuspunkte in jeder Farbe. So hängt man seine Konkurrenten schnell ab.

Aber vorsicht! Ein noch so ausgeklügelter Plan scheitert gerne an der Missgunst des Gegenspielers. Der kann nämlich anstatt eine eigene Kette zu verlängert auch den optimalen Weg blockieren. Neue Spielsteine müssen nicht mit bestehenden verbunden sein. So stellt sich also immer die Frage, ob man andere behindern oder lieber punkten soll.

Gewonnen hat nach 20 Runden derjenige, der sich mit allen vier Farben am weitesten vorgearbeitet hat bis zu einem Maximum von 20 Punkten. Dabei hat es keinen Sinn mit z.B. Blau und Rot auf der 20 zu stehen, während Gelb und Grün noch bei 5 liegen. Denn der niedrigste Punktestand ist zunächst ausschlaggebend. Wer mit seinem niedrigsten Wertungsstein am meisten Punkte hat, gewinnt. Bei Gleichstand zählt die zweitniedrigste Wertung etc. Während des Spiels muss man also ständig darauf achten, allen Farben Beachtung zu schenken, um am Ende den Sieg davon zu tragen.

Dieses Wertungssystem kennen Knizia-Jünger bereits von „Einfach Genial“.

Die Regeln sind an sich recht einfach, auch wenn die 4-Seitige Bedienungsanleitung erst mal mit einigen Sonderfällen etwas kompliziert aussieht. Man findet sich sehr schnell zurecht und kann mit dem Spiel beginnen. Der Aufbau geht ebenfalls schnell von der Hand. Hierbei ist lediglich zu beachten, wie viele Spieler antreten, denn entsprechend werden mehr oder weniger Türme aufgestellt.
Eine Spielrunde ist mit ca. 45 Minuten angegeben, was durchaus angemessen ist. Die Altersvorgabe ist ab 10 Jahren, was ebenfalls realistisch ist.

Den Faktor Zufall oder Glück gibt es bei „Genial Spezial“ so gut wie überhaupt nicht, ebenso wenig wie furiose Action . Es ist ein Spiel für Planer und erinnert dadurch ein wenig an ein Schachmatch. Klar und präzise kann man seine Züge vorstrukturieren um den vermeintlichen Sieg zu erlangen, aber dabei nicht den bzw. die Gegenspieler vergessen. Wer am Taktieren und Einschätzen der anderen seinen Spaß hat und sich einen ruhigen Spielabend wünscht, der ist mit „Genial Spezial“ an der goldrichtigen Adresse.

Viel Spaß beim Spielen!

Und vielen Dank an den Kosmos-Verlag, der diese Rezension ermöglichte!
 
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