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Das Schwarze Auge Unfehlbare Geweihte

Joeboe

Bürgertum
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Hallo zusammen,

eine Frage an alle Meister: Wie stellt ihr in euren Runden Geweihte und Priester (als Meisterpersonen), insbesondere die zwölfgöttlichen dar?

Meistens werden diese Geweihte sehr archetypisch dargestellt (fanatische Praioten, gutmütige Perainepriester, sture Ingerimmsjünger,...), aber prinzipiell sind sie alle immer ehrbare, respektable Persönlichkeiten, die ihre Kräfte für das GUTE einsetzen und über Charakterschwächen erhaben sind. Das ist in vielen Abenteuern so und ich gebe zu, auch bei mir konnte man einem Geweihten irgendwie immer vertrauen, auch wenn die Schale je nach Naturell auch mal etwas härter war (insbesondere bei Praios-, Rondra-, Efferd- und Ingerimmgeweihten).

Hand aufs Herz, gibt es bei euch auch mal die faule Traviageweihte, den hasenherzigen Efferdpriester, den bestechlichen Borongeweihten oder die intrigante Rondrageweihte?

Gruß Joeboe
 
AW: Unfehlbare Geweihte

Also bei mir gibt es keine Geweihten, die das absolute Gegenteil ihrer Gottheit sind.
Einen feigen Rondra-Geweihten gibt es also nicht. Allerdings sind bei mir schon 2 RON-Geweihte aufgetaucht, die an sich selbst gezweifelt haben.

Prinzipiell sind auch Geweihte nur Menschen, die mal eine schwere Zeit haben. Aber weil sie GLAUBEN, finden sie auch immer wieder zu ihren Tugenden zurück.
 
AW: Unfehlbare Geweihte

Im Grunde stellt es die "Geweihte sind auch nur Menschen" Phase sehr gut dar. Sie haben zwar bei ihrer Weihe ihren Gott wirklich gespürt, aber das kann in den Jahren auch wieder in Vergessenheit geraten, wenn man vielleicht auch andere Dinge zu tun hat. Der letzte Geweihte wurde mit einem Ignifaxius begrüßt - gut es war ein Swafnir-Geweihter und er gehörte der Räuberbande an, welche sich etwas Geld bei den SCs für die "Gute Sache" leihen wollte.
 
AW: Unfehlbare Geweihte

Naja, wie schon selber gesagt sind ja alle Geweihten auch nur Menschen und damit auch fehlbar. Trotzdem haben sie alleine schon für die Karma-Regeneration regelmäßig Kontakt zur Gottheit und damit auch zu deren Prinzipien, darum denke ich auch, dass es ie zwar nicht unbedingt Bilderbuch-Geweihte sein müssen, aber trotzdem glaube ich nicht, dass dem dämonischen Widersacher der Gottheit in Versuchung geführt werden oder allgemein auch mal Selbstzweifel haben, aber dass sollten dann nur Phasen sein, die auch wieder vergehen. Der in Aventurien existieren die Götter und ihre Macht nun einmal real und die Geweihten haben auch regelmäßig Kontakt zu eben dieser Macht, dies sollte auch spürbar Auswirkungen haben.

Gruß
Graf Albin
 
AW: Unfehlbare Geweihte

Was aber nichts daran ändert, dass man von dieser Macht auch enttäuscht werden kann und sich dann besonders verlassen vorkommt. Womit man wieder ein tolles Opfer für die "dunkle Seite" ist.
Faktisch geht es auch gar nicht, dass alle Geweihten unfehlbar sind. Die Welt würde bei der Menge an Geweihten doch ganz anders aussehen, wenn sie immer so eine reine Weste hätten.

Wobei es schon auffällig ist, dass im Ausgangspost der fanatische Praiosgeweihte genannt wird. Fanatismus ist eigentlich genau das, was man nicht will, wenn man fanatisch ist. Sich mit blinden Eifer und Leidenschaft sich für etwas einsetzen ohne alle Konsequenzen zu überlegen. Ein fanatischer Geweihter ist eher ein schlechter Geweihter. Ein fanatischer Praiosgeweihte genauso wie die fanatische Traviageweihte, die keine Untreue zu lässt und zur Sittsamkeit aufruft. Oder der fanatische Tsageweihte, der die Ketten der Gesellschaft sprengen möchte, oder der fanatische Rahjageweihte, der alle mit Rahjas-Leidenschaft von ihrer täglichen Arbeit fort lockt, etc, etc.
 
AW: Unfehlbare Geweihte

Natürlich muss es in einem Rollenspiel Grauzonen, Problemgeweihte und Fanatiker geben, denn aus solchen Szenen entstehen gute Geschichten und interessante Situationen für das Rollenspiel.

Trotzdem muss in einer Welt, in der Götter wirklich existieren und reale Macht ausüben, dies auch irgendwie Einfluss auf die Welt haben. Und da die Götter nun einmal ihr "ok" für die Karmaregeneration geben müssen, sollte extreme Abweichler eigentlich sehr schnell spüren, dass sie auf dem Holzweg sind. Natürlich gibt es hier die oben angesprochenen Grauzonen, aber trotzdem sollten die Götter sich nicht unter Wert verkaufen.

Gruß
Graf Albin
 
AW: Unfehlbare Geweihte

Also bei mir sind die "klassischen" Geweihten die Regel, die oben genannten Ausrutscher eher die Ausnahme.
Ich würde so 5-8% als Ausnahmen ansetzen.
 
AW: Unfehlbare Geweihte

Auch ich würde so um die 95% als die klassischen Geweihten-MP einschätzen.
Darzustellen fast immer als moralische Instanz oder als guter Helfer in der Not (erwarten die meisten Abenteuer auch so).

Persönlich gefallen mir die Phex-Geweihten (als Meister und auch als Spieler), da sie wegen der Tarnung auch mal untypisch handeln können.
 
AW: Unfehlbare Geweihte

Hallo Leude,

wenn ich einen Geweihten als Meisterperson (Hauptperson) verwende, versuche ich ihn schon wie einen Menschen darzustellen, der auch mal untypische Charaktermerkmale hat.
Sind die Geweihten jedoch eher Nebenpersonen haben sie oft die von ihnen erwarteten Eigenschaften.
Und ich glaube die Götter sehen das oft nicht ganz so eng wie die Menschen und ihre Diener. Man siehe nur die beiden Boron-Kulte, die beiden Seiten der Phex-Kirche oder auch die andere Rolle der Praios-Kirche in südlichen Gefilden Aventuriens. Und doch haben auch dort die Geweihten Zugang zur Karmar-Energie.
Ich glaube wenn der Geweihte nicht gerade einen Frevel begeht, der durch seine Gottheit oder seinem Glauben an seine Gottheit festgelegt ist und er sich mit seiner Lebensweise vor sich selbst rechtfertigen kann, ist fast jeder Typ von Geweihten denkbar.

(Hab hier mal auf die Kirchen verzichtet, weil sie ja doch alles ein bissel sehr eng sehen. Ein Beispiel dazu: Ein schwerverletzter Rondra-Geweihter kann, weil er nichts anderes zu Hand hat, ein Kind oder eine schwangere Frau nur mit einem Armbrustschuss in den Rücken des Übeltäters vor dem Tod bewahren. Ich glaube Rondra hat damit kein Problem, vor seiner Kirche muss sich dieser Geweihte jedoch rechtfertigen und wahrscheinlich auch noch Buße tun.)

Religion ist was Tolles.

Die Zwölfe mit Euch
 
AW: Unfehlbare Geweihte

(Zumal es eigentlich recht "normal" ist die eigenen Ehre zurück zu stecken, wenn es um den Schutz von Schwachen geht. Der Rondrageweihte dürfte eher das Problem haben, dass er mit der Armbrust eh nicht trifft.

Als einer meiner Spieler jedoch mit seinem damals noch Beilunker Magier vom Pferd aus mit dem brennenden Zauberstab dem Fliehnenden eines überzogen und dabei "Für Rondra" gerufen hat. Hat die Göttin sicher mal hingehört...)
 
AW: Unfehlbare Geweihte

Natürlich muss es in einem Rollenspiel Grauzonen, Problemgeweihte und Fanatiker geben, denn aus solchen Szenen entstehen gute Geschichten und interessante Situationen für das Rollenspiel.

Sehr treffend, genau das war auch der Hintergrund meiner Umfrage :super

Also bei mir sind die "klassischen" Geweihten die Regel, die oben genannten Ausrutscher eher die Ausnahme.
Ich würde so 5-8% als Ausnahmen ansetzen.

Auch ich würde so um die 95% als die klassischen Geweihten-MP einschätzen.
Darzustellen fast immer als moralische Instanz oder als guter Helfer in der Not (erwarten die meisten Abenteuer auch so).

Danke für das Feedback, diese Einschätzung bestätigt meinen Eindruck: die meisten Geweihten als NSC sind schon die, "denen die Leute vertrauen (können)". So stelle ich sie ja auch meist dar.

Die Gefahr dabei besteht, dass diese Personen auch über die "kleinen" Charakterschwächen erhaben sind, jedenfalls ist mir das als Meister häufiger passiert, das die Geweihten oft als "über profane Schwächen erhaben" erschienen. Ich rede nicht von blasphemischen Fehltritten und karmaregenerationversiegenden Untaten und auch sonst nicht von conträrem Verhalten gegenüber den Kirchendirektiven.

Bsp.: Eine Travia-Geweihte opfert sich für die Gemeinschaft auf, wird in einer Notsituation ihr letztes Brot teilen und stets den Herdfrieden bewahren. Aber diese Geweihte kann ja trotzdem egoistische, selbstsüchtige Züge haben, etwa bei der Positionierung für die Kirchenamtsbesetzung. Das wird nicht die Auswirkung wie bei der Kor-Geweihtenschaft haben, die sich vermutlich gegenseitig an den Rand der Verstümmelung bringen könnten (ok, Kor-Kirchenamt, schlechtes Beispiel), aber ein bißchen Intrige zum "ins-rechte-Licht-rücken" ist nur menschlich und lässt die Person plastischer erscheinen.

Ich wollte damit sagen: Ich denke, dass auch die meisten Geweihten nicht "weiß", sondern wie die meisten Personen "grau" sind (bzw. grau-weiß) und darüber haben wir hier ja auch alle Konsens, aber ich glaube, dass sie meistens (zu) weiß dargestellt werden (und da schließe ich meine Spielleitung zu 101% mit ein).

Gruß Joeboe

P.S. man merkt vermutlich an meinen Postings, dass ich ein Verfechter des simulationistischen Meister-Stils bin :diablo:)
 
AW: Unfehlbare Geweihte

Man sollte auch nicht vergessen, dass Extremismus/Fanatismus durchaus der Weg in die Niederhöllen ist. Oftmals sind gerade diejenigen, die es besonders gut meinen oder die sich für besonders rein halten, diejenigen die als erste den Weg in den Abgrund beschreiten.

Generell sollte man einen Geweihten nicht stereotypisch halten, auch diese Menschen können zweifeln oder auch mal sündigen.
 
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