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Sci-Fi / Fantasy November 2013: Ender's Game (Harrison Ford schickt Kinder in den SiFi Krieg)

Enigma

Heldenhaft
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Hm im Internet bin ich über diesen TEASER gestolpert...

Jahrzehnte nach einem verheerenden Krieg gegen eine Alien Rasse wird ein hoch begabtes Kind auf eine Elite Militärakademie im Weltall geschickt. Mit dabei Harrison Ford und Ben Kingsley... viel mehr ist noch nicht bekannt..

Regie führt Gavin Hood, der auch schon bei X-Men Origins: Wolverine auf dem Regiestuhl saß.

Wenn's mal mehr Info's gibt, lass ich es Euch wissen.

LG u Cheers!
Eni
 
AW: November 2013: Ender's Game (Harrison Ford schickt Kinder in den SiFi Krieg)

Ich habs auf englisch gelesen. War sehr interessant. Bin gespannt was sie als Film daraus machen werden. So weit ich mich erinnere, lag die Betonung auf der Entwicklung Enders und zwischenmenschlichen Beziehungen.
 
So, nachdem ich die Blue Ray von meinen Eltern gemopst habe, will ich doch noch mal einen Kommentar abgeben.
Ich finde den Film ziemlich gut gelungen. Geschichte ist toll, Spezialeffekte toll, einfach alles toll. Irgendeine böswillige Kritik, die ich mal gelesen hatte, behauptete, der Film sei schelcht, weil es sich nur um Harrison Ford drehe. Das finde ich überhaupt nicht, es geht um den Jungen Ender, so wie es auch sein sollte.
Hier mal eine kurze eigene Zusammenfassung, da die Aussage des Teasers nicht sehr aussagekräftig ist:
Die erste Invasion der Formics scheiterte nur knapp. Dem Mut eines Kommandanten ist es zu verdanken, dass die Menschheit überlebt hat. Um die Bedrohung durch die Formics endgültig zu beseitigen wird durch strenge Trainingsprogramme ein neues militärisches Genie gesucht. In dem jungen Ender meint man dieses gefunden zu haben und so beginnt für ihn auf der Kampschule im Weltraum ein gnadenloses Training, das ihn zu eben jenem Genie formen soll, dass die Menschheit retten kann.
So weit zur Geschichte des Films. Mit der begrenzten Zeit arbeitet der Film die zwischenmenschlichen Beziehungen eigentlich ganz gut raus. Wer mehr über Enders Gefühle und Motivationen lernen möchte, der schnappt sich am besten das Buch. Nach dem Film als Neuauflage unter "Enders Spiel" im Jungend- bzw. All-Age-Regal zu finden. Es geht viel tiefer in die Beziehungen und durchleuchtet Enders Gedankenwelt. Peter und Valentine, Enders Geschwister, finden im Buch auch mehr Platz und haben einen interessanten Handlungsstrang. Es gefällt mir sehr gut, jetzt, da ich es noch mal auf deutsch lese. Ich freu mich schon auf den zweiten Band "Enders Schatten", der die ganze Geschichte noch mal aus der Perspektive eines anderen Jungen erzählt.
 
Hm. Trotz Harrison Ford, den ich eigentlich sehr schätze, hat mich der Film bzw das ganze Thema so gar nicht angesprochen. Woran s wohl liegt ?
 
Ungeduld war mein Antrieb…

... als ich das Buch suchte, fand und las. Ich sah einen Trailer im Netz und meine Neugier war geweckt. Aber der Film lies noch auf sich warten. Also, ich als alter SciFi-Spinner, habe ich mir das Buch auch so richtig durch die Augen rein gezogen.

Aaaalso:
Der Film an sich ist aus dem Blickpunkt der SciFi eher leichte Kost. Kein allzu großes Technik oder Physik-Gebrabbel. Also der Tiefgang lässt hier zu wünschen übrig. Genau das richtige für einen bunt gewürfelten Kinoabend.

Aaaaaber:
Was mich erheblich stört ist die Tatsache das diverse Dinge einfach nicht zueinander passen. Zum Beispiel das Design der Flugzeuge. Aus dem Vid, in dem Razzor die Schlacht gewinnt… aber ok das sind kleine Dinge oder Meckern auf hohem Niveau.

Hier klafft wieder die Schlucht zwischen Film und Buch. Ich bin mir sicher das man aus dem Buch min. 2 Filme hätte gewinnen können.
Praktisch der „Hogwards-Teil“ und der Schlachtenteil bzw. ein Mix aus beidem mit Rückblicken…
Aber das ist ja das altbekannt Problem. Zu viel Bücherstoff für zu wenig Filmzeit.

Was das Buch sooo genial macht:
Es wurde 1981 geschrieben. Vor 33 Jahren.
In einer Zeit, in der Computer heute nicht einmal Autos betreiben konnten. Internet war den absoluten NERDS vorbehalten.
Damals galten die Metal- und Rockbands noch als Boten des Satan und Filme waren schuld an dem Niedergang der Moral.
Und der Autor Orson Scott Card prophezeite in seinem Werk unsere heutige Gesellschaftliche Entwicklung. Was den Umgang mit dem Internet betrifft. Ich möchte es noch einmal betonen: Internet war damals echt etwas Neues. Chatrooms zu erreichen war kein Klicken oder Seite aufrufen. Nein man musste echt noch teilweise die Befehlszeilen selbst eingeben und Ähnliches. Und der Autor beschrieb zu der damaligen Zeit das Medium über das ich jetzt gerade kommuniziere.
Gut er gibt dem ganzen doch noch sehr viel mehr macht als es heute der Fall ist… aber da fehlen nur noch 10 oder 15% um das selbe zu erreichen. Denn die Geschwister von Ender konnten sich über die Internet-Comunity sogar echte Macht erschreiben. Sie verfassten Blogs und Kommentare und beteiligten sich an Chats, mit avatarisieren Namen. Da jedes der Kinder hochbegabt war, echte Genies, konnten sie über das Netz sogar politische Macht ausüben…
Und heute hat das Internet schon einen riesen Einfluss! Es fehlt nicht mehr viel und wir gehen online zur Wahl usw. Und das sah der Mann damals schon voraus.
Und da bin ich noch nicht beim Ende…

Es wird im Buch beschrieben und im Film kann man es sehen:
Enders Vater liest eine Zeitung am Tisch… ähm NEIN! Der Tisch ist ein wiedergabemedium. Ein riesen Touchscreen. Und das geht noch weiter.
Card beschreibt auch Geräte die Heute gerade sehr beliebt sind: Tablets!
Fast alles läuft über diese mobilen Computer (übrigends auch das Fantasiespiel Enders, über das die Königin mit ihm zu kommunizieren versucht).
Das zu einer Zeit in dem nur Möchtegerns und wirklich reiche Menschen ein Telefon im Auto hatten. Die „Handys“ waren noch Koffergroß!

Aber das ist die sonnige Seite des Werkes.

Es gibt noch eine dunkle…

Kinderkrieger:
Was im Film leider viel zu kurz kommt (was leider zu verstehen ist, wegen dem Mangel an Zeit für jeden Inhalt): Die Wandlung der Gesellschaft zu einer faschistischen, militärdominierten Regierung.

Dann warum der „Hogwardspart“ so wichtig und meist so verkannt ist.
An sich beschreibt der Autor die Indoktrinierung von Menschen, hin zu Soldaten. Bzw. was verzweifelte Angst an Ethik und Moral so frisst. Es werden Kleinkinder schon militärisch gedrillt und dann in der Akademie gebrochen. Im Buch ist Ender 6 Jahre alt.

Was leider im Film nicht eindeutig zu sehen ist:
Bevor Ender zur Kommandoschule weiterbefördert wird, hat er eigenhändig 2 Menschen getötet. WORTWÖRTLICH eigenhändig. Und die Schule bzw. die Leiter der Schule wussten davon oder hatten sogar einen Vorfall bewusst zugelassen und provoziert.

Und dies war sehr wichtig für den Handlungsstrang. Denn es zeigte WAS die „Schulleiter“ wirklich suchten. Und zwar jemand der den Kampf endgültig vermeidet, in dem er jede Schlacht so führt das es nicht zu einer weiteren kommen kann. Aber ich will hier und jetzt nicht zu sehr spoilern.

Oberflächlich betrachtet ist das Buch eine Anleitung wie man eine militärische Einheit erschafft. So wie sie heute schon gedrillt werden. Nur das man es auf Kinder ausgeweitet und detailliert darstellt. Die „Kampfspiele“ sind nur eine weitere Methode soldatisches denken zu forcieren, Kameradschaft zu fördern und den Wert von Hierarchien weiter zu verdeutlichen. Aufgabe der eigenen Individualität zu Gunsten der Einheit bzw. des Gruppenbestrebens.

Das Buch könnte als Pflichtlektüre für das amerikanische Westpoint dienen (dort werden die vielversprechendsten Offiziere ausgebildet).

ABER:
Es wird klar das der Autor eigentlich mit dem offen legen der zu dieser Zeit schon praktizierten Methoden, das Militär anklagt. Junge Menschen, teilweise gerade mal 17 oder 18, werden so psychisch unter Druck gesetzt das sie sich mental und geistig verändern. Sie werden in eine neue Form gepresst. Und dann dem grauen des Krieges ausgesetzt.
In und nach dem Vietnamkrieg erlebten die Amerikaner was aus jungen Menschen wird, die wieder zurück in die Gesellschaft geworfen werden. Nach dem Training und dem töten.
Und auch das fehlt leider dem Film fast vollständig.
Es wird zum Schluss nicht mal mehr erwähnt das Ender gar nicht mehr zur Erde zurück darf. Er erhält zwar wirklich den hohen Rang aber die Mächtigen haben Angst das Ender IHR System stürzen könnte. Das er zu mächtig, zu gnadenlos geworden ist. Sie hatten vor dem „Monster“ Angst, das sie schufen. Und anstatt ihm zu helfen oder zu reintegrieren wurde er praktisch von der Erde verbannt.
Also fast die selbe Haltung, welche auch die amerikanische Politik einnahm, was Vietnam-Veteranen betraf.

ENDE von Enders Game

Die anderen zwei Bücher waren auch interessant. Bei weitem nicht mehr so gut aber dennoch sprühten auch sie vor sehr innovativen Ideen.

Oh, ich sehe ich bin mal wieder bei fast 2 Seiten angekommen ;o)
Man könnte meinen das Buch oder der Film läge mir am Herzen *gg*

Alg…
Donald

Ps.:
Der letzte Beitrag, vor meinem, liegt zwar schon etwas zurück aber ich bin gespannt wie die anderen Bücher gefallen haben.
 
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