Thomas Thiemeyer, Illustrator und Schriftsteller, ist ein echter Kölner Jung´. Nach dem Studium der Geologie und Kunst, verschlug es ihn zunächst nach Ravensburg, wo er beim gleichnamigen Verlag im Layout tätig war. Seine Bilder wurden mehrfach mit dem Kurd-Laßnitz-Preis ausgezeichnet und beschränken sich nicht nur auf die Illustration von Büchern, sondern auch auf Spielelayouts und Buchcover. Seit Erscheinen seines Debütromans „Medusa“ 2004 widmet er sich mehr und mehr der Schriftstellerei. „Das Verbotene Eden – David und Juna“ ist der erste Teil einer fiktiven Endzeit-Trilogie.
Wir schreiben das Jahr 2080 und die Menschen befinden sich seit 65 Jahren in einem Geschlechterkampf, der droht die komplette Bevölkerung auszulöschen. Auslöser dieser menschgemachten Katastrophe ist ein mutierter Grippeimpfstoff mit verheerenden Nebenwirkungen. Diese erzeugen einen starken Widerwillen gegen das andere Geschlecht bis hin zum Hass. In kürzester Zeit bricht unter dem Krieg der Geschlechter die ganze Zivilisation zusammen, es herrscht Anarchie. Die Versorgung mit Strom, Gas, Öl und Wasser wird nicht mehr gewährleistet. Der Verkehr bricht zusammen und Nachrichten und Informationsaustausch findet über Rundfunk und Fernsehen nicht mehr statt. Über die Jahre hat sich ein fragiles Gleichgewicht zwischen den Geschlechtern herausgebildet. Die Männer leben in den verfallenen Ruinen der Städte, kontrollieren die letzten Vorräte an Öl, Waffen und Medikamenten. Durch ihre militärische Überlegenheit zwingen sie die in bäuerlichen Gemeinschaften lebenden Frauen zu Zwangsabgaben an Lebensmitteln im Austausch für den Frieden. Bei diesen regelmäßigen Plünderungen stellen sich auch die empfängnisbereiten Frauen den Männern zur „Begattung“ zur Verfügung. Die dabei gezeugten Jungen werden nach der Geburt dann den Männern überlassen. Dennoch ist die Geburtenrate extrem rückläufig und die Menschheit droht auszusterben.
Vor diesem Hintergrund entwickelt sich nun eine Liebesgeschichte zwischen dem Mönch David und der Kriegerin Juna, deren Beziehung neue Hoffnung für die Welt bedeutet…
Die Idee eines Impfstoffes mit solch möglichen verheerenden Nebenwirkungen, der wegen des Profits dennoch auf den Markt kommt, klingt erschreckend realistisch. Leider erschöpft sich damit auch die Glaubhaftigkeit des Romans. Es ist nicht nachvollziehbar, wieso sich so altertümliche Fertigkeiten, z. B. über Jagdbogenbau erhalten haben, obwohl die Kenntnisse darüber bereits jetzt nahezu gegen Null gehen; hingegen das Wissen über Wind, Wasser und Sonnenenergiegewinnung verloren gegangen sind. Viele antiquierte Gebrauchsgegenstände scheinen aus Museen zu stammen, wie ein Grammophon und eine Leder gebundene Ausgabe von „Romeo und Julia“. Letztere spielt eine zentrale Rolle, da sie den in einer „Schreibstube“ arbeitenden Mönch David inspiriert sich in Juna zu verlieben. Der Autor entwickelt wenig Fantasie, indem er die Frauen als eine Mischung aus kämpferischen Amazonen und die Mondgöttin anbetenden Bäuerinnen darstellt. Die intriganten Kirchenmänner erinnern an die mittelalterliche Inquisition, bis hin zur Verdammung aller Frauen als Hexen. Übrig bleibt eine kitschige Liebesgeschichte in „exotischer“ Umgebung.
Mag sein, dass der ein oder andere Jugendliche über die Schwächen und Widersprüche des Romans hinweg lesen kann und so an dem romantischen Abenteuer Gefallen findet. Doch jedem logisch Denkenden und kritischen Leser empfehle ich die Finger von diesem Buch zu lassen. Schade, dass der Autor aus dieser interessanten Idee nur die Entsprechung eines drittklassischen B-Movie zustande gebracht hat.
Dennoch danken wir dem Pan-Verlag, das er diese Rezension ermöglichte.
Wir schreiben das Jahr 2080 und die Menschen befinden sich seit 65 Jahren in einem Geschlechterkampf, der droht die komplette Bevölkerung auszulöschen. Auslöser dieser menschgemachten Katastrophe ist ein mutierter Grippeimpfstoff mit verheerenden Nebenwirkungen. Diese erzeugen einen starken Widerwillen gegen das andere Geschlecht bis hin zum Hass. In kürzester Zeit bricht unter dem Krieg der Geschlechter die ganze Zivilisation zusammen, es herrscht Anarchie. Die Versorgung mit Strom, Gas, Öl und Wasser wird nicht mehr gewährleistet. Der Verkehr bricht zusammen und Nachrichten und Informationsaustausch findet über Rundfunk und Fernsehen nicht mehr statt. Über die Jahre hat sich ein fragiles Gleichgewicht zwischen den Geschlechtern herausgebildet. Die Männer leben in den verfallenen Ruinen der Städte, kontrollieren die letzten Vorräte an Öl, Waffen und Medikamenten. Durch ihre militärische Überlegenheit zwingen sie die in bäuerlichen Gemeinschaften lebenden Frauen zu Zwangsabgaben an Lebensmitteln im Austausch für den Frieden. Bei diesen regelmäßigen Plünderungen stellen sich auch die empfängnisbereiten Frauen den Männern zur „Begattung“ zur Verfügung. Die dabei gezeugten Jungen werden nach der Geburt dann den Männern überlassen. Dennoch ist die Geburtenrate extrem rückläufig und die Menschheit droht auszusterben.
Vor diesem Hintergrund entwickelt sich nun eine Liebesgeschichte zwischen dem Mönch David und der Kriegerin Juna, deren Beziehung neue Hoffnung für die Welt bedeutet…
Die Idee eines Impfstoffes mit solch möglichen verheerenden Nebenwirkungen, der wegen des Profits dennoch auf den Markt kommt, klingt erschreckend realistisch. Leider erschöpft sich damit auch die Glaubhaftigkeit des Romans. Es ist nicht nachvollziehbar, wieso sich so altertümliche Fertigkeiten, z. B. über Jagdbogenbau erhalten haben, obwohl die Kenntnisse darüber bereits jetzt nahezu gegen Null gehen; hingegen das Wissen über Wind, Wasser und Sonnenenergiegewinnung verloren gegangen sind. Viele antiquierte Gebrauchsgegenstände scheinen aus Museen zu stammen, wie ein Grammophon und eine Leder gebundene Ausgabe von „Romeo und Julia“. Letztere spielt eine zentrale Rolle, da sie den in einer „Schreibstube“ arbeitenden Mönch David inspiriert sich in Juna zu verlieben. Der Autor entwickelt wenig Fantasie, indem er die Frauen als eine Mischung aus kämpferischen Amazonen und die Mondgöttin anbetenden Bäuerinnen darstellt. Die intriganten Kirchenmänner erinnern an die mittelalterliche Inquisition, bis hin zur Verdammung aller Frauen als Hexen. Übrig bleibt eine kitschige Liebesgeschichte in „exotischer“ Umgebung.
Mag sein, dass der ein oder andere Jugendliche über die Schwächen und Widersprüche des Romans hinweg lesen kann und so an dem romantischen Abenteuer Gefallen findet. Doch jedem logisch Denkenden und kritischen Leser empfehle ich die Finger von diesem Buch zu lassen. Schade, dass der Autor aus dieser interessanten Idee nur die Entsprechung eines drittklassischen B-Movie zustande gebracht hat.
Dennoch danken wir dem Pan-Verlag, das er diese Rezension ermöglichte.
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