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Sci-Fi / Fantasy Zwölf Wasser - Teil 1 Zu den Anfängen

Jalokin

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Zwölf Wasser sollen fließen,
zwölf Quellen sollen sprechen
vom Werden und Vergehen durch die Zeit.
Zwölf Wasser sollen fließen,
zwölf Quellen sollen stillen
der Menschen Durst nach Menschlichkeit.
So soll es sein, so ist es nicht mehr.
Wasser sinkt. Wasser steht. Wasser schweigt.
Menschlichkeit versiegt und Bitternis steigt
auf in den Seelen, dunkel und schwer.

Dies ist der Einstieg zum ersten Teil der Trilogie "Zwölf Wasser" von E: L. Greiff und gleichsam die Verkündigung der Undae, der Weisen Frauen, die vom Wasser die Geschichte und Geschehnisse der Welt erfahren.
Der Untertitel "Zu den Anfängen" beschreibt dann, was auf die erschütternde Bekanntmachung der Undae hin geschieht, von denen kein lebender Mensch wusste, dass sie überhaupt sprechen können.
Drei der ehrwürdigen Frauen in Begleitung jeweils eines Soldaten brechen auf zu den Ursprüngen der zwölf Quellen, um die Störung aufzuspüren und deren Versiegen zu stoppen.
Auf dem langwierigen und oft gefahrvollen Weg lernen wir Leser zusammen mit den ungewollten Helden mehr über und von den geheimnisvollen, machtvollen Undae. So wird jede Quelle von einem Hüter bewacht. Versiegt das Wasser, so scheidet auch deren Wächter aus dem Leben. Drei der Quellen spenden nicht nur lebenswichtiges Wasser, sondern durch sie fließen besondere Fähigkeiten in die Welt. Die Fähigkeit zu hoffen, Freundschaften zu schließen oder Liebe zu empfinden. Fähigkeiten, die uns erst zu Menschen machen. Ohne die zwölf Wasser, ohne menschliche Eigenschaften, die daraus entspringen, hören die Menschen auf menschlich zu sein und eine der Quellen versiegt bereits unaufhaltsam...
Unda Reva, Soldat Felt, Hirte Babu und sein Falke verstehen erst nach und nach, was es bedeutet, wenn alle Quellen versiegen und dass sie Alles versuchen müssen, um das zu verhindern.

Ein wirklich gelungenes Romandebüt, dass ohne blutrünstige Schlachten und banale Brutalitäten Spannung erzeugt. Greiff setzt auf realistische Endzeit-Szenarien in einer fremden Welt, um seine Leser ganz sanft aber unweigerlich über ihr eigenes Leben ins Grübeln zu bringen. Dabei unterstützen ihn Soldat Felt und Hirte Babu in ihrer nachvollziehbaren Menschlichkeit.
Die bildreiche Sprache des Autors, die er gerade in leidvollen Momenten einsetzt, erleichtert es dem Leser mit seinen Helden mitzufühlen.
Zitat:"Dann, wie ein Klumpen harter Erde unter einem heftigen Regenguss, löste sich der Schmerz, zerfloss und sank als feines, weiches Sediment in die Falten der Erinnerung."
Der einzige Wehrmutstropfen, Teil zwei ist für Oktober 2013 und Teil drei für Oktober 2014 angekündigt.
E. L. Greiff (seine Vornamen konnte ich auch nach intensiver Recherche nicht herausbekommen) wurde 1966 in Kappstadt geboren und lebt heute nach Zwischenstationen in Bochum und Berlin in den Niederlanden. Studiert hat er Theaterwissenschaften und Germanistik und sein Geld anschließend mit zahlreichen freien Regiearbeiten verdient.
Unbedingt lesenswert!

Wir danken dem Deutschen Taschenbuch Verlag für die freundliche Überlassung des Rezensionsexemplars.
 
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