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Wolverine von Frank Miller

Shadow

Kampferprobt
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Hier handelt es sich um eine Neuauflage des ersten Solo-Abenteuers Wolverines. Die Geschichte entstand Anfang der 80er in den USA und erschien nun zum ersten Mal in Deutschland.

Wolverine verschlägt es nach Japan, den dort lebt seine große Liebe Mariko Yashida. Obwohl die Liebe auf Gegenseitigkeit beruht, plant sie eine Hochzeit mit Noburo Hideki. Er behandelt sie von oben herab und schlägt sie, doch Mariko will die Ehre ihrer Familie nicht verletzen, welche eine sehr hohen Stellenwert in ihrem Leben hat. Ihr Vater ist nämlich Lord Shingen, Oberhaupt der angesehensten Familie Japans und legt sehr viel Wert auf Traditionen und somit auch auf Zwangs-Vermählung. Wolverine nimmt das so nicht hin und sucht wutentbrannt ihren Vater auf. Dieser ist nicht nur von hohem Stand, sondern Leiter einer der größten Verbrecherorganisationen Japans. Sein Beschützer ist „die Hand“, eine Gruppe der talentiertesten Ninja.
Aufgrund der Machenschaften mit den Kriminellen sehen Wolverine und Mariko eine Möglichkeit ihre Liebe freien Lauf zu lassen und gleichzeitig die Familienehre aufrechtzuerhalten. Verbrechen gehören nämlich nicht zur Familientradition. Problematisch ist allerdings, dass sie sich dafür mit einer ganzen Organisation anlegen müssen. Nur die Unterstützung durch weitere X-Men gibt ihnen eine realistische Chance. Ein heftiger Kampf aus Liebe und gegen das Verbrechen nimmt seinen Lauf.

Die Handlung klingt abgegriffen und so kommt sie auch herüber. Der Schwerpunkt liegt auf Kampfszenen, deshalb kommt der Einblick in die japanische Kultur etwas kurz. Auch die Intrigen zwischen den Verbrecherorganisationen werden kaum vertieft. Die Kämpfe sind jedoch gut gelungen. Aus scheinbar aussichtslosen Situationen findet sich immer wieder ein Weg und Wolverine hat stets passende Sprüche parat.
Die unterschiedlichen Stärken und Schwächen der X-Men sorgen für Abwechslung. Storm lernt ihre Gabe neu kennen und wie man sie gezielter einsetzt. Rogue erfährt, dass ihre Unverwundbarkeit doch Grenzen hat.
Trotz mehrerer Siege ist der Kampf nach 148 Seiten noch nicht vorbei. Am Ende kommt es zu einer überraschenden Wendung, die aber erst in der Fortsetzung aufgelöst wird.
„Wolverine“ besteht aus mehreren Comics, die in den 80ern einzeln erschienen sind (vier Ausgaben von „Wolverine“ und 2 der „Uncanny X-Men“). Dies führt dazu, dass einige Szenen kurz zusammengefasst werden und die besonderen Kräfte der Charaktere häufig wiederholt werden. Kenner könnte das etwas stören, für Neulinge ist es dagegen hilfreich.

Der Zeichenstil und die Farbgebung der frühen 80er unterscheiden sich von den heutigen Werken. Der Comic ist sehr farbenfroh und die Hintergründe haben wenig Details. Die verwendeten Farbtöne sind begrenzt, weshalb Schattierungen nicht immer so gut zur Geltung kommen. Trotzdem sind die Zeichnungen in Ordnung und hinterlassen auf dem Bilderdruckpapier einen guten Eindruck. Das Format des Comics ist 26x17cm.

Fazit:
X-Men-Fans, insbesondere von Wolverine, werden sich über die Neuauflage freuen. Für Neulinge sind aktuelle Werke vermutlich ansprechender.

Autoren und Künstler:
Chris Claremont studierte Politik und Schauspiel, schrieb Romane und wollte eigentlich Regisseur werden. 1974 stieg er allerdings in die Comic-Branche ein. Sein erstes Werk war „Iron Fist“, kurz darauf übernahm er als fester Autor die neuen „X-Men“.

Frank Miller startete seine Comic-Karriere Ende der 70er mit kleineren Aufträgen für Marvel und DC. Er arbeitete sowohl als Zeichner als auch Autor. 1982 schafft er seinen Durchbruch mit „Wolverine“.
Nach einer Auseinandersetzung mit DC zum Thema Zensur, widmete er sich seinen eigenen Werken wie „Holy terror“, „Give me liberty“, „Sin City“ und „300“.

Paul Smith wirkte 1977 an der Zeichentrick-Adaption des „Herr der Ringe“ mit. Anfang der 80er zeichnete er als Vertretung bei Marvel. Schon bald wird er für „Uncanny X-Men“ engagiert. Die Reihe wurde sehr erfolgreich und Paul Smith gilt als bester X-Men Zeichner, trotzdem wendete er sich bereits nach einem Jahr von den „X-Men“-Projekten ab und arbeitete stattdessen an „Dr. Strange.“

Josef Rubinstein und Bob Wiacek übernahmen die Tuschierung. Glynis Wein gab dem Werk Farbe.

Vielen Dank an den Panini-Verlag, der die Rezension dieses Werks ermöglichte.
 
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