So sehr ich Witcher 3 auch gemocht habe, das Rollenspiel "The Witcher" von R. Talsorian Games kann ich leider nicht empfehlen. Die Regeln basieren auf dem alten Cyberpunk System, was jetzt erst mal nicht schlimm ist. Sie haben den Kampf aber um Kritische Treffer mit verschiedenen Schweregraden und einigen Tabellen erweitert. Die kritischen Treffer kommen sehr häufig, was das System überaus tödlich macht und dazu führt, dass man ständig die Tabellen parat haben muss. Dazu kommt, dass das Regelwerk die Regeln in einen einleitenden Teil und einen vertiefenden Regelteil trennt. Dazu werden diverse Sonderregeln quer im Regelwerk verteilt, sodass es beim Lesen zwar passt, man die Regel aber nie findet, wenn man siebraucht. Ohne durchsuchbares PDF wäre ich aufgeschmissen gewesen.
Qualvoll fand ich auch die Reparatur-Regeln. Unser Kämpfer musste mehrfach (dank Patzer) sein Schwert reparieren. Die Kosten zu ermitteln ist als SL wirklich aufwändig.
Das sind jetzt nur Beispiele, aber aus SL Sicht ist das Buch sehr ungünstig gegliedert.
Darüber hinaus hat das Setting aber noch ein gravierendes Problem. Alles dreht sich um den Hexer. Auch im Buch sind viele Regeln exklusiv für Hexer. Die Monster sind ohne Hexer um ein Vielfaches schwerer zu besiegen. Mit Hexer, wird sich das Spiel zwangsweise aber immer auch um die Hexeraufträge drehen. Da werden die anderen Charaktere schnell zu Sidekicks. Man muss sich also sehr gründlich überlegen, um was es in der Geschichte gehen wird.