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Diskussion Wird man mit Spielleitungs-Gen geboren?

Z

Zaonce

Gast
In einer US-Online-Diskussion las ich kürzlich den Gedanken, dass Rollenspieler mit einem latenten Rollenspiel-"Gen" geboren würden, das also fast niemand im Laufe des Lebens feststellt, dass Rollenspiele doch nicht so ein langweiliger Mist seien wie damals, als man sie vor 10, 20 oder 30 Jahren schon mal ausprobiert hatte. Entweder man mag sie vom ersten echten Kontakt an oder mag sie überhaupt nicht und niemals.

Jetzt die Diskussion: Wird man mit Talent für und Freude am Spielleiten geboren und muss das nur irgendwann entdecken? Wie war das bei euch, fandet ihr spielleiten früher doof (während ihr aktiv gespielleitet habt) und habt habt erst langsam daran Gefallen gefunden?

Meinem bescheidenen Eindruck nach sind die meisten Spielleiter entweder Dauer- oder Überzeugungstäter, während die meisten Spieler ewig Spieler bleiben (von kurzen Ausflügen mal abgesehen), auch wenn sie keine Gruppe finden. Ist das so? Sagt mir eure Meinung!
 

suppstitution

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Ich glaube nicht an "Gene" wie Spielleiter, Spieler, Lesben und Schwule. Und Interessen wandeln sich, Spieleleiten muss man mögen und ich glaube, es hat eher was mit Zutrauen zu tun.
 

trapkick

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Ich glaube schon, dass es zum Leiten etwas mehr Hingabe und Verbindlichkeit benötigt, als Spieler zu sein. Allein wegen dem höheren Aufwand.

Ich sehe das mit den Genen im diesem Kontext als eine Metapher. Und um die weiter zu führen:
Ein einzelner Genotyp kann unterschiedliche Phänotypen haben.
Also: ein Mensch mit einem bestimmten Hang zum fantastischen und dem kreativen Potential zum Spielleiten kann das im RPG ausleben aber auch auf andere Arten.
 
Z

Zaonce

Gast
Korrekt: "Gen" ist hier als Metapher zu verstehen, deswegen die Gänsefüßchen. Bitte nicht mit Genetik oder Vererbung verwechseln.
 

Tatronis

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Es ist sicher auch eine Frage der persönlichen Vorlieben (die zum Teil auch genetisch beeinflusst sein mögen), aber ich glaube, ganz entscheidend sind auch einfach die ersten Gruppen, die man so hat. Wie heißt es so oft: Der erste Eindruck zählt! Und wenn jemand seine ersten Erfahrungen in einer netten Gruppe mit beschreiberischem Talent sammelt, dann wird der wahrscheinlich eher beim Rollenspiel bleiben, als jemand, der in einer Gruppe landet, in der alle gegeneinander spielen, sich kaum artikulieren können oder der Spielleiter seinen Machtkomplex auslebt.

Also ich hab damals als Spieler angefangen und fand meine ersten Gruppen super! Irgendwann haben die sich jedoch aufgelöst, aber ich wollte das Hobby weiter treiben und es waren keinerlei Leute mit Spielerfahrung in der Nähe. Also musste ich ja zwangsläufig Spielleiter werden und neue Spieler "anlernen" und ans Hobby heranführen. ;) Spielleiter aus der Not geboren, sozusagen. Ich denke, vielen, die eher im ländlichen Bereich mit dem Spielleitern anfingen (und noch bevor es solche Foren hier gab), dürfte es ähnlich ergangen sein.

Ich war dann später noch in ein paar anderen Gruppen als Spieler, aber hab die halt mit meinen vorangegangenen Supergruppen verglichen. Und der Vergleich fiel halt nicht zugunsten der neuen Gruppen aus. Nachdem ich dort häufiger mal Dinge gehört habe wie "Ist doch egal, wie Dein Gesprächspartner heißt, der ist fürs Szenario gar nicht wichtig!" oder dem Spielleiter bei seiner One-Man-Show zugucken durfte, wie er seine heißgeliebten NSCs den Tag retten ließ und die Spielercharaktere nur die Rolle jubelnder Statisten hatten, dachte ich mir selbstbewusst: "Das kann ich besser als der!" =D Und nun habe ich deutlich mehr Jahre als Spielleiter auf dem Buckel als ich als Spieler verbracht habe.

Macht mich das zum Überzeugungstäter? Ich spiel aber durchaus auch gern in Runden. Und da es ja viele Runden mit wechselnden Spielleiter gibt (also jeder mal Spieler oder Spielleiter ist), glaube ich auch, dass man da nicht zwangsläufig auf eine Rolle festgeschrieben bleibt. Wobei ich von mir selbst wahrscheinlich doch sagen muss, dass ich mich früher aus Runden verabschiede, wenn es da am Erzählfluss oder der Vorbereitung hakt. Da war ich als reiner Spieler wahrscheinlich verträglicher. XD
 

DerDelo

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Ich denke ich bin dafür ein gutes Beispiel ^^
Ich habe als einfacher Spieler angefangen und irgendwann, mangels alternativen, die Leiterrolle übernommen. Darauf bin dann erstmal hängen geblieben, obwohl ich auch nach wie vor ein leidenschaftlicher Spieler bin.
Da ich aber endlich die Möglichkeit hatte, mich von Monospieleristen (Shadowrun), mich zum Polygameristen zu entwickeln, konnte ich feststellen, das es Spiele gibt, bei denen mit das Leiten auf an hieb liegt (Shadowrun, D&D) und das es Spiele gibt, wo mir zwar die Regeln auf an hieb klar sind, aber das Leiten einfach nicht gelingen will (Splittermond, Mechton). Das hilft mir zwar nicht dabei, öfter Shadowrun oder D&D zu spielen, aber es hilft dabei überhaupt zu spielen ^^
 
Z

Zaonce

Gast
Aber in meiner Frage meine ich es als Metapher, deswegen die Gänsefüßchen :victory:

*knöpfchen-drück* *rote-Tücher-schwenk*
 

Ancoron

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@suppstitution , also die Sexualität ist genetisch bestimmt.....
Aber was die Frage und Diskussion betrifft, stimme ich dir zu - ich glaube auch nicht, das die Amis hier in Metaphern geredet haben....
Wobei ich sehr stark zu der Meinung tendiere, das Interesse am "Rollenspiel, LARP o.ä." durch Prägung und Beeinflussung im Kindes- und Jugendalter entsteht.
 

hexe

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Homosexualität und Rollenspiel kommen im Tierreich genauso vor, irgendwo steckt das Alles in einem drin. Man wird mit einem Talent für etwas geboren, da gehört 'Spielleiten' auch dazu. Ist ja nicht so dass die Menschheit da irgendwas Einzigartiges erfunden hätte. Wer so gar keine Kreativität hat, der wird mit Phantasiegeschichten weniger anfangen können und wird auch keine Schriftstellerin oder Dichterin oder Eventplanerin oder Werbetexterin.

Aber es gibt auch wieder so viele unterschiedliche Arten zu leiten. Was US-Amerikaner im Durchschnitt als Rollenspiel betreiben ist nichts, was ich mir darunter vorstelle oder machen will. Daher kann Spielleiten auch völlig andere Anforderungen haben. Für die jeder Mensch wieder besser veranlagt ist als für andere.
 

suppstitution

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Ich für meinen Teil würde hier nicht von Veranlagung reden, denn dies impliziert eine wie immer geartete Vorgabe durch Gene. Ich denke es ist wie Ancoron schon sagte in der Sozialisation des Einzelnen verankert.

Ich habe vor zwei Tagen mit einem meiner Spieler gesprochen, der jetzt selbst eine weitere Gruppe als SL führt. Zwei seiner ganz neu in der Materie Pen&Paper eingetauchten Spieler bringt auch einen wichtigen Punkt ein. Sie sagen, dass P&P ihnen mehr Spaß macht, als sie gedacht hätten. Aber sie wüssten noch nicht, ob sie zu dieser "Klientel" dazu gehören möchten.

Ein interessanter Aspekt, wie ich finde. Man wird als Rollenspielern in eine Schublade geworfen, als Nerd gesehen. Und nun ist die Entscheidung, ob sie in diese Schublade wollen.

Aber irgendwie weiß ich gerade nicht wirklich , ob diese Diskussion zu irgendwas fruchtet oder irgendwo hinführt.
 

Ancoron

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Irgendwo in Amerika sitzt ein Hansel, der nichts besseres zu tun hat, als seine Mitmenschen zu klassifizieren und in Schubladen zu stecken.....
 

Screw

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Wie mit jedem anderen Ding das den Menschen betrifft, gibt es genetische Dispositionen. Ich kann aus einer Familie mit haufenweise Krebsleidenden stammen, das heißt aber nicht, dass ich automatisch selbst darunter leiden werde, sondern nur, dass die Wahrscheinlichkeit dafür höher ist.

Ob ich als SL etwas tauge und es gern mache liegt mehr an meiner neurologischen und sozialen Entwicklung, die wiederum stark von meinem Umfeld abhängt. Veranlagungen verkümmern ungepflegt ebenso wie ungegossene Pflanzen.

cul8r, Screw
 

Zylerath

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Man kann alles lernen. Man muss es nur wollen.
Spielleiten braucht Zeit, das Durchhaltevermögen nach den ersten Flops weiter zu machen (und die gibt es unweigerlich) und Spaß an der Sache.
Fehlt eins davon hat man das "Gen" nicht.

Man kann, umgekehrt, den Spaß dran auch verlieren:dntknw:
 

hexe

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Hm, ich leite im Grunde immer noch genauso wie 1995. Flops gibt es halt, wenn SL und Spieler nicht zusammen passen, aber das erlebt man nur an Cons und da gehört es halt dazu.
 
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