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Wieviel soll/muss/kann ein Meister wissen?

CoffeinSpider

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Ein Problem, dass mir schon länger durch den Kopf geht, ist Meister-Detailwissen. Ich bin ein Spieler, der bei unmöglichen Meisterangaben keinen Piep macht (wir haben da intern das Beispiel: "Wenn der Meister sagt, dass auf einmal rosa SS-Elefanten mit Kartoffelkanonen um die Ecke kommen und ballern, fragst du nur nach dem Schaden."). Aber des öfteren möchte ich gerne den Meister zwecks Realismus oder Authentizität mit einem Lexikon/Fachbuch/Atlas verprügeln.

Aber das Problem ist: Meister können nie soviel wissen wie alle Spieler zusammen, oder?

Ich denke, dass Meister vor allem ein paar Eigenschaften haben sollten, bzw. wenn sie diese nicht haben sich Hilfsmittel dafür nehmen sollten.

Dazu gehören IMHO:
1. Räumliche Vorstellungskraft
2. Verständnis von Physik (Masse, Zeit, Distanz, Beschleunigung und daraus resultierend Trägheit, Fliehkraft, Kinetik)
3. Hintergrundwissen zu SR4 (Magie, Matrix, Politik, Kultur) oder eben zum entsprechenden Regelwerk.


Der Meister muss ja kein Realismus-*Das Wort darf ich wegen des geschichtlichen Bezugs wahrscheinlich nicht sagen* sein, aber er sollte zumindest eine stabile Basis haben, von der aus er Regeln biegt.

Außerdem sollten Spieler IMHO den Meister insofern unterstützen, dass Sie bei Charaktererstellung vor allem bei Detailwissen kurze Absätze schreiben, wie sie diese verstehen. Häufiger Topic wäre bei mir da Kampfkünste im Allgemeinen und Speziellen. Auch wenn ich sicher kein Fachmann bin mit den wenigen Jährchen an Training, habe ich oft das Gefühl, der Meister hat noch viel weniger Bezug dazu. Und da sollte ich wohl vor den Runden oder besser noch bei Charaktererstellung mein Hintergrundwissen in Kurzform abliefern, damit der Meister sich was vorstellen kann bzw. mich auch korrigieren kann, wenn er sich besser auskennt als ich.



Aber meistens kommt es dazu, dass meisterunterstützende Spieler die Korrektur runterschlucken, meistertrizende Spieler dem Meister reinwürgen, dass er Blödsinn verzapft, woraufhin die Gesamtstimmung im A**** ist, oder Aktionen der Spieler voll in die Hose gehen, weil der Meister sie nach Ansagen der Aktion erst darüber aufklärt, was das laut seinem Hintergrundwissen bedeutet.

Habt Ihr dafür schon vernünftige Lösungsansätze gefunden?

EDIT: Eventuell wäre das ein Thema für Systemübergreifende Themen. Screw, kannst du das verschieben?

[EDIT]Wie gewünscht verschoben!

Gruß
Graf Albin
[/EDIT]

Greetz,
Spider
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Wieviel soll/muss/kann ein Meister wissen?

Ist Dein Problem jetzt eher, dass der Spielleiter das Regelwerk nicht gut genug kennt oder wenn die Weltanschauung im Allgemeinen zwischen Spielleiter und Spieler unterschiedlich sind (wie hoch ist 'die kleine Stufe vor der Küchentür').
 
AW: Wieviel soll/muss/kann ein Meister wissen?

Das, was du hier beschreibst, ist kein reines SR Problem. Das gibt es auch in anderen Systemem.

Was du m. E. aber vergisst, wenn du fragst, ob der Meister so viel wissen kann wie alle Spieler zusammen, ist die Tatsache, dass er oftmals sogar mehr weiß!

Ich erlebe es immer mal wieder in meinen Runden, dass mir angeblich falsche Verhaltensweisen von NSCs angekreidet werden, die jedoch lediglich darin begründet sind, dass der Meister mehr weiß als die Spieler uhd vor allem als die Spielercharaktere.

ich wäre wahnsinnig froh, wenn meine Spieler öfter mal ein wenig länger über so etwas nachdenken würden, bevor sie sich beschweren und Situationen für irreal halten, bloß weil sie weniger wissen!

Gruß
Tufir
 
AW: Wieviel soll/muss/kann ein Meister wissen?

Mein Problem bezieht sich insgesamt auf Diskrepanzen zwischen Spieler- und Spielleiterwissen, egal ob Settingswissen oder Wissen aus realen Hintergründen oder Gesetzmäßigkeiten.

Bei dem Settingswissen sind die meisten Spielleiter sehr sattelfest, aber manches Detailwissen fehlt eben.

Mein Beispiel ist Kampfkunst, zu der ich einen direkten Bezug habe. Ein Meister, der nicht mal Karate oder Judo gemacht hat und sich auch nicht für Kampfkunst oder -sport interessiert, hinkt da natürlich nach.

Und wenn mir jemand sagt (wie erst vor kurzem hier), dass Wu Shu, oder spezieller Shaolin Kung Fu keine offensive, sondern eine spirituelle Kampfkunst ist, müsste ich sehr schlucken, um da nichts zu sagen. Klar ist Shaolin Kung Fu sehr spirituell, aber auch sehr brutal und damit definitiv offensiv.

Und genau solche Diskrepanzen erforden IMHO eine Vorabklärung, was der Spieler unter bestimmten Begriffen versteht.

EDIT: @Tufir: Ja, definitv, besonders bei Settingswissen wissen die Meister oft VIEL mehr. Aber das habe ich auch versucht mit dem Beispiel der schiefgehenden Spieleraktionen zu verdeutlichen, vielleicht kam das nicht genug raus. Wenn du den Thread verschieben könntest, wäre ich dir sehr dankbar! (Mein Fehler, dass es im SR-Bereich steht.)

Greetz,
Spider
 
AW: Wieviel soll/muss/kann ein Meister wissen?

Habt Ihr dafür schon vernünftige Lösungsansätze gefunden?

Wir reden mit einander. Wir wollen zusammen das gleiche Bild im Kopf haben, dazu müssen wir Kommunizieren - ganz einfach.

Es ist völlig normal, dass jeder Mensch eine subjektive Wahrnehmung der Welt hat. Dazu hat jeder irgendwo eine andere Ausbildung, ein anderes Hobby. Mir hat es beim Spielleitern in Fantasy-Settings durchaus weiter geholfen Situationen zu beschreiben, nachdem ich ein paar mal auf LARPs war. Das sind auch so Kleinigkeiten, wie "Wie weit kann ich Nachts im Wald sehen?" oder weniger alltägliche Sachen wie "Wann wird dieses Kettenhemd echt schwer".

Fachbezogenes Detailwissen aus der Wirklichkeit versuche ich allerdings zu vermeiden. Ich weiß auf Grund meiner Ausbildung einfach Sachverhalte, die nicht jeder Spielleiter wissen kann. Wenn ich bei SR einen Decker spiele, dann zitierte ich gegenüber meinem Spielleiter auch nicht aus dem FTP-RFC, wenn ich mir irgendwo eine Datei hoch laden möchte. Vielleicht ist sein Netzwerkprotokoll aus Informatikersicht völlig unlogisch, aber für ihn trotzdem stimmig oder hat keine Ahnung, was ein Netzwerkprotokoll eigentlich ist. Es fördert zumindest nicht den Spielspaß, wenn ich eine Vorstellung des OSI-Modells gebe.

Als Spieler frage ich lieber einfach nett nach, wie er eine bestimmte Sache denn gemeint hat, wenn ich mir nicht ganz sicher bin. Wichtig ist nur dass irgendwelche Missverständnisse aufgeklärt werden, damit sie nicht wieder vorkommen.

Als Spielleiter habe ich auch kein Problem damit offen zu sagen, wenn ich über irgendetwas eben nicht Bescheid weiß. Ich habe zum Beispiel keine Ahnung von Schiffen. Trotzdem gibt es immer wieder Schiffsreisen. Diese Schiffe funktionieren auch irgendwie und haben auf der richtigen Höhe ihren Schwerpunkt, so dass sie nicht umkippen. Wenn dann ein Spieler wissen, wie hoch der Mast ist, dann sage ich: "Keine Ahnung, das Schiff ist zumindest ungefähr 20 Meter lang, dann der Mast wie hoch?" Meist kommen wir dann gemeinsam auf eine Höhe, die zumindest unserer Gruppe sinnvoll erscheint.

Genauso wenig möchte ich mich als Spielleiter in asiatische Kampfkünste einlesen oder an entsprechenden Kursen teilnehmen, nur weil irgendwo ein NPC vorkommt, der <super coole asiatische Kampfkunst> beherrscht. Ich sage dann lieber, der macht im Kampf halt eher so und so. Aber wie <super coole asiatische Kampfkunst> jetzt richtig heißt ist mir eigentlich Wurst.
 
AW: Wieviel soll/muss/kann ein Meister wissen?

Ich sehe das ganz ähnlich wie hexe. Wir sind alle Menschen - keiner muss alles wissen. Auch ein Spielleiter nicht.
In seiner Spielwelt sollte er einigermaßen sattelfest sein. Beim Allgemeinwissen stößt jeder mal an seine Grenzen. Detailkenntnisse erwarte ich als Spieler nicht, nur gesunden Menschenverstand.

p.s.: Die Beobachtung mit dem LARP kann ich bestätigen. Habe das viele Jahre lang ziemlich intensiv gemacht und bin der Meinung, dass die Erfahrungen und Erlebnisse aus diesem Bereich sehr befruchtend auf mein P&P-Spiel wirken :D
 
AW: Wieviel soll/muss/kann ein Meister wissen?

hexe schrieb:
Genauso wenig möchte ich mich als Spielleiter in asiatische Kampfkünste einlesen oder an entsprechenden Kursen teilnehmen, nur weil irgendwo ein NPC vorkommt, der <super coole asiatische Kampfkunst> beherrscht. Ich sage dann lieber, der macht im Kampf halt eher so und so. Aber wie <super coole asiatische Kampfkunst> jetzt richtig heißt ist mir eigentlich Wurst.

Wenn aber ein NPC - oder, wie bei mir jeder 2. meiner Charaktere <super coole asiatische Kampfkunst> beherrscht, und dem Spieler was daran liegt, sollte er halt kund tun, welche Mentalität und welche Techniken im Allgemeinen Verwendung finden (z.B. glaube ich keinem reinen Judoka nen vernünftigen High-Kick). Also sollte der Meister zumindest wissen oder darüber informiert werden, ob in <super coole asiatische Kampfkunst> Würfe, Schläge und Tritte Verwendung finden. Zumindest, wenn der Charakter die Qualität Kampfkunst verwendet.

hexe schrieb:
Als Spielleiter habe ich auch kein Problem damit offen zu sagen, wenn ich über irgendetwas eben nicht Bescheid weiß.

Ja, DU. :D Aber manchmal kollidieren halt "Wissen" und "Glauben zu wissen". Dann fragt keiner was, sagt keiner was und im Endeffekt kennt sich keiner aus, warum was grad schiefgegangen ist. Deswegen bin ich generisch für das Kundtun relevanten Hintergrundwissens (in Kurzform).


hexe schrieb:
Ich weiß auf Grund meiner Ausbildung einfach Sachverhalte, die nicht jeder Spielleiter wissen kann. Wenn ich bei SR einen Decker spiele, dann zitierte ich gegenüber meinem Spielleiter auch nicht aus dem FTP-RFC, wenn ich mir irgendwo eine Datei hoch laden möchte.
Ich bin selbst Informatik-Student. Ich kenn dein Problem also. Und bei manchen Matrix-Regelungen krieg ich nen Schreikrampf. Aber in Wirklichkeit darf man sein Technikwissen von heute nicht auf SR anwenden, da allen klar sein sollte, dass wir nicht vorhersehen können, wie die Technik von morgen funktionieren wird. Vielleicht haben sie aufgrund eines technischen Fortschritts ein Bit von 2 Zuständen auf 1000 Zustände geändert. Auf einmal sind alte Geräte wertlos, und solche Änderungen verändern alles. Oder genauso Waffen - das sind nicht die gleichen Kaliber wie heute, es werden ja absichtlich in SR nirgends Kaliber erwähnt (außer im umstrittenen "War!" in der Beschreibung einer einzelnen Waffe). Und so weiter...

Aber wenn mir ein SL erklärt, dass wir uns in einer Höhle mit einem Radius von 800m befinden, die von ein paar Fackeln an der Wand ausreichend ausgeleuchtet wird, hat mein Kopf mehrere Dates mit der Tischplatte.

Aber ich weiß ja auch nicht, was man bei solchen Dingen tun kann. Deswegen frag ich ja. Aber vielleicht liegt das Problem auch darin, dass, außer bei Co-Spielleitern, wir ein absolutistisches Spielleiter-Spieler-Verhältnis haben.
 
AW: Wieviel soll/muss/kann ein Meister wissen?

Also sollte der Meister zumindest wissen oder darüber informiert werden, ob in <super coole asiatische Kampfkunst> Würfe, Schläge und Tritte Verwendung finden. Zumindest, wenn der Charakter die Qualität Kampfkunst verwendet.

Die Frage ist aber auch wie wichtig es ist? Man Ende machst Du ihm X Schaden, ob jetzt eher spirituell offensiv oder defensiv mystisch oder ob mit der Handkante, dem Ellenbogen, der Stirn, dem Knie, der Ferse oder Nase ist oft für das Regelwerk dahinter völlig egal. Vielleicht sieht es in der Vorstellung cooler aus, aber sonst? Wo ist der Mehrwert?


Aber manchmal kollidieren halt "Wissen" und "Glauben zu wissen". Dann fragt keiner was, sagt keiner was und im Endeffekt kennt sich keiner aus, warum was grade schiefgegangen ist. Deswegen bin ich generisch für das Kundtun relevanten Hintergrundwissens (in Kurzform).

Deshalb reden. Wenn man sachlich über ein Missverständnis redet, dann klärt es sich auch meist auf. Ja, das erfordert auch mal zurück stecken und dem anderen erst mal zu hören, anstatt davon aus zu gehen, dass man eh im Recht ist. Alle können daran arbeiten, dass es nicht wieder passiert. Wirklich Spaß hat auch keiner daran, wenn man sich immer nur wegen Nichtigkeiten an pisst.
Sicher kann man vorher mehr Hintergrundwissen verbreiten, sich einen größeren gemeinsamen Nenner verschaffen oder überhaupt einen gemeinsamen Nenner. Trotz allem wird es immer wieder zu Missverständnissen kommen und dann muss man darüber reden. Auch wenn mein Mann und ich zusammen spielen, stellen wir uns Sachverhalte manchmal anders vor, obwohl wir uns durchaus recht gut kennen und ich manchmal auch nur durch ein kleines Kopfnicken seinerseits weiß, was sein Charakter tun möchte.

[...]Aber in Wirklichkeit darf man sein Technikwissen von heute nicht auf SR anwenden, da allen klar sein sollte, dass wir nicht vorhersehen können, wie die Technik von morgen funktionieren wird. Vielleicht haben sie aufgrund eines technischen Fortschritts ein Bit von 2 Zuständen auf 1000 Zustände geändert.

Ich mache mir da gar nicht soweit Gedanken dazu. Als ich mit Shadowrun angefangen habe, waren Mobiltelefon noch Zukunftsmusik und selbst unsere Runner hatten nicht so modernes Zeug, wie es heute an jeder Ecke gibt. Am einfachsten ist es zusagen, es ist halt so. Der Drache kann auch fliegen, obwohl seine Flügelchen nicht so danach aussehen.


Aber wenn mir ein SL erklärt, dass wir uns in einer Höhle mit einem Radius von 800m befinden, die von ein paar Fackeln an der Wand ausreichend ausgeleuchtet wird, hat mein Kopf mehrere Dates mit der Tischplatte.

Wenn mir das ein Spielleiter sagt, dann frage ich einfach mal nett nach, ob er das auch so gemeint hat, da in meiner Vorstellung eine Fackeln an den Wänden nicht wirklich ausreichen eine so große Fläche zu beleuchten. Vielleicht ist die Höhle in seiner Vorstellung doch kleiner - gerade Entfernungen kann man immer schwer schätzen. Da helfen dann auch Vergleiche: Fußballfeld, Nacht, an einer Ecke steht ein Mann mit einer Fackel, wie weit sieht dieser. Oder es sind verdammt große Fackeln, vielleicht ist es auch Magie und die SL will mit voller Absicht, dass die Charaktere hier stutzig werden (wie Tufir schon angedeutet hat). Oder die SL hat den Kopf mit ganz anderen viel wichtigeren Plotelementen voll, so dass diese Höhle gerade nicht genügend Aufmerksamkeit bekommt. Die SL weiß nur, die Höhle ist beleuchtet, so dass es in dieser Richtung keinerlei Probleme gibt.


...wir ein absolutistisches Spielleiter-Spieler-Verhältnis...

Gut, dieses haben wir definitiv nicht. Warum auch? Wir sind Leute, die sich in ihrer viel zu kurzen Freizeit zum Rollenspielen treffen und wir wollen alle, dass es ein schöner Abend wird. Dafür können wir alle etwas tun und dafür sind alle verantwortlich - der Spielleiter hat eigentlich nur im Spiel selbst eine gesonderte Funktion.
 
AW: Wieviel soll/muss/kann ein Meister wissen?

hexe schrieb:
Die Frage ist aber auch wie wichtig es ist? Man Ende machst Du ihm X Schaden, ob jetzt eher spirituell offensiv oder defensiv mystisch oder ob mit der Handkante, dem Ellenbogen, der Stirn, dem Knie, der Ferse oder Nase ist oft für das Regelwerk dahinter völlig egal. Vielleicht sieht es in der Vorstellung cooler aus, aber sonst? Wo ist der Mehrwert?

Der Mehrwert liegt in den Regeln zu Kampfkünsten und den Maneuvern dazu. Beispielsweise ist ein Tritt ein Maneuver ("Kick Attack") und ermöglicht einen Reichweitenbonus von +1. ". Aber wenn einer "Boxen" als Kampfkunst hat (oder gar keine) dann hat er IMHO auch keinen Plan von Kicks. Und auch nicht von Würfen, womit Maneuver wie "Throw" und "Sweep" außer Reichweite sind..

Genaugenommen kann man im Nahkampf nach SR4 GRW nur zuschlagen, festhalten oder im festhalten zuschlagen. Erst die Kampfkunst-Regeln haben den Nahkampf interessant gemacht.

Aber die Kampfkünste sind für mich auch nur ein recht illustratives Beispiel.

hexe schrieb:
Am einfachsten ist es zusagen, es ist halt so.

Siehe dazu unten mein Kommentar zu unserem absolutistischem Verhältnis.

hexe schrieb:
CoffeinSpider schrieb:
...wir ein absolutistisches Spielleiter-Spieler-Verhältnis...
Gut, dieses haben wir definitiv nicht. Warum auch? Wir sind Leute, die sich in ihrer viel zu kurzen Freizeit zum Rollenspielen treffen und wir wollen alle, dass es ein schöner Abend wird. Dafür können wir alle etwas tun und dafür sind alle verantwortlich - der Spielleiter hat eigentlich nur im Spiel selbst eine gesonderte Funktion.

Es gab bei uns immer wieder mal Spieler, die ihre spätpubertären Ausreißer am Spielleiter ausgelassen haben. Deswegen hat sich es sich von "Der Meister entscheidet im Endeffekt" zu den rosa SS-Elefanten entwickelt. Leider werden, obwohl wir alle Freunde sind, selten aber doch private Reibereien in solche Regelfragen eingebracht (IMHO meistens unbewusst). IMHO eine traurige Situation, die entsprechende Konsequenzen erfordert.

Greetz,
Spider
 
AW: Wieviel soll/muss/kann ein Meister wissen?

Öhm also hier gibt es nur hexes Ausweg: REDET MITEINANDER!

spätestens wenn die Regeldiskussion einen ganz anderen Hintergrund hat (--> Reibereien?), hat die Problematik an sich nichts mehr mit RPG an sich zu tun, sondern mit dem Miteinander generell.

DAZU kann dir auch kaum jemand ein Patentlösung anbieten - was in meiner Gruppe funktioniert, kann bei euch zum Supergau führen - Menschen sind halt verschieden.
 
AW: Wieviel soll/muss/kann ein Meister wissen?

Ein spielleiter muss in erster Linie eins, "Improvisieren" können.
Ich hab nen angehenden Chemie doktor, dem kann ichs wasser nicht reichen in Physik und Chemie. Ein Schmied, ne Lehrerin machens mir auf ihren gebieten auch nicht leichter.

Aber, wenn die Vorbereitung soweit passt muss man den rest nur noch Improvisieren.

Klar muss ein Meister gewisse Grundregeln über das Game wissen. Er sollt vielleicht Grundlegendes über die Welt an sich wissen. Die gewissen Autofails halt.

immer gern gemachter fehler:
"Hey gruppe, ihr trefft euch mit eurem auftraggeber, UNBEWAFFNET, OHNE RÜCKZUGSWEG, UNGEPANZERT in einem UNSICHEREN Gelände."

joar, der Auftraggaber war irgendwie allein am Treff.
Im Fazit der Meister muss einfach das Grundlegende über die Welt, Geschichte, Regelwerk selbst wissen. Spieler merken eigentlich recht schnell ob der Meister da ne pfeife ist oder nicht.

Im Allg. ist es wohl sehr ansehnlich wenn ein Spielleiter, Themen übergreifende Interessen hat. Ich nenns mal "ausgeprägtes" Allgemein wissen. 10 Jahre erfahrung in Taktikshootern oder Bundeswehr kommt auch zu Gute wenns um Gefechtsstrategien geht :p
 
AW: Wieviel soll/muss/kann ein Meister wissen?

Die "Der Spielleiter hat Recht"-Regel macht auch nur dann Sinn, wenn der Abend sonst zu Regeldebatten führt. Wenn man da zwei Spieler hat, die dann nicht anders können als stundenlang über irgendwas zu diskutieren und einfach nicht aufhören können. In der Situation macht es Sinn, wenn einer das Recht hat zu sagen: "Schluss wir machen es jetzt so und sehen bis zum nächsten Treffen nach wie es in den Regel steht." Dieser einer muss nicht der Spielleiter sein - ich hab das auch mal als Spieler gemacht, weil ich gemerkt habe, dass sich eine Spielerin und der Spielleiter gerade gegenseitig hoch schaukeln. Wir haben dort auch abgebrochen, es war eh schon später und die Gemüter waren etwas überhitzt.
Das nächste Mal ging es auch normal weiter, im Grunde hatten die beiden eh kein Interesse sich ernsthaft über eine Regelauslegung zu streiten.
 
AW: Wieviel soll/muss/kann ein Meister wissen?

twilight schrieb:
... DAZU kann dir auch kaum jemand ein Patentlösung anbieten ...

Um persönliche Reibereien zu lösen, brauche ich keine Patentlösung, ich hab mich nur gefragt, wie es andere Spielleiter/-meister halten.
 
AW: Wieviel soll/muss/kann ein Meister wissen?

Die "Der Spielleiter hat Recht"-Regel macht auch nur dann Sinn, wenn der Abend sonst zu Regeldebatten führt. Wenn man da zwei Spieler hat, die dann nicht anders können als stundenlang über irgendwas zu diskutieren und einfach nicht aufhören können. In der Situation macht es Sinn, wenn einer das Recht hat zu sagen: "Schluss wir machen es jetzt so und sehen bis zum nächsten Treffen nach wie es in den Regel steht." Dieser einer muss nicht der Spielleiter sein - ich hab das auch mal als Spieler gemacht, weil ich gemerkt habe, dass sich eine Spielerin und der Spielleiter gerade gegenseitig hoch schaukeln. Wir haben dort auch abgebrochen, es war eh schon später und die Gemüter waren etwas überhitzt.
Das nächste Mal ging es auch normal weiter, im Grunde hatten die beiden eh kein Interesse sich ernsthaft über eine Regelauslegung zu streiten.

/signed !
 
AW: Wieviel soll/muss/kann ein Meister wissen?

Ich hatte mal eine Situation, wo ich als Meister beinahe den Spieler beim Fenster hinausgeworfen habe. Dieser hat meine Situationsbeschreibung mit Realität derartig zerpflückt und zerlegt und das auch noch mitten unter dem Satz. Jeder Korrekturversuch meinerseits überlebte nur fünf Worte lang, bis ich ihn entnervt angefahren habe "Jetzt hör' mal zu! Ich habe keine Ahnung, wie das in der Realität aussieht, aussehen sollte oder auszusehen hat. Ich habe nur eine ungefähre Vorstellung, wie das in dieser Situation gut kommen könnte und eine Stimmung erzeugt! Tut mir echt leid, wenn das nicht der Realität entspricht ... oder nein, tut mir überhaupt nicht leid, WEIL DAS HIER NICHTS MIT REALITÄT ZU TUN HAT!!!!!"

Es hat dann noch weitere 15 Minuten gedauert, bis ich klar gemacht habe, dass es beim Rollenspiel NUR um eine gute Geschichte geht, was mit derlei Spizfindigkeiten WÄHREND der Sitzung unmöglich ist. Abschließend habe ich nur noch gesagt, dass ich kein Problem mit Kritik habe, wenn sie zum richtigen Zeitpunkt und in der richtigen Form angebracht wird. Wenn ich ständig unterbrochen und belehrt werden wollte, würde ich mit meiner Mutter spielen.

cul8r, Screw
 
AW: Wieviel soll/muss/kann ein Meister wissen?

Hallo zusammen!

CoffeinSpider schrieb:
Dazu gehören IMHO:
1. Räumliche Vorstellungskraft
2. Verständnis von Physik (Masse, Zeit, Distanz, Beschleunigung und daraus resultierend Trägheit, Fliehkraft, Kinetik)
3. Hintergrundwissen zu SR4 (Magie, Matrix, Politik, Kultur) oder eben zum entsprechenden Regelwerk.
Räumliches Vorstellungsvermögen ist nicht jedem gegeben. Gerade einen guten Spielleiter macht dies meiner Ansicht nach durchaus aus. Ein Spielleiter ohne oder nur mit einem eingeschränktem räumlichen Vorstellungesvermögen hat vielleicht auf anderen Gebieten der Spielleitung seine Vorzüge. Aber auch bei eher auf soziale Interaktion ausgelegte Spielrunden mag es durchaus helfen. Obgleich die Spielrunde es ihrem Spielleiter in diesem Fall durchaus verzeihen mag, wenn er sich den einen oder anderen Schnitzer leistet, wenn sie selbe schwerpunktmäßig auf soziale Interaktion fixiert sind.

Was das Verständnis von Physik angeht: Ich erwarte von keinem Spielleiter, dass er irgendwelche Sachen perfekt mit Formeln berechnen kann. Aber ein allgemeines, grundlegendendes Verständnis von Physik im Alltag (z.B. Verhalten von Körpern bei Beschleunigung, z.B. nicht angeschnallte Fahrzeuginsassen beim Bremsen...).

Natürlich kann man als Spielrunde vereinbaren, dass die Physik (Gravitation, Gesetze der Mechanik, etc.) in ihrer Spielwelt nicht oder nur in abgeänderter Weise gelten sollen. Aber ganz ehrlich: Wenn die grundlegendste Alltagsphysik völlig der eigenen Lebens- und Alltagserfahrung widerspricht, dann wird es bei den meisten Spielern wohl eher schwierig, sich gedanklich in die Spielwelt fallen zu lassen.

Detailwissen zum Hintergrund der Spielwelt ist immer so eine heikle Sachen. Wenn ich da an DSA denke, immer noch mein Hauptregelwerk, dann muss ich ganz ehrlich sagen: Ich habe längst nicht alle Publikationen gelesen, geschweige denn, dass ich den Inhalt sämtlicher Werke in Bruchteilen von Sekunden ohne Nachschlagen abrufen kann. Wenn ich ein Abenteuer oder eine Kampagne vorbereite, dann nehme ich zum Beispiel entsprechende Regionalspielhilfen noch mal zur Hand. Und schau mir noch mal bestimmte häufig in Abenteuer vorkommende Regeln komplizierterer Art an, bevor es in die Spielrunde geht.
Aber alle Details KANN ein Spielleiter nicht wissen. In Teilen mag ein Spielleiter mehr wissen als seine Spieler. Aber wenigstens von seinem eigenen Charakter erwarte ich vom Spieler, dass er das nötige Hintergrundwissen und die erforderlichen Regeln sich selbst erarbeitet hat und beherrscht. Ich als Spielleiter helfe ihm natürlich gerne beim Zugang und bei Erklärungen. Aber im eigentlichen Spiel muss der Spieler selber wissen, wie sein Charakter im Prinzip funktioniert.

Miteinander Reden hat eigentlich immer noch am Meisten genutzt. Während eines Kampfes zählt im Zweifel der Spielleiterentscheid, damit es schnell weitergehen kann. Aber diskutieren gehört meiner Meinung nach eh an den Anfang, das Ende oder in die Pausen einer Spielrunde.

Edit: @Screw: Realität in allen Ehren. Aber das was Du beschrieben hast, habe ich auch schon mal erlebt und ja, es nervt total! Derartige Belehrungen sind völlig fehl am Platz und gehören nicht an den Spieltisch. Sondern, wenn überhaupt, an das Ende der Spielsitzung. Ich hatte eine derartige Belehrung zwar nicht mit Hinweisen auf die Realität, sondern mit Hinweisen auf Hintergrunddetails zum Regelwerk. Aber das waren teils so spitzfindige Kleinigkeiten die in irgendwelchen entfernten, nie gelesenen (außer vom besagten Spieler) Romanen oder Neben-Rand-Belanglos-Publikationen abgedruckt waren.
Gruß
Albero
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Wieviel soll/muss/kann ein Meister wissen?

Meiner Meinung nach sind Spielleiter wie Buchautoren oder Filmregieseure. Als Spieler hab ich es meist so gehalten, das, auch wenn wir gemeinsam am Tisch sitzen, nur die andern Spieler wirklich da sind. Mit denen bin ich ja schließlich unterwegs und kann mich besprechen.
Ein gut auf das Abenteuer vorbereiteter Spielleiter brauch auch keine auf heutiges, reales Wissen bezogene Kenntnisse, da z.B. Spiders Shaolin KungFu im Shadowrun 2070 vielleicht wirklich nur noch eine mystische Meditationsform ist, oder auch eine Nepalesische Form von Plätzchenbacken....
In irgendeinem alten DSA-Regelwerk steht dazu ein ziemlich guter Spruch zu dem Thema: "Jede Gruppe hat genau den Meister, den sie verdient"
Und, um auf meinen Anfang zurück zu kommen; ich spiele in der Gruppe ein Abenteuer, so wie ich ein Buch lese oder mir einen Kinofilm ansehe - außer das ich die Kontrolle darüber habe, was mein Charakter dabei macht. Aber ich beschwer mich dabei oder hinterher auch nicht beim Meister darüber, wo er Mist verzapft hat; genausowenig, wie ich nach dem Kinobesuch beim Regieseur anrufe, und dem sage, das der Film scheiße war....
 
AW: Wieviel soll/muss/kann ein Meister wissen?

Ancoron schrieb:
genausowenig, wie ich nach dem Kinobesuch beim Regieseur anrufe, und dem sage, das der Film scheiße war...

Weil ich seine Nummer nicht habe, sonst würden ne Menge Regisseure was zu hören bekommen! Aber ich weiß, wo sein Haus wohnt... :mob_2
 
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