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Diskussion Wenn die Gegenseite nichts mitbekommen soll

puck

Heldenhaft
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Hallo zusammen,

es ging euch doch sicher auch schon so, dass eure Gruppe etwas ausfinden wollte, ohne dass die Gegenseite etwas von ihrem tun mitbekommen sollte? In solchen Situationen scheine ich ganz anders gepolt zu sein wie die meisten anderen Spieler, Abenteuer oder eSeL. Das mit der Geheimhaltuzng nehme ich in solchen Situationen nämlich ernst und überlege mir gut, wem ich welche Frage stelle. Das scheint meine Mitspieler oft zu irritieren, da sie meistens einfach drauf los ziehen und ihre Recherche in keiner weise zu verschleiern versuchen. Das wäre ja in Ordnung, wenn die SL angemessen darauf reagieren würde. Tut sie aber meistens nicht. Weder werden potentielle Informanten oder Quellen von der anderen Seite angegangen bzw. unbrauchbar gemacht, noch wird versucht falsche Fährten zu streuen. Direkte Auseinandersetzungen gibt es für gewöhnlich auch nur, wenn sie ohnehin vorgesehen sind und obwohl die SC bereits bekannt sein sollten, sind die NPC nicht in der Lage ihre Schwächen auszunutzen.

Damit das hier aber kein reiner "puck beschwert sich über andere Rollenspieler"-Thread wird würde ich hier auch gerne eure besten Tricks sammeln, wie ihr an Infornmationen kommt und dennoch unerkannt bleibt. Außerdem dürft ihr auch gerne Möglichkeiten auflisten, die der SL hat um den Spielern zu signalisieren, dass sie zu unbedarft vorgehen. Natürlich fange ich mit ein paar Maßnahmen an, die ich selber gerne verwende:

Vorgehen als Spieler:
  • Bevor jemand befragt wird, sollte geklärt werden in welchem Zusammenhang er mit der Gegenseite stehen könnte, um zu entscheiden auf welche Weise man Informationen auf subtile Weise erfragen kann.
  • Nicht einfach nur nach irgendwelchen Informationen fragen, sondern sich eine Geschichte ausdenken innerhalb derer es dem Befragten natürlich erscheint die entsprechenden Fragen gestellt zu bekommen. Hierbei ist es auch wichtig innerhalb der eigenen Geschichte zu bleiben und nicht irgendwann unzusammenhängendes Zeug zu plappern.
  • Übernatürliche Fähigkeiten:
    • Gedanken lesen
    • Das eigene Erscheinungsbild verändern
    • Erinnerung von Befragten löschen
  • Leute belauschen anstatt sie zu befragen.

Was kann der SL tun:
  • NSCs könnten den SCs erzählen, dass nach ihnen gefragt wurde.
  • Bereits vereinbarte Treffen mit NSCs können abgesagt werden.
  • SC können Drohungen erhalten.
  • SC können feststellen, dass ihre Ausrüstung manipuliert wurde oder erkennen, dass sie beobachtet werden.
  • Inschriften/Bücher/Dateien, die potentielle Informationen enthalten könnten unbrauchbar gemacht werden.
  • SC können auf eine Art angegriffen werden, die auf ihre Schwächen abzielt und/oder wenn sie alleine unterwegs sind.
  • In ganz extremen Fällen kann man die SC auch einfach mal scheitern lassen. Daraus sollte sich dann aber eine weitere Geschichte entwickeln um die Spieler nicht zu frustrieren.

Was fällt euch noch so ein?

Bleibt tapfer,

puck
 
Das ist an sich ein lustiges Thema und die Sache mit der Informationsbeschaffung gilt nicht nur fürs Rollenspiel, sondern allgemein.
Und da gibt es zwei Sorten von Menschen :
- Naturtalente
und
- Leute, die extra dafür geschult wurden

Und der Rest hat leider keinen Dunst, wie man an die wichtigen Infos kommt.
Zum einen liegt das an den heutigen Informationsmethoden - weiß ich was nicht, dann frage ich Google.....
Und zum anderen ist mir aufgefallen, das die meisten aus welchen Gründen auch immer, nicht in der Lage sind, einfach zu fragen.

Als Beispiel dafür fällt mir eine Übung aus meiner Ausbildung ein :
Der "Klient" wollte wissen, was es mit einem Demo-Plakat an einer Kirche auf sich hatte.
Der Aufklärer düst los und kommt nach zwanzig Minuten wieder zurück - mit 15 DinA 4 Seiten voll mit ausgedruckten, wertlosen Seiten aus dem Internet-Café....
Keine der Informationen hat die Frage des Klienten auch nur ansatzweise beantwortet.

Es gab saftige Minuspunkte am Ende der Übung dafür..... Was mich dermaßen angepisst hat, das ich dann einfach in besagte Kirche gegangen bin und den Pfarrer gefragt habe.....
Fünf Minuten später konnte ich der Gruppe genau erklären, was es mit dem scheiß Plakat auf sich hatte!

Das nächste ist, einfach zuhören. Das scheint für viele Menschen zu schwer zu sein. Wenn ich im Café, Pub oder in der Kneipe sitze, höre ich meistens nur zu. Es ist interessant, abwechslungsreich und manchmal sehr lustig. Und wenn man lange genug zuhört, dann kann man sich auch ganz natürlich mit in das Gespräch einklinken und es stört die anderen weit weniger, als wenn man diese einfach so von der Seite anquatscht.
Aussehen, also Kleidung und Auftreten sind ebenfalls wichtig.
Wenn ich mit Pennern rede, sollte ich nicht wie ein Bänker aussehen und umgekehrt. Die Leute fallen auf das Äußere herein (- gute Trickbetrüger arbeiten auf dieser Grundlage).
Also muss man so etwas lernen.
Und das gilt auch fürs Rollenspiel.
 
Bei zu plumper Informationsbeschaffung wird bei mir die Gegenseite proaktiv tätig gegen die "Bedrohung".

Da Haupt NPCs, wie ich finde, eine klare eigene Motovation haben müssen, kann diese zum (inneren) Rollenspiel verwendet werden.
Bsp: Ein Antagonist, der seine Interessen schützen will, beschwört einen Viech.
Dieses entführt einen befreundeten NPC oder sogar ein Gruppenmitglied. Offensichtliche Spuren oder Zeugen legen eine Verfolgung Nahe.
In der Abwesenheit der Gruppe wird deren Besitz durchwühlt, Spuren und Beweise und Questgegenstände gestohlen oder unbrauchbar gemacht.

Da ich Cthulhu leite, ist von vorneherein klar, dass der Charakter Tod (oÄ.) Überraschend (auch für mich als SL) eintreten kann.
 
Ist ja immer so ne Sache mit der Informationsbeschaffung.
Meine Spieler haben sich erst kürzlich mit dem organisierten Verbrechen angelegt.
Bei der Recherche waren sie aber wirklich alles andere als subtil^^
Die Konsequenz war, dass sie auf einen Informanten stießen, der insgeheim für das feindliche Kartell arbeitete.
Der heisse Tipp stellte sich dann leider als Falle heraus. Dumm gelaufen...

Aber generell bin ich eigentlich nicht so pingelig bei der "Beinarbeit". Schließlich ist das bei vielen Abenteuern ein essentielles Element.
Es hängt allerdings immer davon ab, über wen man etwas in Erfahrung bringen will und natürlich auch wen man fragt ;)
 
Dem von mir beschriebene Problem sind anscheinend schon einige andere begegnet. Vielen Dank für die beschriebenen Beispiele. Daran kann man sich als SL orientieren, wenn die Spieler mal wieder plump vorgehen. Aber habt ihr auch Tricks auf Lager, wie man trotz subtilem Vorgehen zielsicher an die Informationen kommt?

Bleibt tapfer,

puck
 
Wieder die proaktive Welt. In der Regel sind die Charaktere Fremde. Also fallen sie auf und können darauf von NPCs angesprochen werden.
NPCs können auch selber Zweifel an Tatsachen und festgestellte Wiedersprüche verbalisieren.

Des weiteren sollten alle SC beim erschaffen in einen eigenen sozialen Kontext gestellt werden. Dann haben sie liebste, gönner, vorgesetzte, kinder, feinde etc. Ich nutze diese sozialen Hebel, um die SC unter Zugzwang zu setzen.
Bsp1: investigator gräbt an einem Kult herum. Ich entschließe, dass Teile der Zeitung, für die er arbeitet mit drin hängen und ihn mit einem Auftrag zu einem weiteten Kultmitglied schicken. Im seiner Abwesenheit wird aber die Wohnung des SC durchsucht und verwüstet.
Bsp2:
SC kommen im Kontakt mit attraktivem gegenüber. Tavernenszene mit Techtelmechtel. Später in der Geschichte wird genau dieser NPC als zukünftiges Opfer entführt (mit offensichtlichen spuren zum verfolgen). Schließlich haben die SC zuvor den ursprünglichen Opfern zu Flucht verholfen.

Im Grunde gebe ich ihnen etwas, das ihnen gefällt. Dann nehme ich es ihnen wieder weg. :sad::sarcastic:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich stelle meistens in bestimmten großen Städte eine größere Organisation die mit Informationen handelt zu dem entsprechenden Preisen. Je nach Charakter und herkunft kann einer unter den Spieler/-inen sein der so eine Organisation kennt. Ansonsten hab ich auch ( je nachdem wie plub sich meine SC anstellen) auch immer eine passende Antwort.

Das sind dann solche wie oben von Puck erwähnt.
 
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