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Sci-Fi / Fantasy Virago - Reign of Evil

Luzifer

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Der Film „Virago – Reign of Evil“ (Originaltitel „Guardian of the Realm; z) ist eine B-Movie Produktion, die sich dem Horror-Genre verschrieben hat. Ihr Regisseur Ted Smith, dessen Name nicht geläufig ist, aber der schon öfters im Hintergrund bei namhafteren Produktionen mitgearbeitet hat, so z.B. als Modellbauer bei dem „Fünften Element“. „Virago“ ist sein erster Film aus dem Jahre 2004. Die FSK ist ohne Jugendfreigabe, das schon mal vorab.


In L.A. treiben in der nahen Zukunft Dämonen ihr Unwesen. Um diese Brut des Bösen aufzuhalten existiert bereits seit dem 12. Jahrhundert auf Erden eine Vereinigung, welche den Kampf gegen die Dämonen aufgenommen hat. Ein Engel soll die damaligen Ritter bei ihrem Feldzug unterstützt haben.
In der Gegenwart wurde aus diesen Wächtern die Vereinigung C.O.R.E.. Sie ist global agierend und hervorragend ausgerüstet mit technischen Spielereien, zumindest was Datenbanken etc. angeht. Einer dieser Wächter ist Josh Griffin (Glen Levy). Unterwegs im Ledermantel und Lederhose und ständig mit Headset, dem sogenannten Comlink, im Ohr..

Ihm wird die attraktive Alex Marlowe (Tanya Dempsey) zur Seite gestellt um die Umtriebe der geheimen Bruderschaft mit dem originellen Namen „Die Bruderschaft“ zu verhindern. Diese Möchtegernpaktierer haben nämlich alte Artefakte gesammelt um damit den Dämonengott Virago zu befreien, der in die Frau des Sektenführers fährt, sich prompt dafür bedankt und alle tötet um einen eigenen Club aufzumachen.

John und Alex ballern sich durch diverse Örtlichkeiten und töten hier und da einen Dämon, bis sie die Wurzel allen Übels in einem verlassenen Lagerhaus entdecken. Natürlich stoßen sie auf enormen Widerstand und müssen in ihren Reihen herbe Verluste hinnehmen. Selbstverständlich sind die beiden Protagonisten nicht irgendwelche Wächter, sondern Auserwählte, zumindest John. Aber auch Alex‘ wahres Ich hält noch eine (zumindest kleine) Überraschung bereit.

Ob die beiden den Dämonen besiegen und die Welt vor dem Bösen retten, soll hier nicht verraten werden. Soviel sei aber versichert: Der Nachspann bereitete die Möglichkeit für eine Fortsetzung. Möge Ted Smith uns verschonen.



Die Story, welche auch aus der Feder des Regisseurs stammt, ist eigentlich ganz gut durchdacht und ist nicht nur darauf ausgelegt möglichst viele Morde und Verstümmelungen aneinander zu reihen. Ein großer Pluspunkt sind die Dialoge, die hin und wieder (mit Betonung auf hin und wieder) charmanten Wortwitz und Satire versprühen. Aber nur solange sie nicht so kühl klingen sollten, aus dem Mund des überaus coolen Hauptdarstellers, dass man fürchtet es mag gleich schneien. Amüsant ist z.B. auch der selbstparodisierende Kommentar seines Chefs, dass er nicht wie in Matrix herum laufen solle. Ach ja, und der Filmname der Dämonenwirtin ist übrigens Irina Podolsky…


Schauspielerisch ist die Leistung der Mitwirkenden als mittelmäßig zu bewerten. Weder besonders schlecht, aber auch nicht allzu überzeugend.
Die Bildqualität erinnert eher an einen Softpornofilm und tatsächlich trügt dieser erste Eindruck nicht, denn in die Dämonenjagd wurden immer wieder ein paar Nacktszenen bzw. vermutlich erotisch gedachte Szenen eingestreut. Dies muss vermutlich so sein im Horrorgenre, seit Jamie Lee Curtis in Halloween ihren blanken Busen gezeigt hatte und der Dienstleister Ted Smith gibt dem Zuschauer, von dem er denkt, dass der Zuschauer will.

Wiederum ein Pluspunkt sind die Choreographien, die der Hauptdarsteller Glen Levy selbst inszenierte. Der Schauspieler kommt ursprünglich aus dem Stuntgewerbe und arbeitete dort für Serien wie „Xena“, „Power Rangers“, „Young Hercules“, aber auch in einer ganzen Latte von Hollywoodfilmen. Er verfügt über mehrere schwarze Gürtel und das merkt man auch. Es mutet zwar seltsam an, dass die Dämonen mit dem Protagonisten Dämonen Wing Chun kämpfen, aber spätestens bei dem Schwertkampf mit einem der stärkeren Gegner merkt man, dass ein guter Choreograph am Werk war. Hilfreich hierbei waren auch die Veränderungen der Bildlaufgeschwindigkeit. Erkennbar, aber gut eingesetzt.


Der deutsche Ton ist eher mau. Die Synchronstimme ist selbst bei Nahaufnahmen nicht immer das, was der Name erreichen will. Der Originalton ist nicht viel besser. Obwohl die DVD neben Deutsch und Englisch im digitalen Stereoton über einen 5.1 Dolby Digitalton in Deutsch verfügt, hört man dort auf den hinteren Lautsprechern meist nur ein Surren bzw. Rauschen, was wohl den Hintergrund im Freien darstellen sollte.


Erwähnenswert sind noch die Requisiten, die für einen Film dieser Klasse ziemlich gut geraten sind. Die Special Effects, ohne die gar nichts mehr geht, sind eindeutig als diese zu erkennen, aber meistens ganz gut eingebunden. Allerdings sieht man an der Bildqualität, wenn eine vorher gefilmte Sequenz überarbeitet wurde und durch den Computer gelaufen war.


Die DVD selbst ist im 16:9 Widescreenformat und enthält neben dem Hauptfilm noch eine Trailershow von 8 weiteren Filmen, von denen man im Leben noch nie gehört hat.



Fazit:

Vermutlich wollte der Regisseur, der schon so viel an den unterschiedlichsten Produktionen mitarbeitet auch mal was Eigenes schaffen. Aber ob „Evil“ Ted Smith damit dem Auditorium einen Gefallen getan hat?
Für Freunde von B-Movies mag „Virago“ einen netten Abend bescheren, obwohl es selbst die nicht von der Couch werfen wird. Er hat als Film einige wenige Pluspunkte zu bieten, die ihn von absolutem Trash unterscheiden, aber immer nur aus der Warte eines Filmfreaks. Insgesamt ist er über dem Niveau eines Amateurfilms, aber lange nicht in der Riege der professionellen Werke. Die 111 Minuten lassen sich weitaus besser verbringen.


Euer

Luzifer

Diese Rezension entstand in Zusammenarbeit mit DSA-fantasy.de und Sunfilm.
 
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