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Kooperatives Spiel Miniaturenspiel Villen des Wahnsinns - 2. Edition

Luzifer

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2011 erschein ein großartiges Spiel: Villen des Wahnsinns

Es hat mich damals sofort in seinen Bann gezogen. Es hatte Ermittler, Monsterfiguren, Kämpfe, Rätsel... und vornehmlich eine herausragend dichte Atmosphäre.

Auf der Spiel 2016 kam nun die zweite Edition heraus, der eindeutigste Unterschied: Der Bewahrer wird zur App!

HE622_villen.jpg


Titel: Villen des Wahnsinns (2. Edition)
Autor: Corey Konieczka
Spieleranzahl: 1 – 5 Spieler
Altersempfehlung: ab 13 Jahre
Spieldauer: 2-4 Stunden
Verlag: Heidelberger Spieleverlag / Asmodee

HE622_mad20_full-layout.png

Inhalt:

1 Regelhefte 24 Spielplanteile 8 Ermittlerkarten und -Figuren 40 Karten für einfache Gegenstände 24 Karten für besondere Gegenstände 30 Zauberkarten 37 Zustandskarten 40 Schadenskarten 40 Horrorkarten 24 Monstermarker und -Figuren 15 Durchsuchungs-/Interaktionsmarker 16 Erkundungs-/Sichtungsmarker 22 Personenmarker 4 Barrikadenmarker 4 Geheimtürmarker 18 Feuer-/Dunkelheitsmarker 8 Wandmarker 4 Türmarker 26 Hinweismarker 6 ID-Marker 5 Würfel

Inhalt des Konvertierungssets: 16 Ermittlerkarten 33 Monstermarker 4 Personenmarker
HE622_app.jpg


Die App ersetzt nun also bei der zweiten Auflage den Bewahre, welche normalerweise den Gegenspieler der Ermittler gemimt hat. Somit ist das Spiel gänzlich kooperativ.
Und an dieser Stelle kann man sich nun streiten, inwiefern das Spielgefühl dadurch verändert wurde und ob eine App einen menschlichen Gegenspieler ersetzen kann. Fakt ist auf jeden Fall, dass das Spiel durchaus sehr gut mit der App funktioniert. Und es hat auch noch zwei sehr große Vorteile:

  1. Der Aufbau wird "Flash"-mäßig beschleunigt! Das habe ich in der Rezension zur ersten Edition noch heftig kritisiert und ich darf mich selbst zitieren: "Es ist zum wahnsinnig werden"... wieviel Zeit für den Spielaufbau flöten geht. Diese Zeit ist nun vorbei. Die App rechnet alles vor bzw hat die Story im Hintergrund geladen. Man baut den ersten Raum auf, setzt Marker um zu erkennen, wo man interagieren kann oder durch welche Tür man treten kann... und fertig. Der Rest ergibt sich nach und nach.
    Dadurch komme ich auch gleich zu meinem nächsten Punkt.
  2. Die Atmosphäre bekommt durch den etappenweisen Aufbau nochmal einen boost. Man erkundet die Villa tatsächlich. Schließt sich an den Gang ein Keller an? Ein Schlafzimmer? Das Labor des verrückten Wissenschaftlers? Ein Hinterausgang in den Garten, wo ein schleimtriefendes Monster wartet? Keine Ahnung! Und schon steigt der Puls...
    Darüber hinaus kann die App auch durch die Geräusche, Hintergrundmusik und minimale Animationen diese Atmosphäre nochmals vertiefen.

Neben der Vereinfachung des Aufbaus haben auch die Ermittler eine Änderung erfahren. Zwar haben alle noch ihre Fähigkeiten und Werte. Allerdings sind diese auf geniale Weise simplifiziert worden. Kein Rechnen mehr mit W10-Werten und dem Überwürfeln... Alles dreht sich nur noch um die Anzahl an speziellen Würfeln, die Erfolge oder Blankseiten aufweisen. Ist die Aufgabe schwerer? Dann musst du Würfel beiseite legen. Ist sie einfacher, nimm noch Würfel für den Erfolgswurf hinzu. Für Spielanfänger spitze. Für erfahrene Hasen, die aus dem Bereich des Rollenspiels kommen, könnte diese Vertrautheit fehlen.

Ich musste sehr grinsen, als ich in meiner alten Rezension gelesen habe, dass ich bei einem Spiel für 50 Euro mehr als 5 Szenarien erwarte... Nun, sechs Jahre später haben wir hier ein Spiel mit einem OVP von 100 Euro und es sind 4 Szenarien darin :D Moment, soll ich jetzt lachen oder weinen? :cray::rofl::pardon: Ich werde wahnsinnig...

Allerdings ist zu ergänzen, dass Besitzer der ersten Edition ein weiteres Szenario haben, allerdings noch auf Englisch. Denn aufgrund eines "kostenlosen" Konvertierungssets in der Box, sind alle Monster, Spielplanteile und auch Ermittler ebenfalls in der zweiten Edition spielbar! Das gleiche gilt für alte Erweiterungen. Einfach in der App einstellen, welche Boxen man schon besitzt und sie wird beim nächste Spiel vielleicht die Hexe oder den Shoggothen der ersten Edition implementieren... So geht nichts verloren!

Zu ein paar kritischen Punkten komme ich das nächste Mal :D
 

Luzifer

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Zwei Punkte (neben dem Preis) zum wahnsinnig werden:

  • In die Bases der Monster werden Statustäfelchen eingeführt. Hierdurch entsteht ein zufälliger Effekt, da sich die Monster geringfügig unterscheiden können, trotz gleicher Klasse. Allerdings sind diese Täfelchen soooo eng, dass man die Kartonmarker nicht hinein bekommt, ohne sie zu quetschen und geringfügig zu beschädigen. Was ein Gefuddel! Ein Austausch der Bases ist auch nicht möglich. Ein Anmalen ist deutlich erschwert.
  • Die Szenarien sind grundsätzlich fest geschrieben. Ich hatte die Erwartung, dass eine gewisse Varianz im Aufbau der Karte zum Tragen kommt. Eine App sollte das leisten können. So ist z.B. bei Szenario 1 immer an der gleichen Stelle das Schlafzimmer des Villenbesitzers. Das könnte doch auch mal eine Bibliothek sein, das andere mal eine Kammer des Besitzers. Das Ergebnis wäre das gleiche, aber mit mehr Variation und höherem Wiederspielwert. So ist ein Szenario immer wieder gleich und läuft auch von der Story her gleich ab. Das hatte ich persönlich so nicht erwartet. Ein Freund erzählte er habe ein Level schon mehrere Male durch gespielt, und bislang nur knapp nicht geschafft. Er probiert es weiter. Er fühlt sich dabei schon wie bei Time Stories. Aber wenn man dieses Spielsystem spielen möchte, dann spiele ich auch Time Stories und nicht Villen des Wahnsinns. :(
 

Luzifer

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Zeit für Erweiterungen. Wer die erste Edition und aich die alten Erwiterungen NICHT besitzt kann hier zugreifen:

HE623_villen-1.jpg


Wiederkehrende Albträume ist eine Erweiterung für Villen des Wahnsinns, Zweite Edition. Diese Sammlung enthält alle Ermittlerfiguren, Monsterfiguren und Spielplanteile aus dem Grundspiel von Villen des Wahnsinns, Erste Edition. Das Set enthält alles, was man benötigt, um diese Komponenten in die zweite Edition zu integrieren. Sie ist perfekt für Spieler geeignet, die das Material der ersten Edition nicht besitzen. Außerdem können mit diesen Komponenten neue Abenteuer und abwechslungsreichere Karten zur digitalen App hinzugefügt werden.

HE624_villen2.jpg


Unterdrückte Erinnerungen ist eine Erweiterung für Villen des Wahnsinns, Zweite Edition. Diese Sammlung enthält alle Ermittlerfiguren, Monsterfiguren und Spielplanteile aus den Erweiterungen Verbotene Alchemie und Ruf der Wildnis für Villen des Wahnsinns, Erste Edition. Das Set enthält alles, was man benötigt, um diese Komponenten in die zweite Edition zu integrieren. Sie ist perfekt für Spieler geeignet, die das Material der ersten Edition nicht besitzen. Außerdem können mit diesen Komponenten neue Abenteuer und abwechslungsreichere Karten zur digitalen App hinzugefügt werden.
 

Juri

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Moin Moin

kurze Zwischenfrage zu Villlen der Wahnsinns? Spielt ihr da die erste oder zweite Edition?
 

Luzifer

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Ich habe lange die 1. gespielt.

Jetzt nur noch die Zweite. Bis sie durch ist. Dann mal gucken.
 

Illister

Eingesessen
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Wir spielen die zweite, früher oft die erste, die aber nicht uns gehört.
@Luzfier: Wir haben bisher nur zweimal denselben Kartenaufbau bekommen (beim Einstiegsabenteuer), es wurde sonst immer variiert. Jetzt, wo wir die Erweiterungen haben, wird sogar noch stärker variiert, da man in der App anwählen kann, welche Spielteile man besitzt. Wir haben jedes Szenario,bis auf das DCL, 3-4 gespielt. Ich vermute aber auch, dass die App anhand der gewählten Ermittler und der Spieleranzahl mischt. Was mich mehr stört, ist, dass man über die Erweiterungen bisher nur ein zusätzliches Szenario bekommt.
 

Luzifer

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Ich war beim zweiten und dritten Durchspielen des ersten Szenarios enttäuscht, wie wenig Variationen doch hinein kommen. Selbst durch die Nutzung der 1. Edition und deren Spielplänen und Figuren wurde es nicht viel besser. Hier oder da mal ein anderes Monster. :( Und andererseits. Wen juckt es wirklich, ob es ein Labor oder eine Bibliothek ist. Die Story bleibt gleich. Ich hatte mir da im Vorhinein mehr drunter vorgestellt, was vermutlich aber auch schwer zu realisieren wäre bzw. einen deutlich höheren Aufwand benötigt.

Ich hinke spieltechnisch noch hinterher, da ich das zweite Szenario noch kein einziges Mal geschafft habe. Die Karte ist ja

riesig!

Die erste Edition bringt ein zusätzlcihes Szenario. Aber da wird auch schon das hier angekündigt auf FFG:

mad25_box_left.png

Villen des Wahnsinns - Erweiterung: Straßen von Arkham

mad25_parts_preview.png


Bei Fantasywelt kostet die Erweiterung stolze 60 Euro als rabattierte Vorbestellung (Englische Version, die deutsche ist noch nicht angekündigt). Das ist schon ne ganze Menge für relativ viel weniger Inhalt der Box.

Thematisch gefällt mir hier die Verknüpfung mit Arkham selbst. Und etwas ab von der verlassenen Villa am Stadtrand... Die Stadt verbirgt schon viele Geheimnisse :)
 

Luzifer

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Diese Erweiterung hier habe ich unterschlagen:

boites_versions_5061.jpg


Der Gegner hier ist Yog-Sothoth!

In der Erweiterung Jenseits der Schwelle könnt ihr mit neuen Ermittlern, neuen Spielplanteilen, neuen Monstern, zwei neuen Szenarien und vielem mehr den Kampf gegen den allwissenden Yog-Sothoth aufnehmen.
Kostenpunkt wird um die 30 Euro liegen bei Veröffentlichung.
 

Yakosh-Dej

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Ich war beim zweiten und dritten Durchspielen des ersten Szenarios enttäuscht, wie wenig Variationen doch hinein kommen. Selbst durch die Nutzung der 1. Edition und deren Spielplänen und Figuren wurde es nicht viel besser. Hier oder da mal ein anderes Monster. :( Und andererseits. Wen juckt es wirklich, ob es ein Labor oder eine Bibliothek ist. Die Story bleibt gleich. Ich hatte mir da im Vorhinein mehr drunter vorgestellt, was vermutlich aber auch schwer zu realisieren wäre bzw. einen deutlich höheren Aufwand benötigt.

Es gibt sicher Brettspiele, die von einer App profitieren und wo dies auch gut passt. Hier fallen mir
spontan Spiele wie Xcom oder Leader ein. Beim dem Thema was Villen des Wahnsinns behandelt, fühlt
sich für mich die App wie ein Fremdkörper an und will auch nicht wirklich in die Spielwelt passen, ausserdem
gibt es ja mit der ersten Edition ein perfektes Beispiel, wie es auch ohne App geht. Ein böser "Overlord"
wird immer besser und unberechenbarer sein als eine App. Sorry, ich bleibe bei meiner Edition Eins. :diablo:
 

Luzifer

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Ich habe jetzt Szenario 2 und 3 innerhalb der letzten Woche gespielt. Ich hatte großen Spaß dabei. Mich stört die App nach wie vor nicht. Im Gegenteil. Ich weiß ihre Vorteile zu nutzen. Den Plan langsam nach und nach auslegen zu können ist ein absoluter Gewinn. Die unterschiedlichen Texte, die generiert werden sind wie bei Eldritch Horror absolut passend und fördern das Grauen im Spiel. Zumindest so lange, bis sie sich wiederholen (was z.B. bei einem Horrortest für das gleiche Monster früher oder später unweigerlich passiert. Das langweilt dann.)

Am meisten hat mich der Schwierigkeitsgrad überrascht. Szenario 2 in Innsmouth war unschaffbar! Unschaffbar! Mit dem jetzigen Wissen, könnte ich es vielleicht optimierter angehen. Aber es setzt - ähnlich wie bei Time Stories, ein vorheriges Scheitern voraus.
Szenario 3 dagegen war auch schwer und wir standen an der Schwelle zum erneuten Scheitern. Aber wir haben alles in die Waagschale geworfen... und wurden belohnt! Hier hatten wir (zufällig) von Anfang an einen sehr guten Weg eingeschlagen und hatten so alle wichtigen Gegenstände und Beweise, die zum Sieg nötig waren. Hätte auch anders kommen können.

Bedeutet: Das Spiel hat einen Zufallsfaktor, ob man ihn beim ersten Durchlauf bestehen kann. Wiederholende Durchläufe sind aber vermutlich vorgesehen. Wie sonst, sollte sich die geringe Szenarienanzahl rechnen.

Bei der 1. Edition bekam man grundsätzlich kleine Hinweise, in welche Richtung man sich wenden sollte, oder wie man das Szenario gewinnen kann. Das gibt es bei der 2. Edition auch, aber meines Erachtens in abgespeckter Form. Dem Zufall wird ein größerer Anteil gewidmet.
Will ich aber das gleiche Szenario mehrfach hintereinander durchspielen, bis ich es gewinne? Irgendwie ist mir der Aufbau und der Wiederholungsanteil hierbei zu groß. Direkt hintereinander habe ich KEINE Lust nochmal das gleiche Spiel zu spielen, auch wenn ich andere Wege gehen kann.

Und am Ende bleibt die Selbstbeherrschung. Die Beherrschung, nicht in der App doch durchzuspielen, und die offenen Rätsel nachträglich noch zu lösen... Das ginge nämlich durchaus. Mit Spielbrett macht es mehr Spaß. Aber wenn die Neugier gewinnt... bewegt man sich auf düsteren Pfaden.

Hier noch ein paar gespoilerte Bilder:

2017-10-05 22.12.10.jpg 2017-10-05 22.12.19.jpg 20171012_222254-756x1008.jpg 20171012_222305-756x1008.jpg 20171012_222350-1008x756.jpg
 

Marc Aurel

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Gestern hatte ich die Gelegenheit, das Szenario "Dark Reflections" zu spielen und bin echt begeistert. Der Besitzer hat alle Erweiterungen und die entsprechenden Minis auf einem gesonderten Tischlein aufgebaut und das war schon sehr beeindruckend.

Das Szenario selbst war toll und hatte ein paar echt Überraschungen für uns parat. Durch die Musikuntermalung der App wurde eine tolle Gruselatmosphäre erzeugt, die man gar nciht so richtig wahrnimmt, bis ein Mitspieler an ein paar Gläser stößt und alle beinahe einen Herzinfarkt erleiden :eek::eek::eek:

Und mit 2,5 Stunden war das Szenario sogar recht kurz und entspricht den Angaben von FFG...kommt ja nicht so oft vor.

Alles in allem ein tolles Spiel, was ich mir zwar nicht selbst kaufen würde (zumindest nicht zu DEM Preis), aber von dem ich gerne weitere Szenarien ausprobieren möchte.
 

Luzifer

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Am Freitag durfte ich einem kleinen Gastspiel in den heiligen Hallen von @Marc Aurel s Residenz beiwohnen. Leider viel zu kurz. Aber immerhin haben wir ein komplettes Abenteuer mit den Villen des Wahnsinns geschafft. Wir flüchteten aus Innsmouth.

Das Intro und die Atmosphäre des Szenarios errinnerte an vielen Ecken natürlich an die Romanvorlage des hoch geschätzten HPL. Das Schmunzeln (oder war es ein Stirnrunzeln) konnte ich bei @Marc Aurel deutlich erkennen. :D
Das Szenario besticht darüber hinaus aus einem sehr großen Aufbau. Zu viert wagten wir uns daran die ausladende Karte (wird natürlich erst nach und nach aufgebaut) zu erkunden. Mit Rita Young spurtete ich von Feld zu Feld. Das gleiche Szenario hatte ich schon mal angespielt und war gnadenlos gescheitert, nach nichtmal der Hälfte des Spiels. Diesmal hatte ich ein viel besseres gefühl. Mit einer Bibliothekarin, einem Leichenbestatter und einem Wissenschaftler konnten wir ja nicht verlieren. Also sammelte ich nach um nach zusätzliche Waffen wie z.B. den Vorschlaghammer ein. Mit dem wohligen Wissen, dass sich auch noch eine Flasche Whisky in meinem Rucksack befinden, dessen Flasche ich nach beherzten Schlücken auch noch als scharfe Schneide nutzen könnte.
Monster stellten sich uns entgegen und auch
ein wütender Mob, der um die Häuser zog. Er erreichte uns auch ein ums andere mal. Doch er konnte uns nicht aufhalten. Nichtmal durch Schüsse aus dem Hinterhalt.

Wie sich heraus stellte, waren wir zwar gut unterwegs, aber lange nicht so gut, wie gedacht. Die beiden Züge sind bei dem Spiel leider sehr schnell verbraucht, selbst mit vier Spielern. Die Geschichte schreitet unvermittelt fort und so wurde es zu einer richtigen Flucht durch die Gassen und den Hafen der Stadt. Aber dann ging es erst richtig los:

Wir hatten es geschafft eine Lampe für ein Fischerbot zu entzünden, und auch die Glocke im Glockenturm zu leuten (und Glückszigarretten abzustauben). Das Schiff kam auch zu uns. Um uns brannte es. Mittlerweile waren zwei wütende Mobs, Deep Ones und Hybriden sowie ein Kind des Dagons auf den Straßen unterwegs. Der störrische Fischer wollte aber partout nicht ablegen! Er wollte auf einen Bundesagenten warten, der sich am anderen Ende der Stadt versteckt hielt! Toller Agent. War sogar waffenlos. Die Waffe hatte mittlerweile die Bibliothekarin eingesammelt, um ihm zu Hilfe zu eilen. Heldenhaft. Aber doch ein Himmelfahrtskommando. Denn sie wurde bei der Rettungsmission von so vielen Gegnern eingekreist, dass sie es nicht schaffte. Erst verwundet, dann auch noch wahnsinnig. Letzteres zum Trost. Denn so bekam sie bestimmt nicht mehr mit, wie der Mob sie in Stücke riss... Wir werden Minh in einer ruhigen Minute gedenken.

Das Szenario ließ uns keine ruhige Minute mehr und wir versuchten alles daran zu setzen, noch die letzten Ziele zu erfüllen. Möglich wäre es vielleicht noch gewesen, wenn sich das Feuer nicht so rasend schnell entwickelt hätte auf dem großen Plan. Und die Feuermarker waren nicht nur das größte Hemmnis, um noch das Szenario für die Spieler zu erfüllen. Nein, es kam sogar noch schlimmer:

William (gespielt von meinem Erzfeind Alexander Cartwright ) wurde im Kampf gegen die Ausgeburt Dagons wahnsinnig und entwickelte sich zum Pyromanen. Und da es sowieso schon überall brannte, hatte er OHNE EIGENES ZUTUN eine neue Siegbedingung für ihn alleine erreicht. Das Spiel war beendet und der wahnsinnige William war der Sieger. Innsmouth kostete uns alle das Leben.

Fazit:
Thematisch ist VdW einfach eine Wucht. Das Entdecken des Spielplans. Das ermitteln im Fall und aufdecken mancher Geheimnisse, gewürzt mit einer Prise Action. Herrlich. Das Spiel war fesselnd und lange auch sehr ausgewogen. Zum Ende hin hatte ich jedoch das Gefühl, dass eine Welle der Unschaffbarkeit über uns herein schwappt. Auch die zusätzliche Zahl der notwendigen Zwischenziele, die sich gegen Schluss noch offenbarten, war immens.
Ich werde das Szenario wohl kein drittes Mal spielen. Auch wenn mir beide Male Spaß gemacht haben. Dennoch will ich lieber Zeit mit anderen Szenarien verbringen und Neues entdecken, anstatt ein einzelnen Szenario zu optimieren. Denn genau das wäre es letztlich. Man muss seine Züge optimieren, um hier eine Chance zu haben. Dafür spiele ich aber kein thematisches Spiel wie VdW. Da will ich eine Geschichte erleben.
Diese Geschichte endete mit einem überraschenden Sieg eines Mitspielers. Allerdings hatte dieser Sieg einen faden Beigeschmack. Schuld daran ist wohl eine gewisse Glückslastigkeit bei den Karten. Es hat mich aber gestört, dass der siegreiche Spieler NICHTS für seinen Sieg konnte. Das Szenario hatte für ihn gearbeitet und er hat die richtige Karte zur richtigen Zeit gezogen. (Jacques Moreau kann das nicht von sich behaupten :D ). Mindert nicht das Spielerlebnis. Geschafft hätten wir es als Team definitiv nicht mehr. So hatte zumindest ein einzelner einen Sieg errungen ;)

Auf zum nächsten Abenteuer!
 

Marc Aurel

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Das Szenario war echt klasse! Wir konnten eigentlich "Schatten über Innsmouth" mit leicht veränderter Rahmenhandlung nachspielen und obwohl das Team sehr ausgeglichen war und recht schnell alles erkundet wurde, waren die einzelnen Aufgaben (zünde die Laterne an, schließ die Tür auf, etc.) zu weit verstreut auf der Karte, sodass die anfängliche Verteilung der Gegenstände ein wenig zufällig war und uns dann wertvolle Züge gekostet hat.
Thematisch war das Ende unseres Szenarios aber sehr schön, da sich ein Ermittler opfern wollte, um den anderen zur Flucht zu verhelfen. Dass dieser dann mit dem - für die Flucht mittels Schiff unabdingbaren - Bundesagenten von den Schergen des Bösen umzingelt wurde, während alle auf dem Schiff warteten, war schon beinahe tragisch-komisch :)

Die Interaktion mit der App ist einfach klasse und für jeden Hobby-Detektiv und Cthulhu-Fan ein Probespiel ein Muss!

Hier noch ein paar Impressionen (Achtung: Szenario-Spoiler!)

@Luzifer: wir sollten einfach öfter ein Szenario nebenbei spielen :)
 

Marc Aurel

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So, mein Exemplar ist aus dem fernen Rumänien bei mir eingetroffen. Es ist auf deutsch, war originalverpackt und hat nur 50€ gekostet...man fragt lieber nicht, wie das zustande kommt :D
Zwei Mitspielerinnen wurden bereits gefunden, da in der kommenden jedoch neben dem üblichen Sport noch zweimal Kartfahren ansteht, wird die erste Partie wohl noch 2 Wochen auf sich warten lassen. Auf jeden Fall freue ich mich bereits!
 
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