AW: Vampire
DSA ist von der Anlage eher für Helden gemacht. Mögen ihre Beweggründe auch nicht immer edel sein, aber sie zielen nie zum schlechten. Eine Gruppe von dem nameknlosen verfallenen Kreaturen tut sich mit diesem Anstz genauso schwer wie eine Gruppe Paktierer.
Entzieht sich mir ein bissl. Es gibt keine Regel, die verhindert das, oder einschränkt wie ein Bösewicht zu spielen ist.
Ich könnte dir ohne Probleme mit den offiziell geltenden Regeln eine reine Bösewichtgruppe (inkl. Paktierer, Schwarzmagier, Mörder und auch Vampiren) aufstellen. Alles andere, also Abenteuer, Motivation, Spannung usw. ist Sache des Meisters und dessen Kreativität.
Ich gebe dir aber soweit Recht, daß ich es "Fragwürdig" finde eine wirklich unmoralische Gruppe dazustellen. Inwieweit können wir (auch wenn es nur ein Spiel ist) über einen längeren Zeitraum wirklich BÖSE sein? Deshalb halte auch ich eine Gruppe aus reinen Bösewichtern nicht für besonders erstrebenswert. Aber wenn man (um wieder zu den Vampiren zurückzukommen) die Gruppe in einem inneren Konflikt zwischen Gut und Böse darstellt, dann kann das ganze wesentlich interessanter und vor allem auch auf lange Sicht spielbarer werden. Wie du selbst sagst; ein Paktierer ist nicht immer gleich. Es gibt welche, die aus eigenen Motiven wie Rachsucht, Gier usw. zum Paktierer werden. Andere haben keine andere Chance, oder werden unwissentlich zu einem. Ein solcher Char ist für mich äußerst interessant, da er den typischen "gescheiterten" Char darstellt, wie man ihn von vielen Büchern und Filmen kennt. Jemand, der noch so etwas wie Moral und Gewissen hat. Aber immer mehr von seinen inneren Dämonen aufgefressen wird. Doch sein Antrieb diese Dämonen zu besiegen und wieder wie früher zu werden, ist stärker und so kämpft er täglich dagegen an. Finde ich persönlich wesentlich spannender und differenzierter, als der 100. Alrik Schwertmeister aus Gareth.
2. Diese Machtfülle verlangt nach entsprechenden Gegnern, sonst hat es was von wir rennen da mal eben durch und übernehmen die Schwarzen Lande
.
Auch hier ganz klar: Meistersache. Es ist die Verantwortung des Meisters, den Helden Motivation und Gründe zu geben das "Richtige" zu tun. Im übrigen müssen auch Vampire vorsichtig sein. Zwar könnten sie jedes Dorf (insbesondere wenn es sich um eine Gruppe handelt) entvölkern. Aber was wäre der Preis? Die Gruppe würde den letzten Rest ihrer Menschlichkeit verlieren. Und zu allem Überfluss wäre die halbe Inquisition, der halbe Golgaritenorden und eine Hundertschaft Freiwilliger hinter ihnen her. Das würde auch die mächtigste Vampirgruppe nicht überleben.
Ähnliches natürlich, wenn sie es wagen sollten die schwarzen Lande zu "überrennen". Soooo mächtig sind sie dann auch wieder nicht. Es genügen ein paar durchschnittliche Dämonen und schon haben sie ein Problem. Außerdem kann man sie auch mit ihren eigenen Waffen (sprich auch Vampire) bekämpfen.
Wenn ich eine Gruppe moralisch fragwürdiger Charaktere spielen will,dann nehme ich Schwarzmagier, korgläubige Söldner, Al'Anfanische Piraten, etc. Die gefährden das Spielgleichgewicht deutlich weniger.
Natürlich kann ich auch so eine Gruppe spielen. Auch da hätte ich nichts dagegen. Aber wenn ich einge Gruppe Schwarzmagier spielen kann, warum keine Vampire. Ich würde fast behaupten, daß eine Gruppe Schwarzmagier sogar mächtiger sein können, als Vampire. Denn im Unterschied zu den Vampiren haben die keine Verletzbarkeiten (außer den normalen natürlich). Auch beherrschen sie idR mehr und bessere Zauber.
Und das war damals für uns das stärkste Argument: Es gibt ein Spielsystem, das den Vampirgedanken sehr sehr gut umsetzt und alle diese Möglichkeiten bietet, wo aber das Spielgleichgewicht auf Vampire ausgelegt ist. Nämlich Vampire The Masquerade, bzw. im historischen Setting: Vampire Dark Ages.
Hat für mich einen entscheidenden Nachteil: Es spielt nicht in Aventurien. Aber genau das macht ja erst den Reiz aus. Diese Gruppe ist wirklich etwas außergewöhnliches. Etwas einmaliges in Aventurien. In Vampire The Masquerade sind Vampire ja etwas normales, da das Setting darauf ausgelegt ist. Alleine das Gefühl als Vampir in der Kaiserstadt Gareht zu sein. Man wühlt sich durch die Gassen, die der Spieler so häufig als normaler Held beschritten hat. Doch diesmal macht man es Nachts und benimmt sich dabei fast wie ein Raubtier. Man gehört zu der Gruppe, die man (als Spieler) so viele Jahre bekämpft hat. Jetzt sieht man zum ersten mal, wie man sich dabei fühlt, die Angst erwischt zu werden. Doch gleichzeitig die vielen Menschen mit den unmengen an BLUT !!!
Ihr seht, ich persönlich wäre schon sehr daran interessiert. Aber ihr braucht keine Angst zu haben. Denn
1. Mache ich es nicht, da ich eure Meinung kenne.
2. Wäre es für mich zu Zeitintensiv und
3. Wäre es eine zu lange Kampagne. Und da gibt es im Moment andere Dinge, die erlebt werden müssen...