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World of Darkness Vampire - Die Maskerade: Die SEKTEN

sonic_hedgehog

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In der Folge nun ein Abriss der wichtigsten Sekten der Welt der Vampire, beginnend mit der größten Organisation:


Die Camarilla:


Entstanden ist die Camarilla in einer Zeit der großen Bedrohung für die Vampire als Versuch, die Vampirgesellschaft zusammenzuhalten und zu schützen, in der Zeit der Inquisition.

In einer Welt wie der Welt der Dunkelheit hatte die Inquisition natürlich einen Sinn (der ihr in der Realität abgeht), denn die verfolgten Vampire, Magier, Werwölfe etc existierten ja wirklich. Bedroht durch die Inquisitoren neigten viele alte Vampire dazu, ihre Nachkommen als Kanonenfutter zu missbrauchen um sich selbst zu schützen. Die provozierte eine Rebellion der jungen Vampire, der sogenannten Anarchen, die viele alte Vampire das Unleben kostete, die Vampirgesellschaft an den Rand der Selbstvernichtung trieb und durch die vielen übernatürlichen Ereignisse erst Recht die Aufmerksamkeit der Inquisition erregte. Als Reaktion darauf beschlossen Vertreter von 7 Clans die Gründung der Camarilla und das Führen von Friedensverhandlungen mit Vertretern der Anarchen.

Grundlage der Camarilla waren und sind bis heute 2 Säulen: Die Maskerade und die Justicare.
Die Camarilla schaffte es die Tradition der Maskerade (das Gebot, sich und seine Existenz vor den Sterblichen geheim zu halten) von einer Art Empfehlung zu einem ehernen Gesetz zu machen.
Durchgesetzt wurde diese (und die anderen Traditionen) durch die Justicare, von denen jeder Mitgliedsclan einen stellt und die als langer Arm des Innseren Zirkels der Camarilla (den Clanältesten) handeln. Justicare werden für 13 Jahre gewählt und verfolgen in dieser Zeit Gesetzesbrecher.

Die Camarilla betrachtet sich dabei selbst als DIE Vampirgesellschaft (was angesichts der Zahl der ihr angehörigen Vampire nicht ganz falsch ist) und nimmt daher an, dass ihre Gesetze immer und überall gelten.

In Städten, deren Herrscher sich der Camarilla zugehörig fühlen, gilt daher eine bestimmt Hierarchie:
Herrscher der Stadt (der Domäne) ist der Prinz. Er entscheidet, wer sich in der Domäne niederlassen darf, wer Nachkommen zeugen darf, … Wichtig sind weiterhin die Primogene, die die mächtigsten Vertreter der in der Domäne vertretenen Clans sind und das Elysium, eine Art neutraler Raum (meist Orte der Kunst), an denen gewaltätige Auseinandersetzungen untersagt sind und daher die hohe Kunst der Intrige betrieben wird. Interessant wird die Sache dann, wenn die interessen der Camarilla, vertreten durch die Justicare denen des Prinzen widersprechen…

Wichtiges Instrument vampirischer Politik innerhalb der Camarilla sind Konklaven, Treffen aller Vampire einer Domäne, die im Elysium abgehalten werden und auf der jeder Vampir das Recht hat, angehört zu werden (und sich vor Augen aller zu blamieren oder bloßgestellt zu werden).

Wie erwähnt war die Gründung der Camarilla auch der Versuch der älteren Vampire die im Mittelalter existierende Machtstruktur gegen die rebellierenden, meist jüngeren Vampire (die sog. Anarchen) und deren Machtgelüste/Freiheitsstreben zu verteidigen. Diese Verteidigung der alten Vampire gegen die Jungen hat bis heute Bestand, was oft zu der interessanten Situation führt, dass in den Führungspositionen der Camarilla alte Vampire sitzen, die mit der modernen Zeit nicht zurecht kommen (Computer? Neumodischer Schnickschnack), während aufstrebende junge Talente in niederen Positionen gehalten werden.

Interessant hierbei ist die Haltung der Camarilla zu den Gerüchten um die Kriege der Vorsintflutlichen und das Herannahen von Gehennna: Laut geltender Meinung sind die Vorsintflutlichen vor langer Zeit vergangen (in Starre, gestorben, vernichtet) und alle anderslautenden Gerüchte sind nichts als Aberglaube. Und in der Tat hat es bis Ende des 20 Jahrhunderts schon lange keine Zeichend er Existenz der Vorsintflutlichen mehr gegeben.

Hauptclans und damit diejenigen, die die Machtstruktur in Händen halten sind:
Brujah, Gangrel, Malkavianer, Nosferatu, Toreador, Tremere, Ventrue


Erklärter Gegner der Camarilla ist:

Der Sabbat

Auch der Sabbat ist in der Zeit der Inquisition entstanden und zwar als Organisation der Anarchen, die den Friedensschluss nicht akzeptieren wollten.

Die Hauptunterschiede zwischen Sabbat und Camarilla sind philosophischer Natur: Während die Camarilla das Verbergen der vampirischen Natur predigt, ist der Sabbat davon überzeut, dass Vampire ihre Natur ausleben sollten. Seine Mitglieder betrachten Vampire als höhere Entwicklungsform der Menschheit, weshalb sie nicht schlechtes darin sehen, Menschen für ihre Zwecke zu missbrauchen (Unterschied zur Camarilla, die Menschen gebraucht *g*) und zu töten. Außerdem sind Freiheit und Loyalität gegenüber den Kameraden ein Kernbestandteile der Sabbatphilosophie, die durch verschiedene Rituale (die auch vor Blutsbanden schützen) gestärkt werden. Auch die Raserei, die Vampire auf Grund ihres inneren Tieres befällt, hat im Sabbat einen anderen Stellenwert. Wo Camarillavampire die Raserei zum Erhalt ihrer Menschlichkeit vermeiden, lieben es Sabbatvampire, auf der Well der Raserei zu reiten und entsprechende Schäden anzurichten.

Auch der Sabbat hat natürlich eine Organisationsstruktur, auch wenn Fluktuationen in den Positionen bei Ihnen häufiger sind:
Grundstruktur ist das Pack, eine Gruppe von Vampiren, die wie ein zusammengehöriger Trupp betrachtet werden können. Dieses Pack hat üblicherweise einen Anführer, der für das Pack spricht und einen Priester, der die Rituale leitet. Sabbatstädte werden durch einen Erzbischof regiert, dem mehrere Bischöfe zur Unterstützung dienen. Die Sabbataktivitäten einer Region werden durch einen Kardinal kontrolliert, über dem nur noch die Prisci und schließlich der Regent des Sabbats stehen.
Der kriegerische Arm des Sabbat besteht (neben den Packs) aus Templern und Paladinen, die Attentäter und Leibwächter für die Führungsriege tätig sind.
Daneben besteht Gerüchten zufolge auch noch eine Sekte innerhalb der Sekte, die sogenannte Schwarze Hand. Deren Existenz wird jedoch geleugnet und als Missverständnis abgetan.

Auf Grund der Philosophie des Sabbats sind von ihm beherrschte Städte wesentlich gewalttätiger als Camarillastädte, ungeklärte Morde gehören zur Tages-(besser Nacht-)ordnung.

Ein weiterer Unterschied zur Camarilla ist die Einstellung der Sabbatvampire zum Thema Gehenna und Vorsintflutliche: Ihrer Meinung nach ist die Camarilla nur ein Werkzeug der Vorsintflutlichen, die die Camarillavampire wie Puppen steuern und Stellvertreterkriege ausfechten lassen. Sabbatvampire versuchen daher, ältere vampire und eventuelle Vorsintflutliche zu töten, wie das angeblich auch ihre beiden Führungsclans vor langer zeit gemacht haben, die Lasombra und die Tzimisce.


Weiterhin existieren am Rand der Camarillagesellschaft auch noch

Die Anarchen

Es sind teils Überreste der ursprünglichen Anarchen, teils neue unzufriedene junge Vampire, die gegen die Beschränkungen, die ihnen die Camarilla auferlegt rebellieren, sich aber nicht dem Sababt anschließen wollen. Häufig entstammen ihre Mitglieder dem Clan Brujah oder haben keinen bekannten Erzeuger und damit keinen Clan (sog. Caitiffs). Eine Organistaionsstruktur existiert meines Wissens bei ihnen nicht.


Zu guter Letzt bleibt noch die geheimnisvollste Organisation,

Die Inconnu

Zu dieser Sekte ist sehr wenig bekannt und auch die Quellenbücher lassen vieles offen. Die populärsten Greüchte betrachten die Sekte als Verschwörung sehr alter vampire, die Sabbat und Camarilla manipulieren oder als Gruppe von Vampiren, die den Dschihad abgeschworen haben und Golconda verfolgen (oder erreicht haben). Für keine dieser thesen existieren Beweise.

Auch das Alter der Sekte ist umstritten, manche behaupten sie entstamme dem alten Rom. Einziger Hinweis auf ihre Existenz sind alte Sagen und das gelegentliche Auftreten sogenannter Monitore, die vampirische Politik beobachten aber nicht eingreifen.


Daneben existieren noch Clans, die sich keiner Sekte zugehörig fühlen, die sogenannten unabhängigen Clans, die Clans der Assamiten, Giovanni, Ravnos und Setiten. Diese sind auch untereinander nicht verbunden und unterhalten unterschiedliche Beziehungen zu den Sekten.



Soweit für jetzt, eventuell werde ich, wenn mir was auffällt noch Details ergänzen. Fragt einfach. Die Clanbeschreibungen folgen demnächst.
 
AW: Vampire - Die Maskerade: Die SEKTEN

Sehr interessant und aufschlussreich. Sind die Anhänger des Sabbat-Clans nicht zu auffällig? Da sie die Maskerade ablehnen, dürften sie doch schon viel Aufmerksamkeit erzeugt haben, oder? Mittlerweile müsste doch sogar die Menschheit dadurch auf Vampire aufmerksam geworden sein?
 
AW: Vampire - Die Maskerade: Die SEKTEN

Ist man eigentlich gezwungen einen Anhänger der Camarilla zu spielen, oder hat man da freie auswahl?

Bleibt tapfer,

puck
 
AW: Vampire - Die Maskerade: Die SEKTEN

Sind die Anhänger des Sabbat-Clans nicht zu auffällig? Da sie die Maskerade ablehnen, dürften sie doch schon viel Aufmerksamkeit erzeugt haben, oder? Mittlerweile müsste doch sogar die Menschheit dadurch auf Vampire aufmerksam geworden sein?
Ja, Du hast Recht - Sabbatvampire sind mitunter sehr auffällig.

Aber auch wenn ihre Philosophie die Maskerade ablehnt, so halten sie sie überraschend oft ein. In vom Sabbat beherrschten Städten achten da die jeweiligen Führer auf etwas Diskretion. Meist löst sich das dadurch, dass Sabbatstädte ein gewalttätiges Klima und große Slums haben, wo Gewalttaten als Bandenkriege getarnt werden können und verschwundene Menschen nicht weiter auffallen. Es gibt ja gottseidank eine Quote Menschen pro Vampir, über der es schwierig wird zu überleben. Die hält die Camarilla recht streng ein, der Sabbat etwas lockerer, aber im Endeffekt dann doch.

Man darf sich Sabbatanhänger außerdem nicht als hirnlose Raser vorstellen, sie sind durchaus intelligent - sie lassen sich nur gern gehen. Die häufigste Gelegenheit Amok zu laufen, die auch ihre eigene Machtstellung nicht gefährdet, sind Angriffe auf Camarillastädte. Dabei verfolgt der Sabbat die Philosophie gezielter Maskeradebrüche, um die Camarillaoberen beschäftigt zu halten. In diesem Moment ist die Kontrolle über Polizei und Presse wichtig - was nicht veröffentlicht wird, wird nur von einer kleineren Zahl von Menschen wahrgenommen. Und das muss man sich dann buchstäblich wie bei "Men in black" vorstellen - da kommen Vampire vorbei, die Menschen dahingehend beherrschen, dass sie sich an ncihts mehr erinnern. Und solange nichts übernatürliches dokumentiert wird, sind einzelne Untaten eben dann brutale Serienmorde, Mafiakriege, etc, für die man dann eine Marionette als Schuldigen präsentiert.

Und somit ist es bisher gelungen, die meisten Menschen in der Überzeugung zu belassen, dass Vampire nur Sagengestalten sind und die wenigen, die es besser wissen, als Verrückte (die Kontrolle von Psychatrie und Polizei kann da hilfreich sein), Fanatiker oder ähnliches zu diffamieren und die Inquisition in der Überzeugung zu wiegen, sie hätte fast alle Monster erwischt (und zu unterwandern)

Ist man eigentlich gezwungen einen Anhänger der Camarilla zu spielen, oder hat man da freie auswahl?
Das hängt allein vom Setting ab:
Camarilla-Kampagnen sind in vielen Fällen mit viel Interaktion, Intrigen und Politik angelegt, seltener rein auf Kampf.
Sabbat-Kampagnen sind häufig das genaue Gegenteil.

Sabbatvampire und Camarillavapire zu mischen ist nur sehr selten möglich - es gibt quasi keine Gründe für beide Seiten, zusammenzuarbeiten. Blieben also nur einzelne Spione als Charaktere, was neben den üblichen Problemen die es mit sich bringt, wenn ein Cahrakter falsch spielt auch noch Probleme für die geistige Gesundheit des Spions mit sich bringt. Viele Camarillavampire dürften als Mitglied eines Sabbatrudels schnell in den Grundfesten ihrer Menschlichkeit erschüttert werden, viele Sabbatvampire dürften in der gepflegteren Camarillagesellschaft negativ auffallen. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel und manchmal sind sich Mitglieder eines Clans, die verschiedenen Sekten angehören gar nicht so unähnlich und manche Clans unterhalten sogar heimliche Kontakte zu den Mitgleidern ihres Clans, die der Gegenseite angehören. Ginge aber auch.

Es gibt (besser gab) für beide Sekten Quellenbücher sowohl für Spieler als auch für Spielleiter, auch von dieser Seite steht also dem Spiel eines Sababtcharakters nichts entgegen.

Allerdings verändert sich mit Wahl der Sekte auch die Stimmung des Spiels:
In Camarillakampagnen sollte der schleichende Verlust der Menschlichkeit und die Tragik der vamirischen Existenz trotz aller vordergründigen Plots immer wieder hochkommen, im Sabbat hingegen das gezielt unmenschliche Verhalten und dessen Folgen. Beides reizvoll aber eben unterschiedlich.

Interresant zu wissen sind dabei die üblichen Erschaffungsgeschichten:
In der Camarilla wird in den meisten Fällen ein Vampir vom Prinzen die Erlaubnis bekommen, ein Kind zu erschaffen, dieses dann auswählen und in die Vampirgesellschaft einführen und erst noch Verantwortung für den Neugeborenen haben.
Sabbatvampire können ähnlich erschaffen werden, häufiger jedoch sind sie Überlebende von Massenerschaffungen im Zuge eines Krieges. In beiden Fällen wird das Opfer ausgesaugt, mit vampirischen Blut gefüttert und dann eingegraben. Wenn der Neugeborene dann die Kraft aufbringt, sich wegen seines Hunger aus seinem Grab noch oben zu wühlen, wird er als rasendes Monster erscheinen und das erstbeste Opfer aussaugen. Und sei es seine frührere Liebe. Sowas ruiniert die Meschlichkeit ziemlich gründlich...

Was auch möglich wäre ist eine Kampagne, die im Mittelalter vor der Entwicklung der Sekten beginnt und deren Spieler dann in verschiedene Sekten abdriften -viele interessante Verwicklungen...
Das wäre übrigens auch die einzige Möglichkeit, Mitgleid der Inconnu zu werden. Wenn der Vampir dann mal 500 Jahre auf dem Buckel hat und (nach dem, wie der Spielleiter sie anlegt) für die Inconnu interessant ist, könnte es klappen. Aber eher sehr sehr selten.
 
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