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Sci-Fi / Fantasy Tipp: Circe, Madeleine Miller

Sameafnir

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Wie auch schon in diesem Thread erwähnt, hat mich das Buch über die mythische Figur der "Circe" sehr gefesselt.
Anmerkung dazu: habe es im engl. Original gelesen, meine Kommentare beziehen sich folglich auf diese Version. Buch ist inzwischen aber auch in deutscher Fassung erhältlich.

Im Gegensatz zu vielen anderen Lesern habe ich den Vorgänger von Madeleine Miller, der die / eine Geschichte um "Achilles" erzählt NICHT gelesen. (Kommt aber vielleicht noch!).

In Kürze zum Inhalt/Klappentext:
Circe ist die Tochter des mächtigen Sonnengotts Helios und der Nymphe Perse, doch sie ist ganz anders als ihre göttlichen Geschwister. Ihre Stimme klingt wie die einer Sterblichen, sie hat einen schwierigen Charakter und ein unabhängiges Temperament; sie ist empfänglich für das Leid der Menschen und fühlt sich in deren Gesellschaft wohler als bei den Göttern.
Als sie wegen dieser Eigenschaften auf eine einsame Insel verbannt wird, kämpft sie alleine weiter. Sie studiert die Magie der Pflanzen, lernt wilde Tiere zu zähmen und wird zu einer mächtigen Zauberin. Vor allem aber ist Circe eine leidenschaftliche Frau: Liebe, Freundschaft, Rivalität, Angst, Zorn und Sehnsucht begleiten sie, als sie Daidalos, dem Minotauros, dem Ungeheuer Scylla, der tragischen Medea, dem klugen Odysseus und schließlich auch der geheimnisvollen Penelope begegnet. Am Ende muss sie sich als Magierin, Frau und Mutter ein für alle Mal entscheiden, ob sie zu den Göttern gehören will, von denen sie abstammt, oder zu den Menschen – die sie lieben gelernt hat.

Am meissten fasziniert hat mich der Umgang der Autorin mit der Zeit. Denn Circe lebt Jahrtausende, verändert sich selbst in ihrer Gestalt nicht (bleibt also immer jung) und trifft in ihrem langen göttlichen Leben viele (dem Leser) bekannte Helden/Personen, die aber in so unterschiedlichen Zeiten lebten, dass selbst das Schlitzohr Odysseus beeindruckt / geschockt ist. Also alles was passiert, passiert in einem Zeitraum, der dem des Menschen um ein Vielfaches übersteigt und das verpackt Madeleine Miller sehr geschickt in ihren Handlungsbogen mit ein. Parallel dazu erscheint ein "normales" Menschenleben vergleichbar winzig klein und kurz. Auf der anderen Seite lernt der geneigte Leser die Einsamkeit und die Andersartigkeit der von der eigenen Art nur gedulteten, später verbannten Circe kennen, der sie sich nur mühsam und sehr langsam selbst bewußt wird. Und erst dann, also eine sehr lange Zeitspanne später lernt sie auf Ihrer Insel Kräuter kennen und entwickelt so langsam aber kontinuierlich ihre eigene Magie und somit Ihren Lebensweg.

Ein tolles Buch, das wirklich zum Nachdenken anregt. Ich habe es sehr genossen und kann es nur empfehlen!
 
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