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Taverne The sunken Galleon - Die Piratentaverne

CaptainMorgan

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Ort: Nassau - Bahamas Inseln
Zeit: 1718 (Goldenes Zeitalter der Piraterie)
Was wir nicht mögen: Spanier, die Royal Navy, Gouverneure und Vizekönige

Die Taverne befindet sich direkt am Hafen von Nassau, dem größten und bedeutensten Piratennest zu jener Zeit. Die Bahamas sind ein Zufluchtsort für alle, die der Tyrannei und der Knechtschaft der europäischen Kolonialmächte entfliehen wollen und ihr eigenes Glück suchen. Regiert wird die Insel von der sogenannten "Bruderschaft der Küste", einem Rat von drei Piratenkapitänen die in regelmäßigen Abständen von den Einwohnern der Stadt gewählt werden. Der Naturhafen von Nassau liegt in einer großen Bucht die von einem Fort, bestückt mit Kanonen, beschützt wird.
 
Der Vorhang des Eingangs wird zur Seite geschoben und eine Gestalt schiebt sich in den hellen Ausschnitt des Türrahmens.
Glatte braune Haare hängen in ein rundes Gesicht, aus dessen tiefen Augenhölen schwere, graue Augen wachsam unter den stets gerunzelten Augenbrauen hervor blicken. Allerdings hellen Sommersprossen auf den Wangen die etwas düstere Ausstrahlung merklich auf, und der eher stämmige Körperbau tut auch noch seiniges dazu. Über einem feinen Hemd trägt er eine langärmelige, und fast vollständig zugeknöpfte Tuchjacke mit engem, rundem Kragen. Die Ärmel der Jacke sind ungewöhnlich weit, lediglich mit einer einzelnen Ziernaht an deren Enden, und reichen ihm bis über die Handgelenke. Durch die Taillenschlaufen ist ein grob geflochtener Seilgürtel gezogen, der von einer kleinen Schnalle zusammen gehalten wird. Die Hose ist schlicht, ebenfalls weit geschnitten und reicht bis hinunter zu den Stiefeln. Im Gürtel steckt eine massive Pistole und seitlich hängt ein Säbel daran.

Kurz studiert er den Schankraum und lässt seinen prüfenden Blick über die wenigen anderen Gäste gleiten. Dann tritt er in die Taverne und der Vorhang fällt hinter ihm zu, wodurch er das gnadenlos helle Sonnenlicht wieder einigermaßen aussperrt. Gemächlichen Schrittes und immer noch den Blick schweifen lassend, geht er zur Theke und kramt auf dem Weg dorthin ein kleines Beutelchen aus seiner Jacke. Als er dieses dort ablegt, seine Hand bleibt darauf liegen, klimpert dessen Inhalt kurz.

"Was für Gift kannst du mir anbieten?", brummt er, in einer weniger tiefen Stimme als man vermutet hätte, zu der Frau an der Schank.
 
Aus der Ecke ertönt eine Männerstimme: "Seid gegrüßt! Willkommen in meiner kleinen aber feinen Taverne. Ich bin Captain Bert-Jan Kamphuijs, stolzer Niederländer und erfahrener Seemann. Vielleicht habt ihr schon einmal von der "Zeeduivel" gehört, dies war lange Jahre mein Schiff. Die Spanier jedenfalls machen sich bei diesem Namen immer in ihre feinen Hosen." Bert-Jan lacht laut. "Nun denn, was haltet ihr erst einmal von einem Rum und dann sehen wir weiter?"
 
Langsam wendet der Mann den Kopf leicht zur Seite, löst den Blick von der Bardame ("Dame" mag hier ein wenig weit hergeholt verstanden werden, aber man bemüht sich schließlich immer um Niveau) und taxiert den Ursprung der Stimme. "Gage Cuijper, Kapitän der >Plänkler<. Ich bevorzuge saubere Hosen in meinen Prisen, gibt bessere Preise." Gage nickt der Frau hinter dem Tresen entschuldigend zu, pflückt aus seinem Beutelchen ein paar Münzen und schiebt ihr diese mit den Worten "bring uns doch bitte zwei Ale - oder was immer hier bei euch dafür herhalten muss - um den Rum eures Hausherren nachzuspülen" hin. Sodann wendet er sich Bert-Jan ganz zu, tritt an dessen Tisch heran und nimmt ihm schräg gegenüber Platz, aus dem Augenwinkel hat er so immer noch den restlichen Schankraum im Auge.

"Von eurer umtriebigen Seehure habe ich tatsächlich gehört, was ist passiert, dass ihr sie gegen dieses beinahe gottgefällige", und bei diesen Worten lässt er seinen Blick noch einmal kurz über die Frau an der Theke schweifen, die sich eben nach zwei Zinnbechern bückt, "Etablissement eingetauscht habt?".
 
Bert-Jan nimmt den Krug mit dem Rum. prostet dem Piraten zu und kippt die Flüssigkeit in einem Schwung hinunter. "Nun denn, das ist eine sehr lange Geschichte und ich möchte euch nicht langweilen. Kurz gesagt: Ich habe mich entschlossen meine heutigen Tage etwas ruhiger zu verbringen. Mein damaliger erster Offizier, er hieß Edward, ist ein fähiger Bursche. Ich habe ihm das Kommando übergeben. Da das Schiff nach wie vor mir gehört liefert er mir regelmäßig 20 Prozent seiner Beute sozusagen als Miete bei mir ab. Er operierte als letztes in den Gewässern um die kleinen Antillen."
 
Gage nimmt lediglich einen kleinen Schluck, könnte ja sein, dass der Tropfen tatsächlich was für Genießer ist und nicht lediglich ein weiterer Rachenputzer. Nach dem ersten probieren erweist er sich aber als recht durchschnittlich, also tut er es seinem Gegenüber gleich. "Zweites Standbein also, schadet sicherlich nicht. Pisse ich euch ans Bein, wenn ich im gleichen Gebiet fische oder dort was anderes als Spanier aufbringe?"
Die Schankmaid bringt dann auch tatsächlich zwei Krüge Ale, oO
Hmm, Glück gehabt. Könnte hier tatsächlich ein Stammkunde werden.Oo, und das Gesicht des Gastes hellt sich sichtlich auf. Genüsslich nimmt er einen Schluck von der bernsteinfarbenen Flüssigkeit - man hört, dass es ihm schmeckt - während er auf die Antwort wartet.
 
Der Tavernenbesitzer nimmt den Krug Ale und nimmt einen kräftigen Schluck. Danach antwortet er: "Keine Sorge, ich bin Pirat und kein Freibeuter. Letztlich ist es mir egal woher die Beute kommt. Ihr dürft auch gerne den Franzosen ihre Habe wegnehmen, diese Pinkel mag ich fast ebensowenig wie die Spanier."
 
"Mein Großvater war Franzose und hat in seinem ganzen Leben keinen fluchfreien Satz von sich gegeben oder ein Taschentuch auch nur angesehen." Es ist nicht ganz klar, ob dies als Herausforderung, Vorwurf oder reine Feststellung gemeint war, aber in jedem Fall hängt offensichtlich etwas von der Reaktion darauf ab.
 
Captain Kamphuijs funkelt Gage herausfordernd an. Dann sagt er: "Nun, in der Tat soll es auch Franzmänner geben die was taugen sollen. Ob euer Großvater allerdings dazugehört weiß ich nicht. Aber die Flucherei macht ihn mir sympathisch." Bert-Jan lacht laut und stupst seinen Gegenüber freundlich auf die Schulter. "Ach, jetzt seid nicht gekränkt. Immerhin ist mir ein Franzose dann doch lieber als hundert Spanier."
 
Gage nimmt den Stupser scheinbar ungerührt hin, lediglich seine Augenbrauen schieben sich kurz nach oben. Nach einem weiteren Schluck, setzt er seinen Krug ab und meint mit einem schiefen Lächeln: "Und wie viele Spanier ist ein Brite oder ein Preuße wert? Ich möchte euch hinsichtlich meines Wertes in euren Augen schließlich nicht anlügen." Er streckt gemütlich seine Beine aus und fischt eine Taschenuhr an einer Kette aus seiner Jacke deren Zeiger er kurz mit dem Sonnenstand draußen vergleicht und sie dann aufzieht. "Ich bin eine recht bunte Mischung, müsst ihr wissen."
 
"Ach, jetzt kommt wieder runter. Welche Abstammung ihr habt ist mir letztlich einerlei" sagt Captain Kamphuis. "Viel dringender ist doch die Frage was euch in meine Taverne geführt hat, der Rum kann es schließlich nicht sein." sagt Bert-Jan und zwinkert Captain Gage zu.
 
Jetzt lacht Gage tatsächlich offen. "Ihr lasst euch aber auch so leicht auf's Bugspriet jagen. Ich bin in keinster Weise beleidigt, keine Sorge, eure Antwort würde mich dennoch interessieren. Es sagt viel über Menschen aus, wie sie was gegeneinander abwägen." Er nimmt wieder einen herzhaften Schluck vom Ale und streckt sich dann ein wenig durch. "Ich warte darauf, dass mein Küper die Ladung zum löschen vorbereitet und mein Zahlmeister die Wünsche der Mannschaft zusammengeschrieben haben. Außerdem wollte ich euch das hier zeigen ...", mit den letzten Worten greift er in seine Jacke, zieht ein zusammengefaltenes Papier hervor und legt es vor Bert-Jan auf den Tisch.
Ich habe zwei Versionen für den Zettel, lasse mich aber sehr gerne auch auf andere Ideen ein. ;)
 
Captain Kamphuis wirft einen Blick auf die Karte, die Gage auf den Tresen gelegt hatte. "Hm, sieht mir aus wie eine Schatzkarte", sagt er. "Aber wenn mich nicht alles täuscht sind da Orte und Inseln eingezeichnet die zumindest ich nicht kenne. Ein Hafen namens "Puerto Cabello" zum Beispiel sagt mir absolut gar nichts. Da der Name Spanisch ist würde ich mal annehmen dass er sich irgendwo südlich der Antillen befindet." Bert-Jan nimmt einen großen Schluck von seinem Grog und wischt sich anschließend den Mund mit den Handrücken ab. "Darf ich fragen welchen armseligen Bastard ihr dafür abgemurkst habt?"
 
Die Augenbrauen heben sich kurz, dann stellt Gage seinen Krug wieder ab, leht sich vor und deutet auf die untere rechte Ecke der Karte. In einer Kamphuis bekannten Handschrift steht dort der Name seines ehemaligen ersten Offiziers. "Wollt ihr die Frage vielleicht neu formulieren?" Die andere Hand Kapitän Cuijpers, die er die ganze Zeit auf seinem Schoß liegen hatte, ist durch die Positionsveränderung nicht mehr zu sehen.
 
Bert-Jan lacht laut "Wollt ihr mir etwas Angst machen? Dass ihr mir meinen ehemaligen Offizier abgemurkst habt ist zwar bedauerlich aber nicht mehr zu ändern. Da ihr mich meiner Einnahmequelle beraubt habt und hier aufgekreuzt seid gehe ich mal davon aus dass ihr mir ein Angebot machen wollt." Captain Kamphuis nimmt einen Schluck von seinem Grog. "Und ich würde euch raten: Macht keine Dummheiten solange ihr hier in meiner Taverne seid. Ich wäre untröstlich wenn euch unter meinem Dach etwas zustoßen würde." Er deutet mit seiner Hand in eine Ecke, in der stehen zwei düster aussehende Piraten die mittlerweile ihre Pistolen gezogen haben und auf Gage zielen.
 
Gage lächelt milde und lehnt sich wieder zurück, wodurch die Hand wieder zu sehen ist. Sie hat die Pistole gezogen und deren Doppellauf zielt, bequem auf den Oberschenkel aufgelegt, auf die beiden Rausschmeißer. "Es ist eine schlechte Idee, eure Leute auf einem einzigen Punkt zusammen zu rotten, ich könnte beide sofort ausschalten." Er hebt langsam die Waffe, schiebt sie wieder in seinen Gürtel und greift nach seinem Krug. "Außerdem habt ihr die schlechte Angewohnheit, eure eigenen Mutmaßungen als Tatsachen anzusehen, das trübt eure Wahrnehmung." Kapitän Cuijper nimmt einen Schluck Ale und fährt dann fort. "Ich habe eurem Mann kein Haar gekrümmt, ich habe nur seinen Smutje aus dem Meer gefischt, dieser hatte wiederum die Karte dabei. Wollte sie verbrennen, als er gemerkt hat, dass er das Wundfieber nicht überleben wird. Ich mag aber keine brennenden Dinge auf meinem Schiff, also haben wir ihn davon abgehalten." Er lacht kurz. "Hat einen meiner Leute einen Finger gekostet, ihr habt da echt einen wehrhaften Haufen ... oder hattet, ich weiß nämlich nicht, was mit der Zeeduivel passiert ist, er wollte nichts sagen. Erst der Name auf der Karte hat mich hierher geführt, und euer fröhliches Willkommen hat mich der Mühe entledigt, mich zu euch durchfragen zu müssen."
 
"Hm., vielleicht war ich da etwas voreilig." sagt Bert-Jan. Er macht eine Handbewegung und die beiden Piraten stecken ihre Pistolen wieder in ihren Waffengürtel und setzen sich wieder auf ihre Plätze. "Nun denn, was ihr hier ezählt klingt in der Tat besorgniserregend. Als Edward das letzte Mal hier war erzählte er etwas von einer spanischen Schatzgaleone die er aufbringen will. Die Spanier sind trotz allem keine Schwachköpfe, es kann sein dass er da einem Geleitschiff zum Opfer gefallen ist." Captain Kamphuijs füllt etwas Grog in seinen Humpen und nimmt einen tiefen Schluck. "Was die Karte angeht kann ich euch wie gesagt nicht weiterhelfen, ich sehe das Ding selber zum ersten Mal."
 
Die Karte bleibt unbeachtet zwischen den beiden am Tisch liegen. "Ihr wollt also nichts von eurem Anteil?"
 
Bert-Jan grinst und erwidert: "Nun ja, DAS habe ich damit nicht sagen wollen. Aber es muss ja einen bestimmten Grund geben warum ihr mich aufsucht."
 
"Um eben genau das abzuklären. Euer Mann hat Beute gemacht, sie versteckt und eine Karte angefertigt. Irgendwie ist diese mitsamt seinem Smut im Meer gelandet und ich habe sie heraus gefischt." Wieder nimmt er einen Schluck, der Inhalt des Krug neigt sich dem Ende zu, dann fährt er fort. "Keine Ahnung, ob er das Zeug der Konkurrenz, den ehemaligen Eigentümern oder sogar euch vorenthalten wollte. Ebensowenig, ob die Zeeduivel gesunken ist, der Smut über Bord gegangen oder sich mit der Karte verdrückt hat. Mein Schiff heißt aber nicht umsonst >Plänkler<, und ich werden den Teufel tun, mir eine Zielscheibe für gleich mehrere Interessenten auf die Segel zu pinseln. Wenn ich mich auf die Suche nach dem Zeug mache, dann nicht mit meinem Schiff alleine, und als Eigentümer der Zeeduivel seid ihr schlicht die erste Adresse."
 
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