• RPG-Foren.com

    DIE Plattform für Fantasy & Sci-Fi Rollenspiele

    Ihr findet bei uns jede Menge Infos, Hintergründe zu diesen Themen! Dazu Forenrollenspiele, Tavernenspiele, eigene Regelwerke, Smalltalk und vieles mehr zu bekannten und weniger bekannten RPG-Systemen.

Tempel des Mondes

Als der alte Mann weg ist, wendet sich Karia über deren Rücken sanft an Thevita. "Wisst Ihr, die Wölfe weinen auch um Euch. Es schmerzt sie der Schmerz, den Ihr erleiden müsst. Und es schmerzt sie, dass Ihr die Erinnerung tragen müsst. Aber bitte... bitte bewahrt Euch die Erinnerung, denn nur sie wird uns am Ende retten können vor dem zukünftigen Tod, von dem die Wölfe flüstern."

Karia schweigt eine Weile. Dann flüstert sie noch ein weiteres Mal: "Und bitte nehmt den Trost an, den der Schein des Madamals Euch spenden will. Der Trost ist das einzige, aber auch das größte Geschenk. ... Mein Name ist im Übrigen Karia von Kanuo's Stamm." Und völlig ungehört, wie auf den Pfoten von Wolfswelpen, verschwindet sie wieder in den Nebel hinter der Halle der Götter...

Und Thevita steht dort... ganz allein.
 
oOJaaaaa, total wichtig... Zwei Aspekte eines Gottes haben sich erst angeschrien und dann vertragen. Warum müssen die es immer so kompliziert machen?Oo Denkt Thevita gerade, als Rhizom sich verabschiedet. Eigentlich will sie ihm noch raten, nicht alles in sein Göttersystem pressen zu wollen. Andere Welten, andere Götter. Manche sind sich ähnlich und manche eben nicht. Aber da ist er schon weggestiefelt. Sie reibt sich gerade die Nasenwurzel, denn sie denkt nicht daran, auf den Blick in ihrem Rücken zu reagieren, als Karia sie anspricht. Gekonnt ignoriert sie die Wolf-Mond-was-auch-immer-Priesterin, aber die letzten Sätze sind zu viel. Die Augen der Dunkelelfe funkeln erbost, als sie wieder herumwirbelt. Doch das Mädchen ist weg. Missmutig zuckt die Dunkelelfe mit den Schultern. Und dabei hatte der Tag so erfreulich angefangen. Ob sie versuchen sollte, den Elfen in ihrem Bett aufzuwecken? Aber sie verwirft den Gedanken wieder, sonst würde sie nie zu etwas kommen. Sie macht sich nun endgültig auf den Weg in Richtung Rathaus.
 
Hierher zu kommen hat nicht lange gedauert, aber für die Vorbereitungen nimmt sich der ehemalige erste Patriarch einen Moment zeit. Er legt den Kapuzenmantel fein säuberlich auf den Boden, zieht die Handschuhe aus und legt sie darauf. Im schwarzen Lederharnisch steht er vor dem Schwert im Boden. Weil er seine Reaktionen nicht vorher sehen kann, versieht er seine rechte handfläche mit einem Klebe-Zauber, flüstert ein "Boron Hilf" und packt entschlossen den Griff des großen Schwertes.
Wie Feuer rast es durch seine Adern, Blitze zucken durch seinen Verstand und der Schmerz ist unvorstellbar. Ancoron schreit, oder glaubt es zumindest. Dann verliert er das Bewußtsein und bricht mit der am Griff klebenden Hand vor dem Schwert zusammen. Bei genauem Hinsehen erkennt man dünne Rauchschwaden, die von seinem Körper aufsteigen.
 
oO Dort liegt ein Mann! Oo Sofort als Rhizom zu seinem Tempelbau zurückkehrt, sieht er den Mann im Lederharnisch auf dem Boden zusammengesackt, aber seine Hand fest um den Griff des Schwertes gelegt. oO Das ist Ancoron! Oo Dort, wo die Hand das Schwert umfasst, hat sich das Leuchten verändert. Der Lichtschein flirrt unruhig, fast wie kleine Sternschnuppen um die Hand herum. "Ah! Was berührt dieser Priester der Dunkelheit auch das heilige Schwert des Mondenscheins!" ruft Rhizom laut, mit wütender Stimme aus. Seine Augen aber sprechen eine andere Sprache: Große Sorge scheint den alten Mann innerlich zu erfüllen.

Er tritt an das Schwert und will die Hand entfernen, aber ... sie rührt sich nicht! Sie ist ... wie an das Schwert geschweißt ... "Was ist das für ein Zauber? Bei der Göttin!" Rhizom prüft den Puls des Mannes. Sein Herz schlägt und er atmet noch. oO Er ist am Leben. Gut! Oo

Der alte Mann erhebt sich wieder, baut sich zu voller Größe auf, zieht sein heiliges Mondsymbol an der Kette hervor. Der Mond ist bereits am Himmel zu sehen, im letzten roten Licht der Sonne. Und sofort scheint das Amulett dessen Schein in sich aufzunehmen. Rhizom erhebt seine Stimme: "Bei der Göttin des Mondes, Selune, bei der heiligen Kraft und dem heiligen Licht! Oh Selune, gib mir die Kraft, diesen Zauber zu bannen, der in Mitten Deiner heiligen Stätte das Ungewicht bringt!" Die Hand mit dem Symbol in den Himmel gereckt und die andere auf Ancorons Hand gelegt, donnert nun Rhizoms Stimme: "Zauber! Sei gebannt!" und sofort glüht das Licht um die beiden sich berührenden Hände der beiden so ungleichen Götterdiener auf und scheint zu kämpfen gegen etwas anderes. Es kämpft, es flackert, es wird schwächer und wird wieder heller und endet schließlich in einem gewaltigen Lichtblitz. Für eine Sekunde scheint die Zeit stillzustehen, doch dann, ganz langsam, sinkt Ancorons Hand, die Rhizom in der seinen hält, vom Schwert sanft auf den Boden.

Sofort nimmt Rhizom den bewusstlosen Mann, trägt ihn auf seinen starken Armen. Den Mantel und die Handschuhe lässt er liegen. Dafür ist keine Zeit. "Ein Heiler! Ich brauche einen Heiler!" Aber weit und breit ist kein Tempeldiener in Sicht und so rennt Rhizom wieder in die Boulevards. Irgendwo muss es doch einen Heiler geben!
 
Als Rhizom schon lange weg ist, begibt sich Karia aus dem Nebel, aus dem sie alles mit angesehen hatte zum Schwert und den zwei Wolfsskeletten die um es herum liegen. Sie betrachtet die Szenerie lange, berührt dann das Schwert und blickt zum Mond. oO Ah. Der schwarze Mann hat gar nichts gegen den Mond. Etwas in ihm hat etwas dagegen. Etwas Fremdes. Etwas, das Blut trinkt. Oo Sie beugt sich nach unten, nimmt die beiden Handschuhe von Ancoron, streicht sie glatt, riecht kurz an ihnen, und legt sie dann auf den Mantel, den sie ebenfalls glatt streicht und dann sorgsam faltet, so dass die beiden Handschuhe sich in der Mitte des Päckchens befinden, das so entsteht. Sie nimmt den Umhang auf und streicht noch einmal langsam und vorsichtig über dessen Textur. oO Vielleicht werden sie mich brauchen. Oo Und langsam und leise macht sie sich auf den Weg durch die Stadt, spürt hier und spürt dort, und nähert sich langsam, ganz langsam aber sicher dem Hospital.
 
Wäre irgendjemand zugegen, hörte er schon von Weitem das schwere Atmen und die schweren und dennoch zügigen Schritte, die sich auf die Tempelbaustelle zubewegen und das Knartschen und Quietschen der Räder eines Karren vom Tempelgelände her. Nach kurzer Zeit zeigt sich, dass der alte Paladin Rhizom es ist, der nun zum wiederholten Mal hier ankommt. Dieses Mal zieht er einen großen und schwer beladenen Karren mit Steinen, Holz und Werkzeugen hinter sich her, den er aber einfach unbeachtet stehen lässt, sobald er dem begonnenen Tempelbau näher kommt. Stattdessen scheint er nur Augen für das Schwert zu haben, das in in der Mitte im Boden steckt und bewegt sich direkt darauf zu.

Nur einmal, ganz kurz wird sein Schritt fast unmerklich langsamer und seine Stirn kräuselt sich fast unmerklich ein wenig. oO Der Schein des Schwertes: Er ist wirklich kälter. Waren dort nicht sonst Gelbtöne? Orange? vielleicht sogar etwas rötliches? Jetzt ist es das Licht kalt wie Stahl Oo Er schüttelt den Kopf energisch. oO Ach was, Du alter Esel! Das bildest Du Dir ein! Oo

Ohne die kurze Verwirrung weiter zu beachten, tritt er auf das Schwert zu, nimmt den Knauf mit beiden Händen, und während er zu ziehen beginnt, ruft er laut aus: "Selune, Herrin! Meine Göttin! Das Dunkel ist in die Stadt gekommen. Bei all den Schwüren, die ich abgelegt habe, bei all dem Vertrauen, das mir die Deine Priester entgegebracht haben und um Deiner Ehre und Verteidigung willen! Lass mich nun das Schwert ziehen und das Böse zugrunde richten! SCHEIN! KOMM ZU MIR!", genau so, wie er es gelernt hatte und wie er jetzt in aller Tiefe und Größe seines Glaubens fühlt, dass es richtig ist.

Er zieht!

... und er zieht.

... und er zieht noch einmal! Das Schwert aber bewegt sich keinen Millimeter. Es ist so fest im Boden, als sei es ein Teil davon. Noch einmal ruft er: "Selune, meine Herrin, größte aller Göttinnen, erhöre mein Flehen und lass mich, Deinen einfachen Diener das einzige tun, was er kann, und das, wozu Du ihn erwählt hast! Lass mich dem Bösen entgegentreten und das Gute in der Welt beschützen!"

... und noch einmal zieht er. ... Und nichts passiert.

Schockiert lässt Rhizom sich in das kurze Gras fallen und starrt schockiert auf das Schwert. So bleibt er unbewegt sitzen.
 
Auf einmal hört Rhizom hinter sich vom Tempelgelände ein Geräusch. Und dann eine Stimme. Jemand hat ihn angesprochen... Er schnellt auf, will gerade wieder an seine leere Rückenhalterung greifen, als er das Schwert vor sich im Boden sieht und sich erinnert, dass die Halterung leer ist. Und tritt aus dem Lichtschein heraus auf das freie Gelände, wo er schon einen Schatten vor sich sieht...
 
Neugierig besieht sich Ashram den >Tempel<. In seinen Augen sieht es eher wie eine begonnene Baustelle aus, in deren Mitte ein großes Schwert im Boden steckt. Als er Rhizom vorher beobachtet hatte, hat sich die Waffe keinen Millimeter bewegt, und so erwartet der Drow auch diesmal nicht, das etwas anderes passieren wird.
 
Rhizom taucht aus der Dunkelheit auf, die der Lichtschein des Tempels nicht erfasst und geht schnurstracks mit neu gefasster Selbstsicherheit auf das Schwert zu. oO Ein Zauber! Es muss ein Zauber sein! Den Klebezauber hatte ich entfernt, aber was, wenn darunter noch ein anderer Zauber versteckt war? Ein heimtückischerer! Ein dunklerer! Aber warte nur! Ich werde Dich enthüllen, schwarze Kraft! Oo So nähert er sich dem Schwert und zieht sein Heiliges Symbol hervor. "Zeige Dich, oh Schatten, wo immer Du Dich versteckst!" ,donnert seine Stimme, "Du hast hier keine Macht! Enthülle Dich dem sehenden Auge der Göttin!"

Und kaum hat er das gesprochen, strahlt sein Amulett. Lichter kreisen um es wie Sternschnuppen. In immer weiteren Kreisen, immer heller und heller! Und auch das Leuchten des Schwertes wird stärker und stärker. Immer greller wird das Licht. oO Zu hell! Oo Und der heilige Enthüllungszauber des Amuletts breitet sich in Rhizom aus und lässt ihn alles sehen; jeden Schatten, alles Verborgene, und alles Böse. Doch...

Da ist nichts. NICHTS! Keinerlei Schatten. Nur das Licht. REINES Licht, wie er es noch nie gesehen hat, scheint seinem inneren Auge entgegen. So hell, dass es ihn blendet. oO Oh bei der Göttin, was ist das? Das ist doch nicht ihr Licht. Das ist doch nicht Schein! Das ist nicht richtig! Oo

Als der Zauber seinen Höhepunkt erreicht, erreicht ihn eine sich vom Schwert ausbreitende Kugel aus Licht, die er nur vor seinem inneren Auge sieht. Sie erreicht ihn, und trifft ihn hart wie ein Katapultgeschoss und er wird zurückgeschleudert und auf den Boden geworfen!

Der Zauber vergeht. Rhizom liegt schwer atmend auf dem Boden und sieht nichts mehr. Alle Knochen schmerzen. Alles ist dunkel. "Was zur ..."
 
"Interresant..." Ashram hat einen Teil der klerikalen Magie mitbekommen, nicht alles, aber doch genug. Und als der alte Mann seinen Freiflug absolviert, muß er sich ein neuerliches Lachen verkneifen. "Kommt da noch irgendwas, oder war es das jetzt?" Der Spott ist jedenfalls nicht zu überhören, als Ashram fortfährt. "Eure Religion hat jedenfalls einige amüsante Aspekte; vieleicht besuche ich ja Euren ersten Gottesdienst...."
 
"Das ... ist nicht ..." Rhizom rappelt sich auf und achtet überhaupt nicht auf den spöttischen Tonfall. Noch immer ist alles schwarz vor seinen Augen. "Das ist nicht ... meine Magie. Und das ist nicht ... sie. Oder jedenfalls ist sie ... anders." Er versucht aufzustehen, geht zwei Schritte und stolpert über einen der Wolfsschädel, die samt der Skelette um das Schwert herum drapiert sind, und der jetzt zur Seite wegkullert. Fast stürzt Rhizom wieder zu Boden, kann sich aber gerade noch fangen. "Ich ... kann nicht sehen!"

"Bitte, Herr Ashram! Ich muss zu der Priesterin. Könnt Ihr mich dort hinbringen?"
 
Er denkt nur kurz darüber nach. "Natürlich, wenn Ihr mir sagt, wo wir hin müssen." Das wird auf jeden Fall die kürzeste Reise, die Rhizom je unternommen haben wird. Aber was auch immer, schließlich ist der Paladin ja momentan blind und wird von der Reise nicht wirklich etwas mitbekommen.
 
Aus einer Richtung, aus der er es nicht erwartet hätte, nimmt Rhizom die Stimme von Ashram wahr. Fürwahr, in der Dunkelheit ist Rhizoms Orientierungssinn mehr als eingeschränkt. Er blickt mit blinden Augen in die Richtung, aus der die Stimme kam und meint ganz leise: "Sie war am Empfangstresen des Hospitals, als ich sie das letzte Mal gesehen habe. Kennt Ihr das? Und... Ich... danke Euch!" Langsam hebt Rhizom seine rechte Hand der Richtung entgegen aus der die Stimme kam, weil er hofft, Ashram werde ihm aufhelfen und ihn führen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist zwar ein erheitender Anblick, wie der alte Mann da in der Luft rumwedelt, aber Ashram will es auch nicht übertreiben. Er packt eine der suchenden Hände mit festem Griff und ist mit einem Schritt neben Rhizom. "Ich weiß wo das ist, haltet Euch nur gut an meinem Arm fest."
Der alte Paladin dürfte inzwischen sowiso die Orientierung komplett verloren haben, also wird er es auch nicht wirklich merken, das Ashram ihn nicht in Richtung Ausgang führt. Stattdessen steuert der Drow eine schattige Stelle neben dem Ausgang an. Zieht den blinden Paladin mit sich und betritt die Schattenebene. Die Ironie bleibt Ashram nicht verborgen.
Hier, in seiner natürlichen Umgebung brauch Ashram keine wirklichen Orientierungspunkte, und nach vieleicht zehn, zwanzig Schritten treten die beiden auch schon wieder aus Ashrams Heimatebene heraus und direkt in den Eingangsbereich des Hospitals.
 
Screw und Karia sind scheinbar die ersten, die den Weg hierher gefunden haben. Und das, obwohl sie sich vom Mietshaus aus gar nicht mal beeilt hatten. Zugegeben, der Hobgoblin weiß nicht, ob und wer sonst noch kommen soll. Auf jeden Fall ist dieser Bezirk immer wieder eine interessante Wanderung wert, da sich hier, sogar im Vergleich zum sonstigen Delazaria, Unmengen verschiedener Eindrücke auf allen 6 Sinnesebenen tummeln.
 
Karias Augen werden kurz milchig und sie scheint kurz abwesend zu sein, bevor sie dann wieder da ist. Sie schaut Screw an und meint: "Oh. Wir sind hier die ersten, doch vielleicht werden wir nicht bleiben, bis die nächsten kommen und erst wieder hier sein als die letzten. Der geworfene Knochen klackert weiter über den Boden, ohne Ruhe zu finden." Und sie scheint zu erwarten, dass der Ork versteht, was sie gerade gesagt hat.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nach den Worten der Schamanin klingt eine andere Stimme direkt in Screws Gedanken. Er erkennt sie sofort als Thevitas. oOKonsul, ich weiß, es stehen wichtige Dinge an. Dennoch scheint Zeit für eine Heirat zu bleiben. Würdet ihr Trauzeuge für Remy in meinem Büro sein?Oo Aus irgendeinem Grund weiß der Hobgoblin, dass er in Gedanken antworten kann.
 
Screw blinzelt eine Sekunde lang irritiert, dann brüllt er los vor Lachen. Es dauert ein paar Sekunden, bevor er sich wieder fängt. "Oida, es seid's ma a Haufn." Zu Karia sagt er dann: "Wer mit Runen nicht umgehn kann, sollts nicht werfen. Aber gut. Es dauert so lang wie's dauert. Hab offensichtlich eh noch was andres zum tun vorher. Und nachdem ihr mich sowieso immer und überall aufspürt ... bis später." Der Ork winkt salutierend mit Zeige- und Mittelfinger und macht sich dann auf den Weg zu Thevitas Büro. Und damit das ganze schneller geht, wir er unterwegs noch seinen Käfer holen.
In Gedanken antwortet er noch der frisch gebackenen Bürgermeisterin. oO Für Remy ... Trauzeuge ... ich ... für die Heirat mit euch ... ok. Oo Die letzten beiden Buchstaben kommen bei Thevita mit einem geradezu fröhlichen Unterton an. Screw kann sich wirklich nur mit Mühe davon abhalten, laut singend durch die Straßen zu wandern, aber ein breites Grinsen zeigt sich dennoch auf seinem Gesicht. Die meisten Leute gehen ihm aus dem Weg, da es äußerst unheimlich aussieht, wenn der Hobgoblin-Konsul mit einem solchen Gesichtsausdruck durch die Gegend marschiert.
 
Als der Konsul verschwunden ist, geht Karia in aller Ruhe zu dem großen mit Steinen und Holz beladenen Karren und sucht sich mittelgroße, schneeweiße Kieselsteine zwischen den ansonsten viel größeren Steinen heraus. Diese drückt sie so in den Boden, dass ein Kreis mit einem Durchmesser von etwa zwei Metern entsteht, dessen Mittelpunkt das Schwert Schein, beziehungsweise jetzt, ohne Kargeal: Argeal ist. Langsam, durch immer mehr Steine, entsteht eine Form, die der von Screws Tätowierung gleicht: Zwei Wölfe, ein schwarzer und ein weißer, die sich im Kreise spielend umeinanderbewegen, und je das direkte Komplement des anderen sind. So wie die zwei Aspekte des Mondes. Auf merkwürdige, vielleicht auch auf den ersten Blick makabre Weise harmonieren sie mit den beiden Wolfsskeletten, die um das Schwert herumdrapiert sind. Nachdem Karia die Steine in den Grund gedrückt hat, beginnen sie ganz schwach zu leuchten -- oder ist das eine Täuschung? Alles wirkt passend und auf die allermeisten Betrachter wohl wunderschön, wenngleich makaber. Alles harmoniert. Nur das große Schwert, das in der Mitte in den Boden gesteckt ist, leuchtet in einem viel zu grellen kalten Licht.

Karia schaut zufrieden auf das Muster auf dem Boden, schaut traurig auf das Schwert, und geht ein paar Meter zur Treppe des Haupttempels, setzt sich dort hin und wartet. EIn leichter Nebel tanzt in Schleiern um Karia und den entstehenden Tempel des Mondes herum. Können Nebelschwaden traurig sein?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das Auto hat der Konsul am Rand des Bezirkes stehen lassen, er empfindet es als unangemessen hier mit motorisierten Gefährten zu fahren. Allerdings hat er etwas mitgenommen, was sich gut geborgen in einer seiner Brusttaschen befindet.
Zu Fuß kommt Screw also wieder zu dem Ort, wo sich wohl alles fügen soll, und betrachtet Karias Werk. "Ah ja ... gleich in die Vollen." Dann mustert er auch die junge Frau erstmals genauer. "Junger Körper, alter Geist. Nicht das erste Mal für dich, hm?"
 
Zurück
Oben Unten