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Summer Breeze 2017

Marc Aurel

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Seid gegrüßt, Freunde der metallischen Klänge!

Das diesjährige Summer Breeze steht vor der Tür und mittlerweile ist auch die Running Order bekannt...hat dieses Jahr ganz schön gedauert und es gibt einige Überraschungen bzgl. der Spielzeiten.

So spielen am Samstagabend zwischen 20:00 und 24:00 - also der absoluten Headliner-Zeit - Heaven Shall Burn und danach Korn.
Megadeth und Amon Amarth spielen bereits am ersten (richtigen) Festivaltag donnerstags zur Primetime...hier mag man sich streiten, wer bekannter, besser, größer o.ä. ist.

Schön ist jedoch, dass die Bands in diesem Jahr thematisch besser zusammengefasst wurden und möglichst nacheinander spielen, sodass der geneigte Deathmetal-Hörer sich nicht unbedingt Blues-Rock anhören muss oder die Partyfraktion nicht bei Blackmetal vor lauter Langeweile noch schneller noch mehr Schnaps und Bier in sich reinkippt :D

In diesem Jahr sind neben den o.g. Headlinern noch einige Kracher dabei, vor allem der (meiner Meinung nach zu Unrecht ausgegrenzte) Metalcore wird toll vertreten:
  • Whitechapel
  • August Burns Red
  • Chelsea Grin
  • Hatebreed (absolute Bühnen-Monster, den meisten aus dem Soundtrack zu xXx bekannt)
Aber auch die klassische, weniger aggressive Schiene wird bestens bedient:
  • Epica
  • Eluveitie
  • Xandria
  • Sonata Arctica
  • Primal Fear
Ich freue mich zudem über die (mehr oder weniger bekannten) Geheimtips:
  • die niederländischen Bombast-Symphonicer Delain mit der atemberaubernden Stimme von Charlotte Wessels
  • Insomnium
  • Haggard (wahrscheinlich wieder mit einem umfangreichen Live-Orchester)
  • Mgla (obwohl ich Blackmetal nicht leiden kann o_O)
Und ich weiß immer noch nicht, welche Brettspiele ich mitnehmen soll?!

Fährt noch jemand aus dem Forum zum besten deutschen Metal-Festival (weil nicht so voll und immer viel besseres Wetter, als Wacken :D)?
 

Marc Aurel

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Auch die Spaß-Fraktion bekommt einiges geboten:
  • Fiddler's Green
  • Mr. Hurley & die Pulveraffen
  • Knorkator
  • In Extremo
Und meine persönlichen Favoriten in diesem fröhlichen "Genre": Tragedy - Bee Gees Cover Metal :D
So viel Make Up, Pailletten, Federn und Glitzerstaub hat man selten gesehen...

In diesem Jahr auch ganz neu im kleinen Partyzelt: Darkness, Blacksmith und Kerker mit Cover-Versionen von ungewöhnlichen Klassikern

 

Luzifer

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Marc Aurel

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Fiddler's Green hatten vor 2 oder 3 Jahren die Wall of Death ein wenig umgemodelt, sodass sich alle aneinander vorbeikuscheln mussten :D

Haggard spielen leider zu einer denkbar ungünstigen Zeit (So, 1:00), aber wenn ich dieses Jahr mal nicht fahren muss, dann bleibe ich vielleicht sogar solange wach...Met sei Dank!

Ich werde dieses Jahr vsl. King of New York und Masmorra mitnehmen, bei Luchador bin ich mir nicht ganz so sicher, da das wahrscheinlich zu Tumulten auf dem Zeltplatz und der Beschädigung unserer Behausungen führen könnte XD
 

Marc Aurel

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So, nachdem mein Körper sich nun ein wenig regeneriert hat, hier ein kurzer Rückblick.

Los ging's in diesem Jahr erst Donnerstagmorgen "pünktlich" um 9:20 Uhr, nachdem eigentlich 8:00 Uhr angesetzt war. Manche Leute räumen ihr Auto einmal im Jahr pünktlich zum Summer Breeze auf, während alle anderen zuschauen...

Mit 2 hochkarätig besetzten Wagen ging die Reise dann von Darmstadt ins fränkische Dinkelsbühl los, wobei u.a. folgendes, wichtiges Gepäck für 6 Personen an Bord war:
  • King Of New York + Power Up + Cthulhu
  • Masmorra
  • diverse Magic-Decks
  • 2 Kanister roter Met, 1 Kanister weißer Met
  • 2 Paletten Radler, 1 Palette Bier
  • marinierte Steaks, Bratwürste und Doseneintöpfe
  • Zelte, Pavillon, Campingtische, etc.
Da ich (zum ersten Mal überhaupt) nicht fahren musste, konnte ich mich bereits auf der knapp 2,5-stündigen Fahrt ausgiebig mit dem handwarmen Radler beschäftigen, was zu diversen Pinkelpausen führte.
An der Eingangsschleuse zum Festival angekommen, traten wir wohlgelaunt den griesgrämigen Kontrolleuren gegenüber. Aus den Erfahrungen der letzten Jahre wurde ich zum "Klassensprecher" gewählt und konnte uns mit viel Gesabbel und proaktiven Hinweisen auf nicht vorhandene, unerwünschte Gegenstände (Glas, Messer, Bomben, Helene-Fischer-CDs, etc.) innerhalb von 3 Minuten durchschleusen.
Der Zeltplatz war bereits gerammelt voll, sodass wir völlig überraschend einen sehr geschützten Platz inmitten diverser Wohnwagen fanden und das Kommando-Zelt sowie die Trollhöhle (benannt nach seinem Bewohner mit entsprechenden Verhaltensweisen :D) samt Pavillon wurden hastig errichtet.


Auf dem Festivalgelände gab es zudem noch zwei größere Änderungen zu den Vorjahren. Statt zwei Hauptbühnen (für paralleles Auf-/ Abbauen während Konzerten) gab es nur noch eine, riesige Bühne, welche ähnlich alten Spielshows eine drehbare Plattform besaß, die nach den Konzerten nur noch zum Soundcheck gedreht werden musste...das Ganze ist mir dann erst am 2. Tag nach ca. 7 Auftritten aufgefallen (scheint wohl die Hitze gewesen zu sein :) ).
Und das riesige Zelt der T-Stage (eher für Nischenbands und das ganze harte Zeug) wurde gar nicht mehr aufgebaut...und das sollte sich dann noch rächen :(


Donnerstag

Gestärkt von Steaks, Dosenravioli und Met machten wir uns auf den Weg zum Festivalgelände, um in unseren ersten Festivaltag zu starten. Auf dem Programm standen:
  • Whitechapel: Deathcore, waren ganz ok, aber irgendwie enttäuschend
  • August Burns Red: s.o.
  • Devin Townsend Project: für mich DIE Entdeckung des Festivals, obwohl ich Progressive Metal eigentlich überhaupt nicht leiden kann. Sehr sympathischer und unterhaltsamer Frontmann und die Musik war live einfach der Hammer! Nachträglich habe ich noch ein wenig mit Devin Townsend beschäftigt und der ist mal richtig krass (im positiven wie negativen Sinne). Das komplette SB-Set ist übrigens auf Youtube zu sehen, wer mal in die Musik reinhören möchte, dem empfehle ich das hier.
  • Megadeth: Thrash Metal vom ehemaligen Metallica-Gitarristen Dave Mustaine. Nach dem viel zu langen Bildschirmintro und den ersten, recht lustlos dahin gespielten Liedern hatte sich mein Eindruck von Slayer aus dem letzten Jahr bestätigt: die "großen" Bands taugen auf derlei Festivals nichts...also ab zu
  • Nile: hochgeschwindigkeits Death Metal mit ägyptischen Hintergrunnd, Bandgründer Karl Sanders führte zu meiner Überraschung den Soundcheck selbst durch und sorgte bei meinen Begleitern und mir für Belustigung. Ein paar Schreie und Grunzer ins Mikro - check. Ein paar ultraschnelle Solos auf der Gitarre hoch und runter - check. Und los ging's...und wie. Nachdem sie im letzten Jahr einfach 10 Minuten früher aufgehört hatten, gab's dieses Jahr so ziemlich alle Klassiker auf die Ohren. Das Set wurde abgeschlossen mit dem brillianten "Unas Slayer of the Gods", das mit einer Länge von knapp 12 Minuten einige der Konzertbesucher verwirrte: "ist das nun schon ein neues Lied oder die Zugabe?" :D
  • Amon Amarth: Du magst Death Metal? Und Du magst Wikinger? Herzlich willkommen bei Amon Amarth...für mich DER Headliner des Festivals. Kaum eine andere Band schafft es, ein derartige Stimmung zu verbreiten. Das seit Jahren gleiche Intro läuft an, die Menge tobt bereits. Die Jungs um Sänger Johann Hegg betreten die Bühne und es wird richtig laut im Publikum. Und dann kamen die ersten Akkorde von "Pursuit of Vikings" und die restlichen 1,5 Stunden sind Geschichte :D Ich kann nur jedem Metal-Fan empfehlen, sich das einmal im Leben live angeschaut zu haben!!!
Danach ging's zu einem gemütlichen Schlummer-Met zurück zum Zelt, um für den kommenden Tag fit zu sein.

Freitag

Der Morgen wurde traditionell mit Radler und Steak begonnen, gefolgt von Met, Bier und Brettspielen bzw. Magic. Da mein erstes Konzert erst um 17:00 startete, war also genug Zeit, New York dem Erdboden gleichzumachen.


Nach knapp 5 Stunden King of New York samt der (für mich neuen und grandiosen) Erweiterung Power Up befestigten wir die Zelte, da Sturm und Regen angesagt wurden und bereiteten wir uns auf die anstehenden Konzerte vor:
  • Epica: epischer Heavy Metal mit sphärischen Klängen und Sängerin, leider im Studio/ auf CD besser als live
  • Eluveitie: diese hatte ich in den letzten Jahren immer irgendwie verpasst, doch dieses Jahr war es soweit...schweizer Folk Metal mit Flöten, Dudelsack, Harfe, elektrischer Leier und gefühlt 20 Leuten auf der Bühne. Die CDs hatten mich bislang nicht so begeistert, aber live einfach der Hammer. Wenn das auf dem Bau nix wird, werde ich auch Hardcore-Metal-Flötist! Leider wurde das Publikum durch den ersten, langen Regenschauer gerade zum Ende des Sets stark ausgedünnt...das konnte ja noch heiter werden für
  • Hatebreed: eine der ganz großen Metalcore-Bands und mit einem energiegeladenen Frontmann Jamey Jasta einfach immer mitreißend. Der Regen ließ kurzzeitig nach, was für mehr Publikum sorgte und die Stimmung weiter aufwertete. Der Soundcheck filel noch kürzer als bei Nile aus, da wohl vorab bereits alles erledigt wurde und das Pausenlied "Bad Boys" von Inner Circle nach ca. einer Minute abrupt beendet wurde und Hatebreed sofort und richtig krass loslegten :) Nachdem der Wind gen Ende des Konzertes wieder auffrischte und der Regen umso stärker einsetzte, wurde der Bereich vor der Bühne sicherheitshalber nach Set-Ende geräumt...für mich nicht weiter tragisch, doch auch auf der T-Stage wurde für Chelsea Grin nicht weiter aufgebaut und nach 20 Minuten Wartens im Regen (ich war jedoch quasi wasserdicht mit Regenjacke und -hose sowie BW-Stiefeln) ging's für mich dann rüber ins "Zirkuszelt" zu
  • Darkness, Blacksmith & Kerker: ein Grufti begleitet von zwei Akkustik-Gitarren, die alte Pop- und Rock-Lieder covern...was kann da noch schiefgehen ;) Erste Überraschung für mich: Sänger Michelle Darkness ist Deutscher bzw. sogar Schwabe! Zweiter Hingucker: er betritt die Bühne mit einer Dose Bier und Zigaretten :D Zwischen jedem Lied wurde sich ein neue Zigarette angezündet und die Reservedose Bier ging dann irgendwann an einen stark "dehydrierten" Fan in der ersten Reihe. Gespielt wurden u.a. Turn the Page, Ring of Fire, Good Night Insomnia und Behind Blue Eyes, die stimmliche Bandbreite von Kollege Darkness (von ganz tief bis erstaunlich hoch) wusste zu gefallen und überzeugen. Sehr empfehlenswert!
  • Insomnium: hatte ich auf einem legendären Marsch übers Festivalgelände vor ein paar Jahren zufällig mitbekommen und bin mit einem Freund dann versackt. Sehr düsterer und ruhiger Metal der jungen Finnen, die vor der T-Stage (wohlgemerkt einer Nebenbühne) gefühlt die Hälfte der Festival-Besucher versammeln konnten.
Nach Hatebreed auf dem Festivalgelände allein gelassen, kämpfte ich mir den Weg durch den Schlamm zurück zum Zelt und mir fielen direkt die Augen zu.


Samstag

Im Gegensatz zu den vorherigen Tagen war der Morgen recht kühl, sodass wir uns erstmal heißen Met zum Frühstück machten und Steaks grillten. Die Wolkendecke riss jedoch gegen 10:30 wieder auf und die Sonnencreme musste her. Die Nachbarn - Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr - hatten "aus Versehen" ihr letztes Fass angestochen, sodass wir ihnen helfen mussten, da es sonst nicht mehr rechtzeitig zur Heimfahrt am Abend leer geworden wäre...ich opferte mich also und half, wo es ging :D
Irgendwann mussten wir uns aber sputen, da der heutige Konzerttag für uns um 12:50 unmenschlich früh begann:

  • Primal Fear: klassischer Heavy Metal mit tiefergestimmten Gitarren war genau das, um wieder richtig wach zu werden nach einem ruhigen Vormittag!
  • Dealain: die niederländischen Symphonic Metaler samt (bauchfreier!) Sängerin überzeugten auf ganzer Linie und waren das frühe Aufbrechen allemal wert...einfach wunderschön und mitreißend.
  • Mono Inc.: hier wurde ich überredet zu bleiben, obwohl ich Mono Inc. bereits vor Jahren in eine (vollkommen falsche) Schublade gesteckt hatte. Sehr unterhaltsam und kurzweilig.
  • Emil Bulls: kannte ich noch aus meiner Schulzeit als Alternative Rocker, aber in den vergangenen 2 Jahrzenhten sind die Jungs wohl auf eine härtere Schiene gekommen und haben mich wirklich positiv überrascht. Auch hier war die Stunde schnell verflogen! Nach einem kurzen Boxenstop am Zelt gings dann wieder zurück zur Bühne zu
  • Heaven Shall Burn: die Jungs aus Thüringen standen nicht umsonst am Samstagabend zur besten Spielzeit auf der Bühne und heizten dem Publikum mit ihrer Mischung aus Death Metal und Metal-/ Deathcore ordentlich ein. Einfach unglaublich geil...mehr gibt's da eigentlich gar nicht mehr zu sagen!
  • Korn: hier fasse ich mich sehr kurz: für mich ein riesiger Reinfall, wie die Scharen an Konzertflüchtigen zeigen, war ich aber nicht der Einzige mit dieser Meinung. Schade um den Headlinerplatz :(


ich trage übrigens das männliche, rosa Einhorn-Shirt ;)

Das Einpacken und die Heimreise waren nach drei Tagen absoluten Wahnsinns recht unspektakulär und ich hatte mich bereits auf die Badewanne ein Nachmittag Dösens auf der Couch bei alkoholfreien Getränken sehr gefreut.

Wie jedes Jahr war auch dieses Wochenende einfach toll und sehr unterhaltsam und im kommenden Jahr werden wir erneut bewaffnet mit Met und Steaks ins Frankenland ausziehen :D
 
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