Vorweg - mein Post war absichtlich ohne Zitation von Vorbeiträgen - ich wollte niemanden direkt angreifen, sondern vielmehr allgemein meiner Verwunderng/Verärgerung Ausdruck verleihen. Dass mir das misslungen scheint, tut mir Leid.
Aber zu den Fragen/Anmerkungen:
Warum hast Du denn nicht direkt den Link eingefügt?
Ganz trivial - ich habe diesen Beitrag am Handy geschrieben und zumindest mein mobiler Browser zickt, wenn ich während des Schreibens eines Beitrags zwischen Fenstern hin und her wechsle. Hier ist nun der Link:
Zehn untrügliche Anzeichen | Spiel des Jahres e.V. - unten heute auch mehr Links, da ich jetzt am PC sitze.
Ich bin nicht zu cool, sondern gehöre nicht zur Zielgruppe dieses Preises, wie ich bereits oben schrieb.
Das mag sein, aber ganz allgemein gesprochen erinnert mich das an so viele Diskussion um Elitismus.
Da war jahrelang DSA nur ein Anfängerrollenspiel, coole Geeks spielen anderes und ekeln sich vor DSA - spannend, dass es heute aufrund zu großer Regelverliebtheit dieses Ruf offenbar verloren hat - jetzt geht es um die zu detailliert ausgearbeitete Welt.
Da ist vollkommen klar, dass Fantasy/SciFi/Horror/Krimi/... (was auch immer) keine richtige Literatur sei - da freut man sich direkt über jemanden wie Denis Scheck, der dann auch mal einen Patrick Rothfuss über den grünen Klee lobt.
Oder hier konkret die Aussage, die Spiele, die der Spiel des Jahres e.V. prämiert nicht ernsthaft als gute Spiele zu bezeichnen seien.
Für mich dienen alle diese und die ähnlichen Aussgen nur einem Zweck - Distinktion. Und wor allem: Keine dieser Aussagen sit für sich genommen wahr.
Wahr wäre:
DSA ist ein Rollenspiel, das sicher nicht umsonst sehr beliebt ist - aber mir persönlich gefällt XY aus den Gründen A, B und C besser.
Fantasy/SciFi/Horror/Krimi/... sind mitunter etwas schlampig geschrieben, aber sie unterhalten und auch im Genre gibt es wirlich gute Romane. Dennoch lese ich lieber...
Und hier konkret: Das Spiel des Jahres ist fast nie mein Lieblingsspiel des Jahrgangs, schlicht, weil der Verein nicht am oberen Ende des Komplexitätsspektrums agiert - woran ich aber am meisten Spaß haben. Dennoch kann man in der Regel davon ausgehen, dass das Spiel des Jahres ein sauber designtes Spiel ist, das den meisten Menschen, die mit dem Konzept des Brettspiels grundsätzlich etwas anfangen können, einen schönen Abend liefert.
So zumindest meine Sicht.
Allgemein bin ich überrascht über die Schärfe Deines Beitrages, da hier nur dargestellt wurde, dass dieser Preis jetzt nicht objektiv DAS Spiel des Jahres sein kann, sondern mit Blick auf eine bestimmt Zielgruppe vergeben wird. Wenn das eben ein leichter Einstieg ist, dann habe ich persönlich kein Problem damit, jedoch ist es dann nicht mein Spiel des Jahres.
Hierzu hatte ich ja auch schon die Möglichkeit mehrerer Kategorien angesprochen. Wie
@Luzifer bereits schrieb, ist dann einfach ein klare Kommunikation wünschenswert, was hier vor welchem Hintergrund prämiert wird, ansonsten kann der Club der Euro-Hasser auch auf das beste Ameritrash-Spiel einen Aufkleber packen und behaupten, das wäre das Spiel des Jahres
Zur Schärfe kann ich nur auf oben verweisen - sicher neben dem Ausdruck meiner Verärgerung auch ein Problem der Schriftform.
Was die Preisvergabe angeht: Das kann der Club der Euro-Hasser gerne tun - weil es kein
objektives Spiel des Jahres geben kann. Zum einen weil jede Wahl subjektiv ist und hier konkret auch noch einen Konsens mehrerer Juroren wiedergibt. Aber zum anderen auch, weil ein Spiel am oberen Ende der Komplexitätsskala zwar die selbsternannten Profispieler befrieden würde, aber an der Mehrheit der Leute schlicht vorbeiginge. Ich habe mal in einem Podcast die Aussage gehört, dass es kleine Spieleläden gibt, die Spiele auslisten, wenn sie für Spiel des Jahres nominiert werden. Der Markt bewegt sich in diesem Moment weg vom Spezialisten in den Massenmarkt. Ein Preis, der solche Folgen hat, kann nur versuchen, dem Massenmarkt Qualität zu liefern, obne ihn zu überfordern. Das ist eigentlich eine heikle Balance - die meines Erachtens gut gelingt. Und offenbar nicht nur meines Erachtens - die meisten der Spiel des Jahres Preisträger/Nominees schlagen sich auch bei Boardgamegeek durchaus ordentlich. Beim Kennerspiel trifft das noch mehr zu. Auch wenn man sich über einzelne Spiele natürlich streiten kann. Für alles andere gibt es andere Preise, mir bekannt wäre
Spiel der Spiele (Kategorie: Spiele Hit für Experten),
Swiss Gamers Award, vielleicht auch der
Deutsche Spiele Preis oder der
International Gamers Award. Oder der
MinD-Spielepreis (Kategorie: komplexe Spiele).