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Liste Spiel des Jahres 2018

Luzifer

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Die Nominierungen wurden bekannt gegeben. Keine Überraschungen dabei, eher auf der Seite der Spiele, die NICHT auf der Liste stehen. Aber hierzu wurde von Seiten des Vereins ganz und klar ein Punkt in diesem Jahr angemahnt: Verständliche Regeln.

Nominierungen


Spiel des Jahres

  • Azul
  • Luxor
  • The Mind

Empfehlungsliste:

  • 5-Minute Dungeon
  • Facecards
  • Majesty
  • Memoarrr!
  • Santorini
  • Woodlands

Kinderspiel des Jahres
  • Emojito
  • Funkelschatz
  • Panic Mansion

Empfehlungsliste:
  • Die Legende des Wendigo
  • Dino World
  • Rhino Hero Super Battle
  • SOS Dino
  • Speed Colors

Kennerspiel des Jahres

  • Die Quacksalber von Quedlinburg
  • Ganz schön clever
  • Heaven & Ale


Empfehlungsliste:
  • Klong!
  • Pioneers

Sonderpreis
  • Pandemic Legacy Teil 2
 
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Luzifer

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Kommentare zu den Spielen gab es ja schon sehr viele im Netz. Hier jetzt noch nicht.

Interessanterweise hab ich dieses Jahr im Vorfeld schon sehr viele von den Spielen gespielt. Und mit der Nominierung kann ich durchaus leben. Azul ist keine Überraschung. Das war ja schon gesetzt. Auch die Quacksalber waren ein heißer Kandidat. Fraglich war hier eigentlich nur, ob es für den roten Pöppel (SDJ) oder den grauen Pöppel (Kenner SDJ) nominiert wird. Beim Kennerspiel ist auffällig, dass es eine kurze Liste ist und auch Kandidaten wie Ganz schön Clever oder das benannte QvQ darauf stehen, die am unteren Niveau des Kennerspielgenres liegen. Ein erweitertes Würfelspiel ist jetzt für mich kein wirklich bahnbrechendes Spiel, um Interessierte an das Genre Brettspiel zu binden.

Allerdings darf man auch nie die Zielrichtung des Preises außer Acht lassen: Das Kulturgut "Brettspiel" zu fördern und der breiten Masse zugänglich zu machen. Von daher hat ein Kingdomino letztes Jahr und auch alle Namen auf der diesjährigen Nominierungsliste Sinn gemacht. Beim Kennerspiel hat es vielleicht auch an Auswahl gemangelt. Eigentlich verrückt, da es 1400 Neuheiten gab, allein in Essen.
Einiges ist laut Kommentar von Tom Felber auch aufgrund schlechter Regeln heraus geflogen. Auch ein Schritt, den ich persönlich für gut heiße.

Kurz und knapp:
Also keine wirklichen Überraschungen dieses Jahr, dafür bestimmt ein guter Jahrgang.
 

Yakosh-Dej

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Also keine wirklichen Überraschungen dieses Jahr, dafür bestimmt ein guter Jahrgang.

Leider muss ich sagen, dass ich aus Sicht des Extrem-/Vielspielers die Nominierungen und die Liste des Preises im Allgemeinen mehr als langweilig finde. Auch wenn in diversen Brettspielforen auf den Preis aufmerksam gemacht wird, ist dieser Preis nicht für die Mehrzahl der dort Beteiligten gemacht, und dies sieht man an den nominierten Spielen meiner Meinung nach auch mehr als deutlich. Da ich mich nicht einmal mehr im Bereich der Kennerspieler-Rubrik wiederfinde, muss ich leider sagen, dass ich (mittlerweile) wohl ausserhalb dieses Preises spiele ...
 

Luzifer

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dass ich (mittlerweile) wohl ausserhalb dieses Preises spiele
Ich sage einfach mal frech, dass jeder Unterstützer von KS Kampagnen (v. Brettspielen) sich oberhalb des Anspruches von SdJ Spielen befindet. Dieses Jahr auch von den Kennerspielen, die ich selbst zwar durchaus spiele, aber eher als Warm Up oder Filler ansehe.
 

Yakosh-Dej

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Ich sage einfach mal frech, dass jeder Unterstützer von KS Kampagnen (v. Brettspielen) sich oberhalb des Anspruches von SdJ Spielen befindet. Dieses Jahr auch von den Kennerspielen, die ich selbst zwar durchaus spiele, aber eher als Warm Up oder Filler ansehe.

Ich fürchte, dass ist genau mein Problem ... in meiner Kindheit war der Preis schon irgendwie relevant und wir hatten auch Spiele mit dem roten Pöppel. Der Anspruch an ein Spiel war halt niedriger ... spätestens als ich zu Weihnachten HeroQuest bekam, merkte ich, dass Brettspiele mehr sind, als dass was mir das Spiel des Jahres bietet. Plötzlich gab es Miniaturen abseits von Holznilpferden und Regelhefte, die mehr als fünf Seiten hatten. Ich meine mich zu erinnern, dass ich mich damals schon gewundert hatte, dass HeroQuest kein Spiel des Jahres wurde ... einerseits ist es verständlich, dass man Wenigspieler und Familien nicht mit einem zu komplexen Spiel des Jahres überfordert werden sollen, andererseits ist es auch schade, da viele so, die richtig tollen Spiele nicht kennenlernen und das volle Ausmaß des Themas Brettspiele nicht erfahren. Damit entsteht genau die Haltung, die ich bei vielen neuen Mitspielern erst wieder verändern muss, nämlich der Eindruck Brettspiele wären nur etwas für Kinder und eigentlich auch nur Kinderspielzeug, dass Erwachsene nur mitspielen, weil es die eigenen Kinder es wollen ...
 

Marc Aurel

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Damit entsteht genau die Haltung, die ich bei vielen neuen Mitspielern erst wieder verändern muss, nämlich der Eindruck Brettspiele wären nur etwas für Kinder und eigentlich auch nur Kinderspielzeug, dass Erwachsene nur mitspielen, weil es die eigenen Kinder es wollen ...
Das sehe ich genauso!
Irgendwie hatte ich schon immer den Eindruck, dass dieser Preis mehr mit Lobbyarbeit zu tun hat, als mit einem objektiven Preis für das beste Spiel des Jahres. Was soll das denn auch überhaupt sein?! Ich finde, der einzige, nützliche Preis ist der des Kinderspiel des Jahres, weil hier bewusst ein Zielgruppe formuliert wird. Beim Rest bin ich mir nie ganz sicher, aus welcher Perspektive und mit welchem Ziel da über einen Preis entschieden wird. Ich sehe hier große Ähnlichkeiten zum Musikpreis Echo, welcher ja auch "nur" ein Preis der Industrie für die besten Absatzzahlen, etc. ist/ war.

Mehrere Kategorien würden sicherlich als Empfehlung für verschiedene Spiel-/ Zielgruppen besser funktionieren (Amitrash vs. Eruos z.B.), würden dann aber den Titel "Spiel des Jahres" ad absurdum führen...frei nach Highlander: es kann nur einen geben :D
 

Yakosh-Dej

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Ich sehe hier große Ähnlichkeiten zum Musikpreis Echo, welcher ja auch "nur" ein Preis der Industrie für die besten Absatzzahlen, etc. ist/ war.

Wenigstens haben die im Gegensatz zum Echo schon immer mit einer Jury und nicht mit den reinen Absatzzahlen gearbeitet, und es somit auch 2018 geschafft keine fragwürdigen, diskriminierende Produkte zu Siegern zu erklären. Mal stelle sich vor die Jury hätte sich als Spiel des Jahres 2016 für Secret Hitler entschieden ... :stop: ... das hätte ähnlich haue gegeben wie jetzt beim Echo ... :black_eye:
 

sonic_hedgehog

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Widerspruch!

Du aktuelle Vorsitzende des Vereins hat Augenzwinkern eine 10 Punkteliste veröffentlicht, wann man nicht zur Zielgruppe des Preises gehört. Kann man auf der Website lesen. Wichtig einzig aber der Kernpunkt:

Gemäß unserer Satzung soll das „Spiel des Jahres“ nämlich ein Spiel sein, das möglichst geeignet ist, die Spielekultur in Familie und der Gesellschaft weiter zu fördern und zu verbreiten. Das Spiel darf deshalb nicht allzu komplex sein und der Einstieg sollte nicht zu schwer sein, damit das Spiel eine Breitenwirkung in der Gesellschaft erzielen kann
Klar: Jeder ist zu cool, um diese Spiele toll zu finden. Das ist - entschuldigt die Offenheit - auch ein bisschen Selbstdarstellung vor der vermeintlichen Peergroup.

Und ich kann und will mich der Meinung nicht anschließen, der Preis würde Marketing-getrieben Kinderspiel an Erwachsene bringen. Weder das eine noch das andere.

Marketing folgt auf den Preis, nicht vice versa. Und die prämierten Spiele sind bei Gott nicht schlecht. Was ist denn der Vergleichsmaßstab? Ich sage mal: Spiel des Lebens, Risiko, Mensch ärgere dich nicht, etc.

Dagegen: Siedler von Catan, Zug um Zug, Keltis, Dominion, Codenames. Alles tolle Spiele, alle Spiel des Jahres.

Ja, das ist weder Twilight Imperium noch Agricola. Wobei: Pandemie. Empfehlungsliste, mit ein bisschen Legacy auch aktuell noch Hype. Sicher nicht das einzige.

Aber es gibt Menschen, die bei einem Spiel ein zwei Bier trinken wollen und nicht immer 3h plus X volle Konzentration leisten wollen. Auch Erwachsene. Auch solche, die das zu anderen Zeiten sehr wohl machen wollen. Menschen die neben ihrer Gruppe an Nerds auch andere Bekannte an einem Tisch bringen wollen. Von denen vielleicht der ein oder andere dann auch anspruchsvollere Kost attraktiv findet. Da kann man mit den Spielen der Auswahlliste wenig falsch machen.

Ich kenne niemanden, der zu Brettspielen über Terra Mystica gefunden hätte. Aber viele, die bei Carcassonne oder Siedler ihr Aha-Erlebnis hatten. Und die bis heute gern spielen.

Für mich klingt das hier so, wie das FAZ Feuilleton über Fantasy herzieht. Ja, ich muss und will nicht immer nur Literaturnobelpreisträger lesen. "Manchmal" reicht der Locus Award Gewinner. Gerade Rollenspieler und SciFi/Fantasy Fans sind da auf dünnem Eis.

Sorry, die Meinung musste raus.

Abgesehen davon: dann halt den deutschen Spielepreises.
 
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Luzifer

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Interessante Worte, @sonic_hedgehog . Ich hab den ganzen Tag schon über meine gegrübelt und diese hier dazu gefunden:

Ich habe mir damals aufgrund der Auszeichnung "Spiel des Jahres" Hanabi zugelegt und es mit Enthusiasmus ausgepackt. Nach dem ersten Spiel blieb ich etwas ratlos zurück. Klar, eine interessante Mechanik, aber an sich fand ich das Spiel... nicht so dolle. Wieso also die Auszeichnung? Dann habe ich mich das erste mal mit den Statuten des SdJ auseinander gesetzt und war doch ziemlich überrascht ob der Zielrichtung. Das Wesen des Preises ist auf den ersten Blick nicht so wirklich ersichtlich. Und das ist auch mein größter Kritikpunkt an dem SdJ:

Er wirkt wie eine Auszeichnung für das allerbeste Spiel aus diesem Jahrgang. Aber es soll tatsächlich das beste Spiel sein, um Leute an den Spieltisch zu locken. Uneingeweihte. Unwissende. Neulinge... Dazu gehören wir nicht.

Der Versuch eines Vergleichs:
Von außen könnte an denken der Preis wäre wie ein Oscar. Tatsächlich ist es aber ein Preis, um Leute aufmerksam zu machen auf das Kino generell. Um die Leute ins Kino zu locken. Und wenn sie schon mal da sind, sollen sie die ganzen anderen Filme entdecken, die es gibt. Die heiteren, locker leichten, die man einfach so mal ansieht. Oder auch die schweren, tiefgehenden, über die man so richtig grübeln muss. Und dann die ganz vielen anderen Filme, die zu überraschen wissen.

Auch das SdJ will anlocken. Bewerben. Klar hilft das der Branche. Aber so kommen auch neue Spieler an den Tisch. Mit Cthulhu Wars würde wohl nie einer anfangen. Leider ;)
andererseits ist es auch schade, da viele so, die richtig tollen Spiele nicht kennenlernen und das volle Ausmaß des Themas Brettspiele nicht erfahren.
Das ist ja genau der Punkt. Erst mal muss man klein anfangen. Keiner soll von 20 Seiten Regeln verschreckt werden. Wenn das Interesse aber geweckt ist, dann geht es weiter.
Der SdJ ist also aus meiner Sicht gedacht, um "anzufixen". Süchtig werden nunmal nicht alle. Manchen reicht ein kurzer Rausch :D Auch ok.

Ich spiele King Domino von letztem Jahr nicht, weil es mich strategisch fesselt. Sondern weil ich meine Familiedamit an den Tisch bringe. Von daher, erfüllt der Preis durchaus seinen Zweck. Man darf nur nicht vergessen, wofür er ist. Und er sollte es auch den Leuten gegenüber deutlicher machen. Denn im Laden wirkt diese Auszeichnung, wie ein Kaufmagnet. Nicht umsonst kann ein SdJ davon ausgehen, dass die Auflage auf 100.000 - 300.000 ansteigt. Und der Verein hat immer was davon, egal welcher Titel gewinnt. Dank der Lizenz für das Logo. Das aber nur am Rande.
Wer sich aber wirklich dafür interessiert, der findet die Statuen auf der Seite vom Spiel des Jahres. Aber derjenige, der sich wirklich dafür interessiert, ist vielleicht auch schon eine Stufe weiter :D
 

Marc Aurel

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Du aktuelle Vorsitzende des Vereins hat Augenzwinkern eine 10 Punkteliste veröffentlicht, wann man nicht zur Zielgruppe des Preises gehört. Kann man auf der Website lesen.
Warum hast Du denn nicht direkt den Link eingefügt?

Klar: Jeder ist zu cool, um diese Spiele toll zu finden. Das ist - entschuldigt die Offenheit - auch ein bisschen Selbstdarstellung vor der vermeintlichen Peergroup.
Ich bin nicht zu cool, sondern gehöre nicht zur Zielgruppe dieses Preises, wie ich bereits oben schrieb.

Aber es gibt Menschen, die bei einem Spiel ein zwei Bier trinken wollen und nicht immer 3h plus X volle Konzentration leisten wollen. Auch Erwachsene.
Ich hoffe, es gibt nicht so viele Kinder, die beim Brettspielen Bier trinken wollen :D Im Übrigen gehöre ich zu dieser Gruppe und möchte auch nicht 3 Std nur grübeln, sondern Spaß haben beim Spielen. Jedoch soll es Menschen geben, die auch bei Euro-Games Spaß verspüren...

Für mich klingt das hier so, wie das FAZ Feuilleton über Fantasy herzieht.
Allgemein bin ich überrascht über die Schärfe Deines Beitrages, da hier nur dargestellt wurde, dass dieser Preis jetzt nicht objektiv DAS Spiel des Jahres sein kann, sondern mit Blick auf eine bestimmt Zielgruppe vergeben wird. Wenn das eben ein leichter Einstieg ist, dann habe ich persönlich kein Problem damit, jedoch ist es dann nicht mein Spiel des Jahres.
Hierzu hatte ich ja auch schon die Möglichkeit mehrerer Kategorien angesprochen. Wie @Luzifer bereits schrieb, ist dann einfach ein klare Kommunikation wünschenswert, was hier vor welchem Hintergrund prämiert wird, ansonsten kann der Club der Euro-Hasser auch auf das beste Ameritrash-Spiel einen Aufkleber packen und behaupten, das wäre das Spiel des Jahres ;)
 

sonic_hedgehog

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Vorweg - mein Post war absichtlich ohne Zitation von Vorbeiträgen - ich wollte niemanden direkt angreifen, sondern vielmehr allgemein meiner Verwunderng/Verärgerung Ausdruck verleihen. Dass mir das misslungen scheint, tut mir Leid.

Aber zu den Fragen/Anmerkungen:
Warum hast Du denn nicht direkt den Link eingefügt?
Ganz trivial - ich habe diesen Beitrag am Handy geschrieben und zumindest mein mobiler Browser zickt, wenn ich während des Schreibens eines Beitrags zwischen Fenstern hin und her wechsle. Hier ist nun der Link: Zehn untrügliche Anzeichen | Spiel des Jahres e.V. - unten heute auch mehr Links, da ich jetzt am PC sitze.
Ich bin nicht zu cool, sondern gehöre nicht zur Zielgruppe dieses Preises, wie ich bereits oben schrieb.
Das mag sein, aber ganz allgemein gesprochen erinnert mich das an so viele Diskussion um Elitismus.

Da war jahrelang DSA nur ein Anfängerrollenspiel, coole Geeks spielen anderes und ekeln sich vor DSA - spannend, dass es heute aufrund zu großer Regelverliebtheit dieses Ruf offenbar verloren hat - jetzt geht es um die zu detailliert ausgearbeitete Welt.
Da ist vollkommen klar, dass Fantasy/SciFi/Horror/Krimi/... (was auch immer) keine richtige Literatur sei - da freut man sich direkt über jemanden wie Denis Scheck, der dann auch mal einen Patrick Rothfuss über den grünen Klee lobt.
Oder hier konkret die Aussage, die Spiele, die der Spiel des Jahres e.V. prämiert nicht ernsthaft als gute Spiele zu bezeichnen seien.

Für mich dienen alle diese und die ähnlichen Aussgen nur einem Zweck - Distinktion. Und wor allem: Keine dieser Aussagen sit für sich genommen wahr.

Wahr wäre:
DSA ist ein Rollenspiel, das sicher nicht umsonst sehr beliebt ist - aber mir persönlich gefällt XY aus den Gründen A, B und C besser.
Fantasy/SciFi/Horror/Krimi/... sind mitunter etwas schlampig geschrieben, aber sie unterhalten und auch im Genre gibt es wirlich gute Romane. Dennoch lese ich lieber...
Und hier konkret: Das Spiel des Jahres ist fast nie mein Lieblingsspiel des Jahrgangs, schlicht, weil der Verein nicht am oberen Ende des Komplexitätsspektrums agiert - woran ich aber am meisten Spaß haben. Dennoch kann man in der Regel davon ausgehen, dass das Spiel des Jahres ein sauber designtes Spiel ist, das den meisten Menschen, die mit dem Konzept des Brettspiels grundsätzlich etwas anfangen können, einen schönen Abend liefert.

So zumindest meine Sicht.

Allgemein bin ich überrascht über die Schärfe Deines Beitrages, da hier nur dargestellt wurde, dass dieser Preis jetzt nicht objektiv DAS Spiel des Jahres sein kann, sondern mit Blick auf eine bestimmt Zielgruppe vergeben wird. Wenn das eben ein leichter Einstieg ist, dann habe ich persönlich kein Problem damit, jedoch ist es dann nicht mein Spiel des Jahres.
Hierzu hatte ich ja auch schon die Möglichkeit mehrerer Kategorien angesprochen. Wie @Luzifer bereits schrieb, ist dann einfach ein klare Kommunikation wünschenswert, was hier vor welchem Hintergrund prämiert wird, ansonsten kann der Club der Euro-Hasser auch auf das beste Ameritrash-Spiel einen Aufkleber packen und behaupten, das wäre das Spiel des Jahres ;)
Zur Schärfe kann ich nur auf oben verweisen - sicher neben dem Ausdruck meiner Verärgerung auch ein Problem der Schriftform.

Was die Preisvergabe angeht: Das kann der Club der Euro-Hasser gerne tun - weil es kein objektives Spiel des Jahres geben kann. Zum einen weil jede Wahl subjektiv ist und hier konkret auch noch einen Konsens mehrerer Juroren wiedergibt. Aber zum anderen auch, weil ein Spiel am oberen Ende der Komplexitätsskala zwar die selbsternannten Profispieler befrieden würde, aber an der Mehrheit der Leute schlicht vorbeiginge. Ich habe mal in einem Podcast die Aussage gehört, dass es kleine Spieleläden gibt, die Spiele auslisten, wenn sie für Spiel des Jahres nominiert werden. Der Markt bewegt sich in diesem Moment weg vom Spezialisten in den Massenmarkt. Ein Preis, der solche Folgen hat, kann nur versuchen, dem Massenmarkt Qualität zu liefern, obne ihn zu überfordern. Das ist eigentlich eine heikle Balance - die meines Erachtens gut gelingt. Und offenbar nicht nur meines Erachtens - die meisten der Spiel des Jahres Preisträger/Nominees schlagen sich auch bei Boardgamegeek durchaus ordentlich. Beim Kennerspiel trifft das noch mehr zu. Auch wenn man sich über einzelne Spiele natürlich streiten kann. Für alles andere gibt es andere Preise, mir bekannt wäre Spiel der Spiele (Kategorie: Spiele Hit für Experten), Swiss Gamers Award, vielleicht auch der Deutsche Spiele Preis oder der International Gamers Award. Oder der MinD-Spielepreis (Kategorie: komplexe Spiele).
 

Tufir

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Wahr und wohl gesprochen @sonic_hedgehog - ich kann dir voll und ganz beipflichten. Die allermeisten Brettspiele, über die hier in den letzten Monaten geschrieben wurde, liegen weit außerhalb meines Niveaus. Und wer mich deswegen verurteilen möchte, soll es ruhig tun. Ich werde darüber lächeln und mir das nächste „Kennerspiel des Jahres“ kaufen. ;)
 

Yakosh-Dej

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Wahr und wohl gesprochen @sonic_hedgehog - ich kann dir voll und ganz beipflichten. Die allermeisten Brettspiele, über die hier in den letzten Monaten geschrieben wurde, liegen weit außerhalb meines Niveaus. Und wer mich deswegen verurteilen möchte, soll es ruhig tun. Ich werde darüber lächeln und mir das nächste „Kennerspiel des Jahres“ kaufen. ;)

Niemand verurteilt dich. Jedem das seine ... (allerdings zeigen meine persönlichen Erfahrungen, dass der Weg des gemeinen Gelegenheitsspielers weg aus der Reichweite des Spiel des Jahres, meist nur ein komplexes Kickstarter-Brettspiel weit entfernt ist.) :diablo:
 

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Ich kann dazu nur sagen: Hase und Igel war mein meistgespieltes Kinderspiel, Rummikub ist das einzige Spiel, dass ich mit meiner Mutter und ihrem Mann spielen kann, mit Sagaland hatte ich schöne Kindergeburtstage, Scotland Yard hat mich frustriert, hatte aber immer wieder Wiederspielwert, Sherlock Holmes hat mich überfordert, aber mir ganze Welten erschlossen -- das war glaube ich mein Weg zum Rollenspiel, kam bei mir gleichzeitig mit DSA --, Heimlich & Co und Adel Verpflichtet waren bei mir die ersten Partyspiele, die dann auch mit Bier gingen, Siedler ist bis heute das Spiel, das bei mir am häufigsten auf den Tisch kommt, Carcasonne hatte ich aus den Augen verloren, aber dann so vermisst, dass ich mir letztes Jahr die Big Box zu Weihnachten gewünscht habe, über Dominion habe ich fast schon so viele Stunden am Telefon konferiert und beraten wie vorher nur bei Yu-Gi-Oh, und Kingdom Builder ist ok.

Ich glaube, ich könnte mein ganzes Brettspielleben nur mit Spielen des Jahres verbringen, ohne dass ich jemals gelangweilt oder unglücklich würde. Gut, The Village würde ich sehr vermissen, aber das war ja auch Kennerspiel, und Terraforming Mars gehört inzwischen auch zu meinen meistgespielten -- aber da wars ja auch knapp.

Natürlich spiele ich auch gern mal andere Spiele: Talisman, Descent, Munchkin, Chez Goth, Scythe, und alles das, was mir @Marc Aurel so vorstellt. Und sicher könnte ich auch ohne die Spiele des Jahres mein Spieleleben verbringen und hätte trotzdem Spaß, aber ehrlich: mit den Spielen des Jahres ist es viel viel besser.

Zumindest für mich macht die Jury also so einiges richtig...
 

Yakosh-Dej

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Ich glaube, ich könnte mein ganzes Brettspielleben nur mit Spielen des Jahres verbringen, ohne dass ich jemals gelangweilt oder unglücklich würde. Gut, The Village würde ich sehr vermissen, aber das war ja auch Kennerspiel, und Terraforming Mars gehört inzwischen auch zu meinen meistgespielten -- aber da wars ja auch knapp.

Auch, wenn in meinen Kindertagen sicherlich das ein oder andere Spiel des Jahres auf den Tisch kam und ich damit zu dem Zeitpunkt auch viel Freude hatte, ist meine echte Brettspielleidenschaft ausserhalb vom Spiel des Jahres entfacht worden ... als ich eines Weihnachten mal kein Spiel des Jahres bekam, sondern HeroQuest, was die nächsten Monate quasi mehrmals die Woche auf dem Tisch landte und jede andere Spielerfahrung weggefegt hat. Es ist das einzige Spiel in meiner Kindheit/Jugend, dass wir inklusive aller Erweiterungen mehrfach durchgespielt haben ... eine solche massive Erfahrung oder besser gesagt Offenbarung habe ich erst jetzt als Erwachsener wieder mit Kingdom Death : Monster gehabt. Daher würde ich für mich persönlich die Aussage gegenteilig machen, ich könnte mein restliches Brettspiel leben, problemlos auch ohne jegliches Spiel, das beim Spiel des Jahres nominiert wird, bestreiten ohne etwas wirklich zu vermissen ...
 
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