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Sind SL und Spieler Autoren?

AW: Sind SL und Spieler Autoren?

Das stimmt so nicht ganz, da der Spielleiter den allergrössten Teil der Handlung (unter
anderem durch NSC's... aber auch Tiere und andere Kreaturen) je nach Situation vorgibt
und die Spieler bzw. Spielcharaktere nur einen verschwindend geringen Teil (auch wenn
auf diesem im PnP das Hauptaugenmerk liegt) der Handlung "erspielen" bzw. "darstellen".

Übrigens würde ich beim pen and paper niemals den Spielleiter und die Spieler als
Autoren definieren, wohl aber bei jeder Form des Foren- und Chat-Rollenspiels.

Gruss,
Abacab
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Sind SL und Spieler Autoren?

Obwohl ich als SL meine Abenteuer und Kampangen alle selbst erfinde, welche die Spieler dann durch ihre Ideen, Aktionen und ähnlichem beeinflussen, glaube ich, dass sie als Buch verdammt langweilig wären. Dinge auszuspielen ist sehr viel interessanter als diese Nachzulesen. Spielrundenberichte über andere Rollenspielrunden sind meiner Meinung nach todlangweilig.

Wenn ich an die endlosen Dialoge unter den SCs denke, dann würde niemand ausstehender, der diese nachher lesen muss auch nur ansatzweise interessant oder gar literarisch wertvoll finden.

Der Reiz des Rollenspiels ist es in der Haut des Charakters zu stecken und damit ist ein Streit über die richtige Wahl des Proviants sehr spaßig. Aber die Sache für einen Dritten spannend zu gestalten fällt schwer.

Man schreibt ja oft die Geschehnisse irgendwie nieder, aber man merkt sehr schnell, wenn man sie wirklich als Roman schreiben möchte und weniger als Information, was ist eigentlich passiert, dann entfernt man sich sehr flott vom vorher erspielten.
Einmal um Dinge dem Leser zu erklären, um Dinge nicht in die Länge zu ziehen, um einen Spannungsbogen auf zu bauen. So gibt es immer kleine Änderung hier und da bis nicht mehr als die Grundidee und die Namen der Charaktere übrig bleiben.
 
AW: Sind SL und Spieler Autoren?

dabei ist zu bedenken, dass ein Autor (oder mehrere Autoren) Literatur verfassen, aber das nicht zwangsläufig ein Roman sein muss und auch nicht unbedingt schriftlich sein muss. Rollenspiel, oder vielmehr die Spielsituation, hat dann also das Medium Mündlichkeit und daraus ergibt sich auch, dass das Ganze nachträglich aufgeschrieben ziemlich langweilig wirkt. Das Medium Schriftlichkeit kann die Besonderheiten der mündlichen Situation nicht richtig wiedergeben. Dazu kommt dann noch die Unmittelbarkeit der Mündlichkeit, d. h. das ist wohl die Hauptbesonderheit, die die Schriftlichkeit nicht bietet. Bei Romanen ist es eben so, dass einer was schreibt und jemand anders das an einem anderen Ort irgendwann später liest. Beim Rollenspiel ist Ort und Zeit immer gleich und die Literatur wäre sowas wie "unikal" (einmalig und nicht wiederholbar), weil Sie nur genau dann und dort so als eben dieser "Text" existiert.
Und das mit der handlung, für die die Spieler verantwortlich sind und nicht der SL, ergibt sich daraus, dass die NSCs und alle Tiere und Kreaturen zwar handeln können, aber nur virtuell als Teil des Hintergrunds existieren, bis der Spieler mit Ihnen interagiert. Das Handeln geht also von den Spielern aus und wird von ihnen ausgelöst.
 
AW: Sind SL und Spieler Autoren?

dabei ist zu bedenken, dass ein Autor (oder mehrere Autoren) Literatur verfassen, aber das nicht zwangsläufig ein Roman sein muss und auch nicht unbedingt schriftlich sein muss. Rollenspiel, oder vielmehr die Spielsituation, hat dann also das Medium Mündlichkeit und daraus ergibt sich auch, dass das Ganze nachträglich aufgeschrieben ziemlich langweilig wirkt. Das Medium Schriftlichkeit kann die Besonderheiten der mündlichen Situation nicht richtig wiedergeben. Dazu kommt dann noch die Unmittelbarkeit der Mündlichkeit, d. h. das ist wohl die Hauptbesonderheit, die die Schriftlichkeit nicht bietet. Bei Romanen ist es eben so, dass einer was schreibt und jemand anders das an einem anderen Ort irgendwann später liest. Beim Rollenspiel ist Ort und Zeit immer gleich und die Literatur wäre sowas wie "unikal" (einmalig und nicht wiederholbar), weil Sie nur genau dann und dort so als eben dieser "Text" existiert.
Und das mit der handlung, für die die Spieler verantwortlich sind und nicht der SL, ergibt sich daraus, dass die NSCs und alle Tiere und Kreaturen zwar handeln können, aber nur virtuell als Teil des Hintergrunds existieren, bis der Spieler mit Ihnen interagiert. Das Handeln geht also von den Spielern aus und wird von ihnen ausgelöst.

Das ist ziemlich gut ausgedrückt - mit anderen Worten : hätte es nicht besser sagen können :hoffnarr
 
AW: Sind SL und Spieler Autoren?

Nur dass Literatur immer in schriftlicher Form ist. Es gibt keine mündliche Literatur, zumindest nicht nach der Definition im Brookhaus. Dieses Forenpost ist eher Literatur als jedes Pen & Paper Rollenspiel.

Wenn also gesagt wird, um Autor zu sein muss man Literatur verfassen, dann gehören Pen & Paper Rollenspieler eindeutig nicht zu den Autoren. Außer sie schreiben fleißig mit.

Wenn man sagt ein Autor ist ein Verfasser und der Urheber von irgendwas, dann ist jeder im Grund immer Autor, weil man immer irgendwas verfasst - beim Posten in Foren sowie beim P&P.


Dass die Welt warten muss bis die Spieler mit ihr interagieren kann ich auch nicht so ganz nachvollziehen. Es kann immer etwas auftauchen ohne, dass ein Spieler dazu beigetragen hat. Zum Beispiel Vogelkot auf der Schulter...
 
AW: Sind SL und Spieler Autoren?

Nach der Brockhaus-Definition mag Literatur immer an Schriftlichkeit gebunden sein, aber nach anderen Definitionen ist sie das nicht. Die Brockhaus-def. hab ich gerade nicht vorliegen, aber wenn sie Liteatur wirklich unabdingbar an das Medium der Schriftlichkeit bindet, halte ich sie für zu kurz gegriffen und im Endeffekt für falsch. Ich glaube nämlich, dass Literatur zwar an Medialität gebunden ist, aber nicht an ein bestimmtes Medium, sondern eher an Textlichkeit. Und auch ein Text kann eben allein in mündlicher Form existieren und nicht nur schriftlich vorliegen.
 
AW: Sind SL und Spieler Autoren?

Ich habe irgendwann mal gelernt (und der Brockhaus stimmt mir da zu), dass Literatur von littera, lateinisch für Buchstabe kommt. Damit braucht schon von der Wortbedeutung her Literatur die Schriftform. Allerdings habe ich auch gelesen, dass man Literatur auch als "[As an art,] literature might be described as the organization of words to give pleasure" (Enzyclop. Britannica) definieren kann. Das ginge auch mündlich. Somit wären z.B. Hörspiele Literatur (blödes Beispiel, da man da wieder sagen könnte, dass die schriftliche Grundlage die Literatur darstellt. Aber was besseres fällt mir als Beispiel nicht ein). Und man muss trotzdem Einschränkungen machen. Nicht alles geschriebene ist Literatur, Zeitungsartikel z.B. eher nicht. Außerdem klärt das dann immer noch nicht, ob Rollenspielabende Literatur sind. Ich persönlich zweifle daran und das liegt daran, dass Literatur eine Kunstform ist und Rollenspiel meiner Meinung nach nicht.

Ich sehe das so: Wenn ein Spielleiter selbst ein Abenteuer verfasst, so ist er Autor dieses Abenteuers und das Abenteuer ist Literatur (wenn ich meist keine die man für den Literaturnobelpreis in Erwägung ziehen würde). Die Spieler sind aber meiner Meinung nach in keinem Fall Autoren - genausowenig wie ich die Schauspieler eines Improvisationstheaters als Autoren eines Stücks beschreiben würde. In beiden Fälllen entsteht etwas, was niedergeschrieben als Literatur durchgehen würde - aber der Akt des Spielens ist für mich nicht das Verfassen eines literarischern Werkes. Es kann nebenbei zur Vorlage eines literarischen Werks werden - aber nur, wenn jemand es niederschreibt. Und der wäre in meinen Augen der Autor. Denn er muss die Worte sichen, die die einzelnen Aktionen verbinden. Er muss das Geschehen in eine vernünftige Ordnung bringen (wir wissen alle, wie chaotisch manche Abende sind), etc. pp. Das ist die künstlerische Arbeit.

Ganz grob gesagt: Biographien einer Person sind Literatur - das Leben selbst aber nicht.
 
AW: Sind SL und Spieler Autoren?

Dann könnte man sagen, das die Larper Schauspieler und die P&Pler Schausprecher sind. Die Spieler in den Foren-RPG's wären dann folglich Schauschreiber. Oder ?

LG Sam
 
AW: Sind SL und Spieler Autoren?

Sind LARPer Schauspieler?....mhhh...ich würde sie wenn schon eher als Improvisationskünstler bezeichenen, denn im LARP hält man sich ja an kein Drehbuch, sondern improvisiert einfach. Das mit den Schausprechern und Schauschreibern klingt allerdings in meinen Ohren sehr auf den Punkt gebracht. Aber das sind doch Neologismen, oder? Dafür muss es doch auch noch andere wörter geben...
 
AW: Sind SL und Spieler Autoren?

Was denkt ihr denn in diesem Zusammenhang von Kulturen die über keine Schrift verfügen? Gäbe esdort dann womöglich auch keine Literatur? Dann möchte ich noch das Schlagwort Bänkelsänger oder Volksmärchen in den Raum werfen. Da wurden Geschichten im Ernstfall über Generationen weitergetragen, ohne dass sie aufgeschrieben waren. Meine intuition sagt mir, dass man da trotzdem von Literatur sprechen kann.
 
AW: Sind SL und Spieler Autoren?

:offtopic:natürlich ist diese intuition weiblich...:tender:
 
AW: Sind SL und Spieler Autoren?

[OT]Männer haben doch gar keine Intuition, es sein denn sie wird von ihrem..äm.....ihr wisst schon gesteuert ^^ *Spaß* [/OT]

Meiner Meinung nach ist das von dir beschriebene dann auch keine Lireratur, denn diese beruht nunmal auf dem geschriebenen Wort, Aelean. ;)

Volksmärchen wurden auch erst zur Literatur, als sie aufgeschrieben wurden, so sehe ich das zumindest. Zuvor waren sie nur überlieferte Geschichten
 
AW: Sind SL und Spieler Autoren?

Nein, nach meinem Verständnis nicht. Mündlich überlieferte Geschcihten und Lieder sind genau das - Geschichten und Lieder. Selbst für ihre Einordnung als Kunst brauchen sie das Etikett der Literatur nicht. Alle Literatur ist Kunst, aber nicht umgekehrt.

Wenn man das ganz an einem Unterschied festmachen will, so würde ich dazu greifen, dass Literatur fixiert sein muss. Mündliche Überlieferungen variieren - eine niedergeschriebene Geschichte hat einen feststehenden Inhalt. Was mich natürlich mit Aufnahmen in Probleme bringt.

Vielleicht sollte man differenzieren:
Wenn ich mich als Spieler hinsetzte und mir einen Charakter erschaffe, dessen Vorgeschichte notiere und seine Charakterzüge festlege, dann erschaffe ich etwas und wenn man so will verfasse ich eine Geschichte. Meinetwegen kann man mich dann auch Autor nennen, wahrscheinlich sogar Künstler.
Selbes gilt auch für den Spielleiter.

Wenn ich mich dann aber zusammensetze und der Spielleiter mir Brocken seines Werks hinwirft auf dass ich darauf reagiere, dann schaffe ich in diesem Fall meines Erachtens nichts (außer Freude am Spiel), schon gar nicht Literatur oder Kunst. Ich spiele. Wenn dieser Vorgang das Schaffen von Literatur ist, dann schaffen auch Kinder beim Räuber und Gendarm Spiel Literatur/Kunst, denn auch sie versetzen sich in eine fiktive Person und interagieren mit anderen. Oder auch Kinder beim Spielen mit Lego. Ich habe mir das super Szenarien ausgedacht, in meinen Legobauten bespielt und mich, ähnlich dem Rollenspiel, in verschiedene fiktive Figuren versetzt, die in einer Phantasiewelt Abenteuer erlebten. Und wenn ich mit anderen gespielt habe, hatten wir sogar eine Art Spielrunde, die in meiner Phantasiewelt (schließlich hatte ich das ganze aufgebaut) Abenteuer erlebten. Aber doch keine Literatur schufen, oder.
 
AW: Sind SL und Spieler Autoren?

Wenn Du es niedergeschrieben hast, dann ist es meiner Meinung nach Literatur. Es muss nicht alles literarisch Wertvoll sein ("...Dies ist die dritte Mahnung über ihre Rechnung vom soundsovielten..."), aber es ist Literatur. ;)

Aber Autoren müssen doch keine Literatur erschaffen. Ich könnte mich als Autor meiner Legopiratin namens "Josefin Ant" sehen und auch als Autor der Geschichten, die ich mir für sie ausgedacht habe und die sie dann erleben musste.
 
AW: Sind SL und Spieler Autoren?

Na wenn man vom bloßen Wortursprung ausgeht, dann ist wirklich alles Geschriebene Literatur. Nur hat in unserem heutigen Sprachgebrach, die Literatur, einen künstlerischen Anspruch. Aber es hat auch schon sicher mal einer einen Einkaufszettel zur Kunst erklärt. Oder ich bin auch gleich Autor, wenn ich mal eine Bewerbung schreibe.

LG Sam
 
AW: Sind SL und Spieler Autoren?

Nur hat in unserem heutigen Sprachgebrach, die Literatur, einen künstlerischen Anspruch.

Dem wage ich zu widersprechen, denn es gibt

  • Fachliteratur
  • Sekundärliteratur
  • Tertiärliteratur
  • Schundliteratur
  • ...
Alleine das jeweilige Wort sagt aus, dass es sich um Literatur handelt und außer beim Schund, würde ich dem künstlerischen Anspruch widersprechen und ihn eher dem wissenschaftlichen zuordnen. Dagegen steckt der künstlerische Anspruch eher in Wörten wie

  • Belletristik
  • Drehbuch
  • Roman
  • Erzählung
  • Drama
  • Komödie
  • ...
- kein "Wort" von Literatur - Soviel zum Sprachgebrauch. ;)
 
AW: Sind SL und Spieler Autoren?

Sonic_hedgehog schrieb:
Wenn ich mich dann aber zusammensetze und der Spielleiter mir Brocken seines Werks hinwirft auf dass ich darauf reagiere, dann schaffe ich in diesem Fall meines Erachtens nichts (außer Freude am Spiel), schon gar nicht Literatur oder Kunst. Ich spiele. Wenn dieser Vorgang das Schaffen von Literatur ist, dann schaffen auch Kinder beim Räuber und Gendarm Spiel Literatur/Kunst, denn auch sie versetzen sich in eine fiktive Person und interagieren mit anderen. Oder auch Kinder beim Spielen mit Lego. Ich habe mir das super Szenarien ausgedacht, in meinen Legobauten bespielt und mich, ähnlich dem Rollenspiel, in verschiedene fiktive Figuren versetzt, die in einer Phantasiewelt Abenteuer erlebten. Und wenn ich mit anderen gespielt habe, hatten wir sogar eine Art Spielrunde, die in meiner Phantasiewelt (schließlich hatte ich das ganze aufgebaut) Abenteuer erlebten. Aber doch keine Literatur schufen, oder.



UUps, eigentlich wollte ich diese Passage zitieren...
Na ja, das wollte ich, weil die Kinder eher schauspielern als literatur zu schaffen. Das liegt daran, dass sie durch körperliches ausagieren spielen. Rollenspiel würde ich der literatur zuordnen, weil ich da die handlung durch Sprache darstellen. Ich denke also, dass Literatur nicht schrift-, sondern sprachgebunden ist


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EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :
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Aelean schrieb nach 20 Minuten:

Ich möchte gerne meine Frage wiederholen. Sind schriftlose Kulturen literaturlose Kulturen?
 
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