Thevita schlägt den Vorhang zur Seite und verschwindet in der abgeteilten Nische. Dort befindet sich an der Wand eine kleine Sitzbank, ein Tisch und ein paar Stühle.
Gemütlich auf der Bank sitzend hat sich die als Regel-der-Drei bezeichnete Person zurück gelehnt und genießt offensichtlich ebenfalls einen Drink. Er sieht alt aus mit seinen schlohweißen leicht gekräuselten Haaren und dem dünnen Bart, der an seinem Kinn wächst. Auch wenn er sitzt, sieht man, dass er größer als ein Mensch ist. Er hat spitze Ohren wie ein Elf, doch die Gesichtszüge sind schärfer und härter, die Haut ist grau und die Augen von einem beunruhigen gelb-grau. Er trägt ein einfaches Gewand, dessen Farbe so verwaschen ist, dass man nicht einmal mehr erraten kann, welche es war.
Als die drei eintreten, stellt er seinen Becher zur Seite, während er alle kurz mustert, dann lächelt er raubtierhaft. "Guten Abend, hallo und Willkommen." grüßt er und macht eine einladende Handbewegung in Richtung der Stühle. Bevor jemand das Wort ergreifen kann, redet er auch schon weiter. "Lange habe ich dich schon nicht mehr gesehen. Viele Tage, fast schon eine Ewigkeit, meine alte Freundin, geschätze Feindin und ewige Konkurrentin." Das Lächeln wird breiter. "Was ist es diesmal, das du begehrst, auf dessen Spur du bist, was du zu finden hoffst? Ein Dienst, einen Fetzen Plausch, ein Geschäft?" Interessiert hat sich Regel-der-Drei vorgebeugt und betrachtet Myrun und Bröckchen. "Ah, nun verstehe ich, was den Aufruhr verursacht hat. Ahnungslose, Materianerin, Trottel, wie man in Sigil zu sagen pflegt. Nimm ihnen ihr Verhalten nicht übel, verzeih ihnen, tu es mit einem Schulterzucken ab. Sie können nicht anders, sie sind so geschaffen, es liegt in ihrer Natur. Und was ist das? Schoßtier, Diener, elementarer Begeiter? Interessante, seltsame und ungewöhnliche Gesellschaft für jemanden, der in Dunkelheit lebt, durch die Schatten wandelt und seltem im Licht zu sehen ist. Weniger würde ich gar nicht erwarten." Er lacht leise.
Schon als er angefangen hat zu reden, weiß Thevita, dass Regel-der-Drei gute Laune hat. Das heißt, dass es ewig so weiter gehen konnte mit diesem dreiteiligen, meist nichtssagenden, Geschätz, das ein normales Gespräch mit ihm fast unmöglich machte. Das war wieder typisch für ihn. Aber ohne das bekam man einfach nichts Nützliches aus ihm heraus. Sie wappnet sich schon gegen einen langatmigen Monolog über gemeinsame Begegnungen oder ähnliches und ist umso erstaunter, dass er nach gerade mal fünf Minuten offensichtlich zum Ende kommt. Verdammt, er musste WIRKLICH neugierig sein. Zufrieden grinst sie hinter ihrem unverbindlichen Lächeln in sich hinen. Dann konnte sie ihn glatt noch ein wenig zappeln lassen und so wartet sie einen kleinen Augenblick, ob Myrun oder Bröckchen etwas auf die wenig schmeichelhaften Worte erwiedern möchten, bevor sie selbst etwas sagt.