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Info Serie "Thieves of the Woods"

Utah Pendragon

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Auf Netflix läuft diese Serie und ich muss sagen, ich war echt angetan... anfangs! Es schien, als habe man sich auf positive Genre-Aspekte von Game of Thrones bezogen, der Plot wurde irgendwie, vielleicht etwas ausschweifig, und es sah nach einer Geschichte aus, die vielleicht über einige Staffeln auf ein spannendes Showdown hinauslief.

Aber was soll ich sagen: Das Ende haben sie (wie so oft, wie bei GoT und Lost) nicht hinbekommen. Diesmal aber nicht, dass es so wirklich völlig absurd wurde, sondern einfach, indem sie am Ende die Geschichte ganz schnell zuende erzählen wollten und dabei aber noch so ganz viele "überraschende" Turns einbauen.

Es ist wie beim Rollenspiel: die einfachen Abenteuer, mit dem einfachsten Plot im Zentrum, sind die besten, und für das Ausspielen (Rollenspiel) muss man sich die Zeit nehmen...

Schade eigentlich!
 

Utah Pendragon

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Doch schon, man kann die schon sehen, es gibt viele schöne Twists und auch genderseitig gibt es gute Rollen, auch wenn einige weibliche Rollen durchaus eine tragendere Rolle hätten haben können...
 

Utah Pendragon

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Weil es nach wie vor eine fiktive Geschichte ist, im Prinzip wie im Fantasy-Rollenspiel, in dem man die Historie als Genre-Einbettung benutzt, um - wie in der Kunst üblich - etwas zu erzählen, das immer auch eine Aussage über das hier und jetzt trifft. Die Guten sollen gewinnen, die Bösen bestraft werden, wir wollen keine Filme sehen, wo derjenige, der raubt, mordet und vergewaltigt, am Ende mit dem Schatz davon kommt, auch wenn die Menschheitsgeschichte uns lehrt, dass es oft so war.
Die erste Aussage offenbart andererseits auch ein sehr eurozentristisches Weltbild, was auch historisch natürlich nicht stimmt. Es ist für die christliche Tradition zutreffend, blicken wir in die Zeit des Römischen Reiches, das antike Griechenland, die indigenen Nationen in Afrika und den Amerikas oder auch die Herrscherschicht im Russische Reich (Katharina die Große), wird das Bild differenzierter.
Es lohnt sich oft, sich selbst auf der Meta-Ebene zu fragen, was Kunst - und dazu zählt Cineastik unzweifelhaft - für die Gesellschaft darstellen soll. Gleichsam offenbart der kulturelle Blick über den Tellerrand spannende Antworten auf oft zu simple Kausalzusammenhänge, wie jener Satz gefolgt von der Frage oben. :)
 
Z

Zaonce

Gast
Frauen hatten im 18. Jahrhundert eher wenig zu sagen. Warum sollten sie dann tragende Rollen bekommen?
Männer waren in praktisch allen Jahrhunderten zu 98% gnadenlos ungebildete, durch harte Arbeit und schlechte Ernährung abgestumpfte Hungerleider mit schlechtem Atem, schlechten Zähnen und einem verwirrten Weltbild, warum werden sie in Film und Fernsehen immer als smarte, taffe und propere Heldenfiguren dargestellt?
 

CaptainMorgan

Auf Abenteuer
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Männer waren in praktisch allen Jahrhunderten zu 98% gnadenlos ungebildete, durch harte Arbeit und schlechte Ernährung abgestumpfte Hungerleider mit schlechtem Atem, schlechten Zähnen und einem verwirrten Weltbild, warum werden sie in Film und Fernsehen immer als smarte, taffe und propere Heldenfiguren dargestellt?
Das habe ich mich auch immer gefragt.
 

Tufir

Drachling
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Männer waren in praktisch allen Jahrhunderten zu 98% gnadenlos ungebildete, durch harte Arbeit und schlechte Ernährung abgestumpfte Hungerleider mit schlechtem Atem, schlechten Zähnen und einem verwirrten Weltbild, warum werden sie in Film und Fernsehen immer als smarte, taffe und propere Heldenfiguren dargestellt?
Das trifft - mit geringen Ausnahmen bei der Bildung - leider auch auf Frauen zu. ;)

Und mal abgesehen davon scheinen etliche dieser Männer und Frauen unsterblich zu sein. Ich sehe sie jeden Tag am Hauptbahnhof in Frankfurt.
 
Z

Zaonce

Gast
Das trifft - mit geringen Ausnahmen bei der Bildung - leider auch auf Frauen zu. ;)
Korrekt. Der Punkt ist aber, die Antworten auf beide Fragen sind gleich (Warum sollen Frauen in "historischen" Filmen tragende Rollen spielen? Warum sollen Männer (oder Hauptfiguren ganz allgemein) immer als Helden dargestellt werden?):
a) weil es sonst sturzlangweilig wäre,
b) weil das Publikum das sehen will und
c) weil das Publikum Figuren in tragenden Rollen sehen will, mit denen es sich identifizieren kann und deren Position es in der eigenen Phantasie einnehmen kann.

Zu erwarten, dass ausnahmslos alle tragenden Hauptrollen von dem Typ sind, mit dem man sich selbst identifizieren kann erscheint mir nicht sehr realistisch, das gäbe vermutlich auch ein ziemlich langweiliges Buch/Film/Serie/Spiel/Geschichte. Die Stücke des wahrscheinlich genialsten Einzelschreibers (Shakespeare) strotzen z.B. nur so von starken und selbstbewussten Frauen - und zwar weil Gegensätze zur Spannung und Dynamik einer Geschichte beitragen, nicht aus ideologischen Gründen.

Shakespeare ist übrigens auch ein gigantischer Inspirationssteinbruch für das Spielleiten in jeglichem Setting, kann ich nur empfehlen (aber anschauen, nicht lesen, sonst sturzlangweilig). Dito für Akira Kurosawa.
 

Utah Pendragon

Neubürgerlich
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Es ist ein signifikanter Unterschied, ob man ein Stück Kunst aus Eigenperspektive („sturzlangweilig“) analysiert oder hinsichtlich seiner gesellschaftspolitischen Rolle betrachtet. Letztere ist auch unabhängig davon, was die Autorin im Sinn hatte. Insofern sind die Argumente hier nicht das betreffend, was ich angesprochen habe.

Was Shakespeare angeht, stimme ich der inspirierenden Rolle für Rollenspiel zu. Besonders übrigens wenn man ihn liest, beispielsweise den Midsummer Night‘s Dream.Diese wie seine Sonetten zu lesen ist übrigens nicht langweilig, nur so versteht man die gesellschaftspolitische Bedeutung des Werkes... ;)

Korrekt. Der Punkt ist aber, die Antworten auf beide Fragen sind gleich (Warum sollen Frauen in "historischen" Filmen tragende Rollen spielen? Warum sollen Männer (oder Hauptfiguren ganz allgemein) immer als Helden dargestellt werden?):
a) weil es sonst sturzlangweilig wäre,
b) weil das Publikum das sehen will und
c) weil das Publikum Figuren in tragenden Rollen sehen will, mit denen es sich identifizieren kann und deren Position es in der eigenen Phantasie einnehmen kann.

Zu erwarten, dass ausnahmslos alle tragenden Hauptrollen von dem Typ sind, mit dem man sich selbst identifizieren kann erscheint mir nicht sehr realistisch, das gäbe vermutlich auch ein ziemlich langweiliges Buch/Film/Serie/Spiel/Geschichte. Die Stücke des wahrscheinlich genialsten Einzelschreibers (Shakespeare) strotzen z.B. nur so von starken und selbstbewussten Frauen - und zwar weil Gegensätze zur Spannung und Dynamik einer Geschichte beitragen, nicht aus ideologischen Gründen.

Shakespeare ist übrigens auch ein gigantischer Inspirationssteinbruch für das Spielleiten in jeglichem Setting, kann ich nur empfehlen (aber anschauen, nicht lesen, sonst sturzlangweilig). Dito für Akira Kurosawa.
 
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