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Sci-Fi / Fantasy Schatten des Wolfes

Shadow

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Mit “Schatten des Wolfes” liegt erneut ein packender Werwolfs-Roman aus der Feder von Patricia Briggs vor.

Anna ist kein gewöhnlicher Werwolf, sondern gehört zu den seltenen Omega-Werwölfen. Unter Werwölfen erfüllen sie eine wichtige Rolle, da sie helfen die Instinkte des Werwolfs besser in den Griff zu bekommen und allgemein eine beruhigende Wirkung auf andere haben. Da die Werwölfe dort nicht nur blutrünstige, wilde Bestien sind, sondern sich der Zivilisation angepasst haben, ist das sehr nützlich. Allerdings weiß Annas gar nichts von ihrer Gabe und wird von ihrem Rudel ausgenutzt und missbraucht. Sie verabscheut ihr Werwolfsdasein, welches sie in diese Lage gebracht hat. Da Anna es von Werwölfen nicht anders kennt, hält sie das bösartige Verhalten ihres Rudels für normal. Erst als sie Charles aus einem anderem Werwolfsrudel kennenlernt, erfährt sie, dass man selbst als Werwolf ein schönes Leben führen kann. Dank Charles Hilfe schafft sie es, dem unheimlichen Rudel zu entkommen und sich seinem anzuschließen.
Obwohl Charles schon damit gerechnet hat sich nie zu verlieben, scheint er mit Anna seine Frau fürs Leben gefunden zu haben. Anna findet auch Gefallen an ihm, hat aber Angst vor einer Beziehung, da sie in ihrem Werwolfsrudel so viele schreckliche Erfahrungen gesammelt hat.
Nun muss sie lernen, wie man als Werwolf in der Zivilisation lebt und wie sie ihre schaurige Vergangenheit verarbeiten kann. Viel Zeit hat sie dafür allerdings nicht, denn schon bald geraten sie und Charles in Lebensgefahr. Sie suchen nach einem wildlebenden Werwolf, der eine große Gefahr für die Menschheit darstellt. Er treibt in Montana sein Unwesen und hat schon mehrere Menschen verletzt und getötet.
Erst nach und nach erfahren die beiden, dass viel mehr hinter dieser ganzen Sache steckt.

Schon allein am Cover erkennt, man dass es sich hier nicht um eine direkte Fortsetzung der Mercy-Thompson-reihe handelt. Dennoch steht dieses Buch mit ihr im Zusammenhang. Diese Geschichte verläuft parallel zu den bereits erschienenen Romanen der „Mercy-Thompson-Serie“.
Anna ist vorübergehend Mitglied Leos Werwolfsrudel, welches man aus „Ruf des Mondes“ kennt. Man muss nicht die komplette „Mercy-Thompson-Serie“ kennen, um das Buch zu verstehen. Doch liefert dieser Roman für alle Fans der „Mercy-Thompson-Serie“ viele Hintergrundsinformationen. Zu empfehlen ist es, den ersten Band „Ruf des Mondes“ bereits gelesen zu haben, da man viele Charaktere wiedererkennt. Zudem bietet er die beste Einführung in die Werwolfswelt mit ihren zahlreichen Regeln. Manchmal sind sie in „Schatten des Wolfes“ schon etwas verwirrend. Vor allem gegen Ende tauchen sehr viele magische Eigenschaften auf, die völlig neu sind. Dennoch ist es sehr schön wie genau diese Welt beschrieben wird. Die Ereignisse sind einfallsreich und gut durchdacht.

Neben Spannung kommen auch romantischen Szenen zwischen Anna und Charles keineswegs zu kurz. Diese sind zum Glück nicht zu kitschig, sondern einfach schön.

Im Gegensatz zu den Mercy-Thompson Romanen liest man nicht mehr in der „Ich“-Perspektive. Dies macht aber gar keinen so großen Unterschied, weil man auch in diesem Roman gut mit den Hauptcharakteren mitfühlen kann. Die Charaktere haben alle ihre ganz eigene Persönlichkeit, welche ausführlich beschrieben wird.
Etwas merkwürdig ist die Erwähnung der Bonusgeschichte „Alpha und Omega“. Zunächst erwartet man eine eigenständige Kurzgeschichte. Diese Geschichte liest sich aber im Prinzip nicht anders wie eine Vorgeschichte, die mit dem Rest des Buches in direktem Zusammenhang steht.

Patricia Briggs wurde im Jahre 1965 geboren und wuchs in Montana auf. Sie studierte Geschichte und Deutsch und lebt heute mit ihrer Familie in Washington State. Ihre Diplome in europäischer Geschichte und Deutsch haben in diesem Buch Einfluss auf ihren Schreibstil. Es tauchen immer wieder deutsche Redewendungen und weitere Anspielungen auf.
Hierzulande bekannte Werke von Patricia Briggs sind neben „Mercy-Thompson-Romanen“ noch „Drachenzauber“ und „Rabenzauber“.

Fans der „Mercy-Thompson-Serie“ werden die Kojotin zunächst vermissen. Obwohl Anna und Mercy sehr verschieden sind, gewöhnt man sich aber schnell an diese neue Hauptperson, die ebenfalls gut gelungen ist.

Vielen Dank an den Heyne-Verlag, der die Rezension dieses Werks ermöglichte.​
 
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