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Rollemspielsystemvorstellung: Chronosaurus

Feuertraum

Auf Abenteuer
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Chronosaurus

Autoren: Lars Braune/Frank Müller/Erik Winter
Erschienen: 1993
Verlag: Redaktion Phantastik
Edition: 1 (meines Kenntnisstandes auch die einzige)

Dinosaurier!
Nicht wenige Kinder lieben sie, und auch so mancher Erwachsener kann sich für die Tiere der Urzeit begeistern.
Bei Chronosaurus kann der geneigte erwachsene Dinofan in die Rolle eines Dinos schlüpfen, so er denn Interesse hat, einmal in ein anderes Genre zu schnuppern. Allerdings sollte er bei manchen Szenen beide Augen zudrücken.
Aber ich greife vor.
Die zehn Rassen, aus denen die Spieler auswählen können, sind nicht so, wie man sie aus Filmen kennt. Sie sind hochintelligent, hochzivilisiert und haben eine Kultur erschaffen, wie sie der unsrigen (1990er-Jahre) schon sehr ähnlich sieht, wenngleich es doch den einen oder anderen Unterschied gibt. Allerdings sind diese nicht unbedingt relevant, so dass man sie getrost ignorieren kann.
Dank ihrer ausgeprägten Intelligenz entdeckten Astronomen unter den Dinos einen Kometen, der unaufhaltsam auf die Erde zurast. Und andere Wissenschaftler unter den Dinos errechneten aufgrund der Daten, dass die Folgen des Aufschlages für alle Tiere das Ende bedeuteten.
Es wird nur einen Weg geben, sich zu retten: Einfach einen Zeitsprung in die Zukunft, zu dem Zeitpunkt, an dem die Folgen des Einschlags abgeklungen sind.
Erfreulicherweise gibt es eine Zeitmaschine :)
Unerfreulicherweise gibt es jedoch nur diese eine Zeitmaschine, die zu allem Überfluss nur vom Erbauer – Professor Yllyestryus – gebaut werden kann.
Wäre auch fast beinahe kein Problem, wäre der Erfinder vor Ort.
Leider schwirrt er in irgendeinem Jahr herum und erforscht etwas, dem die Dinos den Namen „Mensch“ gaben.
Nun wussten die Dinooberen zwar nicht, wo (bzw. wann) sich Professor Yllyestryus befindet, aber sie wussten, dass sie mit der einzigen Zeitmaschine nur einen kleinen Teil aller Dinosaurier evakuieren können, bevor der Komet aufschlägt.
Da dies nicht akzeptabel ist, schmiedete man in Windeseile einen Plan: Ein Trupp Dinos (die Spieler) wird in verschiedene Jahre geschickt, um den Professor dort zu suchen und zurückzuschicken.
Immerhin haben sie ein paar Koordinaten.
Die Mission beginnt ...

Soweit die Vorgeschichte zu Chronosaurus.

Kommen wir zur Charaktererstellung.
Diese ist sehr simpel und besteht aus drei einfachen Schritten:

1) Eine Figur aussuchen:


Diese sind solide beschrieben, fürs Visuelle sorgt eine Schwarz/Weiß-Zeichnung. Die Texte beschreiben Eigenheiten, Vorteile und Unarten.
Dazu kommt, wie sich die jeweilige Rasse im Spiel agiert (agieren sollte)

2) Beruf aussuchen

Auch hier hat das Autorentrio solide Textarbeit abgeliefert, erfährt man als Leser doch etwas über das Berufsbild.
Wie schon bei „Dinorasse im Spiel“ findet sich hier ein Abschnitt, wie sich der Berufsausübende im Spiel verhält.
Gewürzt wird das Ganze mit ein wenig Fachvokabular, welches sich jedoch nur auf wenige Begriffe beschränkt.

3) Festlegung allgemeiner Angaben zur Figur

Fertig!

Es sollen laut Regelwerk übrigens mehrere unterschiedliche Rassen und Berufe auf die Spieler verteilt werden, um eine Mischung zu haben, die das Spiel ausgeglichener macht.

Obwohl: So richtig paßt das Wort „Regel-Werk“ nicht.
Die Autoren halten im Buch ein flammendes Plädoyer für ein regelfreies und würfelloses* Spiel.
So ganz regellos jedoch ist es nicht:Was realistisch in der Situation , in der sich die Helden befinden, möglich ist, kann auch gemacht werden. Und was nicht möglich ist, geht nicht. Punkt.

Auf den restlichen knapp 90 Seiten finden sich fünf Abenteuer, die die Spieler in die unterschiedlichsten Epochen reisen lassen, von weit in die Zukunft bis weit in die Vergangenheit.

Chronosaurus ist ein System, welches eine Nische bedient, sei es durch die Thematik, sei es durch die Rassen, die man spielen kann. Obwohl das Regelwerk bei einem Verlag unterkam, der jetzt im Rollenspielbereich nicht vollkommen unbekannt ist, fand es kaum Beachtung.
Schade eigentlich: In meinen Augen hebt sich das System vom Einheitsbrei ab und weiß für einige Sessions zu unterhalten.
Was mich jedoch ein wenig an den Abenteuern stört, ist, dass die Helden etwas nicht können (zum Beispiel die Sprache der Menschen lesen), um es in einem Raum später doch zu können, ohne es irgendwie in kurzer Zeit erlernt zu haben.
Da sollte man als eSeL schauen, ob man eine Lösung findet oder die Dinos „dumm“ bleiben lässt.

*Ich weiß, dass würfelbesetzte versus würfelfreie Systeme zu kontroversen Diskussionen führen.
Wenn auch Sie etwas zu dem Thema beitragen mögen: Sehr gerne. Aber bitte nur in dem jeweiligen Threads.
 
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