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Diskussion Regelfe(s)tischist versus die 20:80-Methode

Feuertraum

Auf Abenteuer
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Hier gehts am Ende nur um die Frage wer welches Wissen am Tisch bereitstellen muss. Das der SL darauf hinweisen muss, wenn dem Charakter Dinge bekannt sind, die der Spieler vielleicht nicht weiß, natürlich. Ich halte es nur für wichtig, das der Spieler die Basis-Information über seine Zaubersprüche in die Situation einbringt.
Okay, da sind wir beide D'Àccord.

Vielleicht finden die Spieler auch ins System wenn ihnen jemand das vorbetet. Aber grundsätzlich ist es besser wenn jeder mit den Regelbüchern vertraut ist, dort selbst regelmässig nachschlägt statt die Information aus zweiter Hand zu bekommen. Denn mit den Büchern wird er sowieso arbeiten müssen, wenn er meistert. Je mehr er das als Spieler bereits gemacht hat, desto vertrauter ist er. Darüber hinaus ist das in der Pädagogik unstrittig das selbst erarbeitete Inhalte besser verinnerlicht werden als solche die lediglich vorgetragen werden.
Oh, da liegt ein Missverständnis vor. Wir sind zwar mehrere Spielleiter, aber keiner von uns mastert ein System, welches ein anderer schon leitet. Zudem gehören vier von den fünf DMs zu den Leuten, die ein System für eine längere Zeit/ für mehrere Abenteuer leiten, aber wenn sie dann wieder an der Reihe sind, dann zumeist mit einem neuen System.
Zwar sind wir noch nicht festgelegt, wie lange ein System gespielt werden soll, aber das kommt noch.

Was das Lernen/verinnerlichen angeht: Darüber könnte ich mit Ihnen zwar auch diskutieren, aber das würde den Rahmen sprengen. Und wir wollen uns ja zum Thema Rollenspiel austauschen, nicht zum Thema Lernen ...;-)

Aber grade bei neuen Meistern und Systemen ist mein Geduldsfaden sehr lang
Meiner auch.

Darf ich im Gegenzug unterstellen das allgemein in Foren geduzt wird? Sie schafft immer so eine formelle Distanz, völlig unötig wenn man das selbe Hobby teilt.

Ich bitte um Verständnis, dass ich lieber beim "Sie" bleiben möchte. Ich verbinde mit dem Wort "Du" sehr viele unangenehme Erfahrungen (Mobbing). Zudem arbeite ich im Handel. Da Sieze ich auch jeden, der nur annähernd wie 14 aussieht. Selbst wenn ich mit meinem Bekanntenkreis in eine Lokalität gehe und die anderen die Bedienung(en) alle duzen, so bleibe ich beim "Sie".

Da das andere in deiner Gruppe nicht stört, würd ich sagen du bist in der Gruppe falsch. Ich glaube aber es wird mit dem Anspruch auch nicht so einfach eine bessere zu finden. Alternativ hilf Geduld. Auch der 20:80-Meister wird irgendwann alles nachgeschlagen haben.

Ehrlich gesagt bin ich bis gestern davon ausgegangen, dass ich der Einzige bin, den dies stört. Aber als wir gestern wieder Rollenspiel hatten und der D&D-Master diesmal nicht mit am Tisch saß und wir ein anderes System spielten, stellte sich raus, dass zwei andere Spieler das ständige Nachschlagen des D&D-DM auch ziemlich bescheiden finden ...
Ja, klar, auch der 20:80 Mensch wird früher oder später alles nachgeschlagen haben. da gebe ich Ihnen recht.

Generell wird man aber immer irgendwo improvisieren müssen, da man das Tempo der Spieler und die Stimmung am Tisch nicht planen kann. Auf diese sollte man aber unbedingt eingehen.

Auch da gebe ich Ihnen unumwunden recht. Allerdings sollte man als SL auch das Fingerspitzengefühl dafür haben.

40 Seiten lesen und dann noch 40 Seiten pro Abentuer schreiben wär nix für mich. Mit einer Gruppe spiele ich wöchentlich, mit der anderen alle zwei Wochen (da bin ich zur Zeit aber Spieler). 40 Seiten wöchentlich schreiben, dann macht man sonst aber nich viel oder?

Ich befürchte, hier sitzen wir beide wieder auf unterschiedlichen Dampfern. Gehen wir mal davon aus, dass das Abenteuer 40 Seiten stark ist. Dann arbeite ich diese 40 Seiten aus - und davon zehre ich dann die ganzen Wochen, die dass Abenteuer dauert.. Wir spielen im Normalfall zweimal im Monat. Gehen wir davon aus, dass die Spieler 1 Jahr dran sitzen, dann schreibe ich in diesem Jahr keine weitere Zeile für dieses Abenteuer mehr. Es ist ja "im Kasten".
40 Seiten jede Woche wäre auch mir definitiv zu viel.
Zudem müssen Sie davon ausgehen, dass ich immer ein kleines bisschen am Tag dafür mache, solange die anderen SL mit ihren Systemen dran sind. Ich habe also noch Zeit für meine anderen (gefühlt 1000) Projekte.
 

jareth

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Versteh ich das grade richtig, das du 40 Seiten für ein Abenteuer schreibst, das bereits 40 Seiten hat und ihr spielt daran dann 1 Jahr bei einer Frequenz von 2 mal im Monat, als etwa 24 Sitzungen?

Das kommt mir für ein Abenteuer reichlich lang vor. Ich würde das eher eine Kampagne nennen. Da sind meine 5 Seiten-Abenteuer für umgerechnet ca. 1,5 Monate Spielzeit zwar am Ende des Jahres auch 40 Seiten wie bei dir, wenn man 8 Abenteuer addiert. Ich bin aller weit davon entfernt das als "200%" ausgearbeitet zu bezeichnen.

Wobei mir das als Spieler oder Meister auch völlig egal ist ob man 5% des Abenteuers an einem Abend schafft, oder 50%. Solange die Leute spaß haben ist das alles Ok. In meiner Call of Cthulhu Runde kommt es bisweilen zu langen Interaktionen der Spieler untereinander, bei denen ich als Meister wenig zu tun habe und die mitunter mit dem Abenteuer auch nicht viel zu tun haben. Das hat mit dem Setting zu tun und ist in unserer D&D-Runde nicht so.
 

Feuertraum

Auf Abenteuer
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Versteh ich das grade richtig, das du 40 Seiten für ein Abenteuer schreibst, das bereits 40 Seiten hat und ihr spielt daran dann 1 Jahr bei einer Frequenz von 2 mal im Monat, als etwa 24 Sitzungen?
Nein, das verstehen Sie nicht richtig.
Gehen wir von einem Abenteuer 40 Seiten aus. Wenn ich das ausgearbeitet habe, habe ich etwa 40 Seiten geschrieben. Damit ist das Teil "im Kasten"

Das 1 Jahr/24 Sitzungen war aus der Luft gegriffen. Es kommt halt drauf an, wie fix die Gruppe das Teil durch hat. Kann vielleicht auch schon nach einem halben Jahr fertig sein. Zudem kann es sein, dass wir nominativ vielleicht 4 - 5 Stunden spielen. Bei uns gibt es hin und wieder Auflockerungspausen. Allerdings habe ich auch schon mal von einem Menschen gehört, da geht es nach dem Motto: Wir fangen um 14.00 Uhr an, wir hören nach 12 Stunden auf, und wir spielen ohne irgendwelche Unterbrechungen. Höchstens auf Klo gehen.

Ich hatte zum Glück nie einen solchen Spieler/Spielleiter. Und ich bin mir da ziemlich sicher: Da wäre ich ruckzuck von abgehauen.
 

jareth

Bürgertum
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Nein, das verstehen Sie nicht richtig.
Gehen wir von einem Abenteuer 40 Seiten aus. Wenn ich das ausgearbeitet habe, habe ich etwa 40 Seiten geschrieben. Damit ist das Teil "im Kasten"
Naja, genau so habe ich es aber verstanden.

Ebenso vorher: "Man kann also sagen: Für ein Abenteuer, welches 40 Seiten lang ist, schreibe ich etwa 40 Seiten. Einiges reiße ich tatsächlich in einem Satz herunter, weil ich diverse Informationen dann doch für überflüssig halte. Zum Beispiel, wenn im Kaufabenteuer geschrieben wird, dass sich der Adelige Lord..."

Das 1 Jahr/24 Sitzungen war aus der Luft gegriffen. Es kommt halt drauf an, wie fix die Gruppe das Teil durch hat. Kann vielleicht auch schon nach einem halben Jahr fertig sein. Zudem kann es sein, dass wir nominativ vielleicht 4 - 5 Stunden spielen. Bei uns gibt es hin und wieder Auflockerungspausen.
Ich denke im wesentlichen ist alles gesagt. Ich finde es am Rande betrachtet aber schwierig wenn Aussagen getroffen werden ( 200%, ein Jahr Spielzeit, etc.) diese anschließend aber wieder einkassiert oder sehr stark relativiert werden. Dann erzeugt man natürlich zuerst mal einen kontroversen Punkt um ihn am Ende selbst einfach aufzulösen.

Es würde mich nicht besonders wundern, wenn obwohl der eigene Anspruch 200% Regelkenntnis (inkl. Zaubersprüche) sind, man beim Abfragen (ohne nachschlagen) aber grade mal 20% raus kriegt, egal wenn man fragt.

Darüber hinaus ist meine Erfahrung eher, das die Spieler mit dem Abenteuer langsamer vorankommen als man als Meister denkt, was einfach daran liegt das sie Umwege gehen, spontan eigene Ziele entwickeln untereinander oder mit NSC zusätzlich, über das für den plot nötige Maß hinaus interagieren wollen, oder ganz einfach eine Spielsitzung ausfällt weil 3 Leute Corona haben oder was auch immer. Was für den Meister die Arbeit etwas entzerrt.
 

Maienstern

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Der Anspruch den ich an mich selbst als Spielleiter stelle und was ich auch als Spieler von meinen SLs erwarte ist, dass alle verwendeten Bücher einmal komplett gelesen werden. Wobei es bei manchen Abschnitten auch mal ausreichen kann nur quer zu lesen. Wenn man sich davon dann 20% einprägt und den Rest bei Bedarf nachschlägt ist das völlig ausreichend. Aber man sollte auf jeden Fall 100% gesehen habe, damit man von den 80% die man sich nicht gemerkt hat weiß, dass sie existieren und man nix wichtiges übersieht. Gerade bei sehr komplexen Systemen mit umfangreichen Regelwerken kann das sonst schnell dazu führen, dass unfaire Vor- und Nachteile entstehen.
 

Franz

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Man kann sich das Pareto Prinzip ja einmal ganz sachlich Mathematisch anschauen. Ein Regeln x wwerden mit einem Häufigkeit y angewendet. Wobei das Ergebnis eine Fläche ist, die von einer fallende exponentielle Kurve die im "unendlichen" gegen eine leicht steigende, lineare Kurve tangiert, eingeschlossen wird.

Wer zur Hölle möchte sich einer Fläche in dieser graphischen Darstellung widmen die mit unglaublichen Aufwand auf der y Achse nur einen verschwindend geringen Bruchteil der Fläche behandelt.

Am Beispiel des Feuerballs hieße das ja folgerichtig, der SL solle, mitunter, hunderte von Zaubern, mehr oder weniger, auswendig lernen, ohne überhaupt zu wissen ob ein Charakter sich an irgendeinem Punkt überhaupt dazu entscheidet diesen Zauber zu lernen. Für mich passt das zu einer Definition von Wahnsinn.

Erkennt man die mathematische Richtigkeit des Pareto Prinzips an ist es, im Grunde, unmöglich dagegen zu argumentieren. Jedenfalls nicht wenn man den Boden des rationalen Denkens nicht verlassen will.
 
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