AW: Quarantänestation
Adamantu saß vor des Edelmannes Emporium und wartete. Und wenn sich nun jemand fragte, wie sich so ein Stein die Zeit vertrieb, während er über Dinge nachdachte und wartete, die Antwort lautete, mit Astralreisen.
Der Obsidianer fand es nämlich ganz wunderbar frei hier. Es gab keine Anzeichen von Dämonen, keine Verschmutzung des Astralraumes und man mußte seine Zauber auch nicht in aufwendige Matrizen packen, um sich nicht zu beflecken. Man konnte hier einfach so in den Äther greifen und mit rohem Mana zaubern, was laut Adamantu's Erinnerung schon einige Zeitalter her war, das er es tun konnte.
Und wie er so darüber nachdachte, was er in diesem neuen unbekannten Zeitalter anfangen würde, wie die Magie hier funktionierte, wie er hier funktionierte und er überhaupt hier hereinpaßte, da war er wohl instiktiv zur stärksten aktiven Magiequelle geflogen, die er im Astralraum hatte finden können.
Es handelte sich hierbei um eine dieser oberirdischen Eigenbauhöhlen der Weichlinge, war aber trotzdem von gewisser Stabilität. Alle Wände waren von aktiven oder vergangenen Heilzaubern durchsetzt, was ein Gefühl des Wohlbefindens im Astralen verströmte. Vielleicht war es auch dieses Gefühl gewesen, das den astralen Adamantu hatte herschweben lassen.
Als er erstmal drin war, da vernahm er erstaunlicherweise einen Ruf, der auf äußerst bemerkenswerte Art der eigentlichen telepatischen Sprache der Steine ähnelte.
Aber es war irgendwie undeutlich. Ratten ? Rehe ? Gammelige Fischpaste ? Was erzählten die da ?
Es lag in der Natur der Dinge, das Adamantu den komischen Gedankenfetzen folgte, denn er war ein sehr neugieriger Stein. Außerdem zeigten die Weichwesen nur sehr selten ihre telepatische Seite, da mußte man zupacken, wenn man die Gelegenheit bekam.
Schließlich bekam der Obsidianer eine der losen Fäden des Zaubers zu fassen, die zu den Gedanken gehörten. Einen Zauber so unvollständig zu weben, das er lose Fäden hatte und sozusagen offen für Manipulationen war, wäre früher undenkbar gewesen. Sorgfältigst hätte man ihn in eine Matrix einbetten müssen, immer darauf bedacht, keine losen Fäden und offene enden zu fabrizieren, in das ein Dämon eine magische Gemeinheit einflechten konnte, oder verdorbenes Mana den Zauber verseuchen und mit ihm den Zauberer.
Hier gab es nur einige astrale Hüter, die in die Wände und Böden der Weichlinghöhle eingelassen waren, aber nachdem Adamantu mit den Wänden gesprochen und sie von seiner absolut nicht vorhandenen Feindseligkeit überzeugt hatte, ließen die ihn problemlos passieren.
Dann war er endlich in dem Raum, in dem der telepatische Zauber gewirkt worden war. Adamantu sah die drei Leute, die mit dem Zauber verbunden waren und wußte, das er das Ende des Zauberfadens in der Hand hatte, der für potenzielle weitere Teilnehmer an dieser Unterhaltung bestimmt war.
Und er konnte nicht wiederstehen...
Adamantu steckte sich das ende des Zauberfadens in eines seiner nicht vorhandenen astralen Ohren und schob und schob und schob, bis der Faden am anderen ende seines Kopfes wieder austrat. Dann zog er ihn runter bis vor seinen Mund, pustete zweimal und fragte.
"Puuuuust ! Puuuuuust ! Hallo ? Hallo, kann mich jemand hören ? Hier ist Adamantu und ich wünsche einen guten Tag."
Und wenn man sich astral im Raum umsah, dann erblickte man einen riesigen Astralobsidianer, der sich einen dünnen Faden Mana durch den Kopf gezogen hatte, welcher seinen Ursprung in dem Zauber hatte, der Shadow, Scapa und den Doktor miteinander verband, und in dessen Ende sprach.