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Brettspiel Pingo Pingo - Jäger der Goldenen Ananas

Luzifer

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Titel: Pingo Pingo - Jäger der Goldenen Ananas
Autor: Roberto Fraga
Spieleranzahl: 2-5
Altersempfehlung: ab 6 Jahren
Spieldauer: 15 Minuten
Verlag: HSV
Erscheinungsdatum: Oktober 2015
ASIN: B00WJQ9XWE
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Ein Spiel mit ausgefallenem Inhalt, einer CD und 15 Minuten Spielzeit. Das kam mir auf den ersten Blick schon sehr bekannt vor (von Zombie 15). Und auf den Zweiten fühlte ich mich bestätigt, denn die Box mit den Pinguinen darauf ist von „iello“ und wird von den Heidelbären vertrieben und ist gerade heraus gekommen.

Was mich bei dem ersten Spiel von „PINGO PINGO – Jäger der goldenen Ananas“ dann aber erwartet hatte, veranlasste mich diese Rezension zu schreiben, denn diese Erfahrung will geteilt sein. Zunächst aber mal zum Inhalt:

Im Spiel befindet man sich auf einer Insel voller Schätze aber auch Pinguinen und Gefahren. Neben dem sechsseitigen Regelheft finden sich in der Box auch so kuriose Dinge wie:

  • 1 Piratenpistole
  • 1 CD
  • 10 Pfeile für die Pistole
  • 1 Weltall-Pinguin Schießscheibe
  • 1 Bären-Schießscheibe
  • 2 Hängebrücken-Basen
  • 1 Piratenschiff-Basis
  • 35 Lebenspunktkarten
  • 82 Abenteuerkarte
Sechs seiten für die Spielanleitung sind eigentlich fast schon übertrieben, denn die Regeln sind im Grunde in kürzester Kürze erklärt:

Jeder Spieler erhält Lebenspunkte. Wer keine Lebenspunktekarte mehr hat, scheidet aus. Ziel des Spiels ist es bis zum Ende des Soundtracks von der CD (15 Minuten Spielzeit) so viele Schätze wie möglich einzusammeln.

Die Abenteuerkarten unter denen sich die Schätze verbergen werden reihum aufgedeckt. Entdeckt man einen Schatz muss man mit der Hand drauf schlagen. Wer am schnellsten ist, hat den Schatz auch erbeutet! Aber Vorsicht: Unter den Schätzen lauern auch Gefahren wie giftige Schlangen oder todbringende Spinnen. Wer hier drauf klatscht, verliert ein Leben.


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Um noch etwas mehr Würze hinein zu bringen, unterscheidet der Soundtrack in seinen Geräuschen zwischen Tag (lautes Trommeln) und Nacht (Grillenzirpen, Eulenschreie, etc.). Auch hier gilt: Wer zu einer falschen Tageszeit auf einen Schatz schlägt, verliert ein Leben. Es ist eben ein harter Kampf ums Überleben im Dschungel.

Deckt man eine besondere Abenteuerkarte auf, muss man schleunigst aktiv werden. Beim Spielaufbau müssen im Zimmer in einiger Entfernung zum Tisch spezielle Aufsteller positioniert sein.


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Kommt z.B. das Symbol für die Hängebrücke, muss man loshechten und erst das eine Ende des Hängebrücken-Aufstellers antippen und dann das zweite auf der anderen Seite des Zimmers. Das alles muss geschafft sein, bevor auf dem Soundtrack einer der willkürlich eingestreuten Rufe „Pingo Pingo“ ertönt. Die Mitspieler spitzen hierzu ihre Ohren, darauf kann man sich verlassen. Wer es nicht schafft, verliert ein Leben…

Aber auch andere Sportübungen erwarten die Überlebenden. Beim Aufdecken des grummeligen Eisbärs mit seinem Reiter gilt es beispielswiese so schnell es geht die Pistole mit einem Spielzeugpfeil zu laden und heldenhaft den Eisbär-Aufsteller zu erlegen. Geht mal ein Pfeil daneben, hat man so lange Zeit neu anzulegen, bis wiederum „Pingo Pingo“ erklingt. Auf die Dauer wird man diesen Ruf verfluchen – zumindest so lange man dran ist!

Wichtiger Hinweis:

Rund um den Spieltisch sollte es aufgeräumt zugehen. Alles was im Weg steht ist in Gefahr umgeworfen oder abgeschossen zu werden. Es geht in den 15 Minuten wirklich WIRKLICH WIRKLICH hektisch zu.


Ein Wort zum Spielmaterial:


Wo Heidelbär drauf steht, ensteht bei mir eine gewisse Erwartungshaltung hinsichtlich der Qualität des Inhalts. Ich hatte das Vergnügen ein Exemplar von einem Freund zu testen, der es auf der SPIEL vorgestellt hatte. Es wurde somit an vier Tagen ununterbrochen ausgiebig genutzt und bespielt. Der Ladehebel der Pistole gibt einem das Gefühl, dass dieser eventuell als erster das zeitliche segnen könnte. Er wird in der Hektik schließlich auch nicht gerade zimperlich behandelt. Allerdings nach dieser Intensivnutzung an vier Tagen hat er wohl mehr Spiele durchgemacht, als man selbst es wohl je schaffen könnte. Daher habe ich keinerlei Sorgen hinsichtlich der Pistole. Die Aufsteller sind unproblematisch, da sie nur berührt werden. Manchmal fallen sie runter, was möglicherweise zu einer eingedrückten Ecke führt. Die Dicke des Kartons ist aber ausreichend und so gibt es hier keinerlei Spieleinschränkungen.
Bei den Lebens- und Abenteuerkarten jedoch muss man nach intensivem Spiel feststellen, dass sie gelitten haben. Hier und da aufgesplisste Ecken oder Eselsohren. Die Spielkarten sind dank der Hochglanzoberfläche schön griffig. Aber im hektischen Spiel leiden eben auch sie, z.B. wenn man möglichst schnell viele Karten verteilen muss. Da werden sie in verschiedene Stapel gestopft. Man kann sich ausmalen, wie sie nach einer Weile aussehen. Eine Möglichkeit dies zu verhindern, wären Kartenhüllen. Sie sind nach meiner Ansicht ein Muss!


Fazit

Pingo Pingo hat mich sofort in seinen Bann gezogen. So ein hektisches Spiel mit einem Mix aus Aufmerksamkeit, Reaktion und Geschwindigkeit, Zielvermögen und kurzen Sprinteinlagen habe ich noch nie erlebt! In 15 Minuten kommt man ganz schön außer Puste. Und dennoch bleibt kein Auge trocken. Ich habe wirklich selten bei einem Brettspiel so gelacht. Ärgern kann man sich auch über sich selbst, weil man z.B. die kleine Spinne auf dem Schatz übersehen hat. Ausgeglichen wird es jedoch durch die Beobachtung, wie Mitspieler von ihren Sitzen aufspringen oder mit zittrigen Fingern einen neonorange Pfeil in eine Plastikpiratenpistole einfädeln. Köstlich! Aber die Schadenfreude teilt sich mit allen, weswegen „Pingo Pingo“ dafür sorgt, dass alle auf ihre humoristischen Kosten kommen (Slapstickeinlagen inbegriffen).

Pingo Pingo ist mit bis zu 5 Leuten spielbar (jeder hat 7 Leben). Ich kann mir gut vorstellen, dass es auch mit mehreren Leuten funktioniert. Das macht es dann zum absoluten Partyspiel! Aber auch zum Beleben eines Spielabends taugt es hervorragend, sowohl als Abschluss, als auch als Einstieg oder ganz besonders zwischendurch. :D Im Grunde verfügt es über ähnliche Kreislauf anregende Mechanismen wie Zombie 15. Aber der Aufbau ist wesentlich kürzer. Der fehlende Anspruch ist in diesem Fall ein großes Plus des Spiels.

Und mal abgesehen von meiner Spielgruppe ist meine vierjährige Tochter ebenfalls vom Einsammeln der Schätze – und noch mehr vom hin und her rennen zwischen der Hängebrücke begeistert. Vorgeschlagen ist ein Mindestalter ab 6 Jahren.

Viel Spaß mit „Pingo Pingo“ - ihr werdet ihn haben.


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Hier kann man sich die Regeln im Detail anschauen und auch ein paar mehr Kartendesigns.

Ein Link zur Seite des Verlages gibt es hier.

Anmerken möchte ich noch, dass es sich hierbei um eine freie Rezension handelt. Das Spiel hat mich einfach in seinen Bann gezogen.


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[48/50] - Spielspaß
[12/20] - Spielthema/-regeln
[19/20] - Ausstattung
[7/10] - Preis/Leistungs-Verhältnis
86% - Gesamt


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