Mein erster "richtiger" Kontakt mit Pen and Paper Rollenspielen war im Sommer 2005 auf einem Campingplatz an der Nordsee. Ich war dort mit ein paar Kumpels aus der Schule und einer von denen hatte wieder die AD&D 2 Starterbox mitgebracht. Diesmal übernahm die Spielleitung jemand anderes, der als einziger von uns schon ein wenig Erfahrung mit P&P besaß.
Mein Charakter diesmal war Arenna Caledor, eine menschliche Kriegerin die von Zwergen aufgezogen wurde. Der Charakter war sehr stark von Catti-Brie, einer Figur aus Salvatores D&D Romanen, inspiriert. Den Bogen von Arenna habe ich natürlich auch noch. Interessant war auch, dass ein anderer Mitspieler den zwergischen Ziehvater von Arenna spielte.
Das Abenteuer war recht einfach gestrickt. Wir sollten eine alte verlassene Burg untersuchen, die irgendwo in der Wildnis stand. Wir starteten direkt vor dem Tor jener Burg. Leider erwies sich unsere Gruppe als etwas chaotisch, was sich durch das ganze Abenteuer zog. Denn vor der Burg kletterte unser elfischer Kundschafter erstmal auf den ersten Baum und blieb dort sitzen. Währenddessen fingen Arenna und ihr Ziehvater an, aus einem Brecheisen und einem Seil einen Enterhaken zu bauen, den sie dann an den Zinnen zu verankern versuchten. Dabei holten sie mehrfach große Steine von den Zinnen mit runter und erschlugen fast sich selbst und andere Mitglieder unserer Gruppe. Als dann ein weiterer Charakter die glatte Mauer hochklettern wollte, probierte der Dieb einfach mal aus, ob das Tor verschlossen war... war es natürlich nicht...
Im Innenhof ging es dann weiter. Zwischen großen Haufen aus Schutt und Abfall trafen wir auf eine Gruppe Gnolle, die wir natürlich sofort bekämpften. Der Dieb versuchte sich über einen Haufen Geröll an einen Gnoll anzuschleichen und patzte dabei natürlich, sodass er bis zum Bauch in den Haufen einbrach. Zum Glück hatte er ein Netz dabei mit dem er sich rausziehen lassen wollte. Er warf das Netz also einem anderen Chara zu, patzte wieder und ließ daher das Netz los, anstatt es an einer Seite festzuhalten. Daraufhin verfing sich der andere Charakter im Netz, sodass wir gleich zwei Charas hatten, die effektiv ausgeschaltet waren. Letztendlich besiegten wir die Gnolle aber trotzdem, wenn auch sehr knapp.
Dann ging es weiter durch die Burg zum Thronsaal. Der Zwerg ging zu der Tür und öffnete sie. Dahinter saß auf dem Thron ein großer Oger mit einem Kriegshammer und zwei Wölfen an seiner Seite. Der Oger stand auf und begann mit einer epischen Rede, wie man sie von Endgegnern erwartet. Der Zwerg unterbrach diesen Monolog dadurch, dass er die Tür wieder zuwarf, sich achselzuckend umdrehte und sagte:"Nö, hier sind wir falsch."
Am Ende stürmte der Oger natürlich wütend durch die Tür und wir mussten ihn verhauen. Danach war das Abenteuer dann fertig.
Wir waren danach aber so begeistert, dass wir in die nächste Stadt fuhren und dort die Niederlassung unseres Online Tabletop Händlers des Vertrauens besuchten. Dort besorgten wir uns dann die Bücher der damals aktuellen Version von D&D und waren von dem Zeitpunkt an von dem Virus befallen. Die Begeisterung hat angehalten und aktuell spiele ich sogar wieder mit einem aus der Gruppe von damals zusammen. Es ist sogar genau der, der auch damals mit dieser roten Starterbox ankam.