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Thema des Monats [Oktober '17] Was war eure Geburtsstunde des Rollenspiels? Welche Anekdoten ranken sich darum?

SoulReaper

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Ein neuer Monat und damit auch ein neues Rollenspiel Thema des Monats. Diesen Monat feiern wir sogar den ersten Geburtstag unserer Diskussionsreihe. Aus diesem Grund haben wir ein besonderes Thema ausgesucht. Dieses Mal wollen wir mit euch über eure ersten Erlebnisse mit unserem gemeinsamen Hobby reden. Was war euer erster Charakter, was das erste System? Habt ihr vielleicht ein Abenteuer gespielt, das euch besonders in Erinnerung geblieben ist? Habt ihr vielleicht ein besonders witziges oder verrücktes Abenteuer erlebt?

Erzählt uns von euren Anekdoten. Wir brennen schon auf eure Geschichten!
 

puck

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Angefangen hat es bei mir Anfang der 90er mit DSA, weil das mein Bruder mit seinen Kumpels gespielt hat. Irgendwann durfte ich dann auch mitmachen. Mein erster Charakter war von Conan den Barbaren stark inspiriert und hieß such so. Seit dem bin ich mit ein paar Pausen dabei. Neben den spannenden Geschichten, die es mir bereitet hat, hat es das Hobby nach jedem meiner Umzüge geschafft neue Bekanntschaften zu finden. Allein dafür wird es für immer einen besonderen Platz in meinem Herzen behalten. Jetzt muss ich aber los, denn auch hier in Dresden hab ich mit etwas suchen eine Rollenspielrunde gefunden mit der ich mich gleich treffe. Ich komme aber wieder...

Bleibt tapfer,

puck
 

brathahn satan

Heldenhaft
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Es war wohl so Mitte der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts. Eine handvoll Jugendlicher traf sich damals bei einem gemeinsamen Freund. Dessen Onkel hatte seine DSA Bücher dort vergessen. Diese Rollenspielbücher wurden von den "Pubärtierenden" mit einem Lächeln durchgeblättert, schließlich waren Rollenspiele etwas für Nerds ( gab es den Ausdruck damals schon ??) . Besagte Halbstarke waren damals Alles, nur keine Nerds.
Aber ein kleiner Funke sprang wohl doch über denn einige Wochen später traf man sich auf eine Proberunde. Der Rpg-Virus griff rasend schnell um sich und fand unter den Sechsen nur allzu willige Opfer. Bald waren die meisten Boxen gekauft und verinnerlicht und man traf sich beinahe JEDEN Sonntag.

Häufig waren an den Samstagen Zeltdiscos oder private Feiern. Aufgrund des vorabendlichen Genusses von Alkohol kam es bei den Spielrunden häufiger zu Geruchs- und Geräuschbelästigungen, die schnell unterbunden werden mußten. So wurde eine Rülps und Furzkasse eingeführt in die für jeden Verstoß 1DM eingezahlt wurde. Immerhin konnten wir von dieser Kasse zweimal im Jahr Essen gehen.:blush2:

Mein erster Held war ein Krieger der aber nach sichererem Umgang mit den Regeln schnell ausgetauscht wurde. Immerhin bestand unsere erste Gruppe aus drei Kriegern, einem Elfen und einem Magier. Mit Absprache des Meisters fand mein Erster Charakter, zum Entsetzen der Anderen, ein ziemlich unrühmliches Ende im Schacht eines Brunnens. Zu meiner Schande muß ich gestehen dass ich nicht einmal mehr seinen Namen weiß. Doch schon eine Woche später stieß mein Zweiter DSA Charakter zu der Gruppe. Ein Schelm mit Namen "Darian le Gulf" er stieg bis zur 10ten Stufe auf, mauserte sich zu einem waren Fechtmeister und erbeutete einst einen fliegenden Teppich. Ich besitze den Charakterbogen noch heute.
 

puck

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So, da bin ich wieder. Mal überlegen, was waren denn besondere Momente. An Nummer eins steht definitiv eine Szene aus der Phileasson Saga.
Irgendwann begeneten sich beide Schiffsbesatzungen auf einem riesigen Tangfeld mit eingewobenen Schiffswracks in der Saragassosee, weil sie dort einen der beiden magischen Gegenstände vermuteten die benötigt wurden um die Inseln im Nebel zu erreichen. Den anderen hatte unsere Gruppe schon. Ich glaube dabei ging es um einen Kelch und ein Schwert.
Da vor Abreise beiden Schiffsbesatzungen verboten wurde mit tödlichen Mitteln aufeinander loszugehen, musste die Sache mit den Fäusten geregelt, wobei das Artefakt mehrmals den Besitzer wechselte. Es entwickelte sich eine Art Rugbyspiel, wobei der zu erobern Gegenstand der Ball war. Nach vielen blauen Flecken und Täuschungsversuchen ging unsere Seite siegreich "vom Feld" nur um bei der Siegesfeier zu bemerken, dass sie so versessen aufs Erobern waren, dass niemand mitbekam, wie ihnen das andere Artefakt gestohlen wurde.

Andere unvergessen Szenen waren, wie glücklich einer meiner Mitspieler war, Vitus um genau zu sein, als er mal für ein paar Stunden mit einem Radpanzer durch die ADL fahren durfte.
Und die Gesichter meiner Mitspieler, als mein zuvor etwas belächelter Windlingkrieger mit nur einem Angriff aus dem Himmel herab einen Oger erschlug, für dessen Kumpel der Rest der Gruppe deutlich länger brauchte, hat sich auch in mein Gehirn eingebrannt.

Bleibt tapfer,

puck
 

Screw

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Meine aller erste Erfahrung mit Rollenspiel (Vater-Mutter-Kind lass ich absichtlich jetzt mal aus) fand in der 3. oder 4. Klasse Gymnasium (7./8. Schulstufe) statt. Keine Ahnung mehr, welches System oder ob wir überhaupt Charakterbögen benutzt hatten, Würfel waren keine involviert. Aber unser SL hatte es definitiv darauf abgesehen, uns langsam aber sicher alle umzubringen. Jedes mal konnten wir den Tod der ganzen Gruppe nur dadurch verhindern, dass wir Teile eines SCs den Göttern opferten (immer der selbe, bis nur noch ein sprechender Kopf übrig war ... der Spieler hat erstaunlicher Weise die ganze Zeit über mitgemacht).

So richtig ernst wurde es dann aber erst ein paar Jahre später, etwa 1997. DSA als spontaner Gast bei der Runde eines Schulkollegen. Ich und ein weiterer seiner Freunde erstellten uns kurzerhand jeder einen Torwaler (erschien uns die sympatischste Klasse) und zogen mit der Gruppe dem ersten Abenteuer entgegen (alle Stufe 1). Wir wurden sogleich von einem Haufen Bauern überwältigt bei dem Versuch, eine edle Kutsch vor ihnen zu retten (sie fanden uns so erbärmlich, dass sie uns leben ließen, die Kutsche entkam). Die Kutsche kam später wieder und deren Insaßen luden uns zum Dank für unsere Hilfe (die schmähliche Niederlage haben sie zum Glück nicht gesehen) in das Schloss ein. Dort sprach der ortsansässige Herrscher zu uns, um uns einen Auftrag zu erteilen. Getreu der Charakterbeschreibung, erfragte ich die Dienerschaft, ob ich denn meine trockene Kehle mit Bier befeuchten dürfe - ich wurde vertröstet. Nach etwa einer halben Stunde Gespräche (unser Magier führte das Wort) bat ich nochmals um Aufmerksamkeit für meinen Durst, unterstützt durch meinen Waffenbruder - abermals wurden wir zurückgewiesen. Nach einer weiteren halben Stunde, begann ich murmelnd an den Manieren der Gastgeber zu zweifeln, wieder mit treuer Schützenhilfe meines Mit-Torwalers - wir wurden vor die Tür gesetzt.
Dieser Zwischenfall wurde mir sodann auch von meinen Mitspielern vorgehalten, worauf ich auf die Charakterbeschreibung verwies ... dem konnten sie (grummelnd) nichts entgegensetzen.

Im späteren Verlauf des Abends, konnten mein Kollege und ich damit auftrumpfen, einem Oger mit einer Attacke (Tag-Team-Move) den Schädel in drei Teile zu spalten. Dessen Kumpel stellte sich dann geschickter an, was uns alle ein wenig ins Schwitzen gebracht hat ...

cul8r, Screw
 

SoulReaper

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Mein allererster Kontakt mit Pen and Paper war irgendwann in in der 8. oder neunten Klasse, glaube ich... genau weiß ich es nicht mehr. Ein Kumpel hatte sich die AD&D 2 Starterbox besorgt (die rote) und er wollte mit mir und einem seiner Nachbarn eine Runde probieren. Wir nahmen die vorgefertigten Charaktere (ich glaube, ich hatte den elfischen Krieger/Magier) und fingen an, ohne wirklich zu wissen, was wir da machten. Anfangs lief noch alles recht normal. Wir trafen auf einen Dschinn, der viel stärker war als wir und den wir unterwürfig um unser Leben anbettelten. Darauf wären wir zwar niemals von alleine gekommen, aber unser Spielleiter gab uns da einen Wink mit dem Zaunpfahl...
Doch dann drehten wir aus irgendeinem Grund ab und wir fanden auf einmal Teile eines Klo's (ja, einer modernen Toilette aus Porzellan...). Das bauten wir dann zusammen und entdeckten, dass es sich um ein Zeitreiseklo handelte. Aber nichtnur das, es konnte auch die Dimensionen wechseln. Wir aktivierten den Donnerbalken und landeten im Jahr 1945 in Polen. Dort schlugen wir uns ein wenig durch die Gegend und erwürgten dann einen gewissen Irren mit Bärtchen... mit einem Handtuch...:confused:

Lange Rede, kurzer Sinn, wir hatten mächtig viel Spaß. Aber aus irgend einem Grund beließen wir es dabei. Wie ich dann richtig angefixt wurde, erzähle ich nach der nächsten Maus... ;)
 

sonic_hedgehog

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Mein erstes Mal war ebenfalls DSA, noch in den 80ern zu Zeiten der ersten DSA Box. Ein Freund, ein Nachbarsjunge genauer gesagt, hatte, warum auch immer, diese Box und das Abenteuer "Der Streuner soll sterben".
Ich verrate kein Geheimnis - wir waren Grundschüler, wir haben uns das Spiel so zu eigen gemacht, wie man es in dem Alter wohl tut (man bedenke, wie einfach die Regeln damals noch waren) und es war legendär: ich erinnere mich nicht, ob wir je das Ziel des Abenteuers erreicht haben. Aber gestorben wurde, am laufenden Band.

Danach verlor sich das wieder, PC und Konsole übten einen größeren Reiz aus.

Bis, ca. 6-7 Jahre später Mitschüler - rückblickend witzigerweise mehrere unabhängig voneinander, wieder mit DSA auftauchten. Jetzt mit Phileasson, Staub und Sterne, diversen Soloabenteuern, Winter in Weiden, etc. Die Regeln waren, altersentsprechend, detaillierter, was wir dann anfingen, hatte auch mehr mit dem Spiel einer Rolle zu tun und hat mich dann, wenn auch im Zuge von Umzügen und privaten/beruflichen Herausforderungen immer mal wieder unterbrochen, bis heute im Hobby gehalten.
 

SoulReaper

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Mein erster "richtiger" Kontakt mit Pen and Paper Rollenspielen war im Sommer 2005 auf einem Campingplatz an der Nordsee. Ich war dort mit ein paar Kumpels aus der Schule und einer von denen hatte wieder die AD&D 2 Starterbox mitgebracht. Diesmal übernahm die Spielleitung jemand anderes, der als einziger von uns schon ein wenig Erfahrung mit P&P besaß.
Mein Charakter diesmal war Arenna Caledor, eine menschliche Kriegerin die von Zwergen aufgezogen wurde. Der Charakter war sehr stark von Catti-Brie, einer Figur aus Salvatores D&D Romanen, inspiriert. Den Bogen von Arenna habe ich natürlich auch noch. Interessant war auch, dass ein anderer Mitspieler den zwergischen Ziehvater von Arenna spielte.

Das Abenteuer war recht einfach gestrickt. Wir sollten eine alte verlassene Burg untersuchen, die irgendwo in der Wildnis stand. Wir starteten direkt vor dem Tor jener Burg. Leider erwies sich unsere Gruppe als etwas chaotisch, was sich durch das ganze Abenteuer zog. Denn vor der Burg kletterte unser elfischer Kundschafter erstmal auf den ersten Baum und blieb dort sitzen. Währenddessen fingen Arenna und ihr Ziehvater an, aus einem Brecheisen und einem Seil einen Enterhaken zu bauen, den sie dann an den Zinnen zu verankern versuchten. Dabei holten sie mehrfach große Steine von den Zinnen mit runter und erschlugen fast sich selbst und andere Mitglieder unserer Gruppe. Als dann ein weiterer Charakter die glatte Mauer hochklettern wollte, probierte der Dieb einfach mal aus, ob das Tor verschlossen war... war es natürlich nicht...
Im Innenhof ging es dann weiter. Zwischen großen Haufen aus Schutt und Abfall trafen wir auf eine Gruppe Gnolle, die wir natürlich sofort bekämpften. Der Dieb versuchte sich über einen Haufen Geröll an einen Gnoll anzuschleichen und patzte dabei natürlich, sodass er bis zum Bauch in den Haufen einbrach. Zum Glück hatte er ein Netz dabei mit dem er sich rausziehen lassen wollte. Er warf das Netz also einem anderen Chara zu, patzte wieder und ließ daher das Netz los, anstatt es an einer Seite festzuhalten. Daraufhin verfing sich der andere Charakter im Netz, sodass wir gleich zwei Charas hatten, die effektiv ausgeschaltet waren. Letztendlich besiegten wir die Gnolle aber trotzdem, wenn auch sehr knapp.
Dann ging es weiter durch die Burg zum Thronsaal. Der Zwerg ging zu der Tür und öffnete sie. Dahinter saß auf dem Thron ein großer Oger mit einem Kriegshammer und zwei Wölfen an seiner Seite. Der Oger stand auf und begann mit einer epischen Rede, wie man sie von Endgegnern erwartet. Der Zwerg unterbrach diesen Monolog dadurch, dass er die Tür wieder zuwarf, sich achselzuckend umdrehte und sagte:"Nö, hier sind wir falsch."
Am Ende stürmte der Oger natürlich wütend durch die Tür und wir mussten ihn verhauen. Danach war das Abenteuer dann fertig.

Wir waren danach aber so begeistert, dass wir in die nächste Stadt fuhren und dort die Niederlassung unseres Online Tabletop Händlers des Vertrauens besuchten. Dort besorgten wir uns dann die Bücher der damals aktuellen Version von D&D und waren von dem Zeitpunkt an von dem Virus befallen. Die Begeisterung hat angehalten und aktuell spiele ich sogar wieder mit einem aus der Gruppe von damals zusammen. Es ist sogar genau der, der auch damals mit dieser roten Starterbox ankam.
 

hexe

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Pen & Paper Rollenspiele
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Es war auf dem Schulweg nach Hause mit meinem großen Bruder, der mir von seinem Elfen erzählte, der im Orkland unterwegs war. Der Name DSA fiel erst später und erst Jahre danach konnte ich mir zusammenreimen, welches Abenteuer er dort gespielt hat. Da muss ich 12 oder so gewesen sein. Ich fand das auf jeden Fall cool, aber bis die kleine Schwester mitspielen durfte hat es noch zwei Jahre gedauert. In einem gemeinsamen Urlaub machte ich dann meine ersten Shadowrun 2.0 Erfahrung, die mich sehr geprägt hat. Denn kein Run danach kam mehr an diese Komplexität heran.

Noch im Herbst des gleichen Jahre habe ich mit meinen Mädels allerdings selbst eine Runde gegründet und geleitet. DSA weil ich von Kumpel meines Bruder Sachen bekommen hatte und ich Schicksalklinge bereits gespielt hatte. DSA3 kam da gerade ganz neu aus, also damit los gelegt. Hat mich auch geprägt in dem Sinne, dass ich mir bei der Lektüre der 'Wie spiele ich Rollenspiele' dachte, ne, so quatschig spiele ich das nicht. Das muss tiefer, was Charaktere, Geschichte oder Welt angeht.

Der Spielleiterstil meines großen Bruders und meiner sind immer noch sehr ähnlich, wobei wir sehr, sehr selten gemeinsam spielen. Es hatte da dann doch jeder seine eigenen Leute. Es gab seit Ende '95 auch keine Zeit, in der ich nicht irgendeine Gruppe geleitet hätte.


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Außerdem ist das Monat rum, vielen Dank für die Geschichten, es dürfen natürlich noch mehr erzählt werden.
 
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