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Ort/Region Call of Cthulhu New York - Im Schatten der Wolkenkratzer

Tufir

Drachling
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New York – Im Schatten der Wolkenkratzer

Tja, wird man es nun müde oder kann man es gar nicht oft genug sagen? Auch mit diesem Werk zeigt Pegasus wieder einmal mehr, was Qualität im Bereich Rollenspielpublikationen bedeutet.

Das Hardcover kommt astrein gebunden daher, der rote Faden immer im Blick. Druckqualität und Cover sind einwandfrei – wobei sich über das Motiv bzw. den Eindruck desselben streiten lässt. Die Collage des Cthulhu-Logos, dem Titel und den Wolkenkratzern im Hintergrund sieht fast so aus, als sollte Manhattan jeden Augenblick in einem schwarzen Schlund mit roten Zähnen verschwinden. Es gab schon bessere Titelbilder, aber dies ist sicherlich Geschmackssache.

Der Inhalt dagegen ist in positiver Hinsicht indiskutabel. Es steht außer Frage, dass man bei einer Großstadt wie New York nicht jedes Detail in einem solchen Buch darstellen kann und somit mag es sein, dass dem einen oder anderen Pfennigfuchser vielleicht etwas fehlen mag. Aber für den Großteil der CoC-Gemeinde wird dieses Werk mehr als befriedigend sein.

Nach einer recht kurzen, anderthalb seitigen Einleitung geht es auch gleich ins Eingemachte. In zehn Kapiteln kann man sich die inoffizielle Welthauptstadt der zwanziger Jahre zu Gemüte führen. Kapitel eins gibt einen geschichtlichen Überblick über die Entwicklung New Yorks von der Gründung bis ins Jahr 1920. Ein wichtiges Kapitel dürfte der zweite Abschnitt sein, der die Unterwelt der Stadt auf 33 Seiten beschreibt. Danach folgt das für CoC-Hintergrundbände obligatorisch Kapitel über das echte Grauen in der Stadt am Fall von Josefina Terranova. Die nächsten sieben Kapitel beschreiben dann die wichtigsten Stadtteile New York mit Manhattan (gegliedert in Up-, Mid- und Downtown), The Bronx, Queens, Brooklyn und Staten Islands.

Abgerundet wird der Band mit drei ansehnlichen Scenarios. „Pinselstriche“ von Alexander Dotor und Peter Schott führt potentielle Spieler auf 27 Seiten in die Kunstszenerie der Stadt. In „Tunnel mit Aussicht“ von Bernhard Bihler dürfen die Spieler als Berater der New Yorker Polizei auftreten und dieser auf 22 Seiten bei den Ermittlungen in einem ungewöhnlichen Mordfall behilflich sein. Den Schlusspunkt setzt „Der Fluch des Schwarzen Mannes“ von Mirko Bader mit einer Menschenjagd der etwas anderen Art, gilt es doch jemanden ausfindig zu machen, der offensichtlich immer wieder schlimme, mythosmotivierte Geschehnisse verhindert. Oder etwas doch nicht? Auf 24 Seiten kann man dort sowohl als Spieler als auch als Spielleiter mehr darüber erfahren. Wie immer sind alle Abenteuerszenarios im Anhang mit erstklassigen Handouts ausgestattet.
Hat man das Buch dann bis zum Ende durchgeblättert findet man als Überraschung am Ende in einer Einschubhülle noch eine nett gemachte schwarz-weiß-Karte das Borough of Manhattan.

Erneut stellt Pegasus mit dieser Hintergrundeschreibung unter Beweis, dass ein Rollenspiel nicht von seinen Regeln lebt, sondern von der Atmosphäre, die man durch hervorragende Ausgestaltung einzelner Aspekte der Spielwelt schaffen kann. Auch ein Metaplot ist mitnichten vonnöten, um gutes Rollenspiel sowohl zu gestalten als auch zu erleben. Das Spieler- und das Spielleiter-Handbuch zusammen mit diesem Werk, New York – Im Schatten der Wolkenkratzer, genügen vollauf, um eine Rollenspielrunde mit etlichen Stunden und Tagen an vergnüglicher und gruselhafter Rollenspielzeit zu versorgen. Ein schier unglaubliche Fülle an Informationsmaterial mit vielen kleinen Details, die man verwenden, erweitern oder weglassen kann, erwartet den Spielleiter in diesem Buch und gibt ihm Gelegenheit seine Spieler mit viel Freiheit und Optionen durch ein gesellschaftliches Leben als Bettler, Mafiosi, Anwalt, Polizist, Student oder was auch immer in der selbst ernannten Welthauptstadt zu führen.


Viel Spaß mit dem cthuloiden Horror in New York wünscht euch
Euer Tufir

Vielen Dank an die Pegasus Spiele GmbH, die die Rezension dieses Buches ermöglichte.
 
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