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Nachteil Pazifismus - Schrecken jeder Runde?

AW: Nachteil Pazifismus - Schrecken jeder Runde?

So nach dem Motto: Die skrupellose Wache hat die Hackerin des Teams entdeckt und denkt sich oO Warum nicht noch ein wenig Spaß haben, bevor ich Alarm gebe Oo *dreckiges, geiferndes Grinsen*. Während er ihre Hände fesseln will, kommt von hinten ein *THUNKK* und er sinkt bewusstlos zu Boden. Der Kameramann hat ihm sein Stativ über die Rübe gezogen. "Ist er jetzt tot?", fragt er panisch. "Du hast ihm auf den Kopf geschlagen, woher soll ich das wissen?" "Oh Gott, ich habe ihn getötet!" "Du hast ihn umgebracht?!?!" Die Wache rührt sich plötzlich mit einem schmerzerfüllten Grunzen, die Hackerin kreischt auf und tritt aus Reflex nach ihm, dass sein Kopf nochmal wuchtig gegen eine Mauerecke donnert, dann liegt er wieder reglos. "Warum hast du ihn getreten?!" "Er hat sich bewegt!" "Dann habe ich ihn nicht getötet? Gott sei Dank ... ist er jetzt tot?" "Du meinst, ich habe ihn jetzt umgebracht?!?!" Der Reporter (und "Teamleader") kommt endlich auch dazu, total ausser Atem. "Was schreit ihr denn so ... oh mein Gott, sagt mir nicht, dass der da tot ist." "KEINE AHNUNG!", schreien beide gleichzeitig und panisch.

In diesem Moment kommt die angemietete Messerklaue aus dem Treppenhaus "Wenn ihr hier weiter so einen Lärm macht, sind wir alle bald tot. Also Ruhe hier. Was war los?" Die Hackerin öffnet den Mund und will verzweifelt und leicht panisch losschreien. Dank seiner verstärkten Reflexe kommt ihr die Messerklaue zuvor und legt ihr die Hand auf den Mund. "Leise! Du kannst auch leise erzählen!". Der Reporter kommt ihr zuvor und erzählt leise, aber nicht ruhig, dass die beiden wohl gerade eine Wache umgebracht haben. Die Messerklaue beugt sich über die Wache und tastet nach deren Puls. "Nope ... der hier lebt noch. Kommt, lasst ihn uns geeken und dann verschwinden wir." Teamleder und Hackerin gemeinsam "Auf keinen Fall wird hier jemand umgebracht! Und was heißt der hier?". Klaue: "Im Treppenhaus wollte so ein Wixxer Alarm geben, ich bin ihm jedoch zuvor gekommen. Und den hier solltet ihr dann wenigstes das Maul zubinden und fesseln."

Tja, sanft geknebelt und gefesselt bleibt der Wachmann zurück, je nach Wert dann auch mit 200 Nyuen bedacht, die Pazifisten sind auf die Messerklaue sauer, der jedoch die anderen Teammitglieder für verrückt hält.
 
AW: Nachteil Pazifismus - Schrecken jeder Runde?

Blöd wäre nur, wenn die Messerklaue seeehr skrupellos bis soziopathisch ist und seine pazifistischen Chummer als Belastung sieht.

Ich stimme dem allgemeinen Tonus zu, auf 10 Punkten ist Pazifismus fast nicht spielbar, denn in einer Welt, wo jeder 2. Bauarbeiter ne Ares Predator hat ist Gewalt fast vorprogrammiert. Und manchmal muss man Proaktiv sein, um aus so ner Situation lebend heraus zu kommen.

Allerdings würde ich es auch gerne sehen, wenn Soziopathen auch Nachteile bekommen. Aber das ist OT.
 
AW: Nachteil Pazifismus - Schrecken jeder Runde?

Hm ... nun ... die erwähnte Truppe wird kaum eine Messerklaue anheuern/mitnehmen. Sie wollen ja niemandem schaden ... Naivität stirbt nicht aus. Und selbst wenn, hat diese den Anweisungen des Leaders zu folgen, da sie sonst ihr Geld nicht wert wäre.

Aber dieses Beispiel ist ja ein Sonderfall.

cul8r, Screw
 
AW: Nachteil Pazifismus - Schrecken jeder Runde?

Hmmm...interessant.

Ich stimme zu, wenn's darum geht, dass die 10-Punkte-Variante in so ziemlich jeder Runde, die net themen- oder zweckgebunden ist, einfach fehl am Platze ist.

Aber: Die 5P Variante ist zwar rollenspielerisch anspruchsvoll und hängt vermutlich auch sowohl von der Art der Runde als auch des Stils ab.
Wenn man das wertetechnisch rüberbringen will, sollte man einfach auf hohe Kampf- /Waffenskills verzichten...

Obwohl es stimmt, dass das höchste Ziel der meisten Kampfsportarten ist, diese Fertigkeiten net einsetzen zu müssen... (Jedenfalls im echten Leben...)

Es gibt allerdings auch ein paar Totems/Idole, die im Grunde eher pazifistisch sind, als da wären: Taube, Maus, Mond und bestimmt noch ein paar andere...

Persönlich hatte ich mal eine Mondschamanin (Es gibt zwei Mondtotems, eins davon scheut sich vor Auseinandersetzungen), sogar mit Ganghintergrund, die auf Illusion und Wahrnehmung spezialisiert war...eigentlich wollte ich komplett auf Waffen oder Kampfzauber verzichten, bin aber auf Anraten meines damaligen SL mit wenigstens nem Betäubungsblitz und hinterher nem Taser losgezogen.

Sei noch erwähnt, dass die Gruppe quasi auf Einbrüche spezialisiert war, also eher leise rein/raus.

Hab beides eher selten benutzen müssen, bin aber auch gelegentlich mit meinen Mitspielern aneinandergeraten, wenn's mal wieder net schnell genug ging (Süchtige können ganz schön lästig werden, wenn'se was brauchen...), weil ich lieber umständlich rumzaubern wollte, statt einfach wen auszuknocken und gut...

Fazit meinerseits also:

Es IST definitiv anspruchsvoll, aber möglich...und ein interessanter Char kommt mitunter auch dabei rum, wenn man sich den passenden Hintergrund überlegt...

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Wobei mir da grad einfällt (Leider OT, aber vielleicht 'nen eigenen Thread wert):

Persönlich hab ich mit den "Sucht"- Schwächen schlechtere Erfahrungen als mit Weicheiern mit Tötungshemmung...
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Nachteil Pazifismus - Schrecken jeder Runde?

Ich denke, dass dieser Nachteil - wie jeder andere auch - wenn er zum Charakter passt und auch in die Runde durchaus amüsant sein kann.
Ich spiele selbst einen Face/Magier/Break-and-Enter, der mit einer Gruppe Silent Way unterwegs ist mit 5p Nachteil Pazifismus.
Statt einer Wumme benutzt er eben eine Narcoject und statt Kampfspells benutzt er Orgasmus - eine Kombination, die sowohl bei Spielern als auch bei Charakteren für Spaß sorgt. Und nein, die Wachleute kennen im Normalfall nicht sein Gesicht ;)
Und zeigt mir eine Messerklaue, die dagegen ist, wenn sich der Gegner 'abgelenkt' am Boden windet :D

Stimme allerdings zu - das Team muss da schon mitmachen, damit es funktioniert.
 
AW: Nachteil Pazifismus - Schrecken jeder Runde?

Ich glaube, Ihr verkennt da alle etwas. Nur, weil jemand ein Pazifist ist, bedeutet das nicht automatisch, dass derjenige auf jegliche Form von Gewalt verzichtet.
Der Begriff leitet sich vom lateinischen „Pax“ für Frieden ab. Pacificare, das Verb, das dem zugrunde liegt, bedeutet nichts anderes als „Frieden stiften“. Im Laufe der Jahrhunderte bekam der Pazifismus in Form als Friedensbewegung völlig neue Ausprägungen. So modern, wie er seit etwa 20 Jahren ausgelegt wird, ist er durchaus stark verwässert. Früher hat die Friedensbewegung durchaus auch selbst Hand angelegt, um diesen Frieden zu erzwingen.

Grundsätzlich kann man heutzutage aber davon ausgehen, dass jemand, der sich als Pazifist bezeichnet, hauptsächlich gegen den Krieg oder jedwede Form der gewaltsamen Auseinandersetzung zum Zwecke der Vorteilsnahme auf Völkerebene ist. (Typischer Wehrdienstverweigerer) Das heißt aber mitnichten, dass ein Pazifist sich einfach abschlachten lässt oder sein Hab und Gut oder gar seine Familie und Freunde nicht verteidigt. So einer wird landläufig wohl eher als „Blumenkind“ belächelt.


Unterschieden wird in der Theorie weiterhin, ob Pazifismus als Ziel oder als Mittel verstanden wird. Beim Ziel-Pazifismus stehen die Überwindung der Institution Krieg und die Frage nach einem friedlichen Miteinander im Mittelpunkt. Die Überwindung des Krieges gilt als das moralisch höchstrangige Ziel, wobei Gewalt als Mittel nicht ausgeschlossen wird. Beim Mittel-Pazifismus geht es vor allem um die Vermeidung von Gewalt als Mittel zur Konfliktlösung. In einem anderen Sinne ist darunter zu verstehen, dass der Pazifismus selbst ein Mittel zum Erreichen des pazifistischen Ziels darstellt. Gerade durch den Verzicht auf Gewalt im konkreten Fall sollen langfristig gewaltfreie Beziehungen aufgebaut werden.
Ergo kann auch ein Runner durchaus hehre Zeile verfolgen und im Kern pazifistisch veranlagt sein. Die Mittel, die zur Erreichung des Friedens eingesetzt werden, variieren halt ein wenig.

Auf Faerûn umgesetzt, würde ich sagen, ist ein pazifistischer Runner ist der typisch chaotisch gute Charakter, der die Regeln biegt, um sein nobles Ziel zu erreichen. Gerade in einer dermaßen gewalttätigen Welt ist es doch durchaus vorstellbar, dass man versucht, nicht noch mehr Blut zu vergießen, wenn es sich vermeiden lässt. Und schon haben wir wieder eine Motivation, um Runner zu werden. Vielleicht kann ich als Runner ja helfen, die Welt ein bisschen besser und vor allem friedlicher zu machen.

Und das zu spielen, macht sicher Spaß. Und wie auch schon ein paar Mal angesprochen wurde, besteht ein guter Run ja nicht zwangsläufig aus 300Litern Blut und Gedärmen.

Was ich allerdings schon berücksichtigen würde, ist der Nachteil an sich. Wenn jemand sagt, er ist Pazifist und zerfleischt seine Gegner dann regelmäßig, macht ihn das schon unglaubwürdig und die gewährten Vorteile sollten dann „angepasst“ werden. Vielleicht sollten die durch den Nachteil ermöglichten Vorteile nur auf Gebieten eingesetzt werden, die dabei helfen, die pazifistische Grundhaltung zu unterstützen. Ein Face, das dafür bekannt ist, Aufträge möglichst friedlich zu vermitteln, könnte auch für Kons interessant werden, weil sie ihre Arbeit vielleicht leiser verrichten und weniger Aufmerksamkeit auf die Drahtzieher lenken.
Und die Idee mit den wild onanierenden Wachmännern hat was….
 
AW: Nachteil Pazifismus - Schrecken jeder Runde?

@feurfogt

Das mag ja alles stimmen, aber hier wird ein Nachteil diskutiert, der ganz klar definiert ist. Ich hab den Wortlaut grade nicht Kopf, aber vielleicht kann ihn ja mal jemand zusammenfassen um sicher zu gehen, dass wir nicht aneinander vorbei reden. Natürlich kann man einen Pazifisten auch so spielen, wie du ihn beschrieben hast, dann muss man den Nachteil aber abändern.

Bleibt tapfer,

puck
 
AW: Nachteil Pazifismus - Schrecken jeder Runde?

Kurz zusammengefasst:

5-Punkte-Pazifismus:
Keine unnötige Gewaltanwendung und töten nur in Notwehr.

10-Punkte-Pazifismus:
Vermeidung aller Arten von Gewalt ungeachtet jeglicher Provokation gegen jegliche Lebewesen (ausgenommen Insekten und kleineres). Sollte es doch passieren, wird der Char für mehrere Wochen RICHTIG depressiv.

Beides sind MITTEL-PAZIFISMUS. Der von Feuervogt erklärte Ziel-Pazifismus ist kein Nachteil in dem Sinne, sondern sollte, in meinen Augen, nur als Hintergrund-Info zum Charakter gehören, da ihm, im Gegensatz zum Mittel-Pazifismus, daraus kein nennenswerter Nachteil erwächst.

cul8r, Screw
 
AW: Nachteil Pazifismus - Schrecken jeder Runde?

Oui,

mir ging es auch eher darum, die Verhältnisse zu ordnen. Hier kam ja der Vergleich zum real exisiterenden Pazifismus auf. Und dem wollte ich halt etwas Nahrung geben.

Ich bin aber überzeugt, dass ein chaotisch guter Pazifist als Runner durchaus seine Momente haben kann, gerade weil er versucht sein wird, die Welt zu verbessern. Dann muss er das aber eben auch konsequent durchziehen.

Dass es schwierig wird, ist klar. Aber schwerer als ein absolut neutraler Charakter, der dies auch konsequent praktiziert, sollte es auch nicht sein.

so denn
 
AW: Nachteil Pazifismus - Schrecken jeder Runde?

Na, aber das wissen wir doch, lieber Vogt.

Und aus rein privatem Interesse, schlage ich vor, dass du ein Thema "Pazifismus" im Bereich Gassengeschwätz eröffnest, rein um die Diskussion zu verfolgen. ;)

cul8r, Screw
 
AW: Nachteil Pazifismus - Schrecken jeder Runde?

Kurz zusammengefasst:

5-Punkte-Pazifismus:
Keine unnötige Gewaltanwendung und töten nur in Notwehr.

Naja, ich würde als Spielleiter dies so interpretieren, dass der betreffende Charakter dann in der Hauptsache Betäubungsmunition oder ähnliche Waffen zum kurzfristigen Außer-Gefecht-Setzen benutzt, z.B. um eine Wache in Tiefschlaf zu legen, da man dies als notwendiges Minimum der Gewaltanwendung auslegen kann, das vom Wortlaut her ja dann erlaubt ist.
"Töten in Notwehr" würde ich nur z.B. im Nahkampf zulassen, wenn keine nicht-lethale Ausschaltung mehr im konkreten Falle möglich ist, es muss dann halt wirklich das letzte Mittel sein.
Ist aber nur meine Meinung.
 
AW: Nachteil Pazifismus - Schrecken jeder Runde?

Naja, ich würde als Spielleiter dies so interpretieren, dass der betreffende Charakter dann in der Hauptsache Betäubungsmunition oder ähnliche Waffen zum kurzfristigen Außer-Gefecht-Setzen benutzt, z.B. um eine Wache in Tiefschlaf zu legen, da man dies als notwendiges Minimum der Gewaltanwendung auslegen kann, das vom Wortlaut her ja dann erlaubt ist.
"Töten in Notwehr" würde ich nur z.B. im Nahkampf zulassen, wenn keine nicht-lethale Ausschaltung mehr im konkreten Falle möglich ist, es muss dann halt wirklich das letzte Mittel sein.
Ist aber nur meine Meinung.
Genau so betrachte ich das auch.
Kann aber halt dennoch mal passieren, dass ein Betäubungs-Opfer das Zeug "in den falschen Hals" bekommt (im wahrsten Sinne, oder durch miese Konsti oder kritischem Fehlschlag) und dennoch stirbt. Dann sollten für den Char auch gewisse Konsequenzen zu tragen kommen. Was weiß ich, vielleicht kommt er ja sogar auf die Idee, dass er den Hinterbliebenen eine Art Reparation zukommen lässt ... hey ... das wär doch auch eine interessante kleine Zwischenkampagne ... wie stellt man das an, so dass die Betroffenen wissen woher und warum, aber keine Spuren zurückbleiben?

cul8r, Screw
 
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