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Eigenbau Motivation, ein eigenes Rollenspiel zu schreiben

SoulReaper

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Hallo zusammen,

mich würde mal interessieren, was ihr allgemein davon haltet, ein eigenes Rollenspiel zu schreiben.
Habt ihr schonmal darüber nachgedacht? Wenn ja, was hat euch dazu gebracht? Wenn nein, warum nicht?
Habt ihr Systeme, bei denen euch bestimmte Teile der Regeln nicht passen, die aber so umfangreich sind, dass ihr besser gleich ein ganz neues System schreibt? Oder habt ihr viele Ideen in verschiedenen Systemen, die ihr gerne in einem vereint hättet.

Dann mal los, ich bin gespannt auf eure Beiträge.
 

hexe

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Habe ich schon mal darüber nachgedacht? Ja. Was mich dazu gebracht hat? Ich dachte mir beim Frühstücken, dass es vielleicht interessant wäre mal im Inneren eines Apfelstrudels zu spielen. Nach dieser 'genialen' Idee war klar, dass man dafür ein schlichtes und einfaches System braucht, denn würde sich wahrscheinlich keine komplexe Welt entwickeln und dergleichen. Allerdings wollte ich darauf auch nicht viel Zeit verschwenden und wählte eine Art WoD-System - nur nicht mit einem w10 Pool sondern mit einem Pool aus w12 und w8 gemischt. Für den One-Shot auf einem Con, für den es sogar 'einen Preis' gab, hat es getaugt (die Apfelstrudelidee hatte schlicht genügend Irrsinnsfans gefunden).

Ich verwende für DSA3 ein anderes Kampfsystem (Pool von w6), weil das Original zu langweilig ist und ich den Varianzlastigen w20 nicht mag (das habe ich schon mal irgendwo erwähnt, glaube ich).

Ansonsten hatte ich keinerlei Interesse an einem eigenen System oder Welt. Meiner Meinung nach ist der Markt doch eher gesättigt und es gibt genügend was man spielen kann - in jeder Richtung. Für den Rollenspielalltag ist das System eh zweitrangig. Da wird ein System einfach passend gemacht und für den Rest sind die richtigen Leute wichtiger. Mit System X und Hausregeln spielt man dann eben 25 Jahre. Der Spaß vom Rollenspiel ist für mich eben nicht Regeln testen.
 

Screw

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Ich habe schon ganz früh damit angefangen, an Spielregeln herumdoktorn zu wollen. Anfangs war es Risiko, aber da habe ich schnell festgestellt, dass jede noch so kleine Änderung die Spielbalance kippen würde und entsprechende Gegenmaßnahmen das System auf 10-20fache Komplexität aufblasen würde (um so toller finde ich "Risiko Evolution"). Ich habe mich nach diesem frühen Ausflug (damals war ich etwa 16 gewesen) lange Zeit damit abgefunden, dass Spielregeln am Besten so sind wie sie sind.

Als ich dann den Weg des P&P-SL einschlug, entwickelte ich wieder Interesse daran, Regeln zu analysieren und mir Gedanken dazu zu machen. Schließlich hatte ich dann die Idee, zu HeroQuest ein Diablo 2 ähnliches Charakter- und Erfahrungs-System zu basteln, damit sich die Figuren außer durch Ausrüstung (die man nach den ersten 4-5 Abenteuern eh fast vollständig hat) auch anders entwickeln können. Dieses Projekt schlummert immer noch in unterschiedlichen Entwicklungsstadien in meiner Spielekiste.

Bald begann ich auch damit, Aspekte der SR-Regeln, die ich umständlich oder unausgewogen fand, zu überarbeiten und dem Spielstil meiner Runde anzupassen. Vor allem die Matrix-Regeln machen mir in jeder einzelnen Edition zu schaffen, ich überlege zur Zeit eine Adaption der Spielweise von "Netrunner".

Irgendwann hatte ich Ideen für eigene Brett-, Karten- und Würfelspiele inklusive Setting und Welt. Alles im Rohstadium aber theoretisch spielbar, wobei das eine oder andere Konzept in ähnlicher oder fast identer Form leider bereits existiert, also "zurück an den Zeichentisch".

Eines Tages saß ich entspannt im Auto und aus dem Radio plärrte "Floggin Molly" mit "7 Deadly Sins". Innerhalb weniger Sekunden ereignete sich eine Art Urknall in meinem Kopf und ich hatte so viele Ideen auf einmal, dass ich zu fluchen begann und den erstbesten Parkplatz nahm. Geschlagene 15 Minuten brauchte ich, um von diesem "Trip" (ich kann es nicht anders benennen) wieder runter zu kommen, aber danach fuhr ich mit einem fast manischen Grinsen nach Hause und begann zu schreiben. 4 Stunden später hatte ich ein grobes Weltkonzept, 4 Rassen und ein ungefähres Wirtschaftssystem.

Ich betrachte mich als Mensch, der politische Korrektheit als gesellschaftliche Notwendigkeit ansieht um die man keinen Bogen machen sollte. Aber mein Unterbewusstsein gibt da einen trockenen Furz darauf und überfällt mich regelmäßig mit den irrsinnigsten Einfällen zu den unpassendsten Momenten. Es ist also reiner Selbsterhaltungstrieb, dass ich diese Ausgeburten meiner Zerebral-Diarrhoe in einer Art und Weise verwerte, die niemandem Schaden zufügen kann.

Außerdem verfolge ich keinerlei kommerzielle Ziele mit meinem System, sondern tue das nur für mich und alle, die in dieser Welt spielen möchten.

cul8r, Screw
 
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hexe

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Ach ja, Brettspiele habe ich als Kind gebastelt. Das fing immer mit einem Papier und dem Malen des Spielbretts an. Richtig komplex waren diese Spiele allerdings nicht, wobei das letzte "Entlang des ochotskisches Meeres" mit 12/13 dann schon Ansätze von Rollenspiel-Elementen hatte ohne sie näher zu kennen. :)
 

SoulReaper

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Bei mir wars so, dass ich klassisch mit einem Fantasy System (hier wars D&D 3.5) angefangen habe, ins Hobby reinzukommen. Das wurde dann aber irgendwann langweilig, sodass ich mich nach anderen Systemen und anderen Settings umgeschaute. So begann ich dann, verschiedensten Systeme zu lesen, auszuprobieren und natürlich zu sammeln.
Ich merkte dabei irgendwann, dass es viele Elemente aus verschiedenen Systemen gibt, die ich sehr cool fand und die ich alle gerne in einem einzigen System hätte. Außerdem hatte ich irgendwann die sehr fixe Idee, ein eigenes, sehr hartes System für eher mittelalterlich angehauchtes Spiel zu basteln, indem Magie nicht so dominant ist und sogar weggelassen werden kann. Die Motivation dafür kam allerdings eher daher, dass ich genau so ein Spiel mal gerne spielen würde, aber keines fand, dass wirklich so war, wie ich mir das vorstellte.

Das System liegt jetzt angefangen irgendwo auf einer Festplatte und hin und wieder, wenn ich Zeit dafür finde, bastle ich daran weiter.
 
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