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Das Schwarze Auge Moralkodex ungleich Moralkodex

Graf Albin

Geweiht
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Preiset die Schönheit, Bruderschwestern!

Für die folgenden Überlegungen möchte ich die Moral-Kodizes der Kirchen mal von den Überlegungen zur Karma-Regeneration trennen, denn die Moral-Kodizes spiegel ja eher den Gewissensfaktor der Geweihten wieder, während die Karma-Regeneration vom Gott selber gesteuert wird (und die Götter scheinen nicht immer hundertprozentig so zu entscheiden, wie die Menschen/Kirchen).

Gemäß den Genierungsregeln in WdH (und der Ausarbeitung in WdG) haben alle Geweihte einer Kirche vom Start her den selben Moralkodex. Dieser ist per Generiungspunkten mit einem festen Wert in die Profession eingerechnet und absolut identisch, egal, wo der Geweihte herkommt, vom wem er ausgebildet wurde und welche Erfahrungen er in seinem bisherigen Leben gemacht hat.

So ist z.B. der Moral-Kodex eines Praios-Geweihten aus Gareth (der "Hauptstadt" der regulierten Praios-Kirche) absolut identisch mit dem einen P-Geweihten aus Al'Anfa (wo Boron der oberste der Götter ist) oder aus Thorwal (wo P-Geweihte nun mal einen ganz anderen Stand haben).

Gleiches gilt für die Moral-Kodex der Rahja-Kirche, egal ob der Geweihte aus dem Lieblichen Feld kommt (wo die Kirche mächtig und beliebt ist) oder aus Weiden (wo die Kirche nicht wirklich zur Moral/Weltsicht der Bürger passt oder aus Aranien (wo die tulamidische Sichtweise angewendet wird).

Diese Beispiele sollen nur verdeutlichen, worauf ich hinaus möchte:

Sollten die Moral-Kodizes nicht an die Situation der Geweihten angepasst werden? Sollte es nicht wichtig sein, wo und von wem der Geweihte ausgebildet wurde?

Mir schwebt so eine Art "Baukasten für Moral-Kodizes" vor. In DSA 4.0 gab es die Prinzipientreue nur als 10-GP-Paket mit mindestens 3 bindenden Grundsätzen, seit DSA 4.1 kann man die Prinzipientreue der Stärke der bindenen Grundsätze anpassen und unterschiedlich mit GP bewerten. Da die Moral-Kodizes ja eine Untergruppe der Prinzipientreue bilden und die Kodizes der unterschiedlichen Kirchen ja auch mit unterschiedlichen Punkt-Wertigkeiten in verschiedene Geweihten-Professionen eingerechnet sind, sollte man nach meiner Meinung auch die M-Kodizes innerhalb einer einzigen Kirche unterschiedlich bewerten können.

So sollte man einzelne Grundsätze aus dem Kodex herausrechnen oder hinzufügen können, dafür müsste man die GP-Kosten der Profession anpassen.

Ein Praios-Geweihte aus dem Horasreich sollte die Regel "Magiebann" rausrechnen dürfen, da sie die Kirche dort mehr dem alten Praios-Glauben unter Bosporans Zeiten zuwendet und damals war keine Rede vom Magiebann (vgl. Reich des Horas, S. 55), genauso wie eine Tsa-Geweihter der Untergruppe Freiheitskämpfer (der immerhin Stäbe +2 erhält), sollte auch den Waffenbann ignorieren dürfen.

Ein Rondra- oder Praios-Geweihter, der zu Rettung der dortigen Seelen in die Schwarzen Lande geht (wo sie bitter nötig sind), muss sich auch Tarnen dürfen!

Wer allerdings Nachteile aus seiner Profession rausnimmt, dann muss er logischerweise auch die dafür erhalten Generierungspunkte zurückgeben:

Die Moral-Kodizes werden mit einem Wert von 3 bis 12 (je nach Auswirkung auf das Rollenspiel) in die Profession miteingerechnet. Nun sind die Professions-Kosten aber Pakete, in die die Nachteile nur mit Verrechnunspunkten (VP) eingehen. Die VP betragen 1/3 der Blanko-Kosten (weshalb ein Elf, der an einer Magierakademie ausgebildet wird und den Vollzauberer 2x erhält, nur 6 GP abziehen darf und keine 20 GP). Dies hat zur Folge, dass ein 3er-Moral-Kodex nur mit 1 GP in die Gesamtkosten der Profession eingeht, ein 3er-Moral-Kodex nur mit 4 GP.

Wenn man nun einzelne Aspekte aus dem Moralkodex herausnimmt, hat dies gemäß den Genierungsregeln also kaum einem Einfluss auf die GP-Kosten, da man nur einem Teil der VP streicht.

Ein Praios-Geweihter, der von seine 7 Moral-Kodex-Aspekten einen einzelnen streicht, würde also rein rechnerich nun 1/7 von 4 GP bezählen müssen, was gerade mal 0,57 Generiungspunkte ausmacht (gerundet 1 GP). Dies kommt mir sehr günstig vor.

Auch ein Freiheitskämpfer-Tsa-Geweihter, der dem Waffenbann ignoriert, würde 1 von 3 Aspekten ignorieren. Da der Tsa-Moral-Kodex 12 GP wert ist (was durch Verrechnungspunkte mit 4 GP in die Profession eingeht), müsste dann 1/3 von 4 GP bezahlten, was gerade mal 1,333 GP entspricht (da immer aufgerundet wird, sind das gerade mal 2 GP). Auch dies kommt mir gerade wegen deutlichen Änderung auf die Spielweise sehr günstig vor.

Wie denkt ihr darüber? Habe ich mich verrechnet? Sollte es möglich sein, den Geweihten an seine Herkunft anzupassen? Soll da wirklich so günstig sein?

Gruß
Graf Albin
 

Elric

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AW: Moralkodex ungleich Moralkodex

Also der Moralkodex wird bei uns eigentlich nur genutzt, wenn der Spieler sich selber nicht sicher ist, was der Char über einen Verstoss gegen einen Grundsatz des Kodex hält.

Also praktisch nur Grenzfälle, auf die gewürfelt wird.
Wenn es klar gegen einen Grundsatz verstösst, dann brauch auch nicht gewürfelt werden. Der Char kann sich dann entscheiden gegen den Grundsatz zu handeln (und ggf. Abzüge in Kauf nehmen) oder sich für den Grundsatz entscheiden.

Ich sehe es bei den Generierungspunkten nicht so eng.
Wenn ein Geweihter aufgrund seiner Herkunft einen Kodex-Punkt mehr oder weniger zu beachten hat, dann ist das halt so. Das würde ich nicht in die Generierungspunkte einrechnen....
 

puck

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AW: Moralkodex ungleich Moralkodex

Ich halte es für Legitim den Moralkodex anzupassen, ich würde aber anstatt Teile zu streichen, diese lieber austauschen. Dann braucht man auch nicht zu rechnen.

Bleibt tapfer,

puck
 

hexe

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AW: Moralkodex ungleich Moralkodex

Rechnerisch könnte man es sicher so machen, wie vorgeschlagen. Man kann eine ganze Menge formal oder mathematisch beschreiben und in hübsche Formeln packen - wobei viele solche Formeln auch nicht hübsch finden...

Hier würde ich aber darauf verzichten. Es mag ja sein, dass der Freiheitskämpfer eine andere Vorstellung von der Verwendung von Waffen hat, aber dafür ist er in anderen Belangen eben fanatischer. Sprich ich gebe den einzelnen Kodizes einfach für meinen Geweihten ganz alleine eine andere Gewichtung: z. B. hexes Freiheiskämpferin Rajankira aus Mengbilla hättte Erneuerung 8, Erlebenserhaltung 3 und Waffenbann 1.
Damit muss ich nicht am Generierungssystem rumbasteln und habe trotzdem eine individuelle Auslegung, die ich auch anderen Spielleitern darstellen kann. Wie ich meinen Moralkodex ausspiele und wie sie mein Charakter interpretiert.

Ich nehme es mir bei schlechten Eigenschaften zumindest heraus, dass ich und mein Charakter unsere eigene Vorstellung davon haben dürfen wie diese auszuleben sind. Ich habe zum Beispiel eine goldgiere Amauna, die allerdings nicht geizig ist. Die findet Glitzerdinge sowie Luxus einfach toll und nimmt da auch mal Sachen mit, die ihr nicht gehören. Aber wenn sie damit zu ende gespielt hat, werden sie wieder völlig langweilig und uninteressant...
 

twilight

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AW: Moralkodex ungleich Moralkodex

Nehmen wir mal das Beispiel des Praiospriester:
- lügt nicht
- muss Befehle von Vorgesetzten befolgen
- darf sich und seinen Glauben nicht verbergen
- heißt Magie nicht gut
- bekämpft schädliche Magie

Das ganze kostet 12 GP. Diese Kodizes kann man allerdings nicht nur in 5 Teilen, sondern ggf auch in 4 oder 7, ganz nach Wunsch. Das ist schon mal eine Entscheidung, bei der so schnell keine Eingkeit zu erzielen ist.
Dazu kommt, dass die einzelnen Sachen nicht gleichwertig sind - "lügt nicht" ist klar, eindeutig und sehr wichtig. "heißt magie nicht gut" ist schwammig und läßt viel Spielraum zu.

Ich behaupte, dass du nicht mit vertretbarem Aufwand eine weiterführende Aufschlüsselung hinbekommst, die jenseits deiner Gruppe funktioniert, dazu gibt es zu viele vaage Details, die beziffert werden müssen und deren Wert im Sichtpunkt des Betrachters liegt.

Wenn ihr es unbedingt so haben wollt, folgender Vorschlag:
Professionen bleiben wie siesind, es gibt keine Modi und Rabatte .
Wenn ein SC einen bestimmten Aspekt weggekauft haben will, zahlt er dafür GP extra und zwar 2-3 GP pro Aspekt der MK.

lg
twilight

p.s. letzter Punkt:
die Moralkodizes sind nicht in Stein gemeiselt. Offizielle Publikationen strotzen nur so vor Beispielen, bei denen Geweihte gewisse Restriktionen ihres Glaubens locker auslegen, wenn es ihnen so passt - und sie bekommen dafür keinen heiligen Blitz ab. Die Sachen in den Regelwerken sind Anhaltspunkte, nicht mehr und nicht weniger.
 
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