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Sci-Fi / Fantasy Mitternachtszirkus 4 - Das Schicksal der Vampire

Integra

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"Mitternachtszirkus 4 – Das Schicksal der Vampire" enthält die Bände 10-12 des Zyklus um Darren Shan ("Der See der Seelen", "Der Herr der Schatten", "Die Söhne des Schicksals").

In Band 10 rückt der Bruderkrieg zwischen den Vampirsippen in den Hintergrund, als Meister Sal Schick Harkat auf die Suche nach seiner Vergangenheit und seiner Seele schickt. Nur Darren darf ihn begleiten, was dieser zunächst widerwillig tut, da er so den Lord der Vampyre – Steve Leopard – nicht weiter verfolgen kann.

Sal Schick öffnet für sie ein Portal in eine fremde Welt mit allerlei gefährlichem und farbenfrohen Getier: Rote und gelbe Affen, bunte Drachen, normalgefärbte, dafür aber riesig große Kröten....

Dieses Buch ist aufgebaut wie ein Computerspiel: Harkat und Darren müssen hier nacheinander verschiedene Aufgaben erfüllen, finden dabei obskure Gegenstände, die ihnen bei der Lösung der merkwürdigen Rätsel im nächsten Level helfen und müssen sich am Ende mit dem jeweiligen Oberbossmonster auseinandersetzen.

Trotz vieler netter Ideen vermag dieses Konzept nicht so ganz mitzureissen. Gar zu einfach und geradlinig ist die Erzählstruktur, zu vorhersehbar das Ende (obwohl die Offenbarung, wer Harkat nun tatsächlich gewesen ist, schon noch für ein erstauntes Stirnrunzeln reicht). In den nachfolgenden zwei Bänden wird die pikante Entdeckung kaum noch erwähnt, geschweige denn thematisiert.

"Der Herr der Schatten"
kehrt wieder zur gewohnten Szenerie zurück: Es ist wieder Krieg, Darren und seine Freunde reisen mit dem Cirque du Freak. Dieses mal besuchen sie seine Geburtsstadt und Darren muss sich mit der Sehnsucht nach seiner Familie auseinandersetzen. Er erfährt, dass Annie, seine Schwester, noch in der Stadt wohnt und einen Sohn hat. Gleichzeitig trifft ihn die Offenbarung, dass nicht nur Steve Leopard zum Schreckensherrscher werden wird, wenn er als Sieger aus dem Krieg hervorgeht, sondern, dass auch ihm dieser Weg bestimmt ist.
Als ihm ein alter Schulfreund einen Hinweis auf seinen Erzfeind geben will, wird dieser von Steves Handlangern R.V. und James Morgan getötet.
Kaum einer ihm gestellten Falle entkommen, wird der Cirque du Freak überfallen. Steve nimmt dabei Darrens Patensohn Shancus als Geisel und stellt sich Darren in jenem alten Theater, in dem die Geschichte einst ihren Anfang nahm.

Darren muss in diesem Band einiges einstecken - wieder verliert er Freunde, wieder wird er mit schockierenden Enthüllungen konfrontiert. Nach dem schwachen zehnten Buch, wird es hier wieder spannend. Der Autor läßt so viele Haupt- und Nebenfiguren über die Klinge springen, dass man tatsächlich nicht sicher sein kann, wer es noch in den letzten Band schafft.

Die Aufgabe des letzten Bandes ist es, alle Erzählstränge zu verknüpfen, keine offenen Enden zu lassen und ein paar Fragen zu beantworten. Darüber hinaus soll es noch ein packendes Finale geben und der Held muss endlich seine Angebetete in die Arme schliessen dürfen.
Um es kurz zu machen: Darren Shan baut eine beeindruckende Kulisse und stellt seine verbliebenen Protagonisten für den Showdown drin auf. Nach einer recht anständigen Keilerei verläßt er den Schauplatz und widmet sich ganz und gar Darren Shan - dem irgendwie nicht-so-ganz-Sieger - und schickt ihn zurück in die Vergangenheit, um die ganzen Verwicklungen, die sein Vampirsein mit sich brachte, ungeschehen zu machen.

Fazit:

Nach dem Lesen dieser letzten Trilogie um Darren Shan überkam mich ein vages Gefühl von Enttäuschung - irgendwie kam ich mir um ein befriedigendes Ende betrogen vor.
Der erste Teil des Buches ist ausgesprochen wenig gelungen und im zweiten und dritten Teil erlebt der Leser die Wiederholung schon bekannter Erzähl- und Handlungsstrukturen. Die Protagonisten sind gefangen in ihren Rollenklischees und erleben kaum eine Entwicklung.
Ein bedauerlich schwacher Abschluss einer insgesammt lesenswerten Reihe.

Zum Autor:

Darren O'Shaughnessy wurde am 2. Juli 1972 in London geboren und zog mit sechs Jahren nach Limerick/Irland. Er studierte Soziologie und Englisch und arbeitet gerade an seiner neuen Serie “Dämonicon”. Seine Werke veröffentlicht er unter dem Pseudonym Darren Shan.

Mein Dank geht an den PAN Verlag, der die Rezension dieses Werks ermöglichte.
 
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