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Missionsberichte des Drachir Runesinger

Screw

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Der 13. Kreuzzug Abbadons hatte eben erst begonnen und selbst unsere jüngsten Welpen waren begierig darauf den Chaos-Renegaten die Fänge ins Fleisch zu graben. Umso größer war die Enttäuschung als der große Wolf Logan Grimnar unserem Wolfslord Bjorn Sturmwolf auftrug, einen Teil seiner Kräfte auf eine andere Mission zu schicken. Die anschließende Diskussion artete beinahe in eine handfeste Schlägerei aus, aber der Sturmwolf beherrschte sich. Schließlich sprach der große Wolf zu ihm.

Am nächsten Tag ließ er mich zu sich rufen und wieß mich an, diese Mission zu übernehmen und meine Männer zu wählen. Es wunderte mich nicht übermäßig, dass die Wahl auf mich fiel, schließlich war ich, mit gerade mal 73 angezettelten Schlägereien, im Vergleich der ruhigste von Bjorns Kompanie. Natürlich war ich ungehalten, welcher echte Wolf wäre das nicht gewesen, wenn man ihm von einem solchen Krieg abgezogen hätte. Aber ich hatte in der letzten Nacht einen Traum in dem mir die Runen der Wiedervereinigung und unseres Primarchen Leman Russ erschienen sind - und ebenso die Rune des Wulfen. Ein Gefühl großer Bestimmung im Bauch, machte ich mich auf den Weg zu den Quartieren der Rudel, um meine Wahl zu treffen.
 
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Etwa 17 Schlagabtausche später begab ich mich auf den Weg zu Heimdalls Quartier. Der erfahrene Wolfsgardist wäre mir eine hilfreiche Stütze bei dieser Mission, mal sehen was ich alles aufbieten muss um ihn zu überzeugen.

In den Rudelquartieren ging ich wiederholt meine Taktik durch und änderte diese auch einige Male. Anfangs wollte ich auf jeden Fall Blutwölfe dabeihaben, aber deren Reaktion auf meinen Vorschlag ließ mich nochmal darüber nachdenken. Einige Diskussionen und geworfene Metkrüge später hatte ich zumindest die beiden Rudelführer auf meiner Seite auf die ich es sowieso abgesehen hatte. Ranulf und Kyrill waren verlässlich und ehrgeizig und außerdem vertrauten die beiden Graumähnen mir. Natürlich hatte ich auch in Erwägung gezogen ein paar Wolfsfänge für schwere Unterstützung mitzunehmen, aber deren Blicke sprachen Bände. Man legt sich nicht mit Leuten an, die einen schweren Laser auch einhändig führen könnten wenn sie das wollten. Außerdem wäre das sowieso zu leise gewesen. Motorengedröhne musste sein, wenn man zu Sturmwolfs Kompanie gehörte. Die Angelegenheit mit der Besatzung der beiden Razorbacks zu reden überließ ich allerdings Ranulf ... er hatte immer schon die schlagkräftigsten Argumente unter den Graumähnen.

Vor Heimdalls Quartiertür atmete ich noch einmal tief durch um mich auf das kommende Gespräch vorzubereiten. Nach meinem Klopfen öffnete er mir auch promt die Tür und knurrte mich bedrohlich an. "Hast Du wenigstens Met mitgebracht, Runenpriester?", fragte er mich barsch. Eine Kiste tauschte den Besitzer und ich wurde widerstrebend eingelassen. Das würde gar nicht angenehm werden.
 
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Die Auseinandersetzung mit Heimdall war mühsam und nicht ganz unblutig verlaufen, aber zu guter Letzt konnte ich ihn überzeugen, dass diese Sondermission mindestens genauso ruhmreich werden würde, wie Abbadon und seine Verräterhorden ins Auge des Schreckens zurückzujagen. Wenn ich mir diesen Satz nochmal durchdenke, kann ich seinen Blick vollkommen verstehen. Er muss geglaubt haben, dass ich den Verstand verloren habe. Was ihn schlussendlich doch dazu bewegt hat mitzukommen, war die Tatsache, dass bis jetzt noch niemand wusste, von wem genau diese Mission stammte. Und außerdem war es eine Sache die wichtig genug war, um einige der Wölfe von einem Krieg in ihrer direkten Nachbarschaft abzuziehen.

Mein nächster Weg führte mich zum Hangar, wo ich mit einem Thunderbird zur Lupus in fabula übersetzen wollte. Der Kapitän war bereits davon in Kenntnis gesetzt worden, dass er unser Transport sein würde. Und auch ich sollte in Kenntnis gesetzt werden ... im Thunderbird.

Kaum hatte die Maschine den Hanger verlassen, spürte ich zwei Präsenzen welche sich davor verborgen hatten. Die beiden Gestalten schälten sich aus dem Schatten, auf den ich bereits meine Boltpistole gerichtet hatt und ignorierten diese ebenso wie die Geisterwolfaxt in meiner anderen Hand. "Bitte verzeiht diesen Überfall, Runenpriester Drachir, aber es wäre nicht gut, wenn zu viele wüssten, dass ein Mitglied der Inquisition an Bord ist. Ich bin Sokahe Nua, Ordo Xenos." Die kräftig gebaute Frau deutete eine Verbeugung an und wies dann auf die rot berobte, beinahe Astartes-große Gestalt hinder ihr. "Dies ist Rainxu Errigh vom Adeptus Mechanicus. Wir sind die offiziellen Vertreter des Imperators auf dieser Mission und verantwortlich für deren Details."

Als ich auf der Lupus in fabula aus dem Thunderbird ausstieg, hatte Sokahe sich und den Techpriester wieder verborgen. Ihr psionisches Talent war stark und es wunderte mich nicht, dass sie mit dieser Aufgabe allein betraut wurde. Und nun wusste ich auch, dass es diese Mission eindeutig Wert war, dafür dem Kampf gegen Abbadon erstmal nicht nachzutrauern. Inquisitorin Nua teilte mir mit, dass sich Kräfte der erst kürzlich aufgetauchten Necrons auf ein bisher uninteressantes System zubewegten. Es wird vermutet, dass dort eine inaktive Gruftwelt liegt deren Aktivierung die Kräfte des Imperiums hier beim Auge des Schreckens in einen Zwei-Fronten-Krieg zwingen würde. Heimdall würde sich sicherlich über diese Nachricht freuen, aber noch war die Zeit nicht gekommen, ihm dies mitzuteilen.
 
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0.004.000M42

Etwa 13 Standardstunden hat es mich gebraucht, die Lupus in fabula auf die Ankunft meiner Streitkraft vorzubereiten. Allein 2 davon waren notwendig, um Heimdall davon zu überzeugen, ohne weitere Fragen weitere Rudel und Fahrzeuge mitzunehmen. Die 3 Standardstunden, die mir noch bis zu seiner Ankunft auf dem Schiff blieben, nutzte ich zum Ausruhen. Es würde möglicherweise einige Zeit dauern, bevor ich mir einen solchen Luxus wieder würde gönnen können.

Mein Zeitgefühl war gut genug um wieder vollständig gerüstet zu sein, bevor Heimdall meine Kabinentür auftrat (ich hatte extra jene mit beschädigtem Schott beansprucht, weil ansonsten zwei repariert
hätten werden müssen) und gnädiger Weise diese wieder zudrosch, bevor er loslegte.
"KANNST DU MIR SAGEN, WARUM ICH BEINAHE MIT DEM STURMWOLF SELBST ANLEGEN MUSSTE, NUR UM DEINE SONDERWÜNSCHE ZU ERFÜLLEN?!?!"
Wenn der Held der Wolfsgarde, Jarn Heimdall, einmal in Schwung kam, war er schwer zu bremsen, deshalb tat ich genau dies schnell und präzise. "Ordo Xenos, Adeptus Mechanicus, Necrons."
Jarn hielt kurz inne. "Seit wann weißt ..."
"Im Thunderbird. Eine Inquisitorin und ein Techpriest sind hier an Bord. Sie werden sich beizeiten vorstellen."
"Und was genau ..."
"Verdacht auf inaktive Gruftwelt im Genria-System, Cerapii-Sektor. Vereinzelte Necron-Verbände haben sich Berichten zufolge auf den Weg in diesen Sektor gemacht. Unsere Aufgabe ist es, die Inquisitorin und den Techpriester bei ihren Nachforschungen zu beschützen und jedem Necron-Kontakt mit äußerster Waffengewalt gegenüber zu treten. Abweichungen von dieser Aufgabe liegen in unserem Ermessen, solange die Inquisitorin keinen Gebrauch von ihrer Sonderposition als Vertreterin des Imperators macht."

Jarn ließ diese Informationen auf sich wirken und ich kannte ihn gut genug, um die subtilen Veränderungen in seinem Gesicht zu deuten. Die Necrons wären ein würdiger Gegner, da sowohl ihre Feuerwaffen als auch ihr Potential im Nahkampf nicht zu unterschätzen sind. Babysitter für einen Inquisitor, und dazu noch einen weiblichen, zu spielen behagte ihm natürlich gar nicht, aber die Anwesenheit des Techpriesters ist für ein Mitglied der großen Kompanie des Sturmwolfs immer ein mildernder Umstand. Bjorn Sturmwolf legt sehr viel Wert auf den Einsatz von Fahrzeugen und allem, was laut ist.

Schließlich nickte der, selbst für einen Space Wolf, großgewachsene Wolfgardist und klopfte mir auf die Schulter. "Landspeeder wären auch eine Überlegung wert. Und vielleicht wecke ich noch einen von den Alten - die würden sich über neue Gegner sicher auch freuen."
"Vielleicht dürfen wir ja auch einen der Exterminatoren mitnehmen."
Jarns Augen nahmen das Leuchten an, welches ich so an ihm schätzte. "Meinst Du? Oh ja ... einen Leman Russ Exterminator wieder in den Kampf führen ... das währe wahrlich prächtig." Ich gönnte ihm den Augenblick des Schwelgens in Erinnerungen. Es war wirklich lange her, seit ein Leman Russ Panzer unter dem Banner der Space Wolves über ein Schlachtfeld rollte. "Wann sollen wir aufbrechen?"
"006 ist geplant, aber wenn Du die Chance auf einen Exterminator hast, kann ich die Besatzung noch bis 007 beschäftigen. Irgendetwas findet man immer."
 
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AW: Missionsberichte des Drachir Runesinger

0.007.000M42

"Jarn Heimdall, Du bist wahnsinnig." Andere Worte konnte ich an ihn nicht richten während wir beide auf dem Flugdeck der Lupus in fabula standen und nicht nur tatsächlich ein Leman Russ Exterminator, sondern auch Thorn Gullsons sterbliche Überreste, künstlich am Leben erhalten im heiligen Sarkophagus eines Cybots,
an Bord gebracht wurden.
"Frag' mich nicht, was es mich gekostet hat", brummte Jarn. "Sag' mir bescheid, wenn wir den ersten Sprung hinter uns haben, damit ich dem ehrwürdigen Thorn reinen Met einschenken kann, sonst bringt er mich wirklich um." Ich klopfte Jarn mitfühlend auf die Schulter und beobachtete die Ankunft der restlichen Mitglieder unseres Kampfverbandes.

Neben den Graumähnen von Ranulf und Kyrill mit ihren Razorbacks, kam wider Erwarten auch ein Rudel Blutwölfe dazu, angeführt von Jorg. Zu guter letzt, gesellten sich auch drei von der Wolfsgarde zu uns und scharten sich gleich um Jarn. Ich nutzte die Gelegenheit und trat auf den jungen Jorg zu, der gerade seinen Rhino-Fahrer einwies. "Jorg, Du feuchter Welpe! Was soll ich davon halten?"
Der Blutwolf drehte sich um und funkelte mich mit verhaltener Wut an. "Ich bin nicht hergekommen, um mich beleidigen zu lassen, Runenpriester. Du hättest uns gleich alles erzählen sollen, so wie Jarn Heimdall es getan hat."
"Du beleidigst Dich gerade selbst wenn Du denkst, dass ich Dir das abkaufe. Sprich, oder soll ich's erst aus Dir rausprügeln?"
"Ist ja gut. Ich war zu betrunken, als Du in unser Quartier kamst, sonst wäre ich gleich dabei gewesen. Willst Du mir das jetzt vorwerfen?"
"Wenn ich Dich im Laufe dieser Mission besoffen antreffe, werfe ich Dich ins All, klar?" Wir starrten uns einige Sekunden lange böse an, dann verpasste ich ihm einen Klaps mit der Linken, vor dem er knurrend zurückwich. "Freut mich, Deinen Haufen dabei zu haben. Und lasst die Besatzung zufrieden, die sind noch ahnungsloser als ihr."
"Irgendwann trete ich Dir in Deinen Psionikerarsch, Runenpriester", bellte Jorg mir hinterher, aber ich konnte seinen Stolz über mein Lob darin schwingen hören.

"Verladen abgeschlossen, wir verlassen das Orbit von Fenris. Erreichen des Sprungpunktes in etwa 3 Stunden", lies der Kapitän über das Interkom verlauten. Auf ruhmreiche Schlachten und ehrenvolle Tode.
 
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0.008.000M42

Die Alarmsirenen, welche den Warpsprung ins Immaterium ankündigten durchdrangen nur sacht meine Meditation. Mir war zwar durchaus bewusst, dass psionische Aktivität während einer Warpreise nicht ungefährlich sind, aber es gab etwas, was mir einfach keine Ruhe ließ. Seit wir aus dem Orbit heraus waren gab es eine fremdartige Präsenz auf dem Schiff. Nicht direkt feindlich gesonnen hatte ich dennoch eine Ahnung, dass uns diese an unserem Vorhaben hindern wollte. Seit zweieinhalb Stunden durchforstete ich das Schiff nun schon nach dem, wie ich annahm, Xeno-Bewusstsein, aber es war nicht aufzuspüren, und als mir der Gedanke kam, dass es vielleicht gar kein Xeno war, den ich da spürte, sondern nur sein Wirken, war es schon zu spät um etwas zu tun.

Obwohl ich wusste, dass meine Bemühungen wahrscheinlich fruchtlos bleiben würden, war es meine Pflicht es immerhin zu versuchen. Das psionische Gewebe war um die Navigatorenkammer gewoben, hauchdünn und beinahe zu zart um wahrgenommen zu werden, als würde eine bloße Berührung ausreichen um es zerreißen zu lassen. Aber als ich es attackierte, stieß es mich zurück wie ein Windstoß eine Motte. Instinktiv fuhr meine fleischliche Hand durch meinen Runenbeutel und umschloss die drei, welche ich für den zweiten Angriff benötigte. Uruz formte meine Gedanken zu brutaler Energie, Hagalaz verstärkte diese mit der Essenz der vier Elemente und Kano machte daraus ein gewaltiges Sperrfeuer, welches diese Xeno-Hexerei zerschlagen sollte. Ich rechnete damit, dass der Verursacher mehr Kraft kanalisieren würde, um meiner Attacke zu widerstehen, aber nicht damit, dass dieser erst gar nicht mein Ziel erreichen würde.

Mir war ein fataler Fehler unterlaufen. Voll konzentriert auf meine Offensive und Verteidigung für den Fall der Gegenwehr, hatte ich nicht auf den Warpfluss geachtet. Gerade in dem Moment, als ich die Kraft abfeuerte, trat das Schiff in den Warp ein und tauchte dabei in eine geballte Ladung des verabscheuungswürdigen Chaos. Zwar wurde der meiste Teil dessen durch die Geller-Felder um das Schiff herumgelenkt, aber mein psionisches Leuchtfeuer war zu einladend für die Dämonen des Immateriums. Einem Wesen gelang es, durch die Felder und meinen Schutzschild zu brechen und stürzte sich hungrig auf meinen Geist. Überrascht und unvorbereitet auf einen solchen Vorstoß, entging ich nur knapp der sofortigen Auslöschung und die Besatzung des Schiffes somit ihrem unmittelbaren Tod. Aber der Kampf war noch nicht vorüber. Ja! wehr dich, Mensch!, hallte es in meinem Kopf, Umso mehr werde ich es genießen, deine Seele zu trinken! Entfernt nahm ich war, dass sich mein Körper in seiner Zelle aufbäumte und zuckte. Ich schmeckte Blut in meinem Mund und Schweiß brannte in meinen Augen, lange würde ich nicht mehr durchhalten können. Mir blieb nur die Hoffnung, dass einer meiner Brüder mich zufällig so vorfinden und mir eine gnädige Bolter-Patrone durch den Kopf jagen würde, bevor der Dämon mit meinem Körper Tod, Zerstörung und Wahnsinn auf dem Schiff verbreitet. Niemals! Du gehörst mir und deine jämmerlichen Brüder bald auch!
 
AW: Missionsberichte des Drachir Runesinger

Ich wusste, dass ich den Dämon nicht zurücktreiben konnte, aber ich wollte ihm zumindest meinen Körper vorenthalten bevor meine Seele in Fetzen gerissen werden würde. Meine verkrampfte Hand fuhr ein letztes Mal in den Runenbeutel und tastete nach der leeren Rune. Doch als meine Finger sie schließlich fanden, brüllte der Dämon in meinem Kopf auf und war plötzlich fort.

Statt dessen erfüllte mich eine andere Präsenz, der Urheber der Hexerei, welche ich zu zerstören trachtete. Mon Keigh. Ich hätte nicht gedacht, dich sowohl über- als auch unterschätzen zu können. Du hast mein Werk entdeckt, dafür verdient einer deiner Rasse meinen Respekt, aber deine unbedachten Angriffe hätten meine Pläne beinahe durchkreuzt. Die Veränderung des psionischen Drucks war zu viel für meinen geschlagenen Geist. Eben noch in einem dornenbewährten Schraubstock, von Blitzen und flüssigem Feuer überzogen, so fühlte es sich nun an wie als wäre ich in seidene Tücher gehüllt, aber dennoch unfähig mich zu befreien. Beruhige deinen Geist, Mon Keigh. Du hast nichts von mir zu befürchten, wenn du deine Worte und Taten wohl überlegst. Du und deinesgleichen, ihr werdet nicht erreichen wonach ihr trachtet. Ihr DÜRFT es nicht erreichen, mehr werde ich dir nicht sagen. Noch nicht.

Nach diesen Worten fand ich mich in meinem Körper wieder. Schweißbedeckt mit Blutrinnsalen aus Nase, Ohren, Mund und Augen, lag ich auf dem Boden meiner Zelle und versuchte minutenlang, den Brechreiz zu unterdrücken welcher meine Innereien erzittern ließ. Nach etwa einer halben Stunde gelang es mir, unter Aufbietung all meines Trainings, mich aufzurichten. Meine Organe beruhigten sich wieder und ich stellte fest, dass wir uns nicht mehr im Warpraum befanden. Als ich mich nach der Tür wenden wollte, erklang das Signal. Jemand wollte mich aufsuchen. Einen weiteren tiefen Atemzug später hatte ich mich wieder ausreichend in der Fassung und aktivierte die Öffnungsrune. Vor der Tür stand eine Graumähne aus Ranulfs Rudel, Borin war sein Name, und wirkte augenblicklich alarmiert. Das Blut auf meinem Gesicht hatte ich völlig vergessen. "Alles in Ordnung, darum kümmern wir uns später. Unterrichte Jarn und den Kapitän, dass ich in fünf Minuten auf der Brücke mit ihnen zu sprechen wünsche", befahl ich ihm, bevor er eine Alarmmeldung abgeben konnte. Er war gut trainiert, denn er zögerte nur einen halben Herzschlag. Dann nickte er und eilte mit stampfenden Schritten seiner Servorüstung den Gang hinunter, wobei ich seine Stimme hören konnte als er in sein Helmkom sprach.

Eldar ... es konnten nur die Eldar sein, die so subtil und ruhig ihre manipulativen Pläne umsetzten. Die Frage war jetzt nur noch: Was wollten sie damit bezwecken?
 
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AW: Missionsberichte des Drachir Runesinger

1.010.000M42

"Die Langstrecken-Sensoren klassifizieren es als eine Jungelwelt, aber die optischen Scans zeigen außerdem Zonen gemäßigten Klimas, Wüsten und vereiste Polkappen", berichtete der Unteroffizier von der Sensorenbank. "Meeresanteil der Oberfläche etwa 43 Prozent."

Die Stimmung auf der Brücke war gespannt. Die Besatzung wusste, dass wir uns auf unbekannten Terrain bewegten und die Tatsache, dass Jarn und ich seit Stunden schwiegen und der Kapitän nur die notwendigsten Kommandos gab, sprach Bände für die erfahrene Brückenmannschaft.
"Schiffskontakte?" Das einzelne Wort von Jarn ließ beinahe alle auf der Brücke zusammenzucken.
Ein knappes Nicken des Kapitäns auf den fragenden Blick des Sensoren-Offiziers ließ diesen seine Nervosität vergessen und seine Finger flogen sogleich über die Konsole. "Lang- und Kurzstrecken-Sensoren melden keine direkten Schiffskontakte." Der junge Mann zögerte sichtlich, etwas an den Anzeigen schien ihn zu beunruhigen. "Ich erkenne ... nein ... das kann nicht ... die müssten wahnsinnig sein. Sir, es gibt eine schwache Warp-Signatur etwa neun Klicks außerhalb der zweiten Mondumlaufbahn."
"Wrackteile?", war die kurze Frage des Kapitäns.
"Negativ. Wenn, dann sehr klein, wir müssten ..."
"Benachrichtigt unsere Eskorte", unterbrach ich im Befehlston. "Die Fanzahn und die Reisswolf bleiben auf Flankenposition, die Cherubim übernimmt Perimetersicherung und die Zerberus führt. Ich will in 2 Stunden einen vollständigen Bericht. Schilde auf halb, Waffenstationen besetzen und in Bereitschaft halten."

Während der Kapitän meine Befehle weitergab ließ ich die Brücke hinter mir, dicht gefolg von Jarn. "Sag' mir, was Du witterst, Bruder. Es liegt unvergossenes Blut in der Luft." Der Wolfsgardist war unruhig.
"Eldar reisen nicht durch den Warp. Es gibt eine andere Partei im System. Entweder Piraten, Freihändler oder Verräter. Niemand sonst würde je ein solches Sprung-Manöver wagen."
Jarn bleckte seine Zähne und ließ ein grollendes Knurren verlauten. "Lass es Verräter sein, dann kommen wir doch noch zu unserem ruhmvollen Kampf."
"Sei vorsichtig mit Deinen Wünschen, Jarn Heimdall."
 
AW: Missionsberichte des Drachir Runesinger

1.012.000M42

Etwa sechzehn Standardstunden später befanden wir uns in einem Orbit um den einzelnen Planeten des Systems. Keine Wrackteile oder Schiffe waren mit den Kurzstrecken-Sensoren zu entdecken, deshalb entschloss ich mich dazu, mit dem psionischen Chören der Flotte zusammen zu arbeiten, um eine Warp-Karte der Planetenoberfläche herbeizurufen. Als ich unter dem Psi-Dom unseres Flaggschiffes eintraf, fand ich dort eine erwartet unerwarteten Besuch vor.
"Irgendwann finde ich heraus, wie ihr es schafft, aller Wahrnehmung zu entgehen, Sokahe Nua" Ich streifte die Inquisitorin nur kurz mit einem Blick, bemerkte aber dennoch ihren leicht amüsierten Ausdruck.
"Indem ich es gar nicht versuche." Ihr muss wohl meine kurze Verwirrung aufgefallen sein, denn sie sprach gleich weiter, um Fragen zu vermeiden. "Euer Plan, Drachir Runesinger, ist gut ... aber nicht voll durchdacht. Es wird Euch nicht möglich sein, die gesammelten Daten zu interpretieren."
Diesmal war es an mir, meine Belustigung zu zeigen. "Aber selbstverständlich wird das möglich sein, ihr seid schließlich hier."
"Touché", war ihre Reaktion, begleitet von einem dezenten Heben einer Augenbraue. Wir beendeten damit unser verbales Geplänkel und bereiteten das Ritual vor.

Unbeständige Wirbel, Streifen und Flecken tanzten über die Sphäre, welche vor meinem inneren Auge im warpgefärbten All hing. Ich wusste, dass die Inquisitorin recht behalten würde, aber dass mir das Bild wirklich gar nichts sagte, kam doch unerwartet. Ich konzentrierte mich also primär darauf, die Chöre zu leiten und koordinieren, was für sich selbst schon einen ungewohnten Drahtseil-Akt darstellte. Die unvertraute Natur des Trainings der Flotten-Psioniker machte mir mehr zu schaffen als vermutet. Erst nach einer halben Standardstunde hatte ich mich soweit darauf eingestellt, dass ich meine Aufmerksamkeit wieder teilweise auf den Planeten lenken konnte. Und dabei machte ich eine Entdeckung, die mich beinahe aus der Fassung brachte.

Es war mir kurz, als ob ich etwas Vertrautes in den Warp-Mustern sah. Ich musste mich beherrschen, um meine Konzentration nicht darauf zu fokussieren, dieses Detail sofort zu verfolgen, aber nach ein paar Minuten fand ich es doch wieder. Es war wirklich vertraut ... und doch völlig fremd ... es war, als ob es aus einer anderen Zeit stammte, aber dennoch aus dem Hier und Jetzt. Es wies die Merkmale konditionierten Astartes-Trainigs auf, dem meinen nicht unähnlich, und hatte dennoch eine Wildheit, die mir sowohl Angst als auch Ehrfurcht einflöste ... und so etwas wie ... stolzen Neid. Es war wie ein Bild aus der Heimat, dass ich am liebsten selbst gemalt hätte.

Nach dem Ritual trat Sohake an mich heran. "Ihr habt etwas bemerkt."
"Ja", sagte ich nach kurzem zögern. Es war sinnlos, es vor der Inquisitorin zu leugnen, auch wenn ich es wohl überzeugend darbringen hätte können.
"Dann will ich Euch sagen, was Euch alles entgangen ist." Natürlich würde sie nicht ALLES sagen, wahrscheinlich sogar sehr wenig, aber das brauchte nicht ausgesprochen zu werden. "Sie Muster zeigten mir Verbände von drei unterschiedlichen Fraktionen. Zwei davon sind einander ähnlich und doch grundsätzlich verschieden. Die Natur des dritten ist Euch sicher kein Geheimnis mehr."
"Eldar", knurrte ich. "Zurück zu den ersten zwei." Ich war noch nicht bereit für eventuell ausweichende Ausführungen, und Inquisitoren waren sehr anfällig dafür. Das brachte mir einen missgünstigen Blick von ihr ein, aber dieses Risiko nahm ich auf mich.
"Astartes." Das Krachen eines Bolterschusses aus einem Seitengang hätte mich weniger unvorbereitet getroffen als dieses eine Wort.
"Beide?" Ich konnte nicht verhindern, dass sich ein ungläubiger Unterton in meine Stimme schlich.
"Ja, aber nur einen Verband konnte ich eindeutig zuordnen. Es handelt sich dabei um Mitglieder einer oder mehrerer Verräterlegionen in Begleitung von mindestens zwei Hexern. Wenn meine vermutungen stimmen, haben wir es vielleicht sogar mit alten Bekannten von Euch zu tun."
"Ihr glaubt, dass Magnus' tausend Söhne hier sind?" Ich wusste nicht, ob ich mich darüber freuen sollte, dass wir die Gelegenheit haben könnten, die von uns meistverachteten unserer ehemaligen Brüder zur Rechenschaft zu ziehen, oder ob ich Jarn dafür verfluchen sollte, dass sein Wunsch in diesem Maße in Erfüllung gehen könnte. "Ich werde meine Brüder zur Landung bereit machen."
"Nein, das werdet Ihr nicht."
"Versteht das nicht falsch, aber ihr habt nicht den Befehl über mich und meine Männer, nicht mehr. Eure Mission ist vorerst gescheitert und wir haben eine Pflicht gegenüber dem Imperator und unserem Primarchen, davon könnt ihr mich nicht abhalten." Das traf, sie wahr es offensichtlich nicht gewoht, dass man sich ihrem Befehlen nicht beugt. Sie schluckte ihren Ärger darüber schnell hinunter ... was nicht gut war.
"Das ist korrekt ... aber das Kommando über die Flotte kann ich jederzeit übernehmen. Ihr wisst, dass ich diese Autorität inne habe und ich werde sie benutzen, wenn ihr mich dazu zwingt."
Ein knurren entrang sich unwillkürlich meiner Kehle. "Ihr könnt vielleicht die Flotte abziehen, aber ohne uns, außer ihr haltet uns mit Gewalt davon ab. Und wenn ihr das versucht, wisst ihr wie es enden wird."
Sie erwiederte meinen Blick für einige Herzschläge bevor sie antwortete. "Ja, ihr würdet wohl ohne Chance auf Rückkehr auf dem Planeten landen. Ich sehe mich gezwungen, euer Verhalten in meinem Bericht zu erwähnen. Lebt wohl, Drachir Runesinger." Und mit diesen Worten verschwand sie wieder genauso spurlos, wie sie aufgetaucht war.
 
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