Ich fühle mich gleich einmal ertappt. Denn viele Miniaturen sind auch für mich immer ein Hingucker bei Brettspielen und ich neige dann dazu, voreingenommen an das Spiel heran zu gehen.
Aber dieser Trend, den du da beschreibst, erkenne ich auch so.
Bei Rum&Bones wurden mit jedem Strechgoal ausgerechnet, wieviel Miniaturen man pro Dollar bekommt. Gleiches bei Blood Rage - oder eigentlich bei allen CMON Projekten. Und wenn dieser Name schon fällt, dann haben wir auch gleich einen der größten Nutznießer dieses Phänomens genannt. CMON haut Spiele raus. Gefühlt eines pro Monat. Und alle haben sie eines gemein: Plastikfiguren, so weit das Auge reicht. UND DEN SUPPORTERN GEFÄLLTS. Wie sonst kann es sein, dass jedes CMON Projekt 100 Tausend Dollar mit Leichtigkeit überwindet. Viele sogar in den Top Ten der erfolgreichsten Tabletop-KS sind.
Es gibt "Wargamer", die einen Zweitnutzen aus den Figuren für andere Spiele ziehen. Dazu gehöre ich nun nicht. Höchstens bei Cthulhu Wars habe ich die Figuren einsetzbar auch für z.B. Eldritch Horror als zweites Standbein entdeckt.
Es kommt also an. Ich bin da keine Ausnahme. Obwohl ich mittlerweile durchaus darüber nachdenke, ob das Spiel dahinter denn es auch wert ist. Denn worauf es letztendlich ankommt, sollte ja eigentlich der Spielspaß sein. Und nur schöne Miniaturen werden da dauerhaft bestimmt keinen Spaß bringen. Selbst wenn man sie anmalt und sich daran erfreut. Was toll ist. Aber ich will sie ja auch effektiv einsetzen. Und nicht nur schöne Figuren über ein Spielbrett schieben.
Vielleicht sind viele Miniaturen bei Brettspielen das Adäquat zu Blondinen mit großen Brüsten. Bei Beiden wird ein zweiter interessierter (oberflächlicher) Blick riskiert (und die Inhalte sind erst mal zweitrangig).