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Midgard Midgard

osc

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ich wollte mal nachfragen ob hier jemand Midgard kennt, ebenfalls ein Rollenspiel aus deutscher feder und meiner meinung nach wesentlich interessanter als DSA... naja das ist meine meinung und ich habe ja bei DSA2 aufgehört zu spielen, das heisst ich kenne das neue regelsystem garnicht. mich würde nur interessieren wie ihr so Midgard gegenüber eingestellt seid, da dieses forum ja ziemlich DSA überlaufen zu sein scheint...

hier mal der link zu der homepage des von pegasus publizierten spiels... (und das soll keine werbung sein, nur eine weitere informationsquelle, falls jemand interesse an einer Fantasy-RPG alternative hat)

mfg
osc

PS: auf der seite gibt es auch PDF's kostenlos zum download um sich das Regelsystem und die Welt ein bisschen anschauen zu können ;)
 
AW: Midgard

Hi osc,

ich habe Midgard früher auch gespielt. Und zwar ein paar Jahre zw. 1987 und 1991 und dann nochmal 1,5 Jahre um den Jahrtausendwechsel. Immer parallel zu DSA. Ich habe auch die Regelbücher hier zu Hause.

Bis inklusive DSA 3 schließe ich mich deiner Meinung an. Midgard war das "ausgetüfteltere" Spiel, was Charaktererschaffung und -führung anbetrifft. Ebenso war der Stufenanstieg viel "logischer" und nachvollziehbarer als bei DSA.

Trotzdem habe ich DSA immer den Vorzug gegeben, weil ich Midgard zu tabellenlastig fand und die Chars mir immer untern den Händen weggestorben sind (bis auf einen Schamanen, seltsamerweise). Außerdem war mir die Magie in Midgard immer irgendwie zu "technisch".

Mit der 4. Edition hat DSA aber einen gewaltigen Schritt nach vorne getan und Midgard m. E. an vielen Stellen nicht nur überholt, sondern gar überrundet. Das Baukastensystem für die Charakter-Erschaffung in DSA 4 ist einfach einmalig. Die Felxibilität bei der Auswahl, Gestaltung und Spielbarkeit der Heldentypen ist unübertroffen. Außerdem kann man bei DSA auf eine viel facettenreichere und ausgearbeitetere Welt zurückgreifen.

Aber unterm Strich solltest Du es einfach mal ausprobieren. Letzendlich bleibt es eine Geschmackssache!

Gruß
Tufir

Anmerkung als Moderator: Da es eine offizielle Herstelleseite ist, auf die Du verweist, geht der Link OK! Wir sind KEINE reine DSA Seite, sondern ein RPG-Forum und da gehört auch Midgard als immerhin ältestes Rollenspiel Deutschlands mit seinen Vertretern hierher. Wundert mich ohnehin, dass dies erst jetzt auftaucht. :smile:
 
AW: Midgard

wow, du hast mir gerade DSA wieder halbwegs schmackhaft gemacht ;) ich würde es gerne mal ausprobieren, einfach um zu sehen wie ich das system finde und ob sich wirklich so viel getan hat wie du sagst.

ich finde zwar auch dass Midgard ein wenig zu sehr auf tabellen und auf das "alles ist auswürfelbar"-prinzip baut, ist es aber doch einfach eine schöne welt und man hat schliesslich als spielleiter immernoch die möglichkeit das system in gewisser weise unkomplizierter zu machen indem man einfach die wirklich abstrus umständlich geregelten sachen einfach weglässt... bei uns hat das wunderbar funktioniert. und ich finde gerade die gnadenlose sterblichkeitsrate bei helden ist ein ansporn seinen charakter richtig und vorallem realistisch auszuspielen... ich meine, es hat mich schon immer gestört dass in den alten DSA versionen ein einzelner schwertschlag einen helden nichtmal ansatzweise tötlich verletzen konnte. jedenfalls wenn man von vollen HP ausgeht. aber vielleicht ist das jetzt ja anders ;)

naja jedenfalls werde ich mir auf der nächsten con vielleicht mal eine DSA runde suchen ^^ und im gegenzug sollten leute die Midgard noch nicht kennen vielleicht mal in betracht ziehen ihren rollenspielerischen horizont dahingehend zu erweitern... es ist jedenfalls einen blick wert!


mfg
osc
 
AW: Midgard

Midgard ist ein mir unbekanntes System...
Um was gehts da?
 
AW: Midgard

Midgard ist ein Fantasy-Rollenspiel das sich, ganz ähnlich wie DSA, einer erfundenen mittelalterlichen welt bedient. es ist das älteste deutsche rollenspiel und vom system her kann man sagen es ist sehr "komplex". ich würde jedem empfehlen einfach mal auf die Midgard-HP zu schauen und sich dort ein bisschen durchzulesen um was es geht, es sind einfach andere möglichkeiten als zum beispiel bei DSA und kann insofern wenn man sich für solche mittelalterlichen settings interessiert eine möglichkeit sein mal ein paar andere seiten des rollenspiels kennenzulernen...

ich will mit meiner propaganda niemanden vom DSA spielen abhalten genausowenig wie ich es mir anmaße anderen vorzuschreiben was sie zu spielen haben aber ich finde einfach als Rollenspieler sollte man sich auch mal die anderen systeme die es so gibt anschauen.
 
AW: Midgard

osc schrieb:
Midgard ist ein Fantasy-Rollenspiel das sich, ganz ähnlich wie DSA, einer erfundenen mittelalterlichen welt bedient. es ist das älteste deutsche rollenspiel und vom system her kann man sagen es ist sehr "komplex". ich würde jedem empfehlen einfach mal auf die Midgard-HP zu schauen und sich dort ein bisschen durchzulesen um was es geht, es sind einfach andere möglichkeiten als zum beispiel bei DSA und kann insofern wenn man sich für solche mittelalterlichen settings interessiert eine möglichkeit sein mal ein paar andere seiten des rollenspiels kennenzulernen...

ich will mit meiner propaganda niemanden vom DSA spielen abhalten genausowenig wie ich es mir anmaße anderen vorzuschreiben was sie zu spielen haben aber ich finde einfach als Rollenspieler sollte man sich auch mal die anderen systeme die es so gibt anschauen.
Stimme ich dir in allem zu, OSC.

Gruß
Tufir
 
AW: Midgard

Hi OSC,

was hältst Du davon hier mal eine kontroverse Diskussion über Midgard vs. DSA zu starten?

Dann könnten wir allen "Unwissenden" - :smile: - mal die Unterschiede aufzeigen.

Falls Du ja sagst, lege ich Dir in den nächsten Tagen mal ein Diskussionskonzept vor, damit es hier kein "Kraut und Rüben" wird.

Auch einverstanden?

Gruß
Tufir
 
AW: Midgard

ja damit könnte ich sehr gut leben ;) wenn du etwas vorbereitest, dann bin ich dabei.
 
AW: Midgard

Hi ich kenne DSA leider nur gut bis zur 2 AUsgabe, ein wenig die 3 Ausgabe und nur ganz ganz wenig die vierte Editioen. Genaugenommen habe ich nur einmal einen Helden ausgewürfelt.

Midgard kenne ich dagegen seit 1984 ziemlich gut, auch wenn ich selber nicht mehr spiele.

Regeln: DSA versus Midgard. Die Midgard Regeln erscheinen mir mittlerweile einfach zu sein als die DSA Regeln. Mir erscheinen die DSA Regeln sehr gut zu sein, aber auch deutlich komplizierter. Ich denke es bleibt einfach geschmackssache.n Einen Held zu erschaffen geht in Midgard jedenfalls schneller. Das Kampfsystem bleibt deutlich gefährlicher, sodaß m.E seltener gekämpft wird und die Monster "normaler" bleiben was ich angenehm finde.

Als großen Vorteil sehe ich die Hintergrundwelt an. Midgard ist einfach eine tolle Hintergrundwelt auch wenn mir neuere Tendenzen bei Midgard nicht so zusagen. Im Moment spielen bei Midgard so dubiose "Seemeister" die Fäden. Das sind unglaublich mächtige Magier, die mir insgesamt nicht so zusagen. Auch die Anarchen und was da insgesamt so rumfliegt nervt. Wenn ich ein wenig weissagen darf so gibt es im Moment die Tendenze bei Midgard den Hitergrund der Welt zu ordenen und im Grunde genommen allen Göttern einen gemeinsamen Ursprung zu geben und zu behaupten, dass sämtliche regionale Götter nur verschiedene Interpretationen der Menschen sind. Diese Entwicklung finde ich sehr schade.
Man muß auch sehen in welche Richtung die neue Küstenstaaten oder Valianbox gehen wird. Ich befürchte, dass hier das Motto gilt ein sehr starkes und vortschrittliches Volk aufzubauen das in der Technologie und der Magie sehr sehr weit fortentwickelt ist. Angeblich sollen die KüSta ja die frühe Renaissance vom irdischen Italien teilweise errreichen naja, wer es mag.

Mein persönlicher Favorit bleibt KanThaiPan. Hier wird so eine Art Nordkorea gegen Südkorea angeboten. Nur dass der eine Teil etwas japanischer ist und der andere Teil etwas chinesischer. Das ganze ist extrem reizvoll und hat einen wunderbaren Quellenband Sogar die KUngFu Regeln sind einigermassen okay. Allein der Regelmechanismus der "Erleuchtung" ist in der 2 Auflage ziemlicher Schrott.

Grüße von Wolfram der gerne versucht alle Fragen zu beantworten.
 
Hallo zusammen!

Ich krame mal dieses Uralt Thema hervor. Ich habe vor, mir demnächst die fünfte Edition von Midgard zuzulegen, um endlich eine große Wissenslücke zu schließen, was Rollenspielsysteme angeht.
Hat vielleicht schon jemand Erfahrung mit der neuen Auflage gemacht? Laut der Werbung soll das System ja ordentlich entschlackt und modernisiert worden sein. Und kann vielleicht jemand noch ein paar Worte zu dem System generell verlieren? Das wäre echt klasse.
 
Zur 5. kann ich Dir nur sagen, dass es die Charakterklasse meines Lieblingscharakters nicht mehr gibt. Deshalb habe ich mich nicht mehr weiter damit beschäftigt. ;)
Ansonsten habe ich vielleicht ein Jahr oder so Midgard 4 gespielt. Wir hatten sicher Spaß sowie schönes Rollenspiel in dieser Runde und es ist schade, dass sie aufgelöst wurde. Aber dies hatte wenig mit dem Regelwerk zu tun. Ich sage immer: "Midgard ist das älteste Rollenspiel Deutschlands und so spielt es sich auch." Selten habe ich in einem Regelwerk mehr Spielergängelung gelesen als bei Midgard, den Spieler wollen immer nur das Beste haben und sind überhaupt nicht am wahren Rollenspiel™ interessiert. Die SCs sollen bloß nicht zu mächtig werden und schon gar nicht reich. Ein Charakter darf beim NPC Zauberleistung Y einkaufen, aber selbst nicht für diesen Preis anbieten. Untereinander dürfen sich die Charaktere sowie nichts beibringen. Ein toller Wert muss stundenlang erspielt sein, sonst ist er nichts wert. Am besten würfelst Du bei der Charaktererschaffung ALLES (Geschlecht, Größe, etc, Beruf) aus und spielst eben das, was damit geht. Wenn Deine Wunsch-Charakterklasse mit diesen Attributen nicht möglich ist, dann musst Du eben etwas anderes spielen. Erfahrung im Kampf bestimmt sich durch den Schaden, den DU alleine beim Gegner gemacht hast. Der Charakter, der 60% der Räuberbande abgelenkt hat, damit Du Einen nach dem Anderen umhauen kannst, bekommt nichts (hat ja keinen Schaden gemacht). Natürlich gibt es auch in der Midgard-Gemeinde Personen, die das weniger eng sehen und anders machen sowie jeder das spielen darf, was er auch gerne hätte. Ich war einmal auf einem Midgard-Con und hatte in den Runden dort sehr viel Spaß. Hauptsächlich ist man da mit Anfang 30 wieder das Küken und der Runde, so dass mich meine "alte Herrn" Runde sehr an meine Anfangszeiten erinnert hat - wenn die Mitspieler eben 10 Jahre älter sind...

Midgard 5 hat wohl eine Menge überarbeitet und zum Beispiel die unterschiedlichen Erfahrungspunkte fürs Zaubern, Kämpfen und sonstiges abgeschafft.
 
Danke für den ausführlichen Beitrag hexe! :) Auch wenn er mich gehörig zweifeln lässt, ob ich mir das Buch noch besorgen will. Das klingt für mich nach einem ähnliche Desaster wie Cyberpunk 2020.

Weswegen mich das System unter anderem interessiert hat ist, dass die Kämpfe immer sehr drastisch bleiben, da die Lebenspunkt nicht wesentlich ansteigen und dass man im Prinzip mit jedem Charakter alles erlernen kann, nur halt unterschiedlich gut/schnell. Kannst du vielleicht noch ein wenig über diese beiden Punkte erzählen?
 
Ja, ein Kämpfercharakter beginnt etwa mit AT 8 und PA 15, wenn man es in DSA-Terms sagt und AT 15 ist dann richtig, richtig gut und toll und schon fast PG. Man kann also sagen, die Kämpfe bleiben sehr drastisch, zumal man eine gute Chance hat bei jeder Aktion einfach zu Sterben (die 100 auf der w100 Patzertabelle). Wenn man nicht stirbt, bricht man sich eben was oder wird gar verstümmelt... das hat meiner Meinung nach wenig Rollenspielerischen Spaß, wenn der Charakter plötzlich so gut wie taub ist oder 4 Wochen warten muss bis sein Bein wieder verheilt ist. Man kann das mögen, weil es realistisch gemein ist. Muss man aber nicht, wenn auch nach X Erfahrung vergleichsweise immer noch eine Münze beim Angriff werfen kann.

Ja jede Charakterklasse kann alles lernen (gut nicht jeder Zauberer alle Zauber), aber das wird teilweise so teuer, dass man es sich auch gleich sparen kann. Zumal es bei M4 noch Fertigkeiten gibt, von der die Autoren eben ausgehen, dass es zur Charakterklasse Y nicht passt und deshalb sehr teuer ist. Meine Hexe zum Beispiel hat Himmelskunde als teure Ausnahmefertigkeit und wusste es nicht und habe es gewählt, weil ich dachte, als Anbeterin einer Mondgöttin, sollte man sich ein bisschen am Nachthimmel auskennen... Ausnahmefertigkeiten soll es aber bei M5 nicht mehr geben, glaube ich.
 
Generell finde ich es ja nicht schlecht, wenn es in einem Kampf mal wirklich um etwas geht und man auch mal wirklich Verletzungen bekommen kann. Bei D&D/Pathfinder kennt man sowas ja garnicht. Da gibt es eigentlich immer eine Möglichkeit, den Chara wiederzubeleben und verlorene Gliedmaßen wieder nachwachsen zu lassen. Das hier klingt aber schon zu krass. Ich schwanke grad ernsthaft, ob ich mir die Bücher noch holen soll...

Nochmals danke für die Ausführungen, hexe!
 
Natürlich soll ein Kampf nicht Larifari sein. Aber damit mein Charakter "Angst" hat, wenn sie mit einer Armbrust bedroht wird, brauche ich kein "hartes" System. Sie hat einfach Angst, auch wenn ich weiß, dass sie mit einer Wahrscheinlichkeit von 73,9 % sowie so nicht getroffen wird, dann immer noch zu 69% ausweichen schafft und selbst wenn sie getroffen wird nur, bei 9% wirklich ernsthaft versetzt wird. ;)
Es gibt auch in Midgard Möglichkeiten zur Heilung, aber das ist alles eben sehr teuer und Gold braucht man auch immer zum Aufsteigen und muss es ansammeln und ausgeben sonst entwickelt sich der Charakter nicht weiter.

Der Kampf ist auf jeden Fall härter als in D&D/Pathfinder, wobei ich noch kein Pathfinder sondern nur D&D 3.5 gespielt habe. Da hoppelt man über das Battleborad, macht seine 5 foot steps, lässt sich buffen und klopp lustig herum. Aber sehr viel mehr bietet das ganze System auch nicht. Oder sagen wir es so, ich war sehr froh einen einfachen Kämpfer-Charakter gewählt zu haben. Da hatte ich etwas zu tun und konnte was reisen - es gab auch keinen Abend ohne Kampf. Auf der anderen Seite ist es bei D&D/etc schon nervig, dass man nackt in der Badewanne ohne magische Gegenstände nicht mehr kann und sonst eigentlich im Kampf nicht besser wird, weil der Feind ja auch immer besser wird und nur meine Werte steigern, damit ich weiterhin gleich wahrscheinlich treffe.

Bei Midgard hatte ich keinen Kampf mit wirklich allen Regeln. Es gibt zumindest in M4 Regeln für die Nutzung eines Battleboards, Kontrollbereiche und "Attacks of Opportunities", dazu viele Kampf-Fertigkeit, wie vom Pferd (Nah und Fern) und Streitwagen oder Belagerungswaffen. Allerdings ist der Fernkampf eher für den Popo.

Jetzt muss ich noch irgendwas positives zu Midgard sagen. Die Welt ist nett durchdacht. Nimmt große Anleihen an der Wirklichkeit und versucht getreu einiges wieder zu geben. Das heißt die Bauern bauen Emmer an und keinen neumodischen Weizen. Die Charakterklassen sind recht simple, sodass sie in aller Hand Kulturen passen. Es steht "low Fantasy" drauf. Sprich, der Zauberer ist jemand seltsames und sollte nicht so freizügig herum zaubern, sonst kommt vielleicht ein abergläubischer Mob. Die offiziellen Abenteuer allerdings sind weniger "Low Fantasy" und da passiert dann doch mehr.
Es gibt zwar Stufen (Grade in Midgard), aber der Charakter steigt kontinuierlich auf und erreicht bei X verlernten Erfahrungspunkten einen neuen Grad mit ein paar neuen Sachen, der Zaubernwert darf zum Beispiel nur max auf y+Grad liegen. Das gefällt mir schon besser als in D&D mit dem "Bing" bei Einreichen der neuen Stufe.
Es ist ein "Hobby" Produkt, sprich mit dem Kauf des Regelwerkes, hilft Du dabei, dass es weiterhin produziert wird. Du wirfst Dein Geld sicher niemanden in den Rachen. Als ich ein Jahr gespielt habe, habe ich mir das Grundregelwerk und Zauberbuch kurzer Hand in meinem Rollenspielladen um die Ecke gekauft. Den Laden soll es schließlich auch noch länger geben.
 
Natürlich soll ein Kampf nicht Larifari sein. Aber damit mein Charakter "Angst" hat, wenn sie mit einer Armbrust bedroht wird, brauche ich kein "hartes" System. Sie hat einfach Angst, auch wenn ich weiß, dass sie mit einer Wahrscheinlichkeit von 73,9 % sowie so nicht getroffen wird, dann immer noch zu 69% ausweichen schafft und selbst wenn sie getroffen wird nur, bei 9% wirklich ernsthaft versetzt wird. ;)[...]
Ja klar, da hast du schon recht, hexe! :) Es geht mir auch eher um das, was die Spieler dabei empfinden. Und da stört mich halt auch immer wieder genau das, was du über Kämpfe in D&D/PF geschrieben hast. Wirkliche Spannung kommt da bei mir nurnoch selten auf, da ich genau weiß, dass unsere Gruppe eigentlich alle Gegner besiegen können sollte, denen sie begegnen. Generell kann man durch die späteren Massen an Trefferpunkten auch recht gut lange im Vorraus sehen, wann es für einen Chara kritisch wird und nach dem Heiler brüllen. Und wenns die Gruppe man nicht schafft, haben die Spieler entweder zu schlecht gewürfelt oder der Meister war etwas zu enthusiastisch...
Viel besser gefallen haben mir da harte System, wo die Charaktere auch schonmal nach einer unbedachten Aktion und einer Gewehrsalve bewustlos zusammengebrochen sind. Da hat man dann große Augen bei den Spielern gesehen und schnell gemerkt, dass sie wirklich anfingen, fieberhaft um ihre Charas zu kämpfen. Das hatte ich mir halt von Midgard in einem schönen Low-Fantasy Setting erhofft. Bisher klingt das System für mich aber eher nach dem genauen Gegenpol zu D&D/PF...

Das Midgard eine sehr schöne Welt haben soll, hatte ich auch schon gehört. Ich bin auch schon seit einiger Zeit auf der Suche nach den Hintergrundbüchern. Vor allem von dem Zwergeband hatte ich schon einiges Gutes gehört. Deswegen hoffe ich, dass ich den demnächst auch mal irgendwo finden werde.

Ich werd mir das mit dem Kauf auf jeden Fall nochmal überlegen. Systeme von Hobbyautoren unterstütze ich immer gerne und vielleicht hat sich mit der fünften Edition auch einige deiner Kritikpunkte entschärft, hexe. Angeblich soll Midgard 5 ja viel moderner und besser sein als seine Vorgänger. Wenn ich das Buch habe, kann ich ja ein paar Zeilen drüber schreiben.
 
Ja, bei D&D/etc hatte ich eher immer Angst vor "Rettungswurf gegen 'Dein Charakter wird unspielbar'"
 
*Argl* Dieser Faden ist ja schon Jahrzehnte alt und fast genau so lange nicht mehr bearbeitet worden. Das geht so aber gar nicht bei einem der ältesten einheimischen Systemen. Ist der Kreis der Midgardspielenden wirklich so klein? Oder tummeln sich alle nur in dem Systemforum?
Egal, als erstes gehört dieser Faden wieder aus der Versenkung gezogen und dann ein paar Einblicke geboten.

Midgard ist ein System, das an vielen Stellen sehr flexibal angewandt werden kann. Es ist nicht per se ein Lowfantasy System. Das hängt letztlich vom Stil der Gruppe und insbesondere des Spielleiters ab. Man kann die Welt deutlich magischer Spielen, als es in den offiziellen Publikationen dargestellt ist, da es sehr viele auch sehr mächtige Zaubersprüche bzw. Wunder gibt. Gerade auf höheren Graden, wenn man selbst etwas den Schleier anheben kann und die Welt auf einen aufmerksam wird, kann man erkennen, dass die Welt Midgard an vielen Stellen durchaus von sehr mächtiger Magier durchdrungen ist.
Das herausstechendste Merkmal von Midgard ist aus meiner Sicht die Charakterentwicklung, bei der jeder prinzipiell fast alles lernen kann. Bei der Magie ist das etwas eingeschränkt der Fall, aber theoretisch auch möglich. Hier gibt es auch eine sehr theoretische Abhandlung über das Wesen der Magie auf Midgard.
Was bei Migard definitiv fast gar nicht steigt, sind die Lebenspunkte. Im Leben eines Charakters mit mittelprächtiger Konstitution sind das um die 16. So kann jeder Kampf, auch der gegen ein paar Skelette auch auf höheren Stufen gefährlich werden. So erlebt vor gut vier Spielabenden. Was jedoch steigt, sind die Ausdauerpunkte, mit denen gezaubert oder auch abgewehrt wird. Denn jeder Treffer, auch wenn er abgewehrt wird, verursacht AP-Schaden. Ohne AP keine Abwehr, Gegner treffen leichter und so geht es dann dahin...

Leider hat Midgard das Problem, dass Publikationen nicht wie am Fließband produziert werden. Gerade, was Hintergrund der einzelnen Regionen betrifft, kann das zu Problemen führen. Außerdem sind viele der Publikationen vergriffen und nur gegen horrende Kosten bei ebay zu ersteigern. Da hat man als "Frühgeborener" einen nicht zu unterschätzenden Vorteil. Allerdings betrifft dieser "Nachteil" meist nur fantasyspezifische Bereiche, da die unterschiedlichsten Kulturen sehr eng an realexistierende irdische Kulturen zur Zeit des Hochmittelalters (12. bis 14. Jahrhundert) angelehnt sind. Wer also einen gültigen Bibliotheksausweis besitzt oder der Recherche im Internet fähig ist, der findest für alle Kulturen Midgards eine unüberschaubare Masse an Material. Weiterhin gibt es auch online von offizieller Seite frei downloadbare Abenteuer für Anfängergruppen, nach denen dann eigene auf die Spielergruppe abgstimmte Szenarien vorbereitet werden können. Auch im Bereich der Fanszene gibt es einige Publikationen, die vielleicht nicht zu 100% mit dem Lektorat der offiziellen Midgardpublikationen abgestimmt sind, aber durchaus ihren Zweck gut erfüllen.

So eine erste Einführung in das System. Vielleicht demnächst mehr. Wenn Interesse besteht auch bitte Fragen stellen, die kann ich dann hoffentlich zufriedenstellend beantworten. Denn wenn ich auch scon vieles andere ausprobiert habe, so bin ich immer wieder zu Midgard zurückgekehrt.
 
Ist der Kreis der Midgardspielenden wirklich so klein? Oder tummeln sich alle nur in dem Systemforum?
Keine Ahnung, ich hab seitdem nicht mehr gespielt und auch nicht groß vermisst.

Inspiration in der Bibliothek holen oder die Welt so darstellen wie sie einem gefällt (mehr oder weniger Magie) kann ich in jedem System. Da sehe ich jetzt nicht als Alleinstellungsmerkmal von Midgard. Ist es bei Midgard 5 denn immer noch, dass man überall liest "Liebe SL Du musst Deine Spieler klein halten!"
 
Die wenigen Male, wo ich Midgard gespielt habe, gefiel es mir eigentlich sehr gut. Aber bei Midgard geht es mir persönlich genau wie mit allen anderen Rollenspielen, die ich mag - wenig verfügbare Freizeit und noch weniger Möglichkeiten, eine Gruppe zu finden.....
 
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