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Thema des Monats [März '18] Seid ihr offen für neue Systeme oder spielt ihr lieber immer "euer" System?

Feuertraum

Auf Abenteuer
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Ächz, schwitz, zerr ...Puh, es ist schwer, einen alten Thread wieder an die Oberfläche zu ziehen, aber ich habe ihn erst jetzt entdeckt und wollte da auch gerne etwas zu sagen:
Ich gehöre auch zu jenen Menschen, die gerne viele Systeme ausprobieren wollen, der neugierig ist auf andere Welten, andere Wesen, aber auch auf andere Mechaniken und Ideen.
Gleichzeitig bin ich auch der Typ, der sich hinstellt und sagt: Ich will auch einmal Systeme kennenlernen, die kaum jemand auf dem Schirm hat, die ein Nischendasein führen und stiefmütterlich behandelt werden. Warum müssen es immer die allseits bekannten Regelwerke sein? Jene, die einen sofort in den Sinn kommen, wenn man sie nach Systemen fragt.
Nicht falsch verstehen: Käme jemand und fragt mich, ob ich Lust hätte, einige Abenteuer in DSA oder DnD zu spielen, werde ich mich mit Sicherheit nicht mit Schaudern abwenden.
Aber es gibt für mich keinen Grund zu sagen, andere, unbekannte Systeme kommen mir nicht auf den Tisch. Wer weiß, vielleicht ist ja ein System dabei, welches mir richtig gut gefällt, und ich würde es verpassen, weil ich mich dem verschlossen hätte.
Darum: Mehrere Systeme sind für mich "Pflicht".

Lieben Gruß
Feuertraum
 

Baszo Baz

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Spielleiter Schnupperrunden
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Nun, ich kenne ein paar Systeme und Welten, habe aber ehrlich gesagt nicht all zu viele davon auch ausprobiert. Seitdem ich Blades in the Dark kenne (das sind jetzt ca. 2 Jahre) habe ich nichts anderes mehr gespielt. Keine Ahnung, was genau es war, aber selbst die Systeme, welche ich vorher besaß und auch gespielt hatte, erschienen mir einfach nicht mehr interessant. Dieses Spiel (und sein Würfelsystem) trafen einfach einen sweet spot bei mir. So extrem, dass ich dabei bin, all meine alten Bücher zu verkaufen, da ich zu der Erkenntnis kam, dass ich bei der mir zu Verfügung stehenden Zeit sowieso nicht dahin zurückkehren werde (und wahrscheinlich auch nicht, wenn ich mehr Zeit für das Hobby hätte).

Trotzdem schaue ich mir zum Beispiel auf YouTube Videos oder bei Twitch Streams über andere Spiele an, doch Blades in the Dark/Forged in the Dark hat seine Fänge in mich geschlagen und ich muss gestehen, dass ich ein kleiner Fanboy bin.
 

Mann mit Bart

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Mir geht es so ähnlich mit Fate. Das System hat zwischenzeitlich einen festen Platz in meinem Repertoire. Allerdings nicht so exklusiv. Ich habe mich in den letzten zwei Jahren durch alle möglichen Systeme gespielt und es sind dabei durchaus ein paar dabei gewesen, die ich sicher wieder gerne spielen werde. Ich mache allerdings einen Bogen um Systeme, die ihren Umfang mehr in Regalmetern als in Seiten messen.

Ein positiver Nebeneffekt vom "über den Tellerrand schauen" ist, dass es in vielen Spielsystemen die ein oder andere Sache gibt, die man gut auf andere Systeme übertragen kann. Insofern spiele ich sicher auch meine alten Systeme mal wieder, aber eben anders als früher.
 

Wore

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Oha, die anfängliche Frage weckt die Assoziation mit einer weiteren: Welches System ist das bessere? Letztere Frage wurde in meinem erweiterten Bekanntenkreis schon des Öfteren kontrovers und mit stark divergierenden Meinungen diskutiert.

Jeder hat ja mit irgendeinem System angefangen, das man damals mit einem bestimmten Kreis an Spielern gespielt hat. Damit sind oft Erinnerungen und Emotionen verbunden. Einige haben diese Systeme dann vielleicht eine lange Zeit gespielt. Systeme erzeugen ihre Kinder. Tendenziell heutzutage umso mehr (Youtube Kanäle, etc.). Oder andersherum ausgedrückt: Vielleicht haftet einigen Spielern ein gewisser „System-Stallgeruch“ an. Aber gibt es den DSA Spieler als solchen? Gibt es die D&D Spielerin als solche?

Ist eine positive Grundhaltung gegenüber anderen Systemen Pflicht? Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Es schadet jedenfalls nicht den Ereignishorizont zu erweitern; der eigenen Froschperspektive zu entfliehen… Trotzdem ist für den einen oder den anderen das Althergebrachte und vielfach für den eigenen Bedarf optimierte vielleicht manchmal das Beste.​
 
G

Gelöschtes Mitglied 10704

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Funzt leider nicht. Gegen Harte Schädel Die nur ihr Ding wollen oder wissen, wächst kein Gras. Systeme sind wie Arschlöcher, jeder hat eins und meit es ist Das Non+Utra.

Macht das unter euch aus. Dieser Threat ist out.
 

Mann mit Bart

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Wieso machst Du Dir dann überhaupt die Mühe diesen Thread zu kommentieren? Wenn Du nichts beizutragen hast dann lass es doch bitte einfach.
 
G

Gelöschtes Mitglied 10704

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Pack dich mal selbst an der Nase @ Mann mit Bart. ;-) Du redest zuweilen zu viel und meinst immer du bist im recht weil du es intellektuel schön verpackst.
 

Mann mit Bart

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Es geht hier nicht darum im Recht zu sein. Du musst auch nicht meiner Meinung sein, damit kann ich leben. Es zwingt Dich auch keiner Diskussionen beizutreten, in denen ich Beiträge gepostet habe, die Dir zu lang sind. Feuertraum hat gefragt, ob wir offen sind für neue Systeme. Ich sehe in Deinen beiden Posts nicht, dass Du diesbezüglich etwas konstruktives beigetragen hättest. Stattdessen vergiftest Du einfach nur die Diskussion.
 

Ascaso

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Ich würde zwar sagen das ich offen für neues bin, aber wenn ich ganz ehrlich bin, dann interessieren mich Systeme nur am Rande. Ich fuchse mich generell nicht so gerne in Regelsysteme rein, und wünsche mir darum Runden in denen der Fokus das Rollenspiel ist und das System eher Beiwerk.

Aber ja, es gibt schon auch Tendenzen. Systeme die 100 Skills für alles mögliche haben, die sehr glücksabhängig sind oder bei denen es für alles eine Tabelle gibt sind nicht so meins. Wenn ich aber ein schönes schlankes System mit dem Fokus auf Gruppendynamik und Interaktion sehe, kann ich auch schon mal etwas nerdige Begeisterung zeigen. :)
 

Wore

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Für mich passt hier ein Vergleich mit Programmiersprachen: Jede Programmiersprache hat ihre Vor- und Nachteile. Programmiersprachen werden häufig in Bezug auf bestimmte spezialisierte Anwendungen verwendet. Eine Programmiersprache zu meistern ist empfehlenswert. Man wird in dieser Sprache dann Experte. Es fällt einem leichter andere Sprachen zu erlernen, wenn man die Grundlagen der Programmierung verstanden hat. Sollte man gelegentlich in der ein oder anderen Sprache programmieren? Ja. Man verbleibt sonst in der Gefahr in eine Froschperspektive zu verfallen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 10704

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Jupp. Am Tellerrand hat selbst ein Frosch Probleme ... Da hast du recht.

Ich denke dieser Thred kann geschlossen werden. ;-) @ Screw.
 

DerVampyr

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Für mich passt hier ein Vergleich mit Programmiersprachen: Jede Programmiersprache hat ihre Vor- und Nachteile. Programmiersprachen werden häufig in Bezug auf bestimmte spezialisierte Anwendungen verwendet. Eine Programmiersprache zu meistern ist empfehlenswert. Man wird in dieser Sprache dann Experte. Es fällt einem leichter andere Sprachen zu erlernen, wenn man die Grundlagen der Programmierung verstanden hat. Sollte man gelegentlich in der ein oder anderen Sprache programmieren? Ja. Man verbleibt sonst in der Gefahr in eine Froschperspektive zu verfallen.
Also im Bezug auf die eigenen Chancen am Arbeitsmarkt ist es bei Programmiersprachen durchaus wichtig, nicht in die Froschperspektive zu fallen. Aber inwieweit ist das bei einem Hobby welches man mit Freunden betreibt wichtig?

Aber ja, es gibt schon auch Tendenzen. Systeme die 100 Skills für alles mögliche haben, die sehr glücksabhängig sind oder bei denen es für alles eine Tabelle gibt sind nicht so meins. Wenn ich aber ein schönes schlankes System mit dem Fokus auf Gruppendynamik und Interaktion sehe, kann ich auch schon mal etwas nerdige Begeisterung zeigen.
Ist bei mir genau andersherum. Ich mag Systeme wo die Würfel entscheiden wie etwas ausgeht. Systeme die zu erzählerisch sind fallen mir schwer zu meistern, weil mir meist die Inspiration oder Spontanität fehlt um im entsprechenden Moment dann etwas spannendes oder spaßiges zu erdenken. Ich mag es, wenn die Würfel entscheiden ob der Schlag trifft oder nicht und nicht meine Fähigkeit blumig einen Angriff zu beschreiben.

Schaue auch gerne in andere Systeme rein, bleibe aber meist bei regellastigeren Systemen hängen. Paranoia z.B. hat nur wenig mit viel Würfeln zu tun, weswegen es mir einfach schwer fällt ins System reinzufinden und ich mir nur schwer vorstellen kann dieses zu meistern, weil ich dafür irgendwie nicht die richtigen Ansätze finde. :)

Ich denke dieser Thred kann geschlossen werden. ;-) @ Screw.
Warum? Weil dir nicht gefällt was du liest? Weil es dich nicht interessiert? Wie wäre es, wenn du diejenigen die darüber sprechen wollen nicht nervst und einfach woanders schreibst? Das Forum ist groß genug, oder sonst zieh weiter zu anderen Foren wo man genau über die Themen spricht die Herrn Colwyn genehm sind.
 

Alasdair

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Magistrat
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Ich geb auch noch meinen Senf dazu.
Das System ist mir ***egal. Es ist für mich Mittel zum Zweck. DnD 5e, 4K, 3G, egal. Klar, wenn man Magie will braucht man ein System, das das kann, wenn man Knarren wir ein System, das Werte dafür bietet.
Aber:
Wichtiger ist die Welt und die Spieler. Wäre es möglich würd ich auch ganz ohne System spielen. Im Foren RPG klappt das ganz gut. Unser System ist nur ein D100, und ein wenig gesunder Menschenverstand und Plausibilität. Es funktioniert hervorragend. ;)
 

Ric Master

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Ich bevorzuge Systeme, deren Mathematik bzw. Statistik und Spielmechanismen stimmen. Das sind bevorzugend für mich Prozentsysteme, muss aber nicht sein. Blades in the Dark scheint ein gutes System zu haben, auch wenn ich nur einen Blick in die Regeln realisieren konnte.

Ich habe Systeme auch schon wegen der Stimmung in der Welt fallengelassen, die sie in den Regeln darstellten, weil das nichts für mich ist. Harnmaster ist da das beste Beispiel, obwohl ich das artverwandte Rolemaster trotz einiger Fehler liebe.


@Streithähne: Bitte streitet Euch privat. Die meisten haben kein Interesse an Kindergartendrama und wollen nur einen interessanten Thread lesen und ggf. sogar dazu beitragen. Wenn man befürchten muss, bei jedem falschen Wort von allen Seiten beschossen zu werden, werden solche Threads sehr schnell ziemlich einsam und die Homepage stirbt ab.
 

Wore

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Also im Bezug auf die eigenen Chancen am Arbeitsmarkt ist es bei Programmiersprachen durchaus wichtig, nicht in die Froschperspektive zu fallen. Aber inwieweit ist das bei einem Hobby welches man mit Freunden betreibt wichtig?
Haja, zugegebenermaßen hinkt der Vergleich, wie so viele andere Vergleiche auch. Man schreibt sich ja hier auch nicht Bewerbungsschreiben mit Lebensläufen (Systemerfahrung, Sozialkompetenz und Motivation 😉). Auch der freie Markt für Rollenspielsysteme ist wahrscheinlich ein anderer (auch in Bezug auf Editionen und Errata). Obwohl der digitale Anteil ja schon zugenommen hat, seit den 1970ern. Ich fand den Vergleich eben lustig. Vielleicht fällt mir dazu noch eine Anekdote ein…
 

Wore

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Mir fällt zu dem Thema spontan eine kleine Parodie ein, die natürlich betont stereotypisch übertrieben ist :eek:. Aber mit dem 11.11. hat ja die närrische Saison schon begonnen :hoffnarr und man möge mir den Spaß verzeihen ;). Ich bin übrigens, Hand aufs Herz, der festen Überzeugung, dass es den DSA Spieler als solchen und die D&D Spielerin als solche nicht gibt. Gegeben sei ein fiktives Bewerbungsgespräch unter folgenden Rahmenbedingungen:



Walter-Axel R. ist seit 35 Jahren DSA Spieler Programmierer. Doch er möchte sich verändern. In den letzten Jahren war er immer unzufriedener mit den neueren Versionen der DSA Sprache. Mit anderen Rollenspielen Programmiersprachen hat er jedoch noch keine Erfahrungen sammeln können. Doch bei RPG-Foren hat er eine Anzeige gesehen. Von Drachen war da die Rede. Das hat ihm gefallen, denn er mag besonders gerne Funkeldrachen. Auch Dungeons wurden erwähnt. Das hat ihn aufmerksam gemacht. Er weiß zwar nicht was das ist, interessiert sich aber als Vegetarier für Pilze; und ein Donjon muss bestimmt ein seltener französischer Pilz sein. Es herrscht ein Fachkräftemangel auf dem Markt für RPG-Sprachen und er wurde prompt zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen. Er betritt einen Keller-artigen, fensterlosen Raum in dem es nach kaltem Zigarettenrauch und abgestandenem Bier riecht. Seltsame Poster von obskuren Musikgruppen sind an den Wänden zu sehen. Vier Gestalten mit langen Haaren und Sonnenbrillen sitzen ihm gegenüber. In der diffusen Düsternis des Kellergewölbes sind Details des, durch eine achtlos erzeugte Unordnung hervorstechenden Spieletischs nur schwer erkennbar.

DM: „Ich bin hier der Meister und… äh… ja, Herr R. sie haben sich hier als Programmierer beworben, richtig?“

W.-A.R.: „Ja, das ist…“ (wird unterbrochen)

DM: „Gut, Herr R. Was bringen Sie denn mit? Was sind Ihre Fähigkeiten?“

W.-A.R.: „Nun ich bin seit 35 Jahren DSA Programmierer. Ich habe schon damals in der Grundschule angefangen. Und ich bin ein begeisterter Programmierer.“

DM: „Naja, gut. Was waren denn ihre größten Erfolge?“

W.-A.R.: „Meine DSA Helden Programminstanzen haben eine 100% Abdeckung. Also 100% gewaltfrei. Jeder Konflikt.“ (ein erstes Tuscheln ist zu hören und die D&D Programmierer runzeln fragend die Stirn)

DM: „Und die D&D Sprache? Kennen Sie die? Gibt es jetzt übrigens auch schon in der fünften Edition, demnächst auch in der 6., 7. und 8., usw. (lacht…). Ja, da staunen Sie: Ich kann zählen (lacht). Ist aber zu komplex und zu teuer für uns. Alle paar Jahre eine neue Edition und alles alte Zeugs wegschmeißen? Wo kämen wir denn da hin? Wir wollten eigentlich in Chainmail programmieren. Haben uns jetzt aber für D&D 1.0 entschieden. Das ist möglichst einfach und primitiv. Haben Sie schon einmal davon gehört?“

W.-A.R.: „Ja, aber bis jetzt nur schlechtes. Die Programmierer sollen nicht besonders intelligent sein und ihre Programminstanzen lösen Konflikte nur durch Gewalt. Zudem ist ihr Rollenspiel Programmierstil richtig schlecht.“

DM: „Und Sie? Was halten Sie für die größte Errungenschaft aller Programmiersprachen?“

W.-A.R.: „Ist doch klar. Den inhärent gewaltfreien Ansatz von DSA. Das ist einzigartig. Das ist die erste Welt, äh Programmierwelt natürlich, in der der kategorische Imperativ tatsächlich funktioniert. Er wird gelebt als agile Spielkultur Programmierkultur.“

DM: „Wat, katalonischer Imperlativ? Wat is dat? Erklären Sie mal.“

W.-A.R.: „Nun ja, es ist in Wirklichkeit eine Weiterentwicklung des zuvor besagten, die einen zu bestimmten Verhaltensweisen anleitet. Gewalttätiges Verhalten wird durch Schmerzen bestraft. Aber nicht für die Programminstanzen, sondern für die Programmierer. Wer gewalttätig wird und kämpfen will, muss erst einmal eine fast endlose IF THEN ELSE Verschachtelung von Attacke und Parade Würfen programmieren. Das ist so stupide, dass es richtig weh tut. Deswegen lässt man das Kämpfen am besten direkt weg und programmiert nur noch gewaltfrei.“

DM: „Hmmm, ein interessanter Ansatz. Habe ich zwar nicht verstanden, aber interessant. Wo sehen Sie sich denn in 90 Spielesitzungen drei Jahren? Sind Sie an einer Führungsposition interessiert?“

W.-A.R.: „Ja, ich habe mich in meinem alten Team sogar schon einmal als Spielleiter Software Leiter (SL) beworben.“

DM: „Ja und?“

W.-A.R.: „Leider ist meine Bewerbung abgelehnt worden. Es waren zu viele Instanziierungen von Schokoladenschlössern, Einhörnern, Zirkusfesten, Parfümraffinerien, usw. im Code. Schade.“

DM: „Und wie gehen Sie mit Frust um? Wenn eine Ihrer Programminstanzen mal wieder ein paar kritische Treffer Bugs hatte oder über einen Green Slime den Papierkorb entsorgt wurde.“

W.-A.R.: „Hmmm… (denkt nach). Entsorgt? Das hört sich so gar nicht nach meinem Programmierstil an, so unmenschlich... Aber mit Frust kann ich nicht so gut umgehen. Ich habe mich auf einer Convention Fachtagung dafür eingesetzt, dass bei der IF THEN ELSE Verschachtelung von Attacke und Parade Würfen, Treffer praktisch nicht mehr möglich sind. Also statistisch gesehen nur noch mit einer Chance von 2.71828^-23. Aber ich wurde nicht erhört. Das war frustrierend…“

DM: „Haben Sie denn Fragen an uns?“

W.-A.R.: „Worauf legen Sie Wert in Ihrem Team?“

DM: „Nun ja, Charakterbeschreibungen Kommentare im Quelltext minimieren. Nur unnötig und zeitaufwendig. Wir machen alles mit Tactical Maps Flussdiagrammen. Damit es auch jeder versteht, geht es nur von Raum zu Raum Anweisung zu Anweisung, so richtig eindimensional. Geistig darf es nicht zu komplex werden. Ach ja, und wir verwenden gerne Templates für unsere Programminstanzen. Die sind einfach und auch gut austauschbar. Nur ein paar Attribute müssen noch maximiert werden.“

W.-A.R.: „Wie viele Klassen gibt es denn bei Ihnen?“

DM: „Möglichst wenige. Wie gesagt, es darf nicht zu komplex werden. Bei einigen muss man aber aufpassen. Programminstanzen vom Magic-User haben Probleme mit ihrer Wall of Fire Firewall. Das kann andere Programminstanzen schnell beschädigen. Aber am Ende sind sie alle austauschbar (DM lacht, während andere D&D Programmierer ihn grimmig anschauen).“

W.-A.R.: „Das habe ich noch nicht verstanden. Wieso soll es denn möglichst primitiv sein?“

DM: „Nun ja, wir versuchen Dialoge zu vermeiden. Denn während wir programmieren läuft Musik im Hintergrund; hart, schnell und laut. Und die eine oder andere Tüte Chips wird schon mal gegessen. Da kann man sich nicht so gut austauschen. Auch Teamwork ist meistens überbewertet, PvP Mobbing ist bei uns eher der Alltag. Fenriz, einer unserer Spieler Programmierer, hört gerne Black Metal und hat für die notwendige Primitivität eine andere gute Erklärung.“

Fenriz: „I just want the drums to sound like drums. The drums sound best in 70s.”

DM: „Naja, das ist ein anderes Thema.“

W.-A.R.: „Wie sieht es denn mit dem Gehalt aus? Gibt es ein Basisgehalt?“

DM: „Na klar, aber erwarten Sie sich nicht zu viel. Das Gehalt wird nach Auftragslage ausgezahlt. Aber wir haben viele Schätze Incentives. Sie können Ihre Programminstanzen sehr schnell hochrüsten agil weiterentwickeln. Vorpal Schwerter mit einem Bonus von +10 sind gar kein Problem. Die Köpfe müssen eben runter…“ (D&D Programmierer grinsen sich gegenseitig an, dann stimmen sie einen kleinen Fußballgesang an „Runter mit dem Kopf, runter mit dem Kopf, runter, runter, runter…“)

W.-A.R.: „Wie sieht es denn bei Ihnen mit Vielfalt aus. Gehört das zur Firmenpolitik?“

DM: „Vielfalt, klar. Haben wir. Jede Programminstanz hat natürlich meistens eine andere Ausrichtung. Außer bei Fenriz, der macht immer nur ein CE Zeichen an sein Gesinnungsattribut, naja, eine Frage des Geschmacks. Sollten wir vielleicht mal mit Marketing und HR drüber sprechen.“

W.-A.R.: „Machen Sie sowas wie einen Betriebsausflug im Jahr? Mit meiner alten Gruppe Firma waren wir öfters auf Mittelaltermärkten.“

DM: „Mittelaltermärkte? Total unsinnig. Überbewertet. Wir fahren alle zusammen aufs Keep It True und schädeln uns komplett weg.“

W.-A.R.: „Alkohol ist eher nicht mein Ding. Ich bin übrigens auch Vegetarier. Ich hätte da auch schon eine erste Idee einer neuen Umsetzung. Ich habe von den bösen, menschenfressenden Goblins in der D&D Sprache gehört. Nun, ich könnte an einem Abenteuer einer KI/AI programmieren, die zum Ziel hat, menschenfressende Goblins zu überzeugten Vegetariern werden zu lassen. Ganze kulturschaffende Nationen könnten daraus entstehen. Das wären bestimmt tolle Erlebnisse und Erfolge zukünftiger D&D Programmierung.“

DM: „Hmmm, menschenfressende Goblins? Da haben wir andere Techniken für.“

W.-A.R.: „Das klingt interessant. Ich glaube, ich könnte hier meine Fähigkeiten zum gewaltfreien Programmieren einbringen.“

DM: „Vielen Dank nochmal Herr R. für das Gespräch. Wir melden uns dann in ein bis zwei Wochen bei Ihnen.“​
 

Ric Master

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Vielen Dank, das war wirklich großartig und eine Freude zu lesen.

Ich erlaube mir einen unabhängigen und ebenso nicht ernst zu nehmenden Beitrag aus meiner Ecke zu addieren (Mit der Bitte um Nachsicht; unaufgefordert geschrieben von einem Betriebswirt, keinem Programmierer)
_ _ _ _ _ _ _

Ingo Quisitor hört dem Gespräch interessiert zu.

IQ: "Also bei uns läuft das anders. Wir bei WH40K Inq. arbeiten sehr effizient im Gegensatz der bisher erwähnten Programmiersprachen mit einem erwachsenen System von brutalster Vorgehensweise. Bei uns ist alles sehr direkt geregelt und sogar in Level von Erfolg und Misserfolg unterteilt um das einzelne Ausmass an Kompetenz und Inkompetenz unserer Mitarbeiter abzubilden.

Unserer Programmiersprache fehlen grundlegende Subprogramme, die für alle anderen Sprachen Basisfeatures sind. Wir ersetzen diese simpel mit den Definitionen "Einfluss" sowie "Chaos" und ersetzen alle Arten von volkswirtschaftlich relevanten Modelle der normalen raubtierkapitalistisch orientierten Grundthemen der anderen Systeme (Looten, pländern, Monster töten und bestehlen) mit diesen diffusen und unlogischen, nicht funktionierenden Bugs. Selbstverständlich patchen wir solche Bugs nicht und weil wir uns nicht darum kümmern, funktioniert das Gesamtsystem dennoch irgendwie.

Auch bei uns ist gewaltfreies Programmieren von größtem Interesse, da das Gegenteil extrem schnell mit hoher statistischen Wahrscheinlichkeit immer im Totalausfall des Programmiers enden.

Wir nutzen unsere Programmierer generell bis zum letzten Atemzug aus. Es ist uns egal, ob die Programmierer an Arbeitsunfällen sterben, bei ihrer Arbeit dem Wahnsinn anheimfallen oder aufhören, sich unserer verpflichtenden Qualitätsmanagementphilosphie zu unterwerfen (und sich dem Chaos zuwenden).

Solange wir sie auslutschen können, werden wir das tun.

Incentives, Urlaub, Krankheitszeiten, Schwangerschaften und der damit bezogenen Sonderurlaub oder im Ansatz ähnliches sind nicht im Arbeitsvertrag vorgesehen und werden als Häresie gegenüber der Geschäftleitung angesehen.

Wir haben dennoch sehr guten Zulauf von Mitarbeitern, weil wir das beste Konzept seit der systemischen Einführung von Pädophilie in der katholischen Kirche adaptiert und installiert haben:

  • Grösstmögliche Programmierfreiheit, gerne auch amoralisch, egoistisch, vorzugsweise aber rassistisch,
  • absoluter Gehorsam gegenüber den Vorgesetzten und vor allem der Geschäftsführung,
  • totale Unterwerfung in die hauseigene Grundphilosophie unseres Qualitätsmanagements,
  • Keinerlei Rechenschaft gegenüber allen Aussenstehenden inklusive
  • der völligen Vernichtung von Belegen über eventuelle Verantwortlichkeiten einzelner Programmierer.
  • Generell, wenn sich ein Programmierer sich nicht komplett unserer Grundphilosophie und unserem Qualitätsmanagement "committed" wird er simpel als Beleg umdefiniert.

Zusammengenommen ist der Druck auf unsere Mitarbeiter von möglichst allen Seiten des Unternehmens präzise und systemisch so eingestellt, dass nur die gehorsamsten, effizientesten und besten Mitarbeiter dauerhafter bei uns eingestellt bleiben dürfen und sich sogar freuen, komplett ausgenutzt werden zu dürfen.

DAS soll uns erst einmal jemand nachmachen."
 
G

Gelöschtes Mitglied 10704

Gast
@Wore Gut das es noch intelligente und vor allem gebildet Menschen gibt. Sonst hätten wir weder Wassereis, Snickers noch Tiefkühlpizza ... oder Bier o_O und das auf nem Con oder ner Rollenspiel Runde daheim ??? !!! Totale Katastrophe ... "Menschenopfer. Hunde und Katzen leben in Frieden miteinander! Massenhysterie!"
 
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