Der Paladin nippt an dem merkwürdig schaumigen Getränk. Es ist süß -- zuerst -- und dann ganz schrecklich bitter auf der Zunge. Er kämpft dagegen, sein Gesicht zu verziehen -- schließlich ist es eine Gabe, und über Gaben soll man nicht undankbar sein -- stellt die Tasse zurück, die er erstaunlich gut sieht, und nickt der Stadtwache zu. "Habt vielen Dank!"
Dann denkt er über die Worte der Wache und der anderen Dame nach, und beginnt zögerlich... "Ich... ich war beim Mondtempel. Wir... wir wollten die Schwerter vereinen. Das Multiversum retten. Und... Herrn Ancoron. Ich ... presste die Schwerter gegeneinander. Sie ... sollten sich ... verbinden. Eine unglaubliche Kraft erhob sich aus ihnen. Aber ich ... hielt stand. Doch in dem Moment, als ich wusste, ich könnte es schaffen, war ich auf einmal ... woanders. In einem Keller. Nach wie vor ... blind. Ich tastete mich an den Wänden lang. Und dann... war da ... ein Lied. Ich folgte dem Lied und auf einmal war ich dort, wo Ihr mich gefunden habt."
Der alte Mann räuspert sich. "Und was dieses Wesen angeht. Es ist nicht ... in ... mir. Es ist ... um ... mich. Es kann nicht in mich eindringen. Es verspricht Macht, aber in mir ist nur mein Glauben. In mir ist nur Selune. Ich will keine Macht. Außer meiner Göttin. Und doch: Es gibt mir Fähigkeiten und..." Jetzt horcht Rhizom lange, lange in sich hinein. Sehr, sehr lange. Eine Redepause entsteht.
Dann, als plötzliche Erkenntnis: "Es will mich locken. Es verspricht mir alles, wenn ich es in mich hineinlasse."
Er hebt seinen Kopf, lächelt durch seinen weißen Bart -- ein erstaunlich offenes und beinahe unschuldiges Lächeln, doch auch etwas traurig -- und meint leise: "Aber so langsam versteht es glaube ich, dass es da lange warten kann. Haha. Und oh je: Es ist ganz beleidigt, fühle ich gerade." Jetzt strahlt Rhizom ein ganz kleines bisschen erfreut, wohl, weil er gerade selbst bemerkt hat, wie stark und tief sein Glauben ist, und wie nichts -- aber auch gar nichts -- daran etwas ändern kann.