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Brettspiel Kneipenquiz - Das Original

Luzifer

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Titel: Kneipenquiz - Das Original
Text: Darren Grundorf und Tom Zimmermann
Spielmechanismus: Marco Teubner und Heinrich Glumpler
Grafik: Kreativbunker
Spieleranzahl: 2-6 (auch Solo spielbar)
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
Spieldauer: ca. 30 Minuten
Verlag: moses. Verlag
Erscheinungsdatum: Mai 2016
ASIN: B01FJBZFJU

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Ein Pubquiz ist eine weitverbreitete britische Tradition: Man trifft sich an einem Abend pro Woche in einer Kneipe und spielt in Teams gemeinsam ein Ratespiel. Dieser Trend hat sich über den großen Teich auch nach Deutschland verbreitet. Da es hier aber mehr Kneipen als Pubs gibt, reden wir hier von einem Kneipenquiz. Dieses Spielsystem in geselliger Runde wurde in gemeinschaftlicher Arbeit von Darren Grundorf, Tom Zimmermann und Marco Teubner mit Heinrich Glumpler auf ein Brettspiel adaptiert. Der moses. Verlag hat hierfür auch schon ein Zusatzpack an Extrafragen heraus gebracht.

Inhalt

Die Spielbox von „Kneipenquiz“ möchte nicht nur intelligente Antworten zu Tage fördern. Sie selbst ist ein intelligentes und elegantes Produkt. Die Box selbst ist auch der Spielplan. Edel wird sie durch einen Magneten verschlossen. Beim Aufklappen kommt der Spielplan zu Tage und zwei kleine Schubfächer, in welchen das weitere Spielmaterial und die Fragekarten aufbewahrt werden. Eine höchst patente Anordnung, die zu beindrucken weiß. Alles hat seinen Platz. Und kein Platz wird verschwendet. Nach dem Entpöppeln der Komponenten muss man aber auch etwas Puzzeln, um alles wieder ordentlich zu verstauen. Zumal die Spielfiguren aus Kartonflaschen (Gegner) und einer Eule (Spieler) bestehen, die mittels Standfuß aufgestellt werden können.

Die Karten mit den Fragen und Antworten sind ordentlich groß und dadurch gut lesbar. Sie sind stabil und liegen gut in der Hand. Sie haben sogar ein eigenes Präsentationsfach, in welches sie zu Spielbeginn platziert werden können. Von dort kann man sie ziehen. Hier wäre es schön gewesen zwei Blanko Karten zu haben, welche die vordere und die hintere Karte verdecken. Sonst schmult man ja doch nach den möglichen Antworten. Bei der Härte der Fragen, ist das niemandem zu verdenken.



Spielablauf von Kneipenquiz

Alle Spieler bilden gemeinsam ein Team. Kneipenquiz ist ein kooperatives Quiz. Es gibt drei Schwierigkeitsstufen Die Gegner werden vom Spiel selbst gesteuert, abhängig davon, wie man die Fragen beantwortet. Die einfachste Variante lautet „Easy-Peasy“ und ist für den Einstieg absolut zu empfehlen. Hierfür werden aus einem verdeckten Stapel insgesamt 5 Plättchen offen gelegt und den Fragen 1 bis 5 zugeordnet.
Kneipenquiz geht über 5 Spielrunden á 5 Minuten. Sobald die Zeit läuft liest ein Spieler die Fragen vor. Sie können kreuz und quer beantwortet werden. Jemand schreibt die Antworten auf. Hier kristallisiert sich schnell heraus, bei welchen Antworten man sich sicher ist und wo Unsicherheiten bestehen. Die Plättchen können innerhalb der 5 Minuten jetzt noch ausgetauscht werden. Eulenkarten geben Boni, falls die Frage wirklich richtig beantwortet wurde. Die anderen „Flaschenkarten“ lassen die Gegner fortschreiten. Bei einer richtig beantworteten Frage um die grüne Zahl. Ansonsten gehen die Gegner die rote Zahl in Schritten weiter. Wer nach fünf Runden die meisten Punkte hat gewinnt.

Es gibt noch eine zweite Variante: Bei einer richtigen großen Gruppe kann man diese auch zweiteilen, lässt die Flaschengegner weg und spielt einfach gegeneinander.



Beim einfachsten Level „Easy-Peasy“ hat man die Möglichkeit durch Eulen bis zu 15 Bonuspunkte zu ergattern. Im Bestfall käme man so auf einen Maximalwert von 40 Punkten (25 Punkte durch 25 richtige Antworten plus 15 Bonuspunkte). „In Your Dreams“ hält gerade mal 6 Bonuspunkte durch Eulen parat. Insofern also alles richtig beantwortet würde, kämen die Spieler auf 31 Punkte als Endstand.

Ein Blick auf die Gegner:

Klar erkennbar ist, dass die Gegner beim hohen Schwierigkeitsgrad auch bei richtigen Antworten durch die Spieler schon mindestens dre Schritte machen. Selbst wenn alle Fragen richtig beantwortet werden, kommt ein Gegner hier bei sechs Plättchen auf 20 Punkte! Bei falschen Antworten machen sie grundsätzlich sogar fünf Schritte. Bei einer richtigen Schlappe würden die Gegner somit insgesamt 30 Punkte haben. Alles ist möglich, aber durchaus eine Herausforderung. Im Modus „Easy-Peasy“ machen die Gegner (nur, falls tatsächlich alle 6 Plättchen zu einer Farbe zufällig auch gezogen werden) mindestens 14 Schritte und bei einem Totalausfall der Spieler maximal 23.

Durch diese kleine Rechnerei wird sehr deutlich, wie gut man sein muss, um das schwierigste Level zu meistern.
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Fazit

Quizrunden kennt jeder. Es gibt sie in mannigfaltiger Form. Letztlich ist es ein Frage-Antwort-Spiel. Und doch ist Kneipenquiz anders. Es bringt nämlich die kooperative Komponente ins Spiel! Der Eifer am Spieltisch wächst somit in die gleiche Richtung. Man fiebert gemeinsam der nächsten Antwort entgegen, schwitz, grübelt, überlegt zusammen, gewinnt zusammen oder verliert zusammen. Das habe ich so noch bei keinem Quizspiel kennen gelernt. Bei einem kooperativen Quiz verfügt man natürlich über das Wissen von vielen Mitspielern, sozusagen einer „Schwarmintelligenz“. Dennoch brachte Kneipenquiz uns viel häufiger als uns lieb sein kann auf den Boden der Tatsachen zurück. Uns wurde sehr oft bewusst, was wir alles NICHT wissen. Die Fragen sind nämlich schwer. Sauschwer. Ohne gemein zu sein.

Wer weiß denn schon welchen vierten Wohnsitz Karl Lagerfeld hat? Oder warum Schwalben bei schlechtem Wetter tief fliegen? Vielleicht kommt man gemeinsam darauf, woraus die Sonne hauptsächlich besteht oder welche Farbe die Spitze des Zeigefingers beim Langnese-Eis Flutschfinger hat? Und wer nachdenkt kommt auch darauf, welchen Vorfahren sich man mit einem Cousin zweiten Grades teilt.

Die Fragen sind ein Mix aus Spezialwissen, Allgemeinwissen, aktueller Boulevardpresse, Zeitgeschichte und vereinzelt auch Multiple-Choice Vorgaben. Diese Mixtur ist sehr gelungen, da die Fragen oft zur Diskussion anregen. Aufgrund der Zeitvorgabe von 5 Minuten muss man sich aber auch ran halten und darf sich nicht verzetteln. Innerhalb der 5 Minuten will man ja auch die taktische Möglichkeit nutzen, um entweder selbst bei sicheren Antworten möglichst Boni abzusahnen oder die Gegner möglichst wenig Schritte machen zu lassen. Diese Selbstreflexion zu den eigenen Antworten ist ebenfalls ein Novum bei Quizspielen. Es erhöht das Gefühl ein Spiel vor sich zu haben und nicht bloß Fragen zu beantworten.

Durch die Vorgabe der Rundenzeit spielt sich das Spiel äußerst flott. 30 Minuten Gesamtspielzeit werden ganz selten überschritten. Es gibt für keinen Mitspieler unnötige Wartezeit. Alle sind jederzeit „dran“. Erfahrungsgemäß wird nie nur eine Runde gespielt. Der Schwierigkeitsgrad ist nämlich sehr fordernd. Ein Sieg muss hart erkämpft werden. Oft muss hierfür tatsächlich gut taktiert werden mit den Plättchen, selbst wenn sie zufällig gezogen werden. Persönlich bevorzuge ich hierfür den mittleren Schwerigkeitsgrad „Showtime“. Bei „In Your Dreams“ müsste wirklich alles passen. Das habe ich noch mit keiner Gruppe geschafft.

Ob als Absacker eines Spielabends oder einfach mal zwischendurch im Büro zu Auflockerung der Arbeitsatmosphäre. Kneipenquiz punktet in jeder Lebenslage und ist eine absolute Empfehlung für Quizfreunde!

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[45/50] - Spielspaß
[18/20] - Spielthema/-regeln
[15/20] - Ausstattung
[10/10] - Preis/Leistungs-Verhältnis
87% - Gesamt

Vielen Dank an den moses. Verlag, welcher diese Rezension ermöglichte.

Link zur Seite des Verlags zum Spiel.


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Eine schnelle Runde im Büro. Für das Spielfeld ist selbst auf dem vollsten Schreibtisch irgendwo Platz. (Bild ist leider etwas Unscharf vom Lachen) 2017-10-16 04.15.38.jpg
 
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