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Brettspiel King of Tokyo

Voltan

Heldenhaft
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King of Tokyo
Ein Monsterspiel von Richard Garfield


Worum geht´s?

In King of Tokyo spielt jeder ein riesiges Monster im Stil der alten japanischen Godzilla-Filme.
Natürlich darf das arme Tokyo nicht fehlen, dass (wie auch in den meisten Filmen wieder einmal das Ziel der Monsterattacken ist.
Das Monster, das die höchste Zerstörung verursacht, erhält die meisten Ruhmpunkte und gewinnt das Spiel.
Leider sind die anderen Monster ebenso ganz scharf darauf, die Stadt zu zerstören und so bekämpfen sich die Viecher auch noch gegenseitig. Wobei derjenige, der gerade in Tokyo ist, die Wut aller anderen auf sich vereinigt und somit gegen alle anderen Monster ankämpfen muss.

Inhalt

Schon die Schachtel stimmt den Spieler auf die comicartige Gestaltung ein. Die verwendete Grafik ist quietschbunt und die Zeichnungen sehen recht witzig aus.
Die Spielelemente, wie das kleine Spielbrett, die vielen Karten und Marker und die Monstertableaus und Pappfiguren, setzen diesen Stil konsequent weiter.
Die Materialen sind durchaus wertig; die Monstertableaus bestehen aus festem Karton, ebenso die Pappfiguren und Marker. Auch die Spielkarten sind schön und robust gestaltet und dürften viele Spielrunden, auch mit jüngeren Mitspielern, schadlos überstehen.
Die großen Würfel liegen gut in der Hand und sind besonders für kleine Kinderhände sehr gut zu greifen. Auch die grünen Energiebrocken, die aus Plastik geformt sind, sehen durchaus hübsch aus.
Die Monstertableaus zeigen das jeweilige Monster und verfügen über zwei einstellbare Werte-Anzeiger. Einer ist für die Lebenpunkte, der andere für die Ruhmpunkte, die durch Drehen an einem kleinen Rad verstellt werden können. Dies ist sehr schön gelöst, da auf diese Weise die Werte nicht notiert oder sonstwie nachgehalten werden müssen. Einfach kurz am entsprechenden Rad gedreht; schon hat man den Wert festgehalten. Sehr schön!

Das Spielbrett ist klein und eigentlich auch fast überflüssig. Denn normalerweise darf ohnehin nur ein Spieler seine Figur auf dem Spielbrett abstellen (nur bei fünf Spielern darf auch eine zweite Monsterfigur dort stehen). Das Brett stellt jedoch die Stadt Tokyo dar und ist somit durchaus ein zentrales Element im Spiel. Alle anderen Monster, die sich nicht in Tokyo befinden, werden vor den jeweiligen Spielern abgestellt.

Alles in Allem sind die Materialen in guter bis sehr guter Qualität und zusammen mit den witzigen Zeichnungen, überaus gut gelungen.

Das Spiel

Zu Beginn wählt jeder Spieler ein Monster aus. Diese Auswahl beschränkt sich nur auf das Aussehen des Monsters, da diese sonst keinerlei Vorteile oder zusätzliche Bonis aufweisen. Jedes Monster verfügt zu Beginn über 10 Lebenspunkte und 0 Ruhmpunkte. Ziel des Spiels ist es, 20 Ruhmpunkte zu erhalten. Doch Vorsicht: Sobald die Lebenkraft auf Null fällt, ist das Monster tot und das Spiel somit für denjenigen beendet.
In jeder Runde hat ein Spieler folgende Züge:

- Würfeln und nachwürfeln: Der Spieler würfelt mit 6 Würfel (bis zu zwei zusätzliche Würfel können durch entsprechende Karten hinzugewonnen werden). Dann kann er alle, einige oder auch keine Würfel zur Seite nehmen und mit den restlichen nochmals würfeln. Dies kann er bis zu dreimal machen. Natürlich können liegengelassene Würfel auch wieder aufgenommen werden und somit neu geworfen werden. Nach dem dritten Wurf jedoch steht das Würfelergebnis fest.
Ein Blitz-Symbol bedeutet, dass der Spieler sich einen Energiebrocken nehmen kann.
Ein Herz-Symbol bedeutet, dass das Monster einen Lebenpunkt zurückerhält. Es sei denn er befindet sich gerade in Tokyo: Dann kann das Monster nicht geheilt werden, immerhin wird er dort ja ständig vom Militär beschossen...
Eine Klaue bedeutet, dass das Monster einen Punkt Schaden erzeugt. Wer diesen Schaden erhält, hängt davon ab, wo sich das Monster zur Zeit befindet. Steht er in Tokyo, erhalten alle anderen Spieler (die sich nicht in Tokyo befinden) einen Punkt Schaden. Steht das Monster nicht in Tokyo, erhält das Monster, das sich gerade in Tokyo befindet den Schaden.
Außerdem kann noch eine Zahl zwischen 1 und 3 erwürfelt werden. Schafft man ein Drilling, erhält man die entsprechende Anzahl an Ruhmpunkten. Drei einser bedeuten also EINEN Ruhmpunkt; drei dreier bedeuten DREI Ruhmpunkte...
Schafft man sogar vier Würfel einer Zahl, erhält man einen Ruhmpunkt zusätzlich (ergo bei vier einser = zwei Ruhmpunkte).

- Würfelergebnis befolgen: Hier gibt es nicht viel zu erklären. Die oben genannten Ergebnisse werden nun ausgeführt; Schaden an das oder die Monster verteilt; Lebenspunkte werden neu eingestellt oder Energiebrocken aus dem Vorrat genommen.

- Karten kaufen: Jede Karte kostet eine bestimmte Anzahl an Energiebrocken. Drei Karten liegen aus und können ausgewählt werden. Der Spieler kann soviele Karten kaufen, wie er Energiebrocken hat. Einige Karten werden sofort ausgespielt und der Effekt findet unverzüglich statt (z.B. kann man hierdurch zusätzliche Ruhmpunkte erhalten). Andere darf der Spieler behalten und im richtigen Moment ausspielen. Oder sie gelten gar während des ganzen Spiels und bescheren dem Spieler Vorteile.

- Abschluss des Zugs: Nun werden noch eventuelle Karteneffekte abgehandelt und die Würfel an den nächsten Spieler weitergegeben.

Doch welche Rolle spielt nun Tokyo? Sobald ein Monster in Tokyo einfällt, erhält dieser einen Ruhmpunkt. Ausserdem erhält das Monster in jeder Runde, die es in Tokyo beginnt, weitere zwei Ruhmpunkte. Tokyo ist also sehr wichtig, um schnell an Ruhmpunkte zu gelangen. Allerdings ist Tokyo auch sehr gefährlich. Denn eine Heilung ist dort unmöglich und man muss ständig die Angriffe der anderen Monster auf sich nehmen.
Sobald man in Tokyo von einem anderen Monster verletzt wurde, darf der Spieler entscheiden, ob er in Tokyo bleiben, oder die Stadt verlassen möchte. Entscheidet er sich dazu zu fliehen, muss der Angreifer nun in die Stadt gehen. Das kann manchmal für den Angreifer selbst sehr gefährlich werden, wenn dieser über nur wenige Lebenspunkte verfügt. Insofern muss auch der Angreifer stets überlegen, ob er das Monster in Tokyo überhaupt angreifen möchte, oder lieber versucht in dieser Runde darauf verzichtet (Würfelglück vorausgesetzt).

Die Karten geben den Spielern noch weitere Vorteile und Möglichkeiten und stellen somit eine wichtige Komponente dar.


Fazit

King of Tokyo ist ein überaus kurzweiliges und spannendes Vergnügen. Natürlich darf man hier keinen komplexen und strategischen Leckerbissen erwarten. Aber gelegentlich hat man ja auch mächtig Hunger auf einen einfachen Hamburger, oder?
Und King of Tokyo macht in dieser Beziehung eigentlich alles richtig. Das Spiel ist schnell, die Regeln einfach und die Interaktion durchaus vorhanden. Man kann seine Spieler ärgern und ihnen das Leben schwer machen. Dies alles gepaart mit der gelungenen Grafik und dem schönen Material reicht vollkommen aus, um King of Tokyo als sehr gut zu bewerten.
Besonders schön ist, dass auch Kinder das Spiel überaus spannend finden. So entstehen sehr gemischte Spielgruppen, die trotzdem - oder gerade deshalb - Spaß machen und zu weiteren Runden motivieren.


Wir danken dem Heidelberger Spieleverlag, der uns diese Rezension ermöglicht hat.
 

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Luzifer

Ältestenrat
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King of Tokyo ist aus unserer Spielrunde nicht mehr wegzudenken. Es ist grundsätzlich der Opener für einen Spieleanbend mit verschiedenen "kurzen" Spielen. Hin und wieder wurde dann doch der ganze Abend mit der Vernichtung Tokyos verbracht. Wie Voltan erwähnte, ist es sehr schön kurzweilig. Der Einstieg ist mittels weniger Minuten geglückt. Es ist herrlich unkompliziert. Der Spielspaß dagegen hält an.
Dem reinen Würfelglück stehen die Ausrüstungskarten und kleine taktische Überlegungen ein Stück weit entgegen. Letztlich wird der kleine feine Faktor Glück aber schon noch benötigt.

Kleiner Wermutstropfen ist die Möglichkeit des frühen Ausscheidens einzelner Spieler. Gerade wenn sich andere gegen einen vereinen, kann es für denjenigen zu Wartezeit bis zum Ende der Partie kommen. Zum Glück dauern die Spiele aber nicht so lang, so dass er sich bald revanchieren kann.

Ich möchte KoT nicht missen.
 

Elric

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Ich konnte es auf der SPIEL im letzten Jahr anspielen und es hat jede Menge Spass gemacht (ich glaube wir waren 4-5 Leute).
Leider ist es mir aktuell noch etwas zu teuer, um es selbst zu kaufen.
 
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