• RPG-Foren.com

    DIE Plattform für Fantasy & Sci-Fi Rollenspiele

    Ihr findet bei uns jede Menge Infos, Hintergründe zu diesen Themen! Dazu Forenrollenspiele, Tavernenspiele, eigene Regelwerke, Smalltalk und vieles mehr zu bekannten und weniger bekannten RPG-Systemen.

Geschwätz Kickstarter etc... und von wem sie genutzt werden

sonic_hedgehog

Geweiht
Beiträge
4.467
Punkte
133
Ich rätsle und frage daher mal nach Input.

Ich habe in meinem Kopf ein Konzept zu Kickstarter und Konsorten: jemand, der ein (mehr oder weniger) tolles Projekt ohne unterstützenden Verlag produzieren möchte, holt sich vorab das Geld der zukünftigen Käufer um in Eigenregie die Produktion anzustoßen. Richtig?

Was aber, wenn der Projektstarter selbst Verlag ist?

Der Uhrwerk-Verlag ist aktuell eine der treibenden Kräfte hinter dem Startnext-Aufzug für Numenera, hier. Einerseits durchaus interessant und das Angebot ist fair, andererseits scheint es mir an der Idee vorbeizugehen. Was denkt ihr?
 
Ein noch besseres Beispiel ist Cool Mini or Not. Sie haben mittlerweile 13 Spiele per Kickstart heraus gebracht und sich jedes mal gesteigert, dabei mit Zombicide 3 die Schallmauer durchbrochen.

Ich habe mir auch schon überlegt, ob das der Sinn von Crowdfunding ist. Ein Produkt, dass man auch so stemmen könnte, von den Käufern absichern lassen. Und dazu noch ein Haufen an Werbung, welches die Backer größtenteils noch selbst in die Hand nehmen, da sie ja daran interessiert sind, dass es produziert wird. Und wenn die Produktionskosten erreicht sind, ist jeder daran interessiert noch mehr Strechgoals zu erreichen, um mehr aus dem Spiel heraus zu holen.
Für eine Verlag ist das also eine (fast) sichere Sache. Werbung für umme, Finanzierung für umme, Markttransparenz im Vorfeld... Was will man mehr.

Insofern die Backer mitspielen und das Gefühl haben einen Mehrwert daraus zu ziehen, kann es funktionieren. Und öfters funktioniert es bislang auch, wenn das dahinterliegende Projekt gut durchdacht ist.

Den ursprünglichen Gedanken von Kickstart sehe ich dabei jedoch nicht erfüllt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich seh das wir ihr, Sonic und Luzifer. Für einen Verlag oder (wenn man mal in den Bereich Computerspiele geht) einen Publisher sind Instrumente wie Kickstarter oder auch Early Access Gold wert. Man kann den Erfolg des eigenen Produktes von vorne herein einschätzen und produziert vollkommen ohne finanzielle Risiken. An der Grundsätzlichen Idee geht das ganze aber vorbei.

Aber ob das schlecht ist, kann man jetzt wohl noch nicht sagen. Solange kleine, ambitionierte Ideen ohne Verlag auf solchen Plattformen nicht verdrängt werden, habe ich damit kein Problem. Und vielleicht trauen sich so auch gestandene Unternehmen mal an etwas außergewöhnlichere Konzepte, die ansonsten nie in Angriff genommen werden würden. Auf jeden Fall hätte der Käufer so ein sehr viel direkteres Instrument zur Einflussnahme auf die Verlage. Wenn man etwa den zehnten, komplett unnützen Regionalband oder das neueste Battlefield nicht unterstützt und sein Geld eher in spannende Neuprojekte steckt, kann das bestimmt auch was bewirken.
 
Na ja, wenn wir allen Dingen, die heute laufen, die Frage nach der ursprümglichen Idee stellen würden, könnten wir uns ganz schön die Gehirne verbrennen. Ich zitiere nur Ken Olson: "There is no reason for an individual to have a computer in his home." Da hatte der Chef von DEC wohl Ende der 70er auch andere "ursprüngliche" Ideen. :)

Drehen wir aber den Würfel mal und sehen die Sache von einer anderen Seite. Wenn ein Privatmensch ein tolles Projekt startet, das Geld kassiert, sich anschließend aber nur einen schönen Lenz macht und dann Privatinsolvenz anmeldet, dann war's das mit meinem Geld als Backer. Bei einem Verlag habe ich da doch schon bessere Chancen (wenn auch sicherlich noch lange keine guten), mein Geld zurück zu bekommen.

Ich habe damit echt kein Problem, wenn sich Verlage auf diese Art aus dem Risiko "stehlen". Manch ein tolles Rolenspiel (und möglicherweise auch toller Verlag) wäre dann heute sicherlich noch in der Produktion und dem Argument von Soulreaper mit dem unnützen Regionalband muss ich auch zustimmen.
 
Ich weiß auch nicht, ob ich damit ein Problem habe. Wahrscheinlich nicht. Wenn es dazu führt, dass Liebhaberprojekte umgesetzt werden, die sonst als zu riskant angesehen würden? Wahrscheinlich haben Verlage auch die bessere Kalkulation und durch bestehende Kontakte auch günstigere Konditionen bei Druckereien etc. Und es ist legitim, das finanzielle Risiko zu verringern.
Andererseits besteht das Risiko, dass Early Access Blüten treibt, wie man es im PC-Spiele Bereich sieht: Dort zahlen einige inzwischen mehrfach für dasselbe Spiel, da Beta-Versionen versilbert werden. Andererseits ist jeder selbst verantwortlich, was er mit seinem Geld macht.

Für die Autoren ist es sicher gut, dass es eine solche Alternative gibt - verbessert ihre Verhandlungsposition. Andererseits ist es auch nicht von der Hand zu weisen, dass gerade Spiele mitunter sehr von einem Verlag profitieren - nicht nur aufgrund der besseren Vermarktungsmöglichkeiten, sondern auch, weil ein kritisches Lektorat Fallstricke im Design erkennen und beheben kann.

Insofern kann man die Frage auch anders herum stellen - möglicherweise werden so Projekte umgesetzt, die noch verbessert hätten werden können.
 
Also ich denke, deine letzte Frage hat nichts mit Kickstarter zu tun, sondern ist nur abhängig von einer guten oder eben nicht so guten Planung und Projektleitung. Das gilt aber für alle Projekte, egal ob Kickstarter oder klassisch.
 
Das ist richtig. Allerdings ist es nicht ganz das, was ich meinte. Bei Spielen ist es wohl durchaus nicht so selten, dass der Entwickler sich in Mechaniken verschaut hat, die jede für sich toll sind, aber im Zusammenspiel Schwächen haben. Die er aber selbst nicht sieht und die auch den Spieltestern nicht unbedingt auffallen. Ein erfahrener Verlagsentwickler kann in diesem Fall als externe QS fungieren - als eine, die im Idealfall einfach unglaublich viele Spiele und deren Entwicklung kennt.
So etwas unterbleibt, wenn man sein Spiel selbst produziert. Und das wird sicherlich in Einzelfällen zu Enttäuschungen und verpassten Fhancen führen
 
Zuletzt bearbeitet:
Damit hast du Recht. Aber du sagst es selbst: Es werden Einzelfälle sein. ;)
 
Ein gutes rein deutsches Unternehmen ist wohl auch Numenera: https://www.startnext.de/numeneradeutsch
Mit fast doppelt so viel Einnahemen als geplant, steht da wohl sehr viel Hoffnung im Raum. Und es läuft noch 13 Tage.

Was ich damit sagen will, ist, dass es wohl auch immer darauf ankommt, welchen Hintergrund das Projekt hat und wie gut es dargestellt wird. Daran muss sich dann das Ergebnis messen lassen. Und da die Starter je bekannt sind, werden dies es schwer haben, ein nächstes Projekt zu starten, wenn sie ein solch stark beachtetes versauen.

Bei Numenera bin ich übrigens dabei und hoffe nun auf die nächsten 1.500€, damit es auch den SL-Schirm geben wird.
 
Sehe ich das richtig, dass hier (außer dem Hardcover) keine exklusiven Inhalte produziert werden? Das überrascht mich dann doch...
 
Ich zitiere mal vom Link:

Updates

Update vom 28.12.2014
Was ist nun genau im Paket?

PDF: Hefte des Grundregelwerks plus Zusatzhefte/materialien als PDF.(SL-Schirm und Kartendecks auch digital, falls wir sie erreichen)

Box: GRW in 3 Softcoverheften (SL, SC, Hintergrund), Charbögen, Karte, Sammelband mit den 4-5 Zusatzheften (+SL-Schirm und Kartendecks, falls wir sie erreichen). Diese Version kommt auch mit allen Extras in den Handel.

HC und ltd. HC: Exakt das gleiche Zusatzmaterial wie bei der Box lose beiliegend.

Das Buch wird mit mehr Backern immer dicker (was die Inhalte angeht).
Aber ja, nachdem es "ge-backt" wurde, kann man es in der gleichen Form auch im Handel erhalten.

Lediglich das HC oder ltd. HC sind nur über die Plattform zu beziehen.
 
Mittlerweile werden neben dem GRW auch 3 Abenteuer übersetzt, sowie der SL-Schirm (Stretchgoal wurde gestern erreicht). Auf dem Plan stehen noch das Cypher-Deck und eine Art Monster-Kartendeck, aber da bin ich skeptisch, dass es dafür reichen wird. Außerdem hat man die Wahl, ob man das ganze als Box mit getrennten Büchern haben will oder als exklusives Hardcover, wobei es dieses nur für die Crowdfunder geben wird. Die Box kommt in den Handel. PDFs werden unabhängig davon immer inklusive sein. So habe ich es jedenfalls verstanden.

Zitat von Startnext:
Updates

Update vom 28.12.2014
Was ist nun genau im Paket?

PDF: Hefte des Grundregelwerks plus Zusatzhefte/materialien als PDF.(SL-Schirm und Kartendecks auch digital, falls wir sie erreichen)

Box: GRW in 3 Softcoverheften (SL, SC, Hintergrund), Charbögen, Karte, Sammelband mit den 4-5 Zusatzheften (+SL-Schirm und Kartendecks, falls wir sie erreichen). Diese Version kommt auch mit allen Extras in den Handel.

HC und ltd. HC: Exakt das gleiche Zusatzmaterial wie bei der Box lose beiliegend.
 
edit:

Hab mir erlaubt den Thread Titel zu ändern, da er jetzt neu in diesem Bereich zu ungenau war.

Gruß

L
 
Zurück
Oben Unten