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Kapitel 2 - Die Gewalten der Wolkenströme

S

Samsonium

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Sie hatte nichts zugegeben und nichts verneint.
Für Wonderfluffin war das natürlich verdächtig. Die Kapitänin gab aber nicht nur nichts zu, sie antwortete auch nicht auf seine Frage, ob man den Dingen auf den Grund gehen wollte, was vermuten ließ, das sie schon etwas wußte und glaubte, das sie das nicht nötig hätte. Und schließlich wollte sie eine Zerstörung, wofür sie auch noch einen labilen Luftelementar einsetzen wollte, nachdem sie über seine außergewöhnlich vernichtende Natur informiert wurden war.
In diesem letzten Punkt verhielt sie sich leider wie die meisten Fleischlinge, die einen mächtigen Geist beschworen oder ihn um etwas baten.
Er selbst hatte solchen Bitten manchmal nachgegeben. Er erinnerte sich an eine Zeit, die heute längst vergessen war. Wie er höchst persönlich für Katastrophen gesorgt hatte. Für etwas, das man die Sintflut nannte, oder es zumindest mal tat. Heute wußte keiner mehr davon und konnte sich Wasser in solchen Mengen nichtmal mehr vorstellen. Massen von Wasser, die ganze Kontinente verschlingen konnten, wie einer namens Atlantis hatte merken müssen.
Witziger Weise hatte man lange nach Atlantis gesucht, als es noch auf dem Grund von Seemoore's altem Reich geruht hatten. Inzwischen schwebte es auf einem entfernten Brocken herum, aber keiner wußte mehr davon. Ja es lebten sogar wieder Leute darin, ohne das sie auch nur den Hauch einer Ahnung besaßen, WAS sie da bewohnten.
Dafür spielten sie aber gern mit dem Gefundenen herum.
Bemerkenswert war, das Wonderfluffin sich jetzt dabei erwischte, wie er selbst soetwas vorhatte. Er hatte keine Ahnung was los war, wollte aber mit augenscheinlich gewaltigen Mächten mitspielen.
Bemerkenswert war außerdem, das ausgerechnet in eben jenem Atlantis, das Seemoore aus einer Sentimentalität heraus weiter beobachtete, jetzt etwas lebte, das die Kapitänin Graue nannte. Sie spielten am meisten von allen dort Lebenden mit dem Erbe des verlorenen Kontinents herum.
Es wäre also möglich, Dianthe ihren Wunsch zu erfüllen. Sogar sofort.
Es wäre eigentlich unverantwortlich, einem solchen Ansinnen zu folgen und gestern wäre es für Wonderfluffin nicht in Frage gekommen, doch nun stellte er sich die Frage, ob es nicht ein Teil der Dinge war, die hier vorgingen und ob er sich mit einer Weigerung nicht einer wichtigen Spur beraubte. Er würde praktisch Beweismittel vernichten, oder nicht ?

Dann waren sie plötzlich wieder in der Kajüte der Sternenwanderer und die Kapitänin würgte sich Urwasser aus den Lungen. Außerdem war sie klitschnass.
Bei dieser Sache konnte ihr problemlos geholfen werden.
Er streckte seine Hand aus und das Wasser wanderte eilig auf ihn zu, um sich mit seinem Körper zu verbinden. Das ging solange, bis Dianthe völlig trocken war und der Boden auch.

Wonderfluffin: "Madame Käpt'n, ihr Anliegen birgt recht große Gefahren. Erstens ist der Einsatz des Drummel's zu Vernichtungszwecken stark reglementiert und müßte einer richtigen Sache dienen. Der Einsatz für eine falsche Sache ist untersagt. Außerdem müßte der Verantwortliche auch wirklich die Verantwortung übernehmen und den Muff begleiten. Sein Leben muß der Pfand dafür sein, das der Drummel seine Kraft begrenzt und nicht vollständig ausbricht. Gelingt dem Verantwortlichen dies nicht, wird auch er der Kraft des Muff's zum Opfer fallen.
Ihn einmal durchfegen zu lassen, wäre also nicht möglich. Es müßte sich schon um eine Sache handeln, zu der sie selbst bereit wären sich zu bemühen.
Dieser Meister muß ebenfalls damit einverstanden sein und die Aktion begleiten. Normalerweise sind es die Meister selbst, die eine Vernichtung wünschen, doch selbst wenn nicht, sind sie selbstverständlich automatisch Mitverantwortliche.
Und schließlich müßte auch ich mitgehen, weil ich ebenfalls Mitverantwortung trage, denn um überhaupt irgendwo durchfegen zu können, müßten sie wissen, was ich weiß. Sobald ich es ihnen verrate, werde ich im Falle eines Falles mitschuldig und habe die Konsequenzen zu tragen."


Seemoore kam langsam wieder in bürokratische Form.
Er drehte sich kurz zu Rubinya um.

Wonderfluffin: "Hoheit, ist ihnen inzwischen eine Antwort eingefallen ?"

Nein, diesmal hatte er sie nicht vergessen.
 

Thevita

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Nachdem das Wasser aus ihrer Lunge war, hörte die Kapitänin auch wieder auf zu husten. Sie bedankte sich natürlich bei Seemoore, sah aber nach seinen Worten immer noch ziemlich unglücklich drein.
"Nun, dann ist das wohl keine Option. Ich persönlich würde alles dafür tun dieses Pack ausgelöscht zu wissen, aber ich kann nicht einfach den Magister in Gefahr bringen und Sie haben ja auch nicht wirklich was mit der Sache zu tun, das ist schließlich etwas persönliches. Ich gehe den Dingen gern mit Ihnen auf den Grund, denn seit ich diese Reise angetreten habe, überschlagen sich die Ereignisse mehr oder weniger. Aber wenn ich eine Spur von den Grauen finde, werde ich sie gnadenlos verfolgen, egal was für andere heiße Spuren ich dafür liegen lassen muss. Ich habe geschworen, ja sogar einen magischen Eid geleistet, meine Heimatstadt vor diesem gemeingefährlichen Verbrechergesindel zu beschützen und das werde ich tun, koste es, was es wolle. Wenn sie damit leben können und mit dem Muff versteht sich, dann würde es mich freuen, sie dabei zu haben."
Sie meinte es auch so, wie sie es gesagt hatte. Allein der Gedanke, dem Magister auf ihren Wunsch hin die Verantwortung aufzubürden, den Muff zügeln zu müssen, bereitete ihr Übelkeit. Nein, wenn sie so etwas anzettelte, dann würde sie auch dafür die Verantwortung übernehmen und kein anderer. Alles andere wäre feige und unehrenhaft und Dianthe war weder das Eine noch das Andere.
 
S

Samsonium

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Dianthe's Worte kommentierte Seemoore mit einem zufriedenen Nicken. Zufrieden, weil es keine unnötige Vernichtung geben würde, aber besonders, weil dies seine Beobachtungen sehr vereinfachen würde. Sollten sich die Fleischlinge schön selber umbringen, das machten sie die ganze Zeit. Er wollte sich da nicht einmischen, denn schließlich mischten sich Menschen auch nicht ein, wenn Feuer und Wasser beschlossen, sich gegenseitig auszulöschen.
Für den Muff war es sicherlich auch gut, nicht unnötig gereizt zu werden.
Blieb also noch die Drachenprinzessin.
 

Astraea

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Rubinya überlegte gerad eob sie dianteh faero anbieten sollte... aber vor allem was sie mit ihm machte wenn dieser Wasserelemtar an bord blieb... "Ich weiß nicht wo er ist." erwiederte sie auf die noch offene frage und zuckte mit den shcultern. Natürlich wusste sie nicht in welche der flaschen er sich versteckt hatte und damit war das nicht gelogen und wie sie ihn da wieder raus bekam und vor allem weg vom schiff wusste sie auch noch nicht...
 
S

Samsonium

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Wonderfluffin: "Gut, das wars ersteinmal von mir aus, Hoheit. Ich komme wieder auf sie zurück, wenn mir etwas einfallen sollte."

Scheinbar war es für den blauen Mann wirklich bloß eine Frage des Protokolls gewesen, sich zu vergewissern, oder aber es spielte einfach im Augenblick keine so große Rolle.

Wonderfluffin: "Madame Käpt'n, dann ist es beschlossene Sache, ich werde sie begleiten und für einen ordnungsgemäßen Ablauf der Ereignisse sorgen."

Damit hatte Rubinya auch eine Antwort darauf, ob der Wassermann sich jetzt für länger hier aufhalten würde.
Ja, würde er und so mußte sie sich wohl oder übel eine dauerhafte Lösung für Faero einfallen lassen müssen.

Wonderfluffin: "Ich wäre dann jetzt bereit mit dem Meister des Muff's, diesem Magister Promt zu sprechen. Ist er schon da ?"
 

Thevita

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"Es dauert einen Moment von der Bibliothek bis hierher. Ich fürchte, ihr werdet euch wohl noch einen Moment gedulden müssen." Gerade hatte sie die Worte heraus, als Magister Fidelius K. Prompt auch schon durch die Tür trat.
"Sie hatten nach mir schicken lassen, Frau Kapitän?"
"Sie kommen gerade im rechten Moment, Magister. Das hier ist Seemoore A. Wonderfluffin, seines Zeichens Wasserelementar und vom Amt für elementare Verfehlungen. Er hat ein paar Fragen bezüglich des Drummels und ihrer Beziehung zu ihm. Ich würde mich freuen, wenn sie Herrn Wonderfluffin seine Fragen beantworten würden."
Dann wandte sie sich noch einmal an Seemoore. "Ich habe noch ein paar Sachen zu erledigen und werde mich in der Stadt aufhalten. Wenn Sie fertig sind, nehmen Sie doch an der Feier auf der Jolandi teil, damit Sie die Mannschaft kennen lernen. Sollte etwas wichtiges vorfallen, schicken Sie den Schiffsjungen los, er hat das Talent, jeden zu finden."
Sie nickte den beiden noch einmal zu, sah Rubinya kurz fragend an und machte sich dann auf den Weg zu ihrer Kajüte. Dort angekommen schloss sie erst einmal auf und sah als erstes nach Bastien. Zwar konnte seinem Leichnahm nichts mehr passieren, dennoch sah sie ihm. Natürlich hatte er sich nicht verändert und das beruhigte sie. Dann holte sie noch einen kleinen Schlüssel hervor, schloss die Schreibtischschublade auf und holte eine kleine Schatulle daraus hervor. In dieser befanden sich einige Edelsteine von ungewöhnlicher Reinheit. Einen davon nahm sie, einen schillernden Smaragd, und steckte ihn in einen kleinen Beutel, welcher um ihren Hals hing. Dann ging sie wieder hinaus und schloss hinter sich ab.
 

Astraea

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Rubinya folgte ihr. "Ähm Dianthe, wollt ihr wirklich noch eine elemntaren an Bord haben?" Fragte sie vorsichtig nach. "Ich fürchte ich weis in etwa wo der entsprechende feuerelementar sich befindet." Sie hob ihre hand und zeigte ihr den blauen kristall. "Er hat mich um hilfe gebeten. Daher habe ich ihn versteckt. Ich muss ihn da aber auf jedenfall schnell wieder raus lassen, und mein feuerorgan ist auf dauer auch kein ort."
 
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Samsonium

Gast
Dianthe ging, Rubinya ging unnd mit ihr, ging Pahlu auch. So waren Wonderfluffin und Promt allein, was sie auch für eine gute Stunde blieben.
Aber ehrlich gesagt, es war für die beiden nicht unangenehm. Da hatten sich zwei gefunden, wie man so schön sagte. Seemoore und Fidelius lagen auf der selben Wellenlänge, sprachen die selbe Sprache und nahmen es beide seeehr genau.
Ganz besonders Seemoore wurde angenehm überrascht, das es nicht die geringsten Mißverständnisse gab und dieser Magister ausgesprochen kooperativ war.
Das kam so selten vor, das er es sich unbedingt merken mußte.

Auf der Jolandi war inzwischen Krieg ausgebrochen.
Nein, nein, kein blutiger Krieg, aber ein lauter. Man sang. Waurm ? Weil man sich nicht auf einen Sieger des Brunchs einigen konnte. Zwar Mahir's Essen wohl das leckerere, aber die Mannschaft der Jolandi war größer und die stimmte aus Loyalität für ihren Spadafora. Das, und die sehr potente Aktivarbeit von Flasche, sorgten dafür, das Gerwin und sein Amtskollege sich Sorgen machten, das die eigentlich gute Stimmung umschlagen könnte.
Das passierte schonmal bei Piratens zu Hause.
Deshalb einigte man sich auf einen Alternativwettbewerb.
Singen.
Und weil die Besatzung der Sternenwanderer eine Bardin als Kapitänin hatte, war das dort eine angesehene und regelrecht besungene Kunst.
Den Anfang machten ein paar seltsame Gestalten, die rein äußerlich zu Gerwin's Rasse gehörten, aber dann doch wieder ganz anders waren. Sie waren etwas besonderes. Wie auch der erste Offizier der Sternenwanderer, gehörten sie zu der seltenen Sorte Zwerg, die ihren Brocken verließen und zur Wolkensee fuhren, aber diese hier waren von einem ganz besonders fernen Hinterwäldlerbrocken.
Es waren sogenannte thüringer Zwerge.
Drei Männer und eine Frau, aus der Sippe der Rummelsnuffe. Ein Name, der besonders dem Muff gefiel.
Es verstand sich von selbst, das die gesungenen Lieder irgendwie mit dem Thema Essen & Trinken zutun haben mußten.
Basri machte die Musik.
Die thüringer Zwerge fingen an und schon bald schunkelten alle mit, auch die Leute von der Sternenwanderer. Da mußten sich Dianthe's Leute schon was einfallen lassen.


Der Agent machte sich Sorgen. Klar, auch er war auf der Jolandi und machte einen auf lustig, doch ihm stieß es sauer auf, das Dianthe, Gerwin und die Drachen mit diesem Wassermann offenbar etwas furchtbar wichtiges zu bereden hatten.
Noch mehr Sorgen machte er sich, als er wußte, worum es ging.
WOHER ?!
Das ging doch garnicht. Schließlich war Rubinya's Kabine von einem starken Abhörschutz umgeben. Oder ?
Doch, doch, sicher war sie das, aber das hinderte keine Ratte daran, ein Loch in die Kajüte zu nagen und sich das Ganze von drinnen anzuhören. So ein Loch gab es übrigens auch längst schon im Quartier der Kapitänin. Es war kurz nachdem festgestellt worden war, das den Raum ein Schutzzauber umgab.
Hey, es waren schließlich Ratten. Sämtliche Maßnahmen gegen diese Tiere konnten getrost als lediglich zeitweilig angesehen werden. Zumindest waren sie es bisher IMMER gewesen. Irgendwann kamm eine Ratte, die schlauer und wußte, was zutun war.
Aber trotzdem machte der Agent sich Sorgen.
Nicht nur der Muff, nein, auch noch dieser Wonderfluffin UND Faero waren dabei, seine Arbeit zu erschweren, ja vielleicht sogar unmöglich zu machen.
Vielleicht sollte er etwas durchsickern lassen. An diesen Wassertypen. Dann stünden die Chancen gut, das sich der Feuerteufel verpissen würde und der nasse Bulle ihn jagte.
Ja, vielleicht war das das Beste.
Vielleicht...

Nach ihrem ausführlichen Gespräch, kamen schließlich auch Magister und Chefkoordinator auf die Jolandi. Mit guter Laune.
Ja, wirklich ! Sogar der unterkühlte Ermittler hatte etwas in seinem wassergeformten Gesicht, das mit ausreichend Phantasie und Alkohol für die entfernte Abart eines Lächelns gehalten werden konnte.
Möglicherweise wäre es ein richtiges Lächeln geworden, aber Seemoore hatte genau wie die Flasche und der Drummel gesehen, das es sich bei Fidelius Promt um einen Brüter handelte.
Das machte es umso erforderlicher, das er hierblieb und die Dinge im Auge behielt.
Außerdem machte es noch etwas erforderlich.
Etwas, das mit der Kapitänin besprochen werden mußte. Mit der Kapitänin, dem Muff und der Flasche.
Der Drummel wunderte sich so über die fast schon gute Laune des Elementarbeamten, das er ganz vergaß, selbst schlechte zu bekommen.
Aber was nicht war, konnte ja noch werden.
Seemoore trat also an Dianthe heran.

Wonderfluffin: "Madame Käpt'n, ich bin jetzt mit den ersten Untersuchungen fertig und habe nun eine Ermittlungsbasis, auf der ich aufbauen kann. Allerdings machen die Umstände es erfordelich, das wir nocheinmal ein Gespräch führen.
Ein Gespräch unter zehn Augen. Sie, der Muff und die Flasche, mit dem Magister und mir."
 

Thevita

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Dianthe sah Rubinya leicht gequält an. "Musste das jetzt sein? Ein Feuerelementar auf meinem Schiff? Ich verstehe ja, dass du ihm wirklich dankbar bist." Sie rieb sich kurz die Schläfen. "Na gut, Seemoore ist im Moment wohl beschäftigt, also kann er wieder raus. Aber wehe, er fackelt irgendetwas ab. Er hat euch wohl die Schuppen gerettet oder so etwas in der Art, bestimmt zählt das auch was. Ich werde noch einmal mit dem Herrn Wasserelementar reden und er kommt vielleicht mit ner Verwarnung oder so was davon. Aber jetzt muss ich wirklich erst mal los, ich hab auch noch andere Dinge zu tun, zum Beispiel Leute wiederbeleben." brummte sie.

Und nun machte sie sich wirklich auf den Weg zum Tempel des Vigil und damit es schneller ging, nahm sie die Abkürzung durch die Astralebene. Jetzt, wo das mit Seemoore passiert war, kam es ihr seltsam vor, dass sie das konnte. Aber im Moment war nicht der rechte Zeitpunkt, darüber nachzudenken. Mit dieser Abkürzung dauerte es nur Sekunden bis sie da war. Sie betrat den Tempel und lies sich in der Haupthalle zum Beten nieder um für Bastien zu sprechen und diesen Gott davon zu überzeugen, dass es notwendig war, ihn zurückzuschicken. Es dauerte gefühlt gar nicht so lange, bis ihr ein Abgesandter erschien. Das war neu, sonst musste man schon mal Stunden oder gar Tage im Gebet versunken ausharren, bevor jemand auch nur daran dachte einen zur Kenntnis zu nehmen. Dass das nun so schnell ging, war ihr nur recht. Nur dass diese astrale Gestalt keine guten Nachrichten für sie hatte. Sie berührte den Edelstein den sie Händen hielt, doch statt des gewohnten weichen Leuchtens fing er nur schwach an zu schimmern. "Nur ein Teil seiner Seele hat den Weg zu uns gefunden. Wir wissen nicht, wo der fehlende Teil seiner seiner Seele ist. Das hier ist Alles, was wir euch tun können. Wenn ihr ihn wiederbeleben wollt, müsst ihr den Rest suchen."
Na das waren ja super Neuigkeiten. Ob das was mit dem Zauber zu tun hatte, der für Bastins Tod verantwortlich war? Sie würde Artie und vielleicht auch Phalu zu Rate ziehen, schließlich waren die dabei gewesen. Natürlich bedankte sie sich artig, immerhin hatte man ihr zugehört. Trotzdem war sie unzufrieden mit der Gesamtsituation und so machte sie sich leicht grummlig auf den Rückweg und beschloss, aus Frust noch ein paar Leckereien vom Buffet zu futtern.

Und so kam sie gerade rechtzeitig zum Gesangswettbewerb. Aber als Kapitänin würde sie sich da nicht in erster Instanz beteiligen, das sollten die Mannschaften mal unter sich ausmachen. Und auf das Lied der thüringer Zwerge gab es eigentlich nur eine Antwort und die stimmte Rugar gerade an:

Aber um sicher zu gehen, schob Artie gleich noch ein Lied hinterher. Er schnappte sich Flasche, grinste den Weingeist verschwörerisch an und flüsterte "Ich hoffe, du kannst mithalten." und auch sogleich an zu singen:

Währenddessen war Dianthe dabei das zu tun, was die meisten Frauen tun, wenn sie frustriert sind: sie hatte sich eine riesige Portion selbstgemachtes Schokoladeneis geschnappt und aß diese systematisch auf. So fand sie Seemoore vor, als er sie noch einmal ansprach. Nicht einmal ein Frusteis konnte man in Ruhe verdrücken, aber na gut, dann konnte sie mit Seemoore gleich noch mal über den Feuerelementar reden, dann war das schon mal erledigt. Dann würde vielleicht auch Rubinya zuhören, wenn danach gleich Phalu und Artie nach dem blöden Schlangenzauber fragte, der dem Hauptmann den Kopf gekostet hatte. "Gut, am besten bringen wir das gleich hinter uns, ich muss sowieso noch einmal mit Ihnen sprechen." Sie entwendete Artie geschickt Flasche, der verschiedene Gläser mit den besungenen Alkoholsorten gefüllt und die Gläser großzügig verteilt hatte. Dann gab sie Basri ein Zeichen, den Drummel mal rüber zu schicken.
"Wonderfluffin möchte gern mit uns allen kurz sprechen. Aber keine Angst, du hast nichts angestellt und du bist auch nicht Schuld. Meinst du, du bekommst das hin, Drummel?"
 
S

Samsonium

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Der Muff schniefte, zog sein Schamwölkchen etwas höher und sagte...

Drummelmuff: "Und ob ich das hinbekomm ! Ich weiß, das ich nix schlimmes angestellt hab. Der Blaumann kann mir garnichts."

Und schwupp, war der Drummel auch schon drüben. Ganz offenbar hatte der Magister sich noch nicht an die Verbindung mit dem Luftgeist gewöhnt, denn er hatte es schon wieder vergessen. Vielleicht hatte er aber auch nur den Kopf voll, kam er doch gerade aus der Bibliothek. So oder so, der Muff war da und Wonderfluffin auch, doch es gab kein Gewitter und auch keine Wolkenflut oder was immer Seemoore hätte anrichten können.
Doch es passierte nichts und kein Blitz schlug in die Jolandi ein.
Dafür suchte man sich ein ruhiges Plätzchen, was garnicht so einfach war, bis der Drummel der Luft sagte, sie solle doch bitte den Lärm nicht bis zu ihnen lassen, was diese auch machte. Mit diesem Geräuschschild war man abhörsicher und mußte nicht eine laufende Piratenparty überbrüllen.
Dieser Drummelschild ärgerte natürlich den Agenten, der jetzt nur noch die Informationen bekam, die er von den Lippen lesen konnte.
Aber lassen wir den Agenten erstmal Agenten sein.

Wonderfluffin: "Danke, das sie alle sofort gekommen sind, ich möchte auch gleich auf den Punkt kommen. Es geht um das Verhältnis des Magisters zu Drummelmuff und Flasche."

Drummelmuff: "Ich hab nix gemacht."

Wonderfluffin: "Ja, Drummel, ich weiß. Es geht hier auch nicht um irgendeine Bestrafung oder ähnliches, sondern um einen Vorschlag, von dem der Magister Promt und auch ich überzeugt sind, das er für alle das Beste ist."

Drummelmuff: "Nagut. Anhören kann ichs mir ja mal."

Flasche: "Ich hab auch nichts angestellt, Herr Chefkoordinator. Ich habe keinen Tropfen Wasser erzeugt, nur Alkohol und auch den in überschaubaren Mengen."

Wonderfluffin: "Dir wird auch kein Vorwurf gemacht, Flasche."

Flasche: "Okay."

Magister Promt: "Nun seien sie nicht so ängstlich, werter Herren Geister. Meiner Meinung nach... , aber es soll lieber Herr Wonderfluffin weitersprechen."

Wonderfluffin: "Sehr freundlich, Herr Magister. Also wie gesagt, es geht hier nicht um irgendeine Art der Züchtigung. Ich habe lediglich Magister Promt mit allen nötigen Informationen versorgt, um sich ein genaueres Bild vom Drummelmuff machen zu können, so wie ich auch schon Kapitänin Daryn informiert habe.
Nachdem ich dann auch noch erfahren habe, das eigentlich kein formeller Pakt zwischen Magister Promt und den Geistern Drummelmuff und Flasche besteht, steht nun folgende Möglichkeit offen.
Der Magister gibt die sozusagen schwebenden Vertragsverhandlungen mit dem Drummelmuff auf und verzichtet auf ein Deinstbarer Geist - Meister - Verhältnis mit ihm. Herr Promt ist wie ich der Meinung, das es keine gute Idee ist, einen Geist von der Potenz eines Muffs in die Hände eines magisch völlig unbegabten zu geben."


Magister Promt: "Das stimmt wirklich, Herr Drummelmuff. Sie müssen doch zugeben, das wir doch nicht allzuviel gemein haben und wir beide recht wenig miteinander anfangen können."

Der Muff hatte sich schon aufregen wollen, doch die Aussage seines Nochmeisteranwärters (wie man es jetzt eigentlich nennen mußte) nahm ihm die Luft aus den Segeln, wie es so schön hieß. Flasche sagte ersteinmal nichts und hoffte, das der Drummel nicht ausflippte und Wonderfluffin war sowieso cool im wörtlichsten Sinne. Der Blaue fuhr an Dianthe gewandt fort.

Wonderfluffin: "Das Erlebnis, das wir vor kurzem hatten, Frau Kapitänin, ließ eine Idee in mir entstehen. Diese Idee ist, das SIE die Meisterin des Drummelmuff's werden.
Warum ?
Weil sie über eben die bemerkenswerten Eigenschaften verfügen, die ich habe sehen dürfen.
Und weil sie über die nachweisliche Fähigkeit verfügen, einen Elementargeist, selbst einen von so großer Macht wie mir, auf seine Heimatebene bringen zu können, vermögen sie das auch zu tun, wenn so ein Geist einmal durchdrehen sollte.
Keine Verbannung, kein gewaltätiges Brimborium. einfach Schwupp und schon ist es geschen, selbst wenn es unmöglich ist.
Und Bardenmagie war das auch nicht. Da war kein Lied, kein Ton und auch sonst keine erkennbare Zauberei, nur ein sofortiges Geschehen.
Vielleicht ist es eine neue Fähigkeit für sie, Madame Käpt'n, doch sie haben sie, sollten sie trainieren und werden sie sicherlich wenigstens instinktiv einsetzen, wenn ein elementarer Wutausbruch ihr Schiff oder eine bedeutsame Anzahl Unschuldiger in Gefahr bringen sollte.
Flasche kann gern beim Magister bleiben, wenn auch ein ordentlicher Vertrag abgeschlossen werden muß. Sollte Flasche aber beim Drummel bleiben wollen, dann müßte Kapitänin Daryn auch die Meisterin dieses besagten Weingeistes werden. Eben so, wie es der Herr Magistern vorher es noch nicht ganz war, nur diesmal ganz.
Ich kann jedem versichern, das ich große Erfahrung mit solchen Verträgen habe und einen absolut korrekten und hundertprozentig wasserdichten Vertrag aufsetzen kann.
Es müßten sich die Frau Kapitänin, der Drummelmuff und vielleicht die Flasche entschließen, das auch zu machen.
Was halten sie davon ?"


Magister und Wassermann sahen Dianthe, Drummel und Flasche neugierig an.

Der Drummel zog eine Schnute, guckte zum Magister und sah diesen nicken. Er nickte gleichzeitig der Flasche zu, die die selbe Idee gehabt und zum Meister gesehen hatte.
Doch es war kein Scherz. Fidelius hielt es wirklich für die beste Idee, wenn der Drummel mit einer Sternensängernotbremse gesichert wurde.
Was die Flasche gerade dachte, konnte man nicht sehen. Das Gesichtchen war verschwunden.
Es war dann auch der Muff, der als erstes antwortete.

Drummelmuff: "Ich find das garnichtmal so gut. Ich mag meinen Papiermagister."

Magister Promt: "Pergamentmagister, bitte."

Drummelmuff: "Trotzdem doof. Der Magister ist so schön friedlich. Das hilft bestimmt mehr.
Und die Kapitänin kann ich nich so leiden. Die kann toll singen, aber sonst mag ich sie nicht besonders. Und sie mag mich auch nicht, das weiß ich."


Und Dianthe ?
Dianthe sagte dazu...
 

Thevita

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Dianthe hatte sich gemütlich an die Wand gelehnt und weiter an ihrem Eis gelöffelt. Nun tippte sie nachdenklich mit dem Löffel gegen ihre Lippen.
"Was unser Schmollgewitterwölkchen schon wieder alles zu wissen glaubt. Wenn ich dich wirklich nicht leiden könnte, hätte ich auf den Magister verzichtet und euch alle drei von Bord geschmissen und dich nicht mit Basri spielen lassen. Ich werde nur nicht schlau aus dir, das ist alles. Willst mir am liebsten erzählen, wie ich mein Schiff zu fliegen habe, obwohl du nicht mal weißt, dass eine Tackelage für das Funktionieren eines solchen wirklich wichtig ist. Fängst mit mir an zu streiten, aber sobald es ein wenig lauter wird, fängst du an zu flennen. Und das obwohl dein Lieblingsmeister ein Zwerg war, der dazu noch Unmengen von Alkohol vertragen konnte. Schon allein aus diesem Grund hätte ich gedacht, dass du da abgehärtet bist. Und bis vor ungefähr zwei Stunden ist mir das eben furchtbar auf den Keks gegangen. Nachdem Seemoore mich vollgequatscht hat, habe ich die Andeutung einer Ahnung was vielleicht in dir vorgehen könnte, was leider nicht heißt, das wir uns ab jetzt besser verstehen."
Sie wandte sich an Wonderfluffin.
"Was mich direkt zum nächsten Punkt bringt. Ich sehe ein, warum es für den Magister besser ist, seinen Anspruch als Meister abzugeben. Ich sehe durchaus ein paar nicht unerhebliche Vorteile für mich selbst, sofern Ihr mir da nicht irgendetwas in einen entsprechenden Vertrag klauselt. Ich habe Euch vorhin nicht umsonst gewisse Fragen gestellt. Ich sehe den prinzipiellen objektiven Nutzen, den meine Fähigkeiten mit sich bringen, auch wenn ich sie noch nicht beherrsche. Aber was bei allen widrigen Winden bringt es dem armen Drummelmuff? Er sagt doch selbst, dass er es lieber friedfertig hätte und sich über Gewalt mehr oder weniger ziemlich aufregt. Verdammt, ich bin Piratin! Ich bin nicht friedfertig. Wenn ich etwas haben kann, ohne andere unnötig zu beschädigen, dann finde ich das schön, wenn nicht, dann nehme ich es mir trotzdem und eben auch mal mit Gewalt. Ja, ich kann ihn wahrscheinlich bremsen, wenn er austickt indem ich uns beide im Zweifelsfall wer weiß wohin bringe. Aber ich bin es auch, die ihn mit nicht unerheblicher Wahrscheinlichkeit erst zum Austicken bringt. Was soll denn das bitte für eine Geist-Meister-Beziehung darstellen? Und vor allem, wie soll er sich dabei fühlen, wenn er mich jetzt schon nicht leiden kann?"
Sie seufzte.
"Da aber die objektiven Vorteile für mich deutlich sind, bin ich einverstanden. Aber nur wenn du auch wirklich willst, Drummel. Dann darfst du auch ganz offiziell so lange mit Basri spielen, wie du möchtest und dann sing ich deinen Lieblingsteil meines Liedes jeden Abend extra für dich."
Das konnte hoffentlich als Friedensangebot gelten, aber wie sie schon gesagt hatte, beim Drummelmuff wusste die Kapitänin bis jetzt immer noch nicht so genau, wie er eigentlich tickte.
 
S

Samsonium

Gast
Der Magister und Seemoore guckten sich an und merkten, das sie beide diese komische Gefühlsseite der Geschichte völlig außer Acht gelassen hatten. Alle beiden klugen Köpfe konnten mit diesem Gefühlsgedöns nicht allzuviel anfangen. Dann guckten sie zu Dianthe, die schon vom Drummel beguckt wurde, der wiederum von der Flasche...
Na es war jedenfalls eine ganz schöne Guckerei.
Aber der Muff guckte am intensivsten. Als würde er etwas suchen und dieses etwas in den Augen von Dianthe Daryn vermuten.
Das ging eine seeeeehr lange Minute so. Doch schließlich sprach der Muff.

Drummelmuff: "Ich kann auch hart sein..."

Flasche versteckte sich noch etwas mehr hinter dem Bein des Magisters, weil er wußte, das jetzt ein Thema auf dem Tisch war, das den Luftgeist meist recht emotional werden ließ. Bisher war der Drummel aber überraschend gefaßt. Wenn Flasche genauer hinsah, dann zeigte der windige Elementar ein Gesicht, das er noch nie an der Zwergenputte gesehen hatte.

Drummelmuff: "Ich war auch schon hart..."

Der Magister hatte Stift und Pergament in der Hand und zeichnete alles für die Nachwelt auf. Wie immer war er sich keiner Gefahr bewußt und ging einfach seiner Arbeit nach. Er merkte schon, das es etwas windiger wurde, aber nur ein wenig. Und Regen gab es auch nicht, so das er noch sehr gut schreiben konnte.
Kein Grund zur Aufregung.

Drummelmuff: "Ich war eigentlich sogar viel öfter hart, als ich friedlich war und auch viel länger. Die längste Zeit meiner Existenz wußte ich überhaupt nicht, was Frieden eigentlich ist."

Der kleine Luftgeist flatterte in der Luft, zuckte mit den Schultern und sah an sich herunter.

Drummelmuff: "Und so sehe ich erst seit sehr kurzer Zeit aus. Erst seit Meister Torm mich SO haben wollte. Aber SO willst du mich vielleicht nicht haben, Dianthe Daryn. DU willst vielleicht etwas ganz anderes und deshalb verstehen wir uns nicht. Beschwörungen sind schließlich auch für die Geister wichtig, denn so wissen sie, was der Beschwörer eigentlich will. So meldet sich dann auch der richtige Geist."

Wonderfluffin nickte. Er wußte hier als einziger, was der Muff wirklich meinte, abgesehen vielleicht von Flasche. Die Kapitänin und die anderen stellten sich etwas wie die Stürme vor, unter denen sie bereits gelitten hatten, die sie aber offensichtlich überlebten. Doch soetwas wie den Drummelmuff konnte man nur richtig verstehen, wenn man Unwetter gesehen hatte, die so groß waren, wie der Mond rund.
Aber Seemoore wußte auch, was Geister hier im Physikalischen wollten. Er wollte es ja selbst.
Es war einfach eine viel abwechslungsreichere Existenz.
Dianthe hatte ja gesehen wo der Wassergeist herkam. Es war dort natürlich alles andere als unangenehm, wenn man Wasser war, aber auch verflucht langweilig. Besonders dann, wenn du mal die Ekstase einer großen Flut oder eines Tsunami genossen hattest. Auf der Heimatebene konntest du fluten wie du wolltest, das merkte keine Sau.
So einfach war das.
Zumindest bei Elementaren.
Wind wollte wehen. Wasser wollte fließen. Feuer wollte brennen. Und die Erdlingen wollten wie immer am liebsten nichts tun und herumsteinen.
Doch für das hiersein gab es Regeln und wer wußte das besser als Seemoore A. Wonderfluffin ?

Drummelmuff: "Ich möchte hierbleiben, weil es zu Hause öde ist. Ich möchte leben und nicht bloß existieren. Ich will lachen und weinen und schreien und flüstern und mutig sein oder mal feige. Ich will leben..."

Der Drummel bekam eine Träne ins verdunkelte Auge.

Drummelmuff: "Aber leben darf ich hier nur, wenn ich einer regelmäßigen Arbeit nachgehe oder eben auf einem Beschwörungseinsatz auf die Physikalische Ebene gerufen werde.
Oder eben für ein elementares Großereignis."


Seemoore war richtig verwundert, wie vernünftig und logisch der Drummel reden konnte. Meist war er viel zu hippelig, um ein anständiges Gespräch zu führen.

Drummelmuff: "Meister Torm war der erste, der mir etwas bei gebracht hat, das ich vorher garnicht kannte. Leben UND leben lassen.
Dieses leben lassen war ein völlig neues Konzept. Mir Gedanken darüber zu machen, auf jemanden Rücksicht zu nehmen, der mir im Weg stand, war mir bis zu ihm noch nie in den Sinn gekommen. Aber er hat mir beigebracht, das andere Kreaturen auch nur Leben wollen, genau wie ich und das hab ich eingesehn.
Und es war auch alles gut, solange Meister Torm da war..."


Flasche wußte nur zu gut, was der Drummel meinte. Ja, als Torm Steinschläger noch da gewesen war, war die Welt noch in Ordnung gewesen.

Drummelmuff: "Es war alles gut, weil ich der Drummelmuff sein konnte. Später mußte ich aber ganz anderes ein. Sowas und sowas und..."

Der Muff begann verschiedene Gestalten anzunehmen.

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Drummelmuff: "Man wollte immer, das ich töte und vernichte. Wirbelstürme, Unwetter, Blitze, ganze Haufen von Leuten ersticken lassen. Solche Sachen. Und da bin ich ausgetickt.
Warum die einen und nicht auch die anderen, hab ich mir gedacht."


Flasche war froh, das der Muff sich so zusammenriss. Er nahm auch wieder seine Drummelgestalt an.

Drummelmuff: "Ich möchte auch weiterhin hier bleiben und wenn es an der Zeit ist, dann werde ich wieder meine Arbeit tun. Aber dann wird es wenigstens wahllos sein. Nicht gezielt und mit Gesichtern zum dran erinnern.
Ich kann auch für dich eine neue Gestalt annehmen, die besser zu dir paßt und sich mehr so verhält, wie du es für richtig hälst, aber eins muß klar sein und auch in den Vertrag.
Ich will keinen töten geschickt werden.
Das würde nicht gut ausgehn."


Und damit hatte der Muff offenbar fertig, denn er schwieg und guckte wieder so intensiv die Kapitänin an.
Das Geräuschschutzfeld verhinderte zwar, das man was von draußen hörte und umgekehrt, aber die krassen teilweise drei Meter großen Gestalten des Drummelmuffs blieben nicht unbemerkt und jetzt glotzte die ganze Party, also so ziemlich beide Crews von Sternenwanderer und Jolandi, auf die miteinander redende Truppe.
Das Wetter spielte inzwischen doch verrückt, aber es konnte sich nicht entscheiden. Der Wind frischte suf und flaute gleich wieder ab. Mal kam er warm aus dem Süden, dann wieder kalt aus dem Norden. Kurz fielen ein paar Tröpfchen Regen, aber einen Moment später riss die Wolkendecke auf und die Sonne strahlte.
Alles änderte sich in raschem Wechsel. Fiel von einem Extrem in sein Gegenteil.
Wonderfluffin sagte das, das der Drummel in einem Zustand der Erwartung war. Seine astralen Fühler waren ausgestreckt und warteten sozusagen auf Dianthe's Gefühle und die Veränderungen, die diese in ihrer Aura hinterließen. Aus diesen würde er versuchen zu lesen, was für eine Art von Geist sich die Kapitänin wünschte.
Seemoore antwortete Dianthe nur sehr kurz, aber tatsächlich einmal lächelnd.

Wonderfluffin: "Ich glaube, der Drummelmuff hat alle Fragen recht beredt und optisch ansprechend beantwortet, Madame Käpt'n. Oder ?"
 

Thevita

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Dianthes Aura veränderte sich zuerst nur sehr subtil, aber wenn man so genau hinstarrte wie der Drummelmuff, mussten die Veränderungen einen ja förmlich anschreien. Die Worte berührten die Kapitänin tief in ihrem Kern, sie verstand, was der Luftgeist damit meinte, leben zu wollen. Aber auf einer sehr tief unbewussten Ebene, auf jener Ebene eben, auf der man geschummelt hatte, um einmal das volle Erlebnis des Lebens zu bekommen. Dass aber auch Elementare gern so waren, wie sie es hätten und nicht wie andere, war irgendwie selbstverständlich und auch wieder wirklich überraschend. Es war irgendwie so unerwartet - wie würden sie sagen? - fleischlingisch. Eben nicht anders als jeder hier im Raum, wenn man es so sah. Schmunzeln musste sie darüber schon, auch wenn es eigentlich traurig war, dass sich ein Elementargeist so etwas wünschen musste. Das Schmunzeln wurde zu einem verzückten Lächeln, als Drummel andere Gestalten annahm. Die waren ja umwerfend! War die eine nicht sogar aus einer ihrer Lieblingsgeschichten? Das war doch mal eine Erscheinung so ganz nach ihrem Geschmack, exotisch, mächtig und beeindruckend. Also wenn man sie fragen würde.... ob sie wohl alle haben könnte, abwechselnd, nach Lust und Laune? Aber wenn sie ehrlich war, war das doch eh alles Blödsinn. Was wollte sie denn mit so einem Geist? Und wenn sie schon mal dabei war, was wollte sie überhaupt mit einem Geist? Oh, ihr fiel da ein Haufen Unfug ein, auch ohne töten, aber es war eben nur Unfug. Wenn sie wirklich einen gewollt hätte, hätte sie schon längst eine Beschwörung mit Artie ausgetüftelt oder sie wär einfach Ceres so lange auf den Keks gegangen, bis sie einen bekommen hätte. Was aber dann? Schiffe mit Stürmen zur leichten Beute machen? Wo blieben denn da der Nervenkitzel der Jagd und die süße Freude des Sieges, wenn es keine Herausforderung mehr war? Wie sollte also ein Geist sein, der zu ihr passte?
Als also der Drummel fertig hatte und sie wieder intensiv anstarrte, schaute die Kapitänin nur ratlos zurück und hatte keine Ahnung, was sie wollte. "Hmm..." antwortete sie etwas unsicher Seemoore. "Arber irgendwie auch genauso viele aufgeworfen. In Ordnung, also nicht töten schicken. Ein Aber hab ich trotzdem noch. Ich möchte nämlich nicht, dass du dich aufregst, wenn ich jemanden töte, das kann nämlich durchaus vorkommen." Und dann war sie auf einmal nicht mehr ratlos, eigentlich war es doch ganz einfach, was für ein Geist zu ihr passte. "Weißt du eigentlich, warum fast alle Piraten gern Piraten sind? So können sie so sein, wie sind und gern sein wollen. Mir wäre zwar ein bisschen weniger empfindlich lieb, aber warum soll ich dir vorschreiben, wie du sein sollst, wenn ich alle anderen so nehme, wie sie sind."
 
S

Samsonium

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Drummelmuff: "Weil ich, so wie ich bin, mehrere Kubikkilometer groß bin, hunderte Stundenkilometer schnell und ziemlich endgültig. So wie ich BIN, könnte mich hier kaum jemand überleben. Mehr als kleine Geister, bin ich auf die Vorstellungen eines Meisters angewiesen.
Darum hab ich mir ja auch den Magister ausgesucht, weil seine Vorstellungen so vernichtungsfrei sind. Der will was erschaffen, so wie Meister Torm, und nix zerstören.
Wenn die Vorstellungen aber voller Gewalt und Vernichtung sind, besteht eine viel größere Gefahr, das meine wahre Natur UND damit auch wahre Gestalt durchbrechen."


Der jetzt so untypischerweise völlig ernste und konzentrierte Flugpummel machte eine hilflose Geste mit seinen Händchen.

Drummelmuff: "Dieses ganze Gerede und Kommunizieren, das 'zivilisierte' Interagieren, das Rücksichtnehmen, das Vorsehen... nichts davon entspricht dem, was ich bin, Dianthe Daryn.
Garnichts.
Das ist alles ein Ergebnis großer Anstrengung und natürlich dessen, was Meister Torm mich gelehrt hat.
Aber das scheint nicht mehr zu reichen. Oder es paßt eben nicht mehr in die Zeit und/oder zum augenblicklichen Meister. Diese Erscheinung ist immerhin auch schon ein paar Jahrhunderte alt und bei euch Fleischlingen ändern sich die Dinge so furchtbar schnell.
Darum brauche ich deine Vorstellungen, wie ich beschaffen sein sollte."


Flasche war zwar immernoch besorgt, aber es lief besser als der Weingeist gedacht hatte.

Der Agent war auch immernoch besorgt, aber es lief schlechter als er gedacht hatte. Wenn sich der Drummel auf einmal mit der Kapitänin vertrüge, dann...
SCHEIßE !!!
 

Thevita

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Riesig groß, extrem schnell und, wie sie von Seemoore wusste, von ziemlich bösartiger Zerstörungskraft. Fast klang es ja so, als wäre die wahre Gestalt der Zwergenputte ein Hurrikane und dazu noch ein ziemlich starker. Und vielleicht war sie im Moment einfach nur Begriffsstutzig, aber so richtig verstanden hatte sie es immer noch nicht. Bestimmte nun eine Form den Charakter des Geistes, der sie annahm, oder musste sie sich wesentliche Charakterzüge vorstellen und Drummel nahm dann dazu passend eine entsprechende Form an?
Nachdenklich spielte sie mit dem Löffel und ließ ihn durch die Finger gleiten. Sie hatte wirklich keine Ahnung vom Beschwören, vermutete aber eher das letztere oder eine Mischung, schließlich verband man mit einer bestimmten Erscheinung, die man sich vorstellte, auch gewisse Charakterzüge.
"Also wenn ich einen Geist beschwören würde, was mir ehrlich gesagt noch nie in den Sinn gekommen ist, dann würde ich mir einen wünschen, der sich mit mir in Abenteuer stürzt. In den letzten zwei Jahren bin ich fast nur noch Verpflichtungen anderen gegenüber hinterhergerannt und habe mich aufs Kapern verlegt, um ein wenig Reichtum anzuhäufen. Aber irgendwie kann ich mit dem ganzen Klimperkram nichts anfangen. Ich will keinen Palast und keine goldenen Münzen um mich zum Zählen. Ich will Sagen und Legenden nachjagen, will Orte sehen, von denen andere nur flüstern und ich will Träume einfangen und sie denen schenken, die sie brauchen. Ich will, dass man meine Geschichte noch in Jahrhunderten erzählt. Ein Geist der dazu passt, müsste wohl furchtlos und wagemutig, aber nicht tollkühn sein. Er dürfte ruhig ab und zu mal Gerwin Recht geben, wenn er mich vor allzu gefährlichen Kunststücken abhalten will und er sollte am liebsten meinem Schiff Flügel verleihen, damit ich auch an all die Orte komme, die ich sehen möchte. Oh, mit der Mannschaft auszukommen wär auch super. Hilft dir das weiter? Irgendwie bist du in dieser Zwergenputtengestalt schon fast ein Mannschaftsmaskottchen, deshalb kann ich mir dich schwer in einer anderen Gestalt vorstellen."
Dianthe sah Drummel erwartungsvoll an. Waren das jetzt für ihn die richtigen Infos gewesen?
 
S

Samsonium

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Der Drummel überlegte und das tat er gründlich. Er hatte auch was zu überlegen, denn er hatte Dianthe's Aura äußerst genau studiert, während sie darüber sprach, wie sie sich IHREN Geist vorstellte. Jede feine Nuance, jede Vibration, jede subtile Farbveränderung der Aura wurde analysiert.
Und der Muff suchte nach Gemeinsamkeiten. Nach Ankerpunkten in diesen Vorstellungen, mit denen er sich identifizieren konnte. Viele Geister taten das nicht, oder es war ihnen in selteneren Fällen egal, weil sie so gierig nach dem Physikalischen waren. Der Drummel hatte es bislang auch eher vernachlässigt und war oberflächlich geblieben. Die stärkste Fassade war noch immer die von Meister Torm gewesen, eben der Drummelmuff. Keiner der Todesengel, geflügelten Schnitter und Dämonen der Lüfte, die er verkörpert hatte, waren zusammen nicht auch nur annähernd so stark, wie die kleine Drummelmuffgestalt.
Bei Geistern zählte das Äußere oft nicht so viel.
Das schien bei Dianthe auch so zu sein, in der mehr steckte, als man von außen sah. Das war doch ein Ankerpunkt, oder ?
Und Abenteuer, das war doch auch etwas, das der Muff gern machen wollte. Dinge erleben, naklar ! Deshalb war er doch überhaupt hier !
Außerdem war der Drummel schließlich auch die meiste Zeit seinen Verpflichtungen für andere hinterhergerannt. Hatte brav über Kontinente gefegt, oder hatte mit Faero mal zusammen einen schicken Feuersturm zum Kometeneinschlagsfest veranstaltet. Hatte eine Menge von diesen Fleischlingen namens Saurier ausgelöscht, aber immerhin, die schlausten und stärksten Drakoformen hatten überlebt und wenn er das nicht gemacht hätte, dann würde er heut nicht mit Primaten reden. Die hätte es sonst nie gegeben.
Jetzt könnte er doch ruhig mal was für sich tun, oder ? Nur ein paar Jahrzehnte. Und wieso eigentlich nicht mit dieser Kapitänin ? Er hatte doch nun wirklich genug richtig beschissene Piraten erlebt, da war diese Piratin da doch noch reiner Weihrauch. Der Magister wäre auch noch da und natürlich die gute Flasche. Ohne den Weingeist mochte der Drummel inzwischen eigentlich garnicht mehr sein.
Einen Menschenpalast brauchte der Drummel auch nicht. HA ! Der Himmel war sein Dach. Er hatte den größten Palast der Welt !
Klimperkram ? Den unheimlichen Drang nach diesem Gold und irgendwelchen Steinen hatte er eh nie nachvollziehen können. Ihm war das nie wichtig gewesen, schließlich war er ja keiner von diesen Steinklötzen von Erdelementar. DIE konnen sich allerdings Jahrmillionen mit so einem Unfug beschäftigen.
Freaks...
Aber Legenden nachjagen, Träume einfangen, also das hörte sich verdammt gut an. Denen was schenken, die was brauchten auch. Es fühlte sich auch gut an, wenn er die Aura der Sternensängerin dabei beobachtete. Es war fast, als würde sie singen.
Furchtlos und wagemutig war der Muff schon immer gewesen. Es war Angst, die er erst hatte lernen müssen. Angst, auszuflippen und gleich neben dieser Angst, saß die, um liebe Personen. Nicht tollkühn sein. Das klang auch vernünftig.
Alles in Allem waren das unheimlich viele Gemeinsamkeiten und der Drummel war irgendwie erschlagen von der Flut von Ankern, die ihn zu Dianthe zogen.
Damit hatte er einfach nicht gerechnet.
Es war nicht der Muff, der nach der Kapitänin das Wort ergriff.

Wonderfluffin: "Es gäbe eine Möglichkeit, die vielleicht beiden Parteien zum Vorteil gereichen könnte. Du, Drummelmuff, könntest einen Teil deiner Macht, vielleicht sogar den größten Teil, in ein physikalisches Gefäß übertragen. Du weißt schon, so wie etliche in Klingen, Spiegeln oder aber auch Flaschen lebt. Ich weiß natürlich, das soetwas den Luftgeistern am meisten mißfällt, sich so in eine feste Form zu begeben, doch diesmal müßte der betreffende Geist, der Drummelmuff, nicht vollständig in dieses Gefäß, weil ich die Befugnis habe, Ausnahmen zu genehmigen.
Das hätte den Vorteil, das der Drummel ersteinmal seine ganze Kraft aus dem Gefäß ziehen müßte, damit er vollständig ausrasten kann, was Zeit zur Beruhigung gäbe.
Außerdem wäre er damit immernoch frei und beweglich. Und schwach wäre er ganz sicher auch nicht, selbst wenn er ein Dreiviertel seiner Kraft spendete.
Jetzt kommt der für Kapitänin Daryn vielleicht interessanteste Teil.
Wenn nämlich das Gefäß, in das der Muff seine Kraft legt, die Sternenwanderer wäre, dann würde es dem Schiff im wahrsten Sinne des Wortes Flügel verleihen. Wahrscheinlich noch einiges mehr, aber was genau, das kommt auf den Versuch an. Müßte man dann herausfinden.
Jedenfalls wäre es möglich, da dieses Schiff schon eine Aura besitzt. Es hat sicherlich einiges mitgemacht und das hat ihm, wie soll ich sagen, Charakter gegeben. Außerdem hat jemand strategisch sehr günstig Orichalkum in Form von Nägeln verteilt, was eine optimale Bewohnung ermöglicht.
Ich gebe zu bedenken, das, je nach dem wie stark der Charakter des Schiffes ist, die Sternenwanderer anfangen könne zu sprechen. Es kommt bei Bewohnungen von Gegenständen immer wieder dazu, das diese zu reden anfangen, wobei das Endprodukt dieser Intelligenz unvorhersehbar ist. Es könnten höchstens Vermutugen angestellt werden, für die ich allerdings nicht qualifiziert bin. Ich kenne das Schiff schließlich nicht so gut.
Es dürfte aber eine gute Portion Drummel mit dabei sein, da die Kraft, die alles ermöglicht, von ihm kommt.
Möglicherweise möchten sie darüber nachdenken."


Ein Schiff war der Drummel noch nie gewesen, aber wenn ein Luftgeist etwas bewohnen würde, dann doch wohl sicher ein Luftschiff. Ein schnelles, elegantes, fliegendes und wehrhaftes Schiff. Die Sternenwanderer.
Der olle Wasserkopp hatte wirklich mal recht.
Der Drummel kam aus dem staunen nicht mehr raus.
Vielleicht war diesmal deshalb sein Mund schneller als sein Verstand. Aber das war er schließlich öfters.

Drummelmuff: "Ich find das alles ziemlich toll. Klingt komisch, ist aber so. Ich würde das wirklich versuchen. Wär mal was total Neues."
 

Thevita

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Die Augen der Kapitänin funkelten vor Vergnügen. Natürlich hatte die Sternenwanderer Charakter und garantiert eine Menge. Sie war schließlich mit ihr durch dick und dünn gegangen und durch Basris geschickte Hände einzigartig geworden. Wie oft hatte sie über die Reling gestrichen und mit ihrem Schiff geredet (natürlich nur, wenn keiner es mitbekam) und wie oft hatte sie wohl zusammen mit Basri mit Adleraugen über die Handwerker gewacht, welche die Ehre hatten ihr Schiff reparieren zu dürfen. Ach ja Basri, er wäre bestimmt entzückt, wenn sein Schatz ihm einmal antworten würde. Um so besser, wenn auch der Drummel die Idee gut fand.

"Na dann sind wir uns ja einig. Ich möchte das mit dem Schiff natürlich auch versuchen. Da bin ich mal gespannt." Inmitten der guten Laune der Kapitänin meldete sich aber ungebeten etwas, was diese verderben wollte. Das Tattoo auf ihrem Arm fing leicht an zu brennen und machte sich bemerkbar. Na klar, gerade jetzt, wo alles Anfing zu laufen, musste sich ihre neueste Errungenschaft in Sachen Verpflichtung melden. Offensichtlich entsprach der Vorsatz Legenden nachzujagen und eben mal nicht töten zu wollen nicht den Interessen des magischen Bundes. Wenn man es aus der Sicht eines Kriminellen sah. Aber diese Unterhaltung hatte das alte Feuer ihrer Träume wieder angefacht und sie würde es diesmal nicht wieder fast verlöschen lassen.

oOSchnauze!!!Oo fuhr sie also innerlich den Störenfried an. oOGllaub ja nicht, dass ich dich vergessen hätte. Aber im Grunde hat der Luftgeist recht. Töten kann jeder. Aber ich habe beschlossen ihrer Legende nachzujagen und wenn ich sie finde, werde ich ihnen alles wegnehmen, was sie haben. Ich werde ihnen beweisen, dass ich stärker, schlauer und schneller bin. Und dann, wenn sie nichts mehr haben, werde ich einfach weggehen ohne ihnen ein Haar zu krümmen, damit sie es den anderen erzählen können. Sie sollen mich mehr fürchten als alles andere auf den Brocken, sie sollen etwas, ach was alles zu verlieren haben, wenn sie sich mit mir anlegen. Nur dann wird Geredith auch wirklich vor ihnen sicher sein.Oo Schließlich war ihnen ein Leben nicht viel Wert, aber ihre Macht hüteten sie wie ihre Augäpfel und die würde sie ihnen wegnehmen. Und wenn sie auch noch Edwards Kiste fand um so besser.

Aber da war ja noch eine andere Angelegenheit. "Sagen Sie, Herr Wonderfluffin, wenn wir schon bei Befugnissen für Ausnahmen sind, was ist denn eigentlich mit dem Feuerelementar? Schließlich hat er Rubinya das Leben gerettet und wenn sie es überlebt hat, kann der Ausbruch ja nicht so heftig gewesen sein. Das heißt, sofern ich das mit der Gefährlichkeit richtig verstanden habe. Er hat sich also zusammen gerissen und jemandem geholfen. Das sollte doch was zählen, oder nicht? Ich denke, es besteht durchaus die Wahrscheinlichkeit, dass Rubinya in Schwierigkeiten mit ihren Regeln kommen könnte, wenn sie aus Dankbarkeit eben jenen Elementar vor Strafe zu schützen versucht. Eine solche Situation würde ich gern vermeiden, vor allem, weil ich nicht möchte, dass ein mächtiger Drache sauer auf mich ist, weil er denkt, ich hätte damit was zu tun. Sehen Sie da Spielraum ihn vielleicht nur zu verwarnen oder so was?"

Dass in der ruhigen Ecke gute Laune herrschte, konnte man auch ohne Worte erahnen. Nachdem sich also die erste Aufregung gelegt hatte, kehrte man nun langsam zur Party zurück. Jedenfalls diejenigen, die schon länger auf See waren und schon einige schräge Dinge gesehen hatten. Offensichtlich drohte keine Gefahr und so konnte man sich wieder wichtigeren Sachen widmen, wie dem Essen, Gesangswettbewerb und dem Rum, der dank Flasche noch lange nicht alle war. Einige der neueren Mannschafstmiglieder der beiden Schiffe starrten aber fleißig weiter, während sie aufgeregt spekulierten, was da vor sich ging. Auch Rugar starrte noch ein Weilchen weiter, hatte er doch eine unangenehme Erfahrung gemacht, als er noch auf einem anderen Schiff diente. Eine Gestalt ganz ähnlich einer der vom Muff angenommenen hatte das Schiff gegen einen Brocken geschleudert und es dabei zertrümmert. Er war also noch keineswegs davon überzeugt, dass hier keine Gefahr im Verzug war. Dass er starrte, bemerkte aber wiederum Artie, dessen Paranoia ihn nicht nur die Gruppe um seine Kapitänin, sondern auch alle anderen im Raum beobachten lies. Aber er bemerkte auch, dass noch jemand weiter auf die Gruppe starrte. Das war der Typ, der so oft mit dem Drummel gelabert hatte. Jetzt hatte der Typ es wirklich auf seine Liste geschafft, den würde er sich merken.
 
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Samsonium

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Wonderfluffin: "Madame Käpt'n, die Drachenrasse spielt schon seit geraumer Zeit etwas über Gebühr mit dem Feuer. Es wäre nur sowas wie ausgleichende Gerechtigkeit, wenn zur Abwechslung mal einer von ihnen durch ein Feuer umkommen würde, nicht andere. Ausnahmen sollten außerdem auch genau DAS bleiben, Ausnahmen.
Dennoch liegt es in meinem Ermessen, hier mildernde Umstände geltend zu machen.
Aber es handelt sich hier um Feuer, Kapitänin Daryn. Feuer ! Verstehen sie ? Dieses Element ist nicht so unberechenbar, wie die Luft, aber deswegen nicht weniger gefährlich. Ein Feuer ist IMMER hungrig. Selbst kleine Feuer haben, ersteinmal manifestiert, schon für beachtliche Feuersbrünste gesorgt, um zu wachsen. Es liegt in meiner Natur, um den Skorpion zu zittieren.
Hier brenne ich und kann nicht anders.
Es scheut mich sehr, bei diesem flammenden Individuum eine Ausnahme zu machen."


Und wen konnte das wirklich wundern. Seemoore war schließlich ein WASSERelementar. Im Grunde das genaue Gegenteil von Faero. Rubinya hatte es ja schon gemerkt, wie ihr schlecht geworden war, als sie mit dem Feuerwesen im Bauch, in Wonderfluffin's Nähe war. Noch schlechter war Faero selbst und umgekehrt ging es dem blauen Mann auch nicht besser, nur das der sich bestens zusammenreißen konnte. Trotz seines Unbehagens, war der Bürokrat absolut in der Lage, die korrekte Form zu wahren.
Deshalb war er bei seinem Ausbruch, als Dianthe sang, auch so geschockt gewesen. Das war so überhaupt nicht seine Art.
Andererseits wäre es schon interessant zu erfahren, ob das Lied diesen Umkehreffekt auch bei dem Feuerelementar hätte und ihn vielleicht dazu brächte, kalt zu brennen.
Die Sternensängerin konnte jedenfalls spüren, das der Wassermann in der Frage Feuer nicht ohne Vorurteil war, das es aber sicherlich nicht ohne trifftige Gründe gab.
Überraschenderweise, oder vielleicht auch nicht, zeigte Seemoore einen möglichen Ausweg auf.

Wonderfluffin: "In jedem Falle ist es für den Feuerelementar unabdingbar, sich zu stellen. Es geht nicht nur um den Ausbruch, sondern auch um die Vernichtung eines Meisters, das heißt, den Bruch des Paktes, welchen er mit ihm geschlossen hat, außer der beinhaltete, seinen Meister zu töten. Es müssen die Gründe dafür von mir geprüft und bewertet werden.
FALLS ich zu dem Schluß komme, das für den Vertragsbruch gute Gründe vorlagen und ich die Beschwörungslizenz des Elementars nicht wiederrufe, müßte er sich trotzdem einen neuen Meister suchen, der ihm einen Job gibt.
Da er jedoch für die nächsten tausend Jahre bei der Beschwörung sagen muß, das er seinen letzten Meister umbrachte, stehen die Chancen wohl eher gering.
Oder würden sie sich für sowas hergeben, Madame Käpt'n ?
Sie haben es sich ja bereits zugetraut, ihr Schiff in die Hände eines Muff's zu lagen. Das macht sie ohne jeden Zweifel zu einer sehr mutigen Frau. Aber nichteinmal sie würden doch wollen, das ein äußerst ausgewachsener Feuerelementar in, sagen wir mal... , ihre Bordwaffen fährt. Sicher, die Geschütze hätten im wahrsten Sinne des Wortes mehr FEUERkraft, aber deswegen riskieren, das die Waffen mal aus Lust und Laune anfangen zu feuern, nur weil sie der Meinung sind, das sie schon zu lange nichts mehr haben brennen sehn ?
Ich meine, denken sie bloß an die vielen bekannten Fälle, wo der schwertbewohnende Feuergeist, an der Seite seines Meisters, in der Scheide losging.
Darum tut man heutzutage Waffen auch viel lieber mit einem Zauber belegen, anstatt Geister in sie zu bannen. Zaubersprüche sind viiiiiiel berechenbarar.
Ganz besonders, wenn es um Feuer geht.
Und nicht zuletzt, sie fahren auf einem HOLZschiff, Kapitänin.
Selbst wenn sie es schaffen, ihre neuen Kräfte zu aktivieren und den Täter auf seine ebene zu schicken, brennt ihr Schiff vielleicht schon so stark, das es selbst drummelbelebt, die Flammen nicht mehr ersticken kann. Ein spontaner Gammastrahlenausbruch in allernächster Nähe, wie der der festgestellt wurde, ließe sogar nichts mehr übrig, das gelöscht werden könnte und das binnen des Bruchteils einer Sekunde."


Nein, einen Ausweg wollte Seemoore ganz bestimmt nicht aufzeigen, eher abschrecken und der Vollständigkeit der verfügbaren Informationen genügen.
Wie dem aber auch immer sei, es gab offenbar doch eine Möglichkeit, wie Faero ganz legal hierbleiben konnte, bloß wie beim Muff mußte jemand die Verantwortung übernehmen und mit seinem Leben, drunter ging wohl nix, dafür gradestehn, sollte etwas gehörig schieflaufen.

Dem Magister war warm ums Herz. Ihm ging das Aufzeichnungsmaterial einfach nicht aus. Allein für das, was er bis jetzt hatte, würde ihm so mancher sehr viel zahlen. Aber natürlich interessierte den Magister das Geld weit weniger, als seine geliebte Arbeit. Er merkte wagrscheinlich garnicht, wie er ganz unbewußt einen Schluck aus Flasche nahm, welche genauso unbewußt genau den richtigen Wein bereitstellte.

Der Agent spürte ein Brennen im Rücken. Das war sein Instinkt. Der war in all den langen Jahren, im Dienste der Grauen, ungeheuer sensibel geworden. Er hatte auch gelernt auf ihn zu hören. Seine Instinkt sagte ihm eindeutig, das ihn jemand beobachtete.
Sein Herz pochte nicht schneller.
Das hieß, das er sich nicht unmittelbar in Lebensgefahr befand, aber irgendjemand hatte ein Auge auf ihn geworfen und wenn er überleben wollte, dann mußte er den Einäugigen finden und töten, bevor der etwas machen konnte. Bisher hatte der Agent das auch noch immer geschafft.
Doch zunächst unterbrach er die direkte Beobachtung und spielte wieder etwas mehr Matrose beim feiern. Das bedeutete, das er seinen letzten Schluck Rum aus dem Becher schlürfte und sich neuen holen ging. Dabei bedauerte er lautstark und lallend, das die Flasche noch immer bei der Kapitänin herumquatschte. Nachdem man dieses Zeug namens Strohrum getrunken hatte, schmekte normaler Rum wie Buttermilch.
Alles sehr professionell und autentisch.
Aber weniger konnte man von einem Agenten seines Kalibers auch nicht erwarten.
 

Thevita

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"Ich habe zugestimmt, weil ich denke, dass der Muff kein schlechter Kerl ist, wenn ich das mal so ausdrücken darf. Und außerdem bin ich der festen Überzeugung, dass die Sternenwanderer mich nie im Stich lassen würde, egal wie hoch der Anteil an Drummelmuff in ihrem Charakter ist. Das mit dem Feuerelementar war auch nur eine Frage interessehalber." Und eben Rubinya zuliebe, aber Dianthe war sich nicht sicher, ob sie es gutheißen würde, dass Rubinya mit ihren 16 Drachenjahren die Verantwortung für einen Feuerelementar übernahm. Und natürlich dann auf ihrem, wie Seemoore richtig gesagt hatte, HOLZschiff weiter reiste. Bei diesem Gedanken wurde ihr etwas mulmig zumute. Phalu würde bei diesem Vorschlag wahrscheinlich ausflippen. Aber bis jetzt war Rubinya für ihr Alter eigentlich recht vernünftig gewesen, sie konnte sich erinnern, dass sie in einem vergleichbaren Alter schon eine Menge Blödsinn angestellt hatte. Vielleicht war es gar nicht schlecht, ihr schon etwas Verantwortung aufzudrücken, schließlich würde sie irgendwann einmal über Drakenheim herrschen, wenn sie das richtig mitbekommen hatte. Aber gleih ein Feuerelementar? Na auf jeden Fall würde sie mit ihr reden, das war die Entscheidung der beiden Drachen und Phalu würde es sich garantiert nicht nehmen lassen, da noch ein Wörtchen mitzureden.
"Da ich mich mit Beschwörungen überhaupt nicht auskenne, weiß ich nicht, wie wir jetzt weiter verfahren. Wir haben uns ja im Prinzip geeinigt. Genügt das, oder sind noch weitere Maßnahmen nötig?" ließ sie das Thema Feuerelementar also erst einmal auf sich beruhen.
 
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Samsonium

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Wonderfluffin: Ja, Madame Käpt'n, es sind noch weitere Maßnahmen erforderlich. Drei, um genau zu sein.
Erstens, es muß ein Vertrag aufgesetzt werden, der Rechte und Pflichten beider Parteien so genau wie möglich beschreibt.
Zweitens, es muß der vorgeschriebene Preis bezahlt werden Das wird meist bei der Beschwörung gemacht, wo die unterschiedlichsten, meist wertvollen Meterialien verbrannt oder sonstwie aus dem Physikalischen getilgt werden, um dem Astralen zugänglich gemacht zu werden. Das ganze Beschwörungsgedöns, die Anrufungen, das Trommeln oder ähnlichen Hokuspokus können wir uns hier aber getrost sparen. Es muß lediglich der Preis bezahlt werden.
Ich möchte allerdings warnen, das der hoch sein wird, weil er sich nach der Macht des beschworenen Geistes richtet und der Drummel nunmal eine Menge Kraft hat. Dieser Preis kann natüelich in edlen Materialien bezahlt werden, wie es im Grunde die meisten Magier machen. Doch wer nicht über den nötigen finanziellen Rückhalt verfügt, der kann den Preis auch innerhalb einer Queste in Seltenheit oder Gefährlichkeit zahlen, indem er vielleicht eine besonders seltene Blume findet, die nur einmal in hundert Jahren blüht oder indem man einem man einem Drachen das Lieblingsstück seines Hortes stiehlt.
Nagut, das letzte war jetzt ein schlechtes Beispiel, aber spiegelt den Grad der Gefährlichkeit wieder, der man bei einer Drummelbeschwörung schon mindestens aussetzen müßte.
Drittens, müßte der Vertrag mit Blut besiegelt und somit elementarrechtskräftig gemacht werden.
Ab dann wären Dianthe Daryn und der Drummelmuff, Meister und Geist.
Also alles eigentlich sehr unkompliziert."

Ja, es konnte unkompliziert sein, aber unkomplizierte Verträge waren eben auch meist sehr ungenau und DAS wären sie garantiert nicht, wenn ein Seemoore A. Wonderfluffin sie aufsetzte.
Aber solche ausführlichen Verträge wurde leider recht selten gemacht.
Allermeistens fand man nur eine einzige Seite und das in einer Sprache, die aktuell kaum noch oder garnicht mehr gesprochen wurde. Der Beschwörer, in dessen Hände der Vertrag dann fällt, versucht auf eigene Faust die Schrift zu entschlüsslen, macht jedoch meist Fehler dabei, aber selbst wenn nicht, dann ist der Vertrag ungenau und oberflächlich.
Viele Beschwörungen mißlangen deswegen.
Auch gab es Mißverständnisse.
So war das schweben einer Schriftrolle kein witziger arkaner Nebeneffekt, sondern die Unterschrift eines Luftgeistes. Aus dem selben Grund hatte wieder ein anderes Schriftstück verkohlte Ecken. Der Beschwörer war nicht etwa unvorsichtig gewesen, es hatte halt bloß ein Feuerelementar seinen Emil druntergesetzt.
 
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